Schweizerische Geschichtstage 2019: Migration

Von
Tomislava A. Kosić, Allgemeine und Osteuropäische Geschichte, Universität Zürich

Besprochene Sektionen:

Armut und Arbeitsmigration zwischen Asien und Europa, 1848–2018. Eine postkoloniale Perspektive

Migration, Mobilität und Reichtum

Wie wird der Zusammenhang von Reichtum, Arbeit und Migration in der Schweiz in neueren Publikationen und Projekten thematisiert?

Wenn an den Fünften Schweizerischen Geschichtstagen «Reichtum» in den Mittelpunkt des Interesses gestellt wird, dann steht die Erwartung im Raum, dass über Geld gesprochen wird – obwohl das Thema Reichtum nicht nur ökonomisches Kapital umfasst. Deshalb sollten vier im Vorfeld vorgegebene Reflexionsfelder – Ressourcen, Arbeit, Macht und Wissen – dazu anregen, Reichtum in historischer Perspektive sowie der Vielfalt der Diskurse und Praktiken zu thematisieren. Während die historische Reichtumsforschung noch am Anfang steht, ist Migration zur Zeit zugleich über- und unterbelichtet, wie eine der Referentinnen kürzlich in einem Debattentext in der Schweizerischen Zeitschrift für Geschichte zu Recht festhielt.1

Wie aber wurden Reichtum und Migration an den Fünften Schweizerischen Geschichtstagen zusammengebracht, welche Forschungsaktivitäten sind zu verzeichnen und was blieb offen? Hauptsächlich drei Panels widmeten sich migrationshistorischen Themenfeldern, wobei das erste von BERNHARD SCHÄR (ETH Zürich) mit Beiträgen eröffnet wurde, denen eine postkoloniale Ausrichtung zu Grunde lag.

PHILIPP KRAUER (ETH Zürich) präsentierte erste Ergebnisse seiner Dissertation zu den bisher von der Forschung wenig beachteten, im 19. Jahrhundert zahlreich in Niederländisch-Indien vertretenen Schweizern, die als «life cycle migrants» aus verschiedenen Gründen zur Auswanderung bereit und auf dem transnationalen militärischen Arbeitsmarkt rekrutiert worden waren. Diese Praxis wurde in der liberalen Schweiz kritisiert, aber nicht aufgegeben, denn die Möglichkeit, Staatsunterhaltskosten einzusparen und Menschen aus ärmlichen Verhältnissen als Söldner ins Ausland zu entsenden, war für Schweizer Gemeinden finanziell attraktiv. Wie Krauer ausführte, waren die Söldner in der Lage, im Spannungsfeld zwischen lokalen Behörden in der Schweiz und der Kolonialmacht vor Ort ihre Interessen zu verfolgen. Dank Geldflüssen in Form von Pensionen als Lohn für den Arbeitsdienst standen ihnen bei der Wiedereingliederung in der Schweiz soziale Aufstiegsmöglichkeiten offen. Aus gewalt- und globalgeschichtlicher Perspektive relevant war die Erkenntnis, dass die kolonialen Verstrickungen der Schweiz alle sozialen Schichten betrafen und die niederländische Expansion, seit dem 17. Jahrhundert von Gewalt geprägt, ein gesamteuropäisches Projekt war.

OLIVIA KILLIAS (Amsterdam) erörterte anhand ihrer ethnografischen Feldforschung in Indonesien (2006–09) in ihrem Beitrag die Praxis des heutigen indonesischen Migrationsregimes, Tausende einheimischer Frauen als Hausangestellte nach Ostasien bzw. in den mittleren Osten zu entsenden. Nach Killias verfolgt der indonesische Staat damit zwei Ziele: Einerseits werde damit die Armut gewissermassen «exportiert», während das Land andererseits wirtschaftlich von den Geldzahlungen der Frauen in die Heimat profitiere. Killias zeichnete nach, wie die angehenden Hausarbeiterinnen in staatlich organisierten, profitorientierten Ausbildungszentren trainiert, für zwei Jahre ins Ausland vermittelt, dorthin entsandt und mit patriotischen Parolen an die Heimkehr erinnert werden. Letzteres sei aus Sicht des Staates ein wichtiges Instrument der Kontrolle, in dem sich für Männer undenkbare, genderspezifische Praktiken offenbarten. Für die Frauen sei die Rückkehr oft von kurzer Dauer und von Ambivalenz geprägt; viele würden immer wieder und weiter wandern und somit zu «dauerhaft temporären» Arbeitskräften auf Wanderung innerhalb des globalen Südens. Laut Kilias seien in solchen Rekrutierungs- und Arbeitsformen Parallelen zu und Kontinuitäten von kolonialen Strukturen zu erkennen.

Im zweiten Panel wiesen die Verantwortlichen EVA MARIA GAJEK (Gießen) und BETTINA SEVERIN-BARBOUTIE (Gießen) zu Beginn darauf hin, dass die historischen Zusammenhänge zwischen Reichtum, Mobilität und Migration bisher keinen systematischen Untersuchungen unterzogen wurden. Dabei würde sich historische Reichtumsforschung anbieten, um verschiedenen Formen von Reichtum in Migrationsprozessen nachzugehen. Vier relevante Themenfelder wurden von den Panelleiterinnen identifiziert und in einer Übersicht umrissen: So seien erstens die «feinen Unterschiede» zu berücksichtigen, die dafür sorgten, dass sich Migration nie gleich gestaltete und große individuelle Unterschiede aufwies. Zweitens müssten Begegnungen, Verflechtungen und Wandel von Reichtumskulturen betrachtet werden. Im dritten und vierten Punkt wurden einerseits Diskurse von Bereicherung in und durch Migration thematisiert, andererseits Zuschreibungen und Differenzierungen von als anders markierten Menschen bei der Kommunikation über migrationsspezifische Themen.

BARBARA LAMBAUER (Paris) stellte in ihrem Referat den Wirkungskreis des Barons Maurice de Hirsch (1831–1896) vor, der als Bankier und Investor Ende des 19. Jahrhunderts zu Reichtum gekommen war und mit großzügigen Geldbeiträgen die «Alliance Israélite Universelle» unterstützte. Als es nach 1880 zu Pogromen und massenhaften Auswanderungswellen aus Ostmitteleuropa kam, nahm Maurice de Hirsch eine Vermittlerrolle ein und gründete mehrere Hilfsorganisationen, die unter anderem verfolgten Menschen die Auswanderung nach Süd- oder Nordamerika ermöglichen und finanzieren sollte. Laut Lambauer stand de Hirsch damit mit seiner Philosophie und philanthropischen Tätigkeit für eine Verschränkung und Verflechtung von Mobilität und Migration zwischen «alter» und «neuer» Welt.

Anschließend präsentierte ANNE KURR (Hamburg) ihre Untersuchung von Reichtum in Gesellschaften auf lokaler Ebene anhand spezifischer Stadtquartiere in London, Paris und Hamburg, die in- und ausländischen Reichen als Wohnorte dienen. Als vorläufiges Ergebnis ihrer zeitgeschichtlichen Analyse dieser Mobilitätsräume reicher Akteure hielt sie fest, dass solche Stadtteile mit einer großbürgerlichen Geschichte und hohen Immobilienpreisen als Orte des globalen Reichtums erachtet werden können, die sozial und räumlich für eine gewisse Segregation sorgen, sich als relativ statisch erwiesen und in ihrer Beschaffenheit ähnlich sind, jedoch keineswegs geschlossen seien. Dies sei unter anderem daran zu erkennen, dass ausländische Reiche, denen aufgrund ihres Status der Zugang zu diesen Stadtteilen offensteht, neu zuziehen. Für die Neuzuzüger seien die Viertel attraktiv, da sie schichtspezifisches Wohnen und gute Investmentmöglichkeiten bieten. Werden sie lediglich als Investment genutzt und nicht als Wohnräume, entstehen kritische Diskurse rund um die Verödung von Innenstädten.

Das letzte Referat des Panels war dem Konzept der Hypermobilität gewidmet. MASSIMO MORAGLIO (TU Berlin) plädierte dafür, eine Langzeitperspektive einzunehmen, um von der Vorstellung wegzukommen, dass hypermobile und multilokale Lebensstile neuere Phänomene seien. Empirisch zeige sich das Gegenteil; als Beispiel führte Moraglio die Busreisen der zwischen dem Norden und Süden Europas von 1955 bis 1975 hypermobilen «Gastarbeiter» an und verglich sie mit heutigen Reisepraktiken wie Billigflugtransporten. Der Druck auf die «Gastarbeiter» und der Drang nach wirtschaftlicher Verbesserung – ausgelöst durch die Ansprüche von Verwandten in den Herkunftsgesellschaften, die Möglichkeit, in Nordeuropa zu arbeiten und die technologischen Neuerungen im Transport- und Kommunikationsbereich – hätten diese Mobilitätsentwicklung weiter beschleunigt. Der Referent ordnete aktuelle Diskurse ein und verwies auf einen möglichen Wandel hin zu einer «selektiven Mobilität»; infolge von Mobilitäts-Übersättigung aufgrund extremer Reiseaktivitäten in der Freizeit oder Pendlertum im Alltag sei Mobilität inzwischen beinahe zur Last geworden, womit Sesshaftigkeit zu einem neuen Statussymbol werden könnte.

Das von FRANCESCA FALK (Fribourg) und BARBARA LÜTHI (Köln) organisierte Nachmittagspanel war neu erscheinenden Werken gewidmet und wurde von DAMIR SKENDEROVIC (Freiburg) mit einem Überblick zum bisherigen Forschungsstand und dem Bezug der Geschichtstage zum Themenfeld Migration eröffnet. Skenderovic erinnerte daran, dass Migration in der schweizerischen Geschichtsschreibung bisher vor allem auf Defizitäres und Konfliktbehaftetes reduziert war und soziale Lebensrealitäten erst seit kurzem thematisiert werden.

MORITZ MÄHR (ETH Zürich) stellte seinen technikgeschichtlichen Forschungsgegenstand mit dem Titel «Auf Magnetband gespeicherte Ausländer» vor und verortete seinen Beitrag an der Schnittstelle der von Reformeuphorie und «Überfremdungsangst» geprägten 1960er-Jahre. Mähr zufolge gab der Bundesrat, nachdem er 1970 die «Globalplafonierung» zur Einwanderungsbegrenzung beschlossen hatte, 1971 ein Statistikwerkzeug in Auftrag – das Zentrale Ausländerregister (ZAS) – mit dessen Hilfe der «Ausländerbestand» in der Schweiz erfasst werden sollte. Dieses zunächst als Zählwerkzeug gedachtes Mittel hätte die Steuerungsphantasien der Verwaltung offengelegt. Als ein zu diesem Zeitpunkt europaweit einzigartiges, im Unterhalt kostspieliges Computerprojekt wandelte es sich im Laufe der Rezession und dem damit verbundenen Spardruck zum Kontrollwerkzeug, von dem laut Mähr auch die Sozialversicherungen profitierten, indem sie das ZAS nutzten, um Rentenansprüche von «Fremdarbeitern» zu klären.

FRANCESCA FALK (Fribourg) präsentierte ihre Monografie, in der sie dem Verhältnis zwischen Migration und sozialen Veränderungen in der Schweiz in historischer Perspektive nachgegangen ist. Dabei plädierte die Autorin dafür, dass die Migrationsperspektive in der Schweizer Geschichtswissenschaft vermehrt berücksichtigt werden müsse. Andernfalls führe dies zu Auslassungen und damit einer unvollständigen Wahrnehmung der Geschichte. Als Beispiel für eine solche Ausblendung führte sie die Bedeutung der «Gastarbeiter» für die Entwicklung des Kinderkrippenwesens an und beschrieb, welche weitreichenden soziale Folgen diese Veränderungen hatten. Den Betreuungsbedürfnissen der Arbeiterfamilien entgegenkommend, wurden die Kinderkrippen, als in den Rezessionsjahren viele italienische «Gastarbeiter» die Schweiz verlassen mussten, zusehends von Schweizer Mittelschichtsfrauen genutzt. Diese hatten bis dato keinen Gebrauch von diesem in den Jahrzehnten zuvor stigmatisierten Kinderbetreuungsangebot gemacht. Als sich dies änderte, stiegen die Frauen vermehrt ins ausserhäusliche Arbeitsleben ein.

BARBARA LÜTHI (Köln) hob als Herausgeberin der Neuveröffentlichung «Switzerland and Migration» exemplarisch einige Befunde daraus hervor. Ziel des in englischer Sprache erschienenen Sammelbands, der sowohl auf die historische Perspektive als auch auf aktuelle Themen Bezug nimmt, sei es, zur internationalen Anerkennung der Schweiz als Einwanderungsgesellschaft beizutragen und bisher vernachlässigte Migrationsforschungsaspekte zu umreißen. Sie betonte, das besonders in einer Gesellschaft, in welcher das Thema Migration dermaßen überpolitisiert sei, die Perspektive der Widerstände der vom Migrationsregime Betroffenen fehle. Lüthi ging mit ihrer Panelkollegin Falk einig bezüglich der reduktionistischen Betrachtung und plädierte für eine Pluralisierung des Migrationswissens. Ein Beitrag dazu könne geleistet werden, indem Aktivismus und Eigensinn berücksichtigt werden; wobei Lüthi darauf verwies, dass gegenwärtig im Vergleich zu Deutschland im gesellschaftlichen Bereich vieles, dass das Selbstverständnis der Schweiz als homogene und weiße Gesellschaft hinterfragt, erst am Anfang steht.

Sammelband-Mitherausgeber Skenderovic stellte in der anschliessend rege geführten Diskussion die angemessene Frage nach dem Beitrag der «ausländischen Arbeitskräfte», «Fremdarbeiterinnen», «Migranten» usw. am in der Schweiz erwirtschafteten Reichtum und inwiefern dies einen neuen Blick auf das Wachstum der Nachkriegsjahre eröffnet. Dieser von Skenderovic angesprochenen Unsichtbarkeit des migrantischen Beitrags zum Reichtum in der Schweiz wurde 2016 in St. Gallen bei einer künstlerischen Intervention im Rahmen einer Ausstellung zur italiensich-schweizerischen Migrationsgeschichte pointiert Ausdruck verliehen. Als Sockel ohne Statue vorgestellt, sollte das Monumento Migrante diesen Mangel symbolisch aufgreifen und im Sinne des Künstlers «[...] Wertschätzung und Anerkennung der durch die Migration entstandenen kulturellen, sozialen und ökonomischen Bereicherung der Schweiz» fordern.2 Dem beipflichtend kann im Anschluss daran deshalb festgehalten werden, dass dringender Bedarf nach mehr Reichtumsforschung in migrationsgeschichtlicher Perspektive besteht.

Wie die Ausschnitte aus aktuellen Forschungstendenzen zeigten, befindet sich die historische Migrationsforschung im deutschsprachigen Raum im Umbruch und sich aus den vier eingangs erwähnten Reflexionsfeldern «Ressourcen, Arbeit, Macht und Wissen» ergebende Fragen bleiben weiterhin offen, weshalb der Austausch inner- und ausserhalb der Panels umso wichtiger war. Vier Punkte, welche sich aus den Paneldiskussionen ergaben, sollen zum Schluss problematisiert werden. Erstens die von Anne Kurr angesprochene Gefahr, hochkomplexen Migrationsprozessen mit unterkomplexen und eindimensionalen Erklärungen zu begegnen. Eine Möglichkeit, dieser Simplifizierung und Gefahr von Klischee-Reproduktion entgegenzuwirken, ist zweitens die Berücksichtigung der Akteursperspektive. Diese muss weiterhin, wie bereits 2015 gefordert,3 vermehrt in die Migrationsgeschichte Einzug halten und sich als selbstverständlich etablieren. Multiperspektivische Zugangsweisen während des Forschungsprozesses könnten ebenfalls Abhilfe schaffen.

Drittens sind die verwendeten Begriffe und Grenzen der Aussagemöglichkeiten verwendeter Quellen zu reflektieren, ebenso ob die jeweils verwendete Terminologie den Quellen entstammt, politisch und ideologisch aufgeladen sein könnte und ob Selbst- oder Fremdbezeichnungen aus Staats- oder aus Akteursperspektive wiedergegeben werden. Ausserdem fiel auf, dass grundsätzlicher Diskussionsbedarf dazu besteht, wie Migrations- und Mobilitäts-Phänomene zu benennen und beschreiben sind, damit sie nicht unterkomplex erklärt, aber historisch vergleichbar werden. Viertens kam Sozioökonomisches insgesamt zu kurz und sollte vermehrt in den Fokus gerückt werden. Einerseits weil die von Severin-Barboutie angesprochenen «feinen Unterschiede» weitreichende individuelle und gesellschaftliche Folgen haben können, was einer systematischen Erforschung bedürfte, ebenso wie der Zusammenhang zwischen Migration und sozialen Aufstiegsmöglichkeiten. Andererseits gebührt dem zu Beginn angesprochenen Thema «Geld» mehr Aufmerksamkeit. Zum einen weil in die Herkunftsgesellschaften gesendete Remittances für ganze Regionen wirtschaftlich von Bedeutung waren, zum anderen stellten die vergleichsweise hohen Löhne in der Schweiz einen spezifischen Pull-Faktor dar.
Die Eindrücke der diesjährigen Geschichtstage legen den Schluss nahe, dass besonders der Themenkomplex «Reichtum und Migration» zahlreiche aktuelle gesellschaftliche und geschichtswissenschaftliche Diskussionen aufgreift, so auch die zur sozialen Gleichheit und Partizipation. Angelehnt an Bernd Lederers Standpunkt, dass soziale Fragen auch «[...] konkret harte Fragen von Haben und Nicht-Haben, Fragen der Verteilung und Aneignung des gesellschaftlich-arbeitsteilig erzeugten Reichtums einer Gesellschaft» tangieren,4 bedarf es einer eingehenderen Auseinandersetzung mit diesem Themenkomplex – besonders in der reichen Schweiz.

Konferenzübersicht:
Panel: Armut und Arbeitsmigration zwischen Asien und Europa, 1848–2018. Eine postkoloniale Perspektive

Verantwortung: Bernhard Schär (ETH Zürich) Kommentar: Robert Kramm (Hong Kong)

Olivia Killias (Amsterdam): Armut exportieren – postkoloniale Migrationsregime des gegenwärtigen Indonesiens

Philipp Krauer (ETH Zürich): Flucht vor der Armut – Schweizer Söldnermigration nach niederländisch Indien, 1848–1914

Panel: Migration, Mobilität und Reichtum

Verantwortung: Eva Maria Gajek (Gießen) und Bettina Severin-Barboutie (Gießen)

Barbara Lambauer (Paris): Reichtum aus «West», jüdische Massenmobilität aus «Ost»: Maurice de Hirsch und Versuche zur Überwindung systemischer Armut und Ausgrenzung um 1900

Anne Kurr (Hamburg): Mobilitätsräume reicher Akteure. Exklusive Großstadtviertel in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts»

Massimo Moraglio (TU Berlin): Beyond Empowerment. Hyper-Mobility between Acceleration and Technology

Panel: Wie wird der Zusammenhang von Reichtum, Arbeit und Migration in der Schweiz in neueren Publikationen und Projekten thematisiert?

Verantwortung: Francesca Falk (Fribourg) , Barbara Lüthi (Köln), Kommentar: Damir Skenderovic (Fribourg)

Francesca Falk (Fribourg): Gender Innovation and Migration in Switzerland (Buchpräsentation)

Barbara Lüthi (Köln): Switzerland and Migration. Historical and Current Perspectives on a Changing Landscape (Buchpräsentation)

Moritz Mähr (ETH Zürich): Auf Magnetband gespeicherte Ausländer. Steuerung der Arbeitsmigration zur Sicherung des Wohlstands nach 1960

Anmerkungen:

1 Francesca Falk, Wir brauchen eine Migrantisierung der Geschichtsschreibung – und eine Mobilitätskritik, in: Schweizerische Zeitschrift für Geschichte, 2019, 69, 1, S. 146–163, hier S. 148.
2 Davide Tisato, Monumento Migrante, Kunstintervention im Rahmen des Oral History-Projekts «Ricordi e Stima», http://ricordi-e-stima.ch/assets/Files/ricordi-e-stima-kunstintervention.pdf (26.09.2017).
3 Damir Skenderovic, Vom Gegenstand zum Akteur. Perspektivenwechsel in der Migrationsgeschichte der Schweiz, in: Schweizerische Zeitschrift für Geschichte 65, 2015,1, S. 1–14.
4 Bernd Lederer, Migrationsforschung in der neoliberalen Marktgesellschaft. Eine Kritik an der Vernachlässigung der sozialen Frage in Anlehnung an Walter Benn Michaels, in: Mecheril, Paul / Thomas-Olalde, Oscar / Melter, Claus (Hg.): Migrationsforschung als Kritik? Konturen einer Forschungsperspektive, Wiesbaden 2013, S. 127–139, hier S. 137f.