August Liebmann Mayer (1885 – 1944), Hauptkonservator für altspanische Malerei an der Alten Pinakothek München, galt seinen Zeitgenossen als d i e unbestrittene Autorität für spanische Kunst. Neben Ribera, El Greco und Velázquez widmete er sich vor allem dem Werk Goyas. Außerhalb seiner kunstgeschichtlichen Profession wirkte Mayer auch als Dramatiker und Romancier. Es war vermutlich diese wissenschaftlich-literarische Doppelexistenz, die ihn mit dem Theaterkritiker und Autor Lion Feuchtwanger zusammenbrachte – eine Freundschaft, die wiederum im Werk Feuchtwangers markante Spuren hinterlassen hat. 1930/31 wurde August Liebmann Mayer Opfer einer von missgünstigen Kollegen choreographierten Hass- und Neidkampagne. Verschärfte Schikanen erlebte er nach 1933, was ihn und seine Familie zur Emigration nach Frankreich zwang. Als Folge einer Denunziation wurde er im Februar 1944 in Monte Carlo verhaftet und am 7. März 1944 von Drancy nach Auschwitz deportiert, wo sich seine Spur verliert.
Gemeinsam mit den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen, dem Zentralinstitut für Kunstgeschichte München, dem Instituto Cervantes München und dem Historischen Kolleg widmet das Stadtarchiv München August Liebmann Mayer am 28.10.2021 ein wissenschaftliches Kolloquium in den Räumen des Historischen Kollegs. Leider ist die Erinnerung an den bedeutenden Kunsthistoriker allenfalls noch in der Fachwelt lebendig. Dem entgegenzuwirken ist Ziel des Kolloquiums, das am 27.10.2021 um 19:30 Uhr mit einer Auftaktveranstaltung im Instituto Cervantes eröffnet wird. Den Abschluss des Kolloquiums bildet am 28.10.2021 um 16:30 Uhr die Übergabe eines Erinnerungszeichens an der Martiusstraße 8, dem früheren Wohnort von August Liebmann Mayer.
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