Christus vor dem Hohen Rat. Religion und Recht im Kirchenraum des 17. Jhs.

Christus vor dem Hohen Rat. Religion und Recht im Kirchenraum des 17. Jhs.

Organizer
Prof. Dr. Matthias Asche (Universität Potsdam), Prof. Dr. Judith Becker (Hu-Berlin), apl. Prof. Dr. Gudrun Gleba (Carl von Ossietzky-Universität Oldenburg)
Venue
Rathenow (Brandenburg) St. Marien-Andreas Kirche
Funded by
Brandenburgische Historische Kommission; Förderverein zum Wiederaufbau der St. Marien-Andreas Kirche in Rathenow
ZIP
14712
Location
Rathenow
Country
Germany
From - Until
01.07.2022 - 02.07.2022
By
Gudrun Gleba, Geschichte, Carl von Ossietzky-Universität Oldenburg

Im interdisziplinären Zugriff beschäftigt sich die Tagung mit Rechtsfindung, Prozessabläufen, Urteilsfindung und Urteilsvollstreckungen als langfristig wirkenden politischen und gesellschaftlichen Veränderungsprozessen. Institutionelle wie mentale Umbrüche des 17. Jhs. verdichten sich in ihrer künstlerischen Erfassung u.a. in einer bislang kaum erforschten Gruppe von großformatigen Kirchenbildern, die den Titel „Christus vor dem Hohen Rat“ oder "Das ungerechte Gericht" tragen.

Christus vor dem Hohen Rat. Religion und Recht im Kirchenraum des 17. Jhs.

Überlegungen dazu, wie Recht und Gerechtigkeit zueinander stehen, wie Rechtsfindung, Prozessabläufe, Urteile und Urteilsvollstreckungen zu erfassen sind, gehören in die Thematik langfristiger politischer und gesellschaftlicher Veränderungsprozesse. Für die institutionellen wie mentalen Umbrüche des 17. Jhs. verdichten sich diese Überlegungen künstlerisch u.a. in einer bislang kaum erforschten Gruppe von großformatigen Kirchenbildern, die sich unter der Bezeichnung „Christus vor dem Hohen Rat“ oder „Das ungerechte Gericht“ in Mitteldeutschland erhalten hat.

Vertreter:innen der Geschichtswissenschaft, Rechtsgeschichte, Theologie, Kunstgeschichte und Kulturwissenschaften befragen im interdisziplinären Zugriff diese Bildwerke auf dieser Tagung nach ihrer Aussagekraft und ihrer Einordnung in die geschichtlichen, rechtlichen und künstlerischen Verhältnisse des 17. Jhs.

Programm

Freitag, 1. Juli 2022
Beginn um 9 Uhr
9.15 Matthias Asche (Potsdam): Kriege, Krisen und Katastrophen. Brandenburg und die angrenzenden Landschaften im 17. Jahrhundert
10.00 Gerlinde Strohmaier-Wiederanders (Berlin): Die kirchlichen und städtischen Verhältnisse in Rathenow und Tangermünde zu Ende des 17. und Anfang des 18. Jahrhunderts
11.15 Siegrid Westphal (Osnabrück): Institutionen der Rechtsfindung im 17. Jahrhundert
12.00 Heiner Lück (Halle): Konfliktlösungsmechanismen und Verfahrensarten im 17. Jahrhundert
12.45 Mathias Schmoekel (Bonn): Die Darstellung von Gerichtsszenen in Mittelalter und Früher Neuzeit

Freitagnachmittag findet eine Exkursion nach Stölln und Tangermünde zu den dortigen Kirchenbildern zu „Christus vor dem Hohen Rat“ statt. Dazu eine Anmeldung unbedingt erforderlich.

Samstag, 2. Juli 2022
9.00 Philipp Zitzelsperger (Innsbruck): Die Kleidung der Richter. Vestimentäre Symbole und das Problem ihrer Bildquellen
9.45 Gudrun Gleba (Oldenburg): Schrift(en) und Text(e) im Bild „Christus vor dem Hohen Rat“. Die Kommunikation zwischen den Richtern, das Urteil des Pilatus und die Verweise auf Stifter und Stifterinnen
10.45 Romana Rupiewiecz (Warschau): ,Das blutgirig Gericht und Urtheil der Juden über Christum Jesum der Welt Heiland‘ – from pamphlets to large-format paintings in Christian Churches
11.30 Rudolf Bönisch (Lübbenau/Spreewald): Christus vor Kaiphas, Herodes und Pilatus – Kupferstiche und Kirchengemälde im Havelland sowie in Altmark und Börde
13.15 Andreas Wacke (Köln): Gemälde über den Jesus-Prozess aus der Sicht eines Römischrechtlers
14.00 Judith Becker: Résumé und Moderation der Abschlussdiskussion

Contact (announcement)

gudrun.gleba@web.de

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German
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