Der streitbare Publizist, Schriftsteller und „denkende Zeitgenosse“ Carl Albert Loosli (1877-1959) setzte sich auf Grund eigener Erfahrungen für eine Reform des Anstalts- und Erziehungswesens ein. In polemischer Zuspitzung verglich er die schweizerischen Erziehungsanstalten mit Konzentrationslagern und kritisierte die administrative Zwangsversorgung zahlloser Menschen in den verschiedensten Institutionen. Gegen den um sich greifenden Antisemitismus nahm er u. a. mit der Schrift „Die schlimmen Juden“ (1927) Stellung, und im Berner Prozess um die „Protokolle der Weisen von Zion“ (1934/35) trat er als Gutachter auf.
Aus Anlass des Abschlusses der sieben Bände umfassenden Werkausgabe veranstaltet das Archiv für Zeitgeschichte eine wissenschaftliche Tagung zu Looslis gesellschaftspolitischem Engagement. Im Mittelpunkt steht sein Einsatz gegen alle Formen von Antisemitismus und seine erziehungspolitische Auseinandersetzung mit dem Anstaltswesen und dem Strafvollzug. Die Tagungsbeiträge fragen dabei auch nach den Motiven, Strategien und Wirkungen dieses Engagements.
Anmeldung:
Die Teilnahme ist kostenlos, es wird jedoch um Anmeldung gebeten.