Vorträge mit Diskussion
Die von Moses Mendelssohn und Lessing ausgehende jüdische Aufklärung (Haskala) ist ein Stück Berliner Weltgeschichte, traten die Juden doch wesentlich von hier aus in die säkulare Welt der Moderne ein. Drei Humboldt-Forscher*innen diskutieren die unterschiedlichen Rollen, die Wilhelm und Alexander von Humboldt in diesem Prozess gespielt haben.
Uta Lohmann wird über die Zielsetzung der Berliner Haskala sowie über die ungewöhnliche Freundschaft zwischen den Brüdern Humboldt und David Friedländer, einer Symbolfigur der jüdischen Emanzipation, sprechen. Sebastian Panwitz referiert über die frühe Begegnung Alexanders mit der Haskala vor seinem Pariser Lebensabschnitt (1804-27) und sein späteres Engagement für das Judentum als preußischer Kammerherr (1827-59). Conrad Wiedemann stellt Wilhelms Verdienste für das Gleichstellungsdekret von 1812 und seine lebenslange Auseinandersetzung mit der großen Salonière Rahel Levin-Varnhagen vor.
Auf drei halbstündige Vorträge folgt eine offene Diskussion über die Beziehungen der Gebrüder Humboldt zum Judentum in ihrer Zeit.