„Musik in Krisenzeiten“, Schweizer Jahrbuch für Musikwissenschaft (SJM) 2021

Organizer
Margret Scharrer / Lea Hagmann / Laura Moeckli / Vincenzina Ottomano, Schweizer Jahrbuch für Musikwissenschaft
ZIP
3012
Location
Bern
Country
Switzerland
From - Until
20.01.2021 -
Deadline
01.03.2021
By
Vincenzina Ottomano, Universität Bern

Musik in Krisenzeiten

Für die erste Neuauflage des digitalen Schweizer Jahrbuchs für Musikwissenschaft (https://www.smg-ssm.ch/smg-ssm/forschungs-publikationen/editionen/schweizer-jahrbuch-fuer-musikwissenschaft/) ruft das Herausgeber/innen-Team zur Einreichung von Beitragsvorschlägen mit dem Schwerpunkt „Musik in Krisenzeiten“ sowie Miniartikeln zu aktuellen Schweizer Forschungsprojekten abseits des Oberthemas auf.

Music in Times of Crises

For the first edition of the newly digital ‘Swiss Journal of Musicology’ (Schweizer Jahrbuch für Musikwissenschaft: https://www.smg-ssm.ch/smg-ssm/forschungs-publikationen/editionen/schweizer-jahrbuch-fuer-musikwissenschaft/), the editorial team is delighted to invite contributions on the theme of “Music in Times of Crisis” as well as (non-thematic) mini-articles or presentations of work-in-progress related to current projects at Swiss research institutions.

„Musik in Krisenzeiten“, Schweizer Jahrbuch für Musikwissenschaft (SJM) 2021

Krisenzeiten und -situationen gehören zu den wesentlichen menschlichen, gesellschaftlichen, wissenschaftlichen und künstlerischen Erfahrungen. Obwohl sie Ausnahmesituationen darstellen, sind sie dennoch permanent vorhanden und dies nicht nur in Gebieten, die ständig von Hunger, Krieg und Krankheiten heimgesucht werden, sondern auch in Überflussgesellschaften. Krisen zeigen sich dabei in unterschiedlichsten Ausformungen, werden auf verschiedene Weisen wahrgenommen und verarbeitet. Angesichts der fundamentalen Wesenhaftigkeit von Krisen ist es nur folgerichtig nach ihren Beziehungen zur Musik zu fragen. Bereits die grundsätzliche gesellschaftliche Bedingtheit der beiden Phänomene Musik und Krise lässt die Behauptung zu: Musik und Krise stehen in einem komplexen wechselseitigen Verhältnis.

Vorausgesetzt wird ein weitgefasster Krisenbegriff, der sowohl globale und gesellschaftliche Problemsituationen unterschiedlicher Lebensbereiche, die von Krieg, religiösen, wirtschaftlichen oder ökologischen Krisen bis zu Pandemien und gesellschaftlichen Umbruchprozessen reichen. Diese global, national oder lokal hervorgerufenen Krisen können im Grossen wie im Kleinen untersucht werden. Gleichzeitig geht es aber um persönliche Krisen, die nicht unbedingt einem bestimmten übergeordneten gesellschaftlichen Vorgang entspringen müssen, die Personen mit sich selbst oder anderen ausfechten, z.B. Schaffenskrisen, psychische Krisen oder bestimmte Krankheiten. Gefragt wird danach, in welcher Form Musik und Krise zueinanderstehen, akustische Phänomene Ausdruck von Krisen sein können, wie sie im Klang wahrgenommen, in Musik komponiert oder verarbeitet werden können. Evident ist, die Folgen von Wirtschafts-, Gesellschafts- und Gesundheitskrisen betreffen sowohl Musizierende als auch ganze Musikszenen und -branchen und wirken sich auf das musikalische Schaffen aus.

Musik soll dabei nicht im engeren, sondern im weiteren Sinne diskutiert werden. Dazu gehören bewusst und unbewusst hervorgerufene Klänge, die natürlich oder technisch motiviert sein können. Diese schliessen sowohl komponierte oder improvisierte Musik, „Community Music“ oder Klangperformanz, als auch akustische Geräusche jeglicher Art ein, sei es, dass sie bewusst im Rahmen einer Aufführung, einer Komposition oder einem sozialen Setting verankert sind, sei es, dass sie als Umweltgeräusche existieren (z.B. Soundscapes), die die Natur oder verschiedene Gesellschaften bewusst oder unbewusst produzieren.

Der Call for Contributions richtet sich an Nachwuchs- und an etablierte Wissenschaftler/innen. Gewünscht sind umfangreichere Artikel mit dem Höchstlimit von 40.000 Zeichen sowie kleinere Beiträge der Rubrik „Zeitzeugen“ mit bis zu 10.000 Zeichen. Letztere können ganz unterschiedliche Formate aufweisen, z.B. einen der Thematik passenden Quellentext in Schrift, Bild oder Ton vorstellen oder als Interview gestaltet sein. Die Artikel werden einem Peer-Review-Verfahren unterstellt.

Gleichzeitig ruft das Herausgeber/innen-Team Nachwuchswissenschaftler/innen dazu auf, im Bereich „Werkstatt-CH“ ihre Forschungen in kleineren Artikeln mit bis zu 10.000 Zeichen, Postern oder auch anderen Formaten kurz vorzustellen. Dabei geht es nicht darum, abgeschlossene Projekte zu präsentieren, sondern auf die aktuellen Forschungen an Schweizer Institutionen aufmerksam zu machen und interessante Forschungsfragen aufzuzeigen. Dieser Bereich untersteht nicht dem Oberthema des Jahrbuchs.

Beitragsvorschläge mit einem Umfang von max. 300 Wörtern (in deutscher, italienischer, französischer, rätoromanischer oder englischer Sprache) sind bis zum 1. März 2021 an info@smg-ssm.ch zu senden. Die Rückmeldung mit der Entscheidung über die Aufnahme erfolgt voraussichtlich Anfang April 2021, die Abgabe der fertigen Beiträge wird bis zum 15. Juli 2021 erbeten.

Das Schweizer Jahrbuch für Musikwissenschaft ist ein frei zugängliches Publikationsorgan, das sowohl die aktuellen Tendenzen der internationalen musikwissenschaftlichen Forschungen als auch der Schweizer Forschungslandschaft widerspiegelt und Forschende weltweit ansprechen möchte. Ausgangspunkt bilden nicht nur die traditionellen Bereiche der historischen Musikwissenschaft, sondern genauso die Felder von Anthropologie, Systematik und künstlerisch-angewandter Forschung. Das Jahrbuch ist zudem interdisziplinär ausgerichtet, bezieht musikrelevante Forschungen anderer Fächer ein, fördert disziplinenübergreifende Zusammenarbeit und Zugangsweisen. Zur Disposition stehen unterschiedlichste Publikationsformate, die vom „klassischen Artikel“ bis zu Interview und Podcast reichen.

“Music in Times of Crises”, Schweizer Jahrbuch für Musikwissenschaft (SJM) 2021

Times and situations of crisis are an integral part of human, societal, scientific and artistic experience, exceptional yet omnipresent not only in areas plagued by hunger, war or illnesses but also within societies of excess. Crises can take on many forms and are perceived and faced in many different ways. In view of the fundamental essentiality of crises, the question of their relation to music emerges. Indeed, the basic social contingency of both allow us to affirm that music and crises stand in complex mutual relations to each other.

The concept of crisis imagined here is a broad one including global and social problems in various life-situations ranging from war, religious, economic or ecological crises, pandemics or processes of upheaval. Such global, national or local crises may be examined on macro and micro levels. Furthermore, it can include personal crises that do not necessarily stem from overriding socio-political events such as creative, psychological or health crises within or between individuals. While it appears clear that individual musicians as well as whole music scenes, practices and cultures are deeply affected by the consequences of economic, social and health crises, our central question concerns the ways in which music and crisis interact, how acoustic phenomena can express crises and how these may be perceived, composed or faced through music.

‘Music’ is also discussed in a broad rather than a narrow sense here, including all consciously and unconsciously, naturally and technically created sounds. This may comprise any composed or improvised music, ‘community musics’, sound performances or indeed acoustic phenomena of any kind, whether emerging in the context of a concert, a composition, a social setting, or existing as sounds (or soundscapes) within a natural or social setting.

The Call for Contributions is addressed to both young scholars and established researchers. Full-length articles should not exceed 40’000 char. (incl. spaces and footnotes), while shorter contributions to be published in “Times and Perspectives” should not exceed 10’000 char. (incl. spaces and footnotes). These shorter contributions may have varying formats, for example a written, audio or visual presentation of an original historical/musical source, an artist interview or a statement about current events. Articles will be submitted to peer review.

Simultaneously the editors invite young scholars to present their work in the section “Workshop-CH” with shorter contributions containing up to 10‘000 characters (incl. spaces and footnotes), posters or other digital formats. Work in progress is welcome and the focus should be on showcasing current approaches and questions emerging at Swiss research institutions. This section is not limited by the theme of the issue.

Proposal abstracts of max. 300 words (in German, Italian, French, Romansh or English) are to be submitted to info@smg-ssm.ch by 1 March 2021. Notification of acceptance will be given in early April 2021, and the final submission of manuscripts is due on 15 July 2021.

The Swiss Journal of Musicology is an openly accessible publication platform that aims to reflect current tendencies in international and Swiss musicological research and reach readers and researchers worldwide. In addition to the traditional areas of historical musicology, contributions from the fields of anthropology, theory and artistic research are welcome. The journal invites interdisciplinary proposals, as well as musically relevant research from other fields and encourages collaborations and perspectives that bridge several disciplines. Publication formats range from ‘classical articles’ to interviews or podcasts.

Contact (announcement)

info@smg-ssm.ch

https://www.smg-ssm.ch/smg-ssm/forschungs-publikationen/editionen/schweizer-jahrbuch-fuer-musikwissenschaft/