Hunger, Zwangsarbeit, Ernährungsforschung. Nationalsozialistische Agrarpolitik und das KZ-System. 13. Europäische Sommer-Universität Ravensbrück

Hunger, Zwangsarbeit, Ernährungsforschung. Nationalsozialistische Agrarpolitik und das KZ-System. 13. Europäische Sommer-Universität Ravensbrück

Organisatoren
Gedenkstätte Ravensbrück/Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten; Zentrum für Antisemitismusforschung; Institut für Geschichtswissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin; KZ Gedenkstätte Dachau
Ort
Fürstenberg/Havel
Land
Deutschland
Vom - Bis
02.09.2018 - 07.09.2018
Url der Konferenzwebsite
Von
Nicolas Drexel / Seraphina Wanda Rekowski / Isabelle Schmidt, Institut für Geschichtswissenschaften, Humboldt-Universität zu Berlin

Im Rahmen der Sommer-Universität wurden unterschiedliche Aspekte der nationalsozialistischen Agrarpolitik, der Zwangsarbeit in der Landwirtschaft sowie des KZ-Systems analysiert und diskutiert. Mit mehr als einhundert Teilnehmenden war es die bislang größte Sommer-Universität der Gedenkstätte Ravensbrück.

Überraschend war das breite Spektrum der Teilnehmenden, die aus verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen, aber auch aus unterschiedlichen nichtakademischen Fachbereichen kamen. Dies belebte die breitgefächerten Diskussionen sehr. Der umfangreiche Themenkomplex wurde durch ein aktuelles Forschungsprojekt der Gedenkstätte Ravensbrück angeregt, das sich mit der „Deutschen Versuchsanstalt für Ernährung und Verpflegung GmbH“ (DVA), ihren Versuchsgütern und der biologisch-dynamischen Wirtschaftsweise in ihrem Verhältnis zum Nationalsozialismus befasst. Die Teilnehmenden näherten sich diesen Themenschwerpunkten durch wissenschaftliche Vorträge an, deren Inhalte in jeweils zweistündigen Workshops mit den Referent/innen vertieft wurden.

Darüber hinaus wurde das Programm mit den Filmen Looking for Emil und Geheimnis Tibet über die SS-Sammelkommandos abgerundet. Die Forschungsbörse für Nachwuchswissenschaftler/innen am Montag ermöglichte nicht nur den Referent/innen, ihre Projekte vorzustellen – auch die Teilnehmenden profitierten von den anregenden, sich anschließenden Diskussionen. Mit geführten Rundgängen über das ehemalige KZ-Gelände durch Mitarbeiter/innen des pädagogischen Dienstes der Gedenkstätte, sowie Ausflügen zu den ehemaligen Versuchsgütern Comthurey und Ravensbrück wurde den Teilnehmenden der Alltag der KZ-Häftlinge und die von ihnen auf den Gütern geleistete Zwangsarbeit vor Augen geführt. Auch das ehemalige „Jugendschutzlager Uckermark“, das sich an das KZ-Areal anschließt, konnte dank des pädagogischen Dienstes erkundet werden.

Den Auftakt der Sommer-Universität machte WILLI OBERKROME (Freiburg) mit seinem Vortrag zu Strukturen, Programmen und Praktiken der agrarischen Forschung im Kriegseinsatz 1915-1955. Oberkrome erläuterte, dass die aus deutscher Sicht drei größten Probleme des Ersten Weltkriegs – der Hunger, sowie das fehlende Fett und Eiweiß – von den Nationalsozialisten im Zweiten Weltkrieg durch Autarkiebestrebungen, Ersatzstoffforschung und entsprechende Agrarpolitik beseitigt werden sollten. Die anschließende Podiumsdiskussion sorgte mit Impulsen durch den Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft a.D. CHRISTIAN SCHMIDT (Berlin), die Historikerin DANIELA MÜNKEL (Berlin) und Oberkrome selbst für einen gelungenen Start in die Woche. Viele der besprochenen Themen, insbesondere die Frage nach Kontinuitätslinien, wurden im Verlauf der Sommer-Universität wieder aufgegriffen.

Im Mittelpunkt des darauffolgenden Tages stand die NS-Landwirtschaft in ihrem politischen Kontext. In einem Einführungsvortrag verortete GUSTAVO CORNI (Trento) die nationalsozialistische Agrarpolitik im Spannungsfeld zwischen antimoderner Idealisierung des Bauerntums und Zwang zur ökonomischen Effizienzsteigerung. Die in erster Linie mit dem Namen Richard Walther Darré verknüpfte ‚Blut und Boden‘-Ideologie habe spätestens ab 1937 eine weitgehend untergeordnete Rolle gespielt, da die im Rahmen der Kriegsvorbereitungen als essenziell empfundene Industrialisierung der Landwirtschaft verstärkt vorangetrieben wurde. Vorrangiges Ziel der politischen Eliten des NS-Staates sei von Beginn an die Verhinderung einer Situation wie 1918 gewesen, in der durch die Seeblockade Großbritanniens ausgelöste Nahrungsmittelengpässe dazu beitrugen, dass Teile der deutschen Bevölkerung sich vom politischen System abwandten.

Anschließend erläuterte SABINE SCHLEIERMACHER (Berlin) die raumplanerischen und bevölkerungspolitischen Aspekte des ‚Generalplan Ost‘, der ab Frühjahr 1940 in mehreren Varianten in enger Kooperation namhafter Wissenschaftler mit SS-Funktionären erarbeitet wurde. Polen, das Baltikum und die Sowjetunion wurden darin zum Expansions- und Versuchsraum der deutschen Politik, die eine radikale Neuordnung dieser Gebiete anhand von rassistischen und antisemitischen Kriterien anstrebte. Den Urhebern dieser Pläne, die viele Millionen Todesopfer zur Folge hatten, sei es nach dem Krieg oftmals gelungen, einer Verurteilung zu entgehen, indem sie ihre Beiträge zur deutschen Mord- und Vernichtungspolitik als akademische Überlegungen ohne politischen Handlungsimperativ umdeuteten.

Eine Fallstudie der Überlebensstrategien polnischer Zwangsarbeiter/innen, die während des Kriegs auf deutschen Bauernhöfen eingesetzt wurden, präsentierte KATARZYNA WONIAK (Waal). Vor dem Hintergrund, dass die Mehrheit der Zwangsarbeiter/innen im ‚Dritten Reich‘ nicht in der Industrie, sondern in landwirtschaftlichen Betrieben ausgebeutet wurde, seien Studien für diesen Bereich in der gegenwärtigen Forschung immer noch unterrepräsentiert, so Woniak. Die Historikerin und Ethnologin beschäftigte sich in ihrem Vortrag vorrangig mit dem Phänomen der Hungerkriminalität, das insbesondere ab 1943 infolge der Kürzung der Nahrungsmittelrationen für Zwangsarbeiter/innen in vielen Orten alltäglich wurde und meist harte Strafen nach sich zog. Allgemein sei die Versorgungslage von in der Landwirtschaft eingesetzten Zwangsarbeiter/innen nur schwer zu beurteilen, da sich die Arbeits- und Lebensbedingungen von Hof zu Hof stark unterschieden.

An diesen Themenkomplex knüpfte der Dokumentarfilm Looking for Emil (2012) an, der im Anschluss an die nachmittägliche Workshop-Phase gezeigt wurde. Er dokumentiert die nicht immer von Erfolg gekrönten Versuche der Filmemacherin Angelika Laumer, in ihrem bayerischen Heimatdorf mit älteren Menschen über die während des Kriegs auf den dortigen Höfen eingesetzten Zwangsarbeiter/innen ins Gespräch zu kommen.

Am darauffolgenden Tag fanden verschiedene Veranstaltungen zur DVA und ihren Orten statt. Im ersten Vortrag des Tages rekonstruierten GABRIELE HAMMERMANN und STEFANIE PILZWEGER-STEINER (beide Dachau) die Geschichte der eng mit der Person Heinrich Himmler verknüpften SS-Versuchsgüter des KZ Dachau. Die aus einem Heilkräutergarten, verschiedenen Gewächshäusern, einem Forschungsinstitut, Hörsälen und einer öffentlichen Verkaufsstelle bestehende Anlage wurde nach der Befreiung des Lagers teilweise weiter als Standort für landwirtschaftliche Produktion und Forschung genutzt. Anders als ursprünglich angedacht, sei dies jedoch nicht den ehemaligen Häftlingen des Lagers zugutegekommen. Stattdessen wurde das Gelände in Dachau letztlich von der aus zahlreichen Ex- und Altnazis bestehenden Internationalen Gesellschaft für Nahrungs- und Vitalstoff-Forschung (IVG) genutzt.

STEPHAN MATYUS (Mauthausen) stellte das sogenannte „Bretstein-Album“ vor, das der Gedenkstätte Mauthausen 2013 übergeben wurde und 75 private Fotos eines in Mauthausen und im Außenlager Bretstein in der Steiermark stationierten SS-Mannes enthält. Dieses wenig bekannte Lager war auch ein Versuchsgut der DVA für die Ostexpansion, was Matyus anhand eines Fotos mit Wehrbauern illustrierte. Die eingeklebten und teilweise beschrifteten Fotografien stellen nicht nur eine einzigartige Quelle für Historiker/innen dar, da sie private Eindrücke aus dem KZ-Lagersystem wiedergeben, in dem eigentlich ein striktes Fotografierverbot galt. Sie enthalten außerdem weitere Fotos, die erst in den 1950er-Jahren während eines Urlaubaufenthalts des ehemaligen SS-Mannes in der Gemeinde Bretstein entstanden sind. Durch die Gestaltung des Albums sowie Auswahl und Inhalt der Fotos selbst, lässt sich ein im Kontext von Fragen der NS-Täter/innenforschung gewinnbringender Blick auf einen SS-Wachmann werfen, der nach dem Krieg augenscheinlich nicht mit dem Nationalsozialismus gebrochen hat.

Anschließend stellte KRISTIN WITTE (Ravensbrück) das an der Gedenkstätte angesiedelte Forschungsprojekt zu den SS-Versuchsgütern im Umfeld des Frauenkonzentrationslagers Ravensbrück vor. Ziel des Projekts ist eine historiographische Neubewertung der DVA als Institution. Dabei untersucht das Projekt gezielt auch geschlechterspezifische Aspekte der Herrschaftspraxis wie beispielsweise die Einteilung von Zwangsarbeiter/innen für unterschiedliche Tätigkeiten. Geschlecht habe auch in den alliierten Strafprozessen nach Kriegsende eine Rolle gespielt, genauso wie bei der Rezeption der Versuchsgüter um Ravensbrück. Es wurden vornehmlich die Berichte männlicher Überlebender gehört, die jedoch vor allem bei Bauarbeiten auf den Gütern eingesetzt waren, wodurch die landwirtschaftliche Produktion bis heute kaum thematisiert wird.

Diese Darstellung wurde durch ANDREA RUDORFF (Frankfurt am Main) ergänzt, die in ihrem Vortrag auf die Funktion des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz als ‚landwirtschaftliche Versuchsstation für den Osten‘ einging. Rund um das Lager beschlagnahmte die SS bereits kurz nach der Errichtung Bauernhöfe und Anbauflächen, indem sie die ansässige polnische Bevölkerung gewaltsam umsiedeln ließ. Später fand in Auschwitz vor allem Forschung zur pflanzenbasierten Herstellung des für Kriegszwecke wichtigen Natur-Kautschuks mit dem Russischen Löwenzahn (Taraxacum kok-saghyz) statt. Insgesamt seien in Auschwitz bis zu 6.000 Häftlinge in der Landwirtschaft eingesetzt gewesen, die damit auch dort den größten Einsatzort von Zwangsarbeiter/innen dargestellt habe.

Den Abschluss des Tages bildete der Abendvortrag von SYLVIA NECKER (Nottingham) über Leben und Werk des Architekten Alwin Seifert. Necker präsentierte detailreich die schwierige Person Seifert, den sie als typische Architektenfigur des 20. Jahrhunderts einordnete. Architekten seiner Generation machten unter drei verschiedenen politischen Systemen Karriere und wiesen ein hohes Sendungsbewusstsein auf. Seiferts Karriere begann Mitte der 1930er-Jahre mit dem Auftrag zum Bau der Reichsautobahnen. Die Zeit nach 1945 überstand er trotz seiner Position im ‚Dritten Reich‘ schadlos und ab den 1950er-Jahren entwickelte er sich zunehmend zu einem erfolgreichen Fürsprecher des ökologischen Landbaus.

In ihrem Eröffnungsvortrag des vorletzten Tages der Sommer-Universität stellte GESINE GERHARD (Des Moines) ihr Forschungsvorhaben vor, das Körperideal der NS-Rassenideologie Richard Walther Darrés eingehender zu betrachten und sich so einem ihrer langjährigen Forschungsthemen auf ästhetischer Ebene zu nähern. Anhand zahlreicher Quellen analysierte sie in einem ersten Schritt die Bedeutung des bäuerlichen Ideals in der NS-Ideologie und bestimmte in einem zweiten die Besonderheiten der Fotografien der Wiener Fotografin Anna Koppitz. Diese fertigte eine Reihe von Bildern in der „Reichsschule Burg Neuhaus“ an, die die Vorstellungen von Darrés ‚Blut und Boden‘-Ideologie visualisieren sollten. Deutlich wurde, dass Darré einer bauern-romantischen Ästhetik folgte, die eine zutiefst urbane Perspektive auf einen idealisierten Bauernstand darstellte und in den Fotografien ein Körperideal wiederzufinden wünschte, in dem sich dieser Blick auf das Bauerntum spiegelt.

Um einen genaueren Einblick in die Praktiken der biologisch-dynamischen Wirtschaftsweise zu geben, stellte der Anthroposoph MATTHIAS MOCHNER (Berlin) erste Ergebnisse eines Forschungsprojektes der „Ita Wegman Stiftung“ über die Beziehung verschiedener anthroposophischer Mediziner/innen zum Nationalsozialismus vor. Der Vortrag gab einen ersten Einblick in das Thema; er warf jedoch auch Fragen zum kritischen Umgang der Anthroposophie mit ihrer Geschichte auf und verdeutlichte, dass eine unabhängige Forschung zu diesem Themenkomplex wünschenswert wäre.

In einem abschließenden Beitrag betrachtete CHRISTOPH KOPKE (Berlin) das Zusammenspiel von Ernährungspolitik, -wirtschaft und -wissenschaft unter dem Gesichtspunkt der Zentralität von Ernährung als politischem Gestaltungsbereich für den Nationalsozialismus. Er zeigte deutlich, dass für die geschichtswissenschaftliche Analyse nicht nur Darrés ‚Blut und Boden‘-Ideologie eine entscheidende Rolle spielt, sondern auch Herbert Backe als wichtigster Planer der Hungerpolitik bedacht werden müsse. So verwies auch Kopke darauf, wie entscheidend für das Streben nach Autarkie und Leistungssteigerung die Vorstellung war, den Ersten Weltkrieg wegen der unzureichenden Versorgungslage im Inland verloren zu haben.

Zum Abschluss des Tages wurde der Film Geheimnis Tibet über die SS-Sammelkommandos von 1938 gezeigt, der von SUSANNE HEIM (Berlin) einleitend kritisch eingeordnet wurde. Dabei handelt es sich um einen wissenschaftlichen Propagandafilm, für den ein Kommando der SS in Tibet begleitet wurde. Es sammelte dort Informationen über die bislang in Europa kaum bekannte Flora und Fauna, führte aber auch Studien an den dort lebenden Menschen und ihrer Umwelt durch.

Als Abschlussvortrag der Sommer-Universität kam STEFAN KÖRNER (Kassel) unter dem Titel „Wieviel Grün ist in Braun?“ auf eine Frage zurück, die bis dahin immer wieder angeschnitten, nicht aber eingehender diskutiert wurde: der Einfluss der deutschen Ideologiengeschichte des ökologischen Landbaus auf unsere Gegenwart. So wurden in diesem Vortrag die Kontinuitäten in Heimatschutz, Naturschutz und Umweltschutz skizziert, die mit dem breit gefassten Begriff der ‚Ökologischen Landwirtschaft‘ verbunden sind. Nach einem erneuten Blick auf Alwin Seifert wurden an dieser Stelle auch Reinhold Tüxen und sein Schüler Richard Hansen besprochen, die beide auch nach 1945 ihre Karrieren fortführen konnten und in der ökologischen Bewegung breit rezeptiert wurden und werden.

Zu einer abschließenden Diskussion führten die Impulsreferate von Sylvia Necker und ANTJE KÖLLING (Berlin). Erstere gab einen kurzen Beitrag zu Kontinuitäten in der Stadtplanung und ging dabei insbesondere auf das Beispiel Hamburg ein. Letztere gab dagegen einen Einblick in den Umgang des von ihr vertretenen Demeter-Verbands mit Neonazis und anderen radikalen Rechten, von denen einige in den letzten Jahren versucht haben, in den Verband einzutreten. Demeter wirkte solchen Beitritten mit Resolutionen und Satzungsänderungen entgegen. Offen blieb jedoch, wie der Verband sie in der Praxis effektiv verhindern kann.

Insgesamt bot die 13. Europäische Sommer-Universität Ravensbrück ein anregendes Diskussionsforum. Die geschlechterhistorische Perspektive, die in den vergangenen Sommer-Universitäten eine wichtige Rolle spielte, wurde in den Vorträgen mitunter zwar wenig beachtet, dafür in den Führungen und auf den Ausflügen der Gedenkstättenmitarbeiter/innen ausgiebig besprochen. Der Spagat zwischen akademischem Expert/innenforum und der einer breiteren Öffentlichkeit zugänglichen Geschichtsvermittlung gelang allerdings nicht immer. Die Gedenkstätte schaffte es jedoch insbesondere durch die gute Betreuung, die Führungen und Ausflüge sowie die Workshops einen Rahmen zu kreieren, in welchem mit der NS-Landwirtschaft verbundene Themen tiefergehend mit Laien diskutiert werden konnten. So gelang es weitgehend, die unterschiedlichen Voraussetzungen, Kenntnisstände und Ausbildungen der Teilnehmenden im Gespräch zusammenzuführen. Gerade die Gespräche der Teilnehmenden untereinander erwiesen sich dabei als besonders interessant und ertragreich und machten den besonderen Charakter der diesjährigen Sommer-Universität aus.

Konferenzübersicht:

Willi Oberkrome (Albert-Ludwig-Universität Freiburg): Agrarische Forschung im Kriegseinsatz. Strukturen, Programme, Praktiken 1915-1955

Podiumsgespräch
Teilnehmer: Christian Schmidt (Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft a.D.) / Willi Oberkrome (Albert-Ludwig-Universität Freiburg) / Daniela Münkel (Berlin) / Roland Jahn (Bundesbeauftragter für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik, Berlin): Landwirtschaft zwischen Ökonomie, Ökologie und Ideologie – gestern und heute

Moderation: Dr. Matthias Heyl (Leiter des Pädagogischen Dienstes der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück)

Geführte Rundgänge durch das historische Lagerareal und die landwirtschaftlichen Produktionsstätten

Forschungsbörse
Nachwuchswissenschaftler/nnen stellen ihre Forschungsprojekte vor.
Moderation: Johanna Kootz (Berlin) / Thomas Schaarschmidt (Zentrum für zeithistorische Forschung Potsdam)

Gustavo Corni (Department of Humanities, University of Trento):_Die nationalsozialistische Landwirtschaft. Eine Einführung

Sabine Schleiermacher (Charité Berlin): Der „Generalplan Ost“: Raumplanung und Bevölkerungspolitik

Katarzyna Woniak (Waal): Hungerkriminalität – Zu Überlebensstrategien polnischer Zwangsarbeiter/innen auf den deutschen Bauernhöfen (1939-1945)

Moderation: Christoph Kopke, Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin

Looking for Emil – ein Film von Angelika Laumer
Moderation: Tanja Kinzel (Berlin)

Gabriele Hammermann (Leiterin der KZ-Gedenkstätte Dachau) / Stefanie Pilzweger-Steiner (wissenschaftliche Mitarbeiterin der KZ-Gedenkstätte Dachau): „Was hat der Reichsführer SS mit Heilkräutern zu tun?“ Zur Geschichte der SS-Versuchsgüter des KZ Dachau und der Nutzung des historischen Areals von 1945 bis heute

Stefan Matyus (Gedenkstätte Mauthausen): Auszeit vom KZ-Alltag: Das Bretstein-Album

Kristin Witte (Gedenkstätte Ravensbrück): Die SS-Versuchsgüter im Umfeld des Konzentrationslagers Ravensbrück

Andrea Rudorff (Fritz Bauer Institut, Frankfurt am Main): Auschwitz als "landwirtschaftliche Versuchsstation für den Osten“

Moderation: Susanne Heim (Institut für Zeitgeschichte München / Berlin)

Sylvia Necker (University of Nottingham): Eingebettet in Landschaft und Zeit. Der Architekt Alwin Seifert (1890-1972)

Gesine Gerhard (College of Arts & Sciences, Drake University Des Moines, Iowa): „Gesund, bäuerlich und deutsch“: Das Körperideal in der NS-Rassenideologie R.W. Darrés

Matthias Mochner (Berlin): Die biologisch-dynamische Landwirtschaft im Nationalsozialismus

Christoph Kopke (Hochschule für Wirtschaft und Recht, Berlin): Autarkie und Leistungssteigerung: Hintergründe, Fragestellungen und Ziele nationalsozialistischer Ernährungsforschung

Moderation: Carola Sachse (Universität Wien)

Geheimnis Tibet – ein Film von Ernst Schäfer 1939,
Moderation: Susanne Heim (Institut für Zeitgeschichte München / Berlin)

Stefan Körner (Universität Kassel): „Wieviel Grün ist in Braun?“ Brüche und Kontinuitäten in der ökologischen Landwirtschaft

Abschlussdiskussion
Impulse: Sylvia Necker (University of Nottingham) / Antje Kölling (Demeter e.V.)

Moderation: Jens-Uwe Schade (Pressesprecher und Referatsleiter Presse, Öffentlichkeit, Internationale Kooperation im Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft des Landes Brandenburg)


Redaktion
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