Rückzug. Produktivität des Solitären in Kunst, Religion und Geschlechtergeschichte

Rückzug. Produktivität des Solitären in Kunst, Religion und Geschlechtergeschichte

Organisatoren
Jenny Haase, Institut für Romanistik, Humboldt-Universität zu Berlin; Xenia von Tippelskirch, Institut für Geschichtswissenschaften, Humboldt-Universität zu Berlin; Beatrice Trînca, Institut für Religionswissenschaft, Freie Universität Berlin
Ort
Berlin
Land
Deutschland
Vom - Bis
04.10.2018 - 06.10.2018
Url der Konferenzwebsite
Von
Nina Fleischer, Institut für Geschichtswissenschaften, Humboldt-Universität zu Berlin; Judith Lipperheide, Historisches Seminar, Universität Hamburg; Lea Weber, Humboldt-Universität zu Berlin

„Rückzug“: Das Thema dieser interdisziplinären sowie internationalen Tagung mag in einer ersten Annäherung primär Vorstellungen von einer Abwendung vom gesellschaftlichen Leben hervorrufen, die mit unpolitischen oder antisozialen Haltungen, Passivität und Teilnahmslosigkeit, vielleicht sogar mit reinem Selbstbezug assoziiert werden können. Doch das Alleinsein, so zitierten die Veranstalterinnen den Philosophen Olivier Remaud, könne nicht ohne die Gemeinschaft, aus der sich das Subjekt zurückzieht, gedacht werden und stelle somit stets eine gesellschaftliche Positionierung und eine Modalität des sozialen Lebens dar.

Wenn in der Forschung bereits von produktivem Rückzug gesprochen worden ist, so sind allerdings in der Regel männliche Beispiele von Zurückgezogenheit untersucht worden. Diese einseitige Betrachtung aufzulösen und um Aspekte der Geschlechtergeschichte zu ergänzen, war erklärtes Ziel dieses Colloquiums. Dabei sollte es nur in einem ersten Schritt darum gehen, die Forschungsdiskussion um weibliche Perspektiven zu ergänzen. Der weitere Fokus richtete sich auf die Frage, inwiefern ein Rückzug einen Raum schafft, in dem geschlechtliche Normen neu verhandelt, in Frage gestellt oder unterlaufen werden können, sodass starre Geschlechterdichotomien überwindbar werden.

Gemäß ihren eigenen wissenschaftlichen Hintergründen - der Geschichtswissenschaft, der Religionswissenschaft sowie der germanistischen und romanistischen Literatur- und Kulturwissenschaft - luden die Veranstalterinnen hierfür Vertreterinnen und Vertreter verschiedener wissenschaftlicher Disziplinen ein, die sich dem Thema „Rückzug“ aus ihren jeweiligen Fachperspektiven heraus genähert haben. Aus dem Konzept des Blankensee-Colloquiums erwuchs zunächst ein Workshop mit dem Titel “En retrait/e. La solitude créatrice au prisme du genre”, der im März 2018 von Xenia von Tippelskirch und Audrey Lasserre in Paris veranstaltet wurde.

Die zehn Berliner Vorträge im folgenden Oktober waren dann nicht chronologisch, sondern thematisch in fünf Sektionen angeordnet worden, die jeweils gewisse Aspekte des Rückzugs, Parallelen sowie Paradoxien hervorhoben, und den Austausch über Epochen- und Disziplingrenzen hinaus anregen sollten. Diesem Anliegen, das sei hier betont, kamen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gerne nach. Alle Vorträge wurden lebhaft diskutiert.

Einleitend arbeitete CHRISTIAN SCHMIDT (Göttingen) am Beispiel der um 1300 entstandenen Verslegende Sente Elsebede Leben verschiedene Figurationen des Rückzugs im Leben der Heiligen Elisabeth heraus. Die Verslegende beinhalte zahlreiche Metaphern des Solitären sowie die Erwähnung konkreter abgesonderter Orte des Rückzugs, welche Elisabeths scheinbar paradoxe Rolle als Ehefrau einerseits sowie als „Braut Christi“ andererseits akzentuierten. Schmidt beschrieb Elisabeth als eine Persönlichkeit, die unter den 22 Heiligen, die im 13. Jahrhundert kanonisiert wurden, eine Sonderrolle einnehme, da sie zweierlei Typen von Heiligkeit verkörpere: Sie könne zu den sogenannten neuen Heiligen gezählt werden, die sich durch Bescheidenheit, ein demütiges Leben in freiwilliger Armut und fortwährender Buße auszeichnen würden; gleichzeitig habe sie auch dem zuvor gängigen Typus königlich-fürstlicher Heiliger entsprochen. Zudem wies Schmidt auf diverse Schwellen- und Randbereiche im Narrativ über die zurückgezogene Elisabeth hin, die nicht nur räumlich aufzufassen seien. Nicht zuletzt zeigte er, dass Elisabeths Vita auch Parallelen zu männlichen Heiligenleben aufweise, wie beispielsweise zum Heiligen Alexius dem Eremiten unter der Treppe.

Auch INA BERGMANN (Würzburg) fokussierte in ihrem Vortrag weibliche Beispiele des Rückzugs. Nach einer kurzen Definition und Gegenüberstellung der englischen Begriffe „lonely“ und „solitude“ sowie ihrer deutschen Äquivalente, die für die mit der Verwendung dieser Begrifflichkeiten einhergehenden Assoziationen und Bewertungen sensibilisieren sollten, stellte sie an insgesamt drei Beispielen amerikanischer Autorinnen die Produktivität einer freiwillig gewählten „solitude“ heraus: Emily Dickinson, Luisa May Alcott und Sarah Jewett (19. Jahrhundert). Ähnlich wie im Fall des berühmten amerikanischen Eremiten Henry David Thoreau sei der Rückzug in die Einsamkeit aller drei Frauen vor allem eine Befreiung, ein Entkommen aus gesellschaftlichen, insbesondere geschlechtsspezifischen Zwängen und Begrenzungen, das eine schriftstellerische Arbeit erst ermöglichte. Den drei genannten Frauen sei gemein – und damit würden sie sich grundlegend von Thoreau unterscheiden – dass sie, um sich ihrer Tätigkeit als Schriftstellerinnen zu widmen, in ihrer sozialen Rolle als Tochter verblieben seien. Sie heirateten nicht und zogen sich räumlich in ihre Kinderzimmer im elterlichen Haus zurück, wo sie, ganz im Sinne von Virginia Woolf, „A Room of One’s Own“ hatten. Erst der Rückzug hätte den notwendigen Freiraum für Kreativität und Produktivität geschaffen und ihnen gestattet, ihre literarischen Ambitionen zu verfolgen.

Mit dem von Michel Foucault geprägten Raumkonzept der Heterotopie als Gegenraum beschäftigte sich MARKUS GREULICH (Paderborn), der anhand der um 1400 entstandenen Versnovelle Die Königin von Frankreich ein weiteres Beispiel weiblichen, hier aber unfreiwilligen Rückzugs thematisierte. Die beschriebene Königin fällt einer Intrige zum Opfer; der Marschall, der zuvor vergeblich um die Königin geworben hatte, fingiert eine Ehebruchssituation, woraufhin die Königin von ihrem Gemahl verstoßen wird. Zuflucht bekommt die schwangere Königin in einer Köhlerhütte im Wald, wo sie ein bescheidenes und gottgefälliges Leben führt und durch Stickereien zum Einkommen des Haushalts beiträgt. Mit diesem unfreiwilligen Rückzug in die Welt, in die Köhlerhütte im Wald, durchlebt die Königin eine Wandlung. In der Analyse der poetischen Faktur des Textes zeigte Greulich zwei prominente mittelalterliche Erzählmuster auf, in denen Produktivität unterschiedlich aufgefasst wird: das Muster der versuchten Frau und dasjenige der Frau, die ein Handwerk ausübt. Der Köhlerhaushalt im liminalen Raum des Waldes erweise sich gerade deshalb als Heterotopie, da hier ganz im Gegensatz zum höfischen Kontext ein sittsames und gottgefälliges Leben möglich sei. Erst in diesem Interaktionsrahmen werde die Frau zum handelnden Subjekt. Insofern thematisiere der Text die Exploration des Selbst im Rückzug.

BARBARA VENTAROLA (Berlin) beschäftigte sich mit dem Beispiel der Sor Juana Inés de la Cruz (1648-95) und diskutierte, inwiefern das Kloster als Heterotop verstanden werden könne. Für die mexikanische Nonne habe der Gang ins Kloster einen Kompromiss dargestellt, der es ihr erlaubt habe, unverheiratet zu bleiben und – trotz der im Kloster anfallenden Arbeit – Zeit für ihre Forschungen zu finden. Sie sei durch die selbstgewählte Weltabgeschiedenheit zu einer Akteurin geworden, die im Kloster nicht nur einen Ort des Wissens, sondern auch einen Ort weiblicher Produktivität gefunden habe. Anders als etwa Teresa von Ávila, die die Legitimation ihres literarischen Wirkens durch ihre Rolle als Braut Christi gegeben sah, habe Sor Juana ihre schriftstellerische Tätigkeit mit konventionell als weiblich wie auch männlich kodierten Qualitäten begründet. So rekurrierte sie zum einen auf die männlich kodierte ratio, zum anderen argumentierte sie mit einem spezifisch weiblichen Wissensdurst. Demnach stelle der Rückzug ins Kloster eine Kompensationsheterotopie mit signifikantem Potential für die Herausbildung autonomer Subjekte dar, die aber in ihrer Abgegrenztheit durchaus Parallelen zum Haushalt und somit zum Alltag von Frauen aufwies, die nicht im Kloster lebten.

METTE BIRKEDAL BRUUN (Kopenhagen) präsentierte das Forschungskonzept des unter ihrer Leitung neu formierten „Centre for Privacy Studies“ und stellte den interdisziplinären Ansatz der dortigen Forschungen zur Privatheit vor. Der begriffsgeschichtliche Hintergrund, eine spezifische Räumlichkeit sowie eine mit Privatheit verknüpfte Materialität bilden dabei die Untersuchungsschwerpunkte. In Bezug auf die frühneuzeitliche Frömmigkeitspraxis der „oraison privée“ sei zu konstatieren, dass „privacy“ nur dann möglich sei, wenn eine „personne privée“ das Gebet spreche. Bruun wies darauf hin, dass man davon ausgehen müsse, dass sich Gläubige zum Gebet aus der sie umgebenden Welt zurückgezogen hätten (Matthäus 6,6). Es müsse daher bedacht werden, dass auf diese Weise die materielle Kultur Einfluss auf die Kategorien Raum, Praxis und Bewusstsein des Gebets nehme. Wie unterschiedlich Räumlichkeiten ausgestaltet sein konnten, in die sich Gläubige in der Frühen Neuzeit zum Gebet zurückzogen, zeigte Bruun anhand einer Topographie der Frömmigkeit von Madame de Guise (1646-69). Neben Kapellen und deren materieller Ausstattung fungierten auch „chambres d’hermites“ oder gar das Herz als Rückzugsort. Die Isolation gestaltete sich gemäß der „oraison privée“ der Jungfrau Maria, einer weiblichen Rückzugsform, welche die Beschränkung auf den häuslichen Bereich impliziere.

AZUCENA GONZÁLEZ BLANCO (Granada) beschäftigte sich aus philosophischer Perspektive mit Selbsttechniken und -praktiken wie der gesellschaftlichen Isolation, der Meditation und dem Schreiben. Dafür unterzog sie Foucaults 1982 gehaltene Vermont Lectures und seine Analyse antiker Formen der Selbstsorge einer Neulektüre. Mit der Übertragung auf Kafkas In der Strafkolonie sowie auf aktuelle politische Diskurse und Praktiken der digitalen Durchleuchtung zeigte Blanco Beziehungen zwischen Selbstsorge und Subjektivierungsprozess im chronologischen Verlauf des 20./21. Jahrhundert auf. Techniken und Praktiken des Rückzugs wohne in dieser Lesart das Potential einer dezidiert emanzipatorischen Funktion inne, deren Attraktivität für Feministinnen Blanco zum Schluss herausstellte.

MARTINA BENGERT (München) stellte in ihren Ausführungen zur Philosophin und Mystikerin Simone Weil (1909-43) den Rückzug als religiöses Motiv heraus – als eine Maßnahme, Gott den Weg in die Seele zu ebnen. Am Beispiel der von Weil verfassten Cahiers lasse sich beobachten, dass der Rückzug in der Lebenspraxis und in den Gedankenfiguren Simone Weils eine zentrale Rolle spiele: In ihrer asketischen Lebensweise, in ihrem Nachdenken über den platonischen Topos der Seelenteilung und im „Zerschreiben“ des Ichs. Bengert führte an, Weil habe die Grenzen des Wissens schreibend zu erfahren gesucht. Die Philosophin habe eine streng asketische Lebensweise geführt und sei ihrer schriftstellerischen Tätigkeit zurückgezogen in einer kargen Hütte nachgegangen. Ein wesentlicher Begriff für die in den Cahiers selbst praktizierten Rückzugsformen sei die „Décréation“, die „Entschaffung“ des Ichs, durch die Weil eine Verbindung zu Gott möglich erschien.

JÖRG DÜNNE (Berlin) verließ in seinem Vortrag das literarische Feld und widmete sich stattdessen einem im dokumentarischen Stil gehaltenen Werk des modernen Queer Cinema. Der von ihm analysierte Film des portugiesischen Regisseurs João Pedro Rodrigues (O Ornitólogo, 2016) thematisiert, in teils parodistischen Zügen, die Heiligenlegende des Antonius von Padua, der zeitweise als Eremit gelebt haben soll. Die Wundererzählungen der Heiligenvita werden im Film als erotische Szenen adaptiert. Dünne unterschied dabei mehrere Konstellationen des Rückzugs: die Rückzugsorte, die Wunder sowie die Konversion. Besonders festzuhalten sei die Distanz als Figur des Rückzugs, die im Film vor allem durch zahlreiche Sequenzen aus der Vogelperspektive, durch ein transhumanes Blickregime, in Szene gesetzt wird. Den Vögeln werde im Film zudem eine ungerührte Zeugenschaft zugeschrieben. So wird schon zu Beginn des Films der Protagonist, der Ornithologe Fernando, von weißen Tauben als Heiliger identifiziert.

JULIA WEITBRECHT (Kiel) konzentrierte sich in ihrem Vortrag primär auf die Brautschaft Christi im bůch von den heilgen megden und frowen (Passio Agnetis) um 1460. Die spirituelle Vermählung mit Gott, Jungfräulichkeit und ein asketischer Lebensstil, welcher als Ersatzmartyrium aufgefasst wurde, hätten wichtige Elemente in der Konzeption weiblicher Heiligkeit repräsentiert. Der oft auch kollektiv vollzogene Rückzug (zum Beispiel die gemeinsame asketische Lebensweise im klösterlichen Raum) verdanke sich der Vorstellung der Brautschaft Christi, die weibliche Autonomie ermögliche, aber auch besonderen Schutz gewährt habe (etwa vor Mord oder sexualisierter Gewalt in der Ehe). Die Produktivität dieser Rückzugspraxis liege in erster Linie in einem Moment der Verheißung zukünftiger Intimität mit Christus.

ILARIA HOPPE (Linz) griff in ihrem Vortrag die vorangegangene Thematik des kollektiven weiblichen Rückzugs erneut auf, legte aber ihren Schwerpunkt auf die moderne feministische Kunstszene beziehungsweise auf den Cyberspace. Sie stellte zunächst das Konzept des „Womanhouse“ (Los Angeles, 1972) von Judy Chicago, Miriam Schapiro und ihren Studentinnen vor. Dabei handelte es sich um eine feministische Kunstinstallation, die Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein junger Künstlerinnen stärken und ihnen einen Rückzug aus den gängigen Genderdichotomien bieten sollte. Auch hier lasse sich ein produktiver beziehungsweise subversiv wirksamer Rückzug beobachten, der Frauen bestärken und anschließend selbstbewusst zurück in Gesellschaft und Öffentlichkeit entlassen sollte. Ein ähnliches Ziel hätten die Gründerinnen des ersten feministischen Hackerspace „Mz Baltazar’s Lab“ (Wien, 2009) verfolgt. Das Klischee des weißen männlichen Nerds verwerfend, arbeite das sich gezielt an Frauen und Transgender-Personen wendende Kollektiv gemeinsam an Projekten und Ausstellungen auf der Basis von Computertechnologien, um aus diesem weiblichen Rückzugsort heraus zu zeigen, dass Weiblichkeit und Technik keineswegs ein Paradoxon darstellen.

Das Nachdenken über den Rückzug hat sich als ein produktives Dispositiv erwiesen, das über disziplinäre und epochale Grenzen hinweg Analogien und Variationen aufzeigt. Zu differenzieren sind unterschiedliche Formen des Rückzugs: Lässt sich doch von singulärem und kollektivem Rückzug ebenso wie von explizit männlichem sowie weiblichem Rückzug sprechen, wobei letzterer bestimmte geschlechtsspezifische Aspekte manchmal gar forciere. Oftmals bot der Rückzug – als „resisting space“ – eine Möglichkeit zur Entfaltung des Subjekts und zur Selbstbestimmung, die gerade Frauen anders schwerlich hätten erreichen können.

Ermöglichte der Rückzug aus einer gesellschaftlichen Konfiguration die Affirmation von Identität und Produktivität, dann verlangten diese wiederum eine Rückkehr aus der Zurückgezogenheit beziehungsweise machten eine solche erst möglich. Rückzug kann, das haben die Beiträge gezeigt, sowohl einen Ort als auch eine Praxis bezeichnen, zwischen denen ein Spannungsfeld herrschen kann. Es war festzustellen, dass dieses in den verschiedenen Sprachen, die in diese Tagung eingeflossen sind, durch teils fein nuancierte Bedeutungsunterschiede zur Geltung gebracht wird (etwa im Englischen: „retreat“ und „withdrawal“).

Der im Rückzug produzierte Text erweist sich als Spur oder Zeugnis, seine Produktion als Technik, die Männer und Frauen angewandt haben, um sich aus der Welt zurückzuziehen und sich gleichzeitig mit ihr ins Verhältnis zu setzen. Der Rückzug stellte zudem in allen Beispielen der Vortragenden eine Art Kippmoment dar, nach dem die Einzelperson oder die soziale Gruppe sich meist neu oder anders formierte und orientierte. Demnach kann die Analyse eines solchen Rückzugmomentes ein tiefergehendes Verständnis für gesellschaftliche und geschlechterspezifische Interessen, Konflikte und Faszinationsobjekte der jeweiligen Epoche sowie des (literarisch tätigen) Individuums dieser Zeit ermöglichen.

Konferenzübersicht:

Markus Messling (Centre Marc Bloch, Berlin) / Barbara Stollberg-Rilinger (Wissenschaftskolleg, Berlin): Begrüßung

Sektion I: Freiheit
Moderation: Leonie Höckbert (Mainz)

Christian Schmidt (Göttingen): „Ir dage sunder si verdreib.“ Rückzüge Elisabeths von Thüringen in der Verslegende Sente Elsebede leben (um 1300)

Ina Bergmann (Würzburg): The Liberty of Solitude. Einsamkeit und Freiheit im Leben und Werk amerikanischer Autorinnen des 19. Jahrhunderts

Sektion II: Heterotopien
Moderation: Sophie Houdard (Paris)

Markus Greulich (Paderborn): Rückzug in die Welt. Kontexte von Schondochs Königin von Frankreich

Barbara Ventarola (Berlin): Das Kloster als Heterotop. Sor Juana Inés de la Cruz

Sektion III: Selbstsorge
Moderation: Audrey Lasserre (Louvain-la-Neuve)

Azucena González Blanco (Granada): Silence of the Self/Yes. Technologies of Emancipation in Late Foucault

Mette Birkedal Bruun (Kopenhagen): The Early Modern oraison privée. Space, Praxis, and State of Mind

Sektion IV: Askese
Moderation: Hartmut Zinser (Berlin)

Martina Bengert (München): Rückzug aus dem Ich, Eintritt in die Blätter der Seele. Simone Weils Cahiers

Jörg Dünne (Berlin): Reservate der Imagination in Trás-os-Montes – Zur Geburt eines Heiligen in O Ornitólogo von João Pedro Rodrigues

Sektion V: Gemeinschaft
Moderation: Elisabeth Fischer (Hamburg)

Julia Weitbrecht (Kiel): Kollektive Brautschaft. Zur Transformation asketischer Leitbilder im bůch von den heilgen megden und frowen (um 1460)

Ilaria Hoppe (Linz): Kollektive feministische Räume: Vom Womanhouse (1972) zum Hackerspace (2009)