Zwischen Kronen und Nationen. Die zentraleuropäischen Priesterkollegien in Rom vom Risorgimento bis zum Zweiten Weltkrieg

Zwischen Kronen und Nationen. Die zentraleuropäischen Priesterkollegien in Rom vom Risorgimento bis zum Zweiten Weltkrieg

Organisatoren
Franz Xaver Brandmayr, Päpstliches Institut Santa Maria dell' Anima, Rom; Stefan Heid, Römisches Institut der Görres-Gesellschaft; Florian Kührer-Wielach, Ludwig-Maximilians-Universität München; Tamara Scheer, Universität Wien
Ort
Vatikan
Land
Vatican City State (Holy See)
Vom - Bis
22.01.2020 - 24.01.2020
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Von
Theresa Gillinger, Universität Wien

Im Rahmen der Tagung wurden mehrere zentraleuropäische Priesterkollegien und ihre Kollegiaten in Rom und dem Vatikan in den Blick genommen. Organisiert wurde die Tagung von FRANZ XAVER BRANDMAYR (Päpstliches Institut Santa Maria dell' Anima, Rom), STEFAN HEID (Römisches Institut der Görres-Gesellschaft), FLORIAN KÜHRER-WIELACH (Institut für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas an der LMU München) und TAMARA SCHEER (Universität Wien). Ziel der Tagung war es, aktuelle historische Fragestellungen zu individueller und kollektiver Zugehörigkeit, Identifikation und Loyalität im zentral-, ostmittel- und südosteuropäischen Raum mit kirchengeschichtlichen Perspektiven zu verknüpfen. Mit einem interdisziplinären, institutionsgeschichtlichen wie akteursbezogenen Ansatz wurde das sich wandelnde Verhältnis von Staat und Kirche in einen größeren zeitlichen und geografischen Rahmen diskutiert. Im Untersuchungszeitraum, der sich, beginnend mit dem italienischen Einigungsprozesses ab den 1850er-Jahren bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs, über mehrere politische Zäsuren erstreckt, lässt sich ein Prozess der Neuordnung der europäischen Staaten feststellen, der mit dem Zerfall jahrhundertealter Reiche und der Entstehung neuer Staaten verbunden war.

Kührer-Wielach bettete in seinem einleitenden Beitrag „Confessio–Natio–Patria: (Post-)imperialer Wandel zwischen Reaktion und Adaption“ die Tagung in einen theoretisch-methodischen Rahmen ein. Er stellte neun Faktoren vor, die er den Kategorien „Feld“, „Umfeld“ und „Phänomene der Moderne“ zuordnete. Im „Feld“ verortete er institutionelle (Kollegien) und individuelle Akteure sowie Rom selbst als „Soziotop“. Die Kirche, das Imperiale und den Wandel nannte er als Faktoren des „Umfelds“. In Bezug auf den Wandel verwies er den Begriff der Adaption, den er als Alternative zur üblichen dualistischen Perspektive auf Kontinuitäten und Brüche vorstellte. Im Rahmen der Kategorie „Phänomene der Moderne“ erläuterte er Zugänge zu Nation, Konfession und Ideologie.

Heids Beitrag „Deutsch ohne Grenzen: Die Nationenfrage am Priesterkolleg beim Campo Santo Teutonico (CST), 1875–1939“ räumte dem Begriff der Kulturnation eine zentrale Stellung ein. Insbesondere behandelte er die Rolle des niederrheinischen Priesters Anton de Waal, von 1872 bis 1917 Rektor der Erzbruderschaft, bei der Transformation des CST zur treibenden Kraft deutscher Nationalinteressen in Rom. De Waal verstand sich stets als „preußischer Untertan“ und versuchte, den deutschen Anspruch auf den CST kulturgeschichtlich zu legitimieren, indem er eine Kontinuität konstruierte, die die Gründung als deutsches „Nationaleigentum“ bis auf Karl den Großen zurückführte. De Waal formte den CST neben der „Anima“ zur zweiten „deutschen Nationalstiftung“ aus, und verstand „deutsch“ von seinem patriotischen Gefühl her als reichsdeutsch, in historischer Perspektive aber als großdeutsch.

ANDREAS GOTTSMANN (Wien/Rom) behandelte in seinem Beitrag den „Konflikt zwischen dem Priesterkolleg Santa Maria dell'Anima und der österreichisch-ungarischen Botschaft um die Aufgaben der Agentie“, das heißt die Wahrnehmung privater und staatlicher Rechtsgeschäfte beziehungsweise deren Vermittlung beim Heiligen Stuhl. Die bei der Botschaft am Heiligen Stuhl angesiedelte kaiserliche Agentie wurde zu einem Instrument des kaiserlich-österreichischen Staatskirchentums. Mit der Revolution 1848/49 wurden der staatlichen Agentie ihre rechtlichen Grundlagen entzogen. Sie verlor mit der Gewährung des freien Verkehrs der Bischöfe ihre Monopolstellung. In der Anima wurde jedoch versucht, privaten Agenten zuvorzukommen und sich die Aufgaben und damit Einkünfte zu sichern.

MARKUS PILLAT (Rom)bwidmete seinen Beitrag dem „Pontificium Collegium Germanicum et Hungaricum (CGH) in Rom zwischen internationalem Anspruch und nationalen Interessen im 19. und 20. Jahrhundert“. Das CGH appellierte „bereitwillig an Kronen und Nationen, um seine Funktion als Ausbildungsstätte für Priesterkandidaten ausüben zu können“, so Pillat. Es wurde vom Jesuitenorden mitbegründet und war von Beginn an von einem internationalen Geist geprägt, was national gesinnte Akteure dazu veranlasste, das CGH als „national unzuverlässig“ anzusehen. Pillat zeigte auf, wie das CGH im 19. und 20. Jahrhundert aber zunehmend nationale Tendenzen entwickelte, obwohl die Übernationalität weiterhin als Schutz vor einer Einmischung von „Kronen und Nationen“ dienlich war.

Tamara Scheer veranschaulichte in ihrem Vortrag „Die habsburgische Nationalitätenfrage am Collegium Teutonicum di Santa Maria dell'Anima (1859–1915)“, inwiefern sich die in der späten Habsburgermonarchie virulente Nationalitäten-Frage im Mikrokosmos der Anima in Rom widerspiegelte. Stets unter der Patronanz habsburgischer Herrscher war die Anima jahrhundertelang Anlaufstelle für Pilger/innen und Priester aus dem Heiligen Römischen Reich gewesen. Obwohl in der Innen- wie Außenkommunikation das Deutsche als Identitätszuschreibung dominierte, war die Anima sowohl was Geistliche, Gemeindemitglieder und Mitarbeiter/innen betraf ein „Abklatsch von Zentraleuropas Nationalitäten“.

FRANZ-JOSEF KOS (Kerpen) behandelte in seinem Vortrag das Verhältnis zwischen „Deutschem Reich und den katholischen Institutionen in Rom, Campo Santo und Anima, vom Ende des 19. Jahrhunderts bis 1933“. Er veranschaulichte, dass sich das Interesse der deutschen Kulturpolitik an den beiden Institutionen erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ausbildete, da sie sich in dieser Periode von vorwiegend wohltätigen Organisationen zu stärker wissenschaftlich ausgerichteten Institutionen und sogenannten nationalen Heimstätten entwickelten. Paradoxerweise erwies es sich für das Deutsche Reich als schwieriger, die Beziehungen zum Campo Santo zu intensivieren, was vor allem am Verhalten des Rektors Anton de Waal, lag, als jene zur Anima.

JITKA JONOVA (Olomouc) referierte über „Monsignore František Zapletal und das böhmische und spätere tschechoslowakische Kolleg in Rom“, zu dem Priester aus Böhmen Zugang hatten, unabhängig davon, ob sie deutscher oder tschechischer Nationalität waren. Um nationale Konflikte zu vermeiden, wurde als Umgangssprache das Italienische festgelegt. Nach der Entstehung der Tschechoslowakei als Folge des Ersten Weltkriegs wurde das Böhmische Kolleg unter dem Namen Nepomucenum zum tschechoslowakischen Kolleg erweitert.

TOMISLAV MRKONJIĆ (Rom) unterstrich in seinem Vortrag „Das kroatische Priesterkolleg in Rom und seine Bedeutung für die kroatische Nation in der Zeit der Habsburgermonarchie“, das von seiner Gründung im Jahre 1901 bis 1918 als Symbol der „kroatischen katholischen Nation“ galt. Dennoch vermied man im Kolleg eine demonstrative Betonung des Kroatischen, da man den Widerstand der Habsburgermonarchie fürchtete angesichts der Tatsache, dass viele Kroaten im habsburgischen Staatsverband lebten, so der Referent.

ULYANA USKA (Lwiw) referierte über „Ukrainische Kollegiaten in Rom: Biographien als Spiegelbilder einer Epoche“. Dabei nahm sie nicht nur die Anfänge des Athanasiums, des ruthenischen/ukrainischen Kollegiums, das 1845 in Collegium Graeco-Ruthenorum umbenannt wurde, in den Blick, sondern auch die Rolle einzelner Geistlicher in späteren Krisenzeiten. Mykola Czarneckij und Josyf Slipjj wurden beide, wie viele andere Mitglieder der griechisch-katholischen Kirche, die vom Sowjetregime verboten und mit der orthodoxen Kirche zwangsvereinigt worden war, verfolgt und in sibirischen Lagern interniert.

URBAN FINK (Oberdorf-Solothurn) widmete sich in seinem Vortrag einer „biografischen und strukturellen Spurensuche“, indem er „Schweizer Germaniker und weitere Schweizer Romstudenten und ihr Wirken in der Kirche in der Schweiz des 19. und 20. Jahrhunderts“ vorstellte. Aus der Schweiz kamen im 19. Jahrhundert ein Viertel der Germaniker im CGH, und wurden auch im Campo Santo und der Anima aufgenommen. Sein Augenmerk legte Fink auf das spätere Wirken dieser Romstudenten in der Heimat oder anderen Teilen der Welt.

Die Weitläufigkeit der Beziehungs- und Wirkungsgeschichte des Campo Santo wurde auch im Beitrag von HARTMUT BENZ (Ruppichteroth) deutlich, der sich dem Thema „Der Campo Santo Teutonico und die Nord-Amerikanische Mission“ widmete. Im Mittelpunkt stand der Brief-Nachlass Anton de Waals, in dem es primär um finanzielle Unterstützung, Bitten um Quartiermöglichkeiten, und Übersetzungen ins Englische ging. Das deutschsprachige Element war im US-Katholizismus sehr präsent, so BENZ. De Waal propagierte die Idee des „Deutsch-Römischen“ und schrieb im Sinne des „Nationalen als Kosmopolitischen“ für viele deutschsprachige Zeitungen in den USA.

STEFAN SAMERSKI (München) referierte über das „Salvatorianer-Kolleg in Rom“, das er im Spannungsfeld „Internationalität versus deutsches Regulativ“ verortete. Er betonte, dass das Erlernen von Fremdsprachen in der 1881in Rom gegründeten Ordensgemeinschaft obligatorisch war, und unterstrich die Wichtigkeit römischer Sozialisierung und Internationalität für Salvatorianer Missionsinstitute in aller Welt. Dabei hob er hervor, dass um 1900 eine strenge „Assimilierung und Ambientierung“ im römischen Umfeld und Kontext vorangetrieben wurde und erwähnte den Begriff des „Deutschrömers“.

Mit dem Zitat Ottokár Prohászkas (1858–1927) „Ich bin ein Römischer – Theologe“ begann ANDRÁS FEJÉRDY (Budapest) sein Referat „Die Rolle der Römischen Studienjahre im Leben und theologischen Wirken des späteren Bischofs von Székesfehérvár, Ottokár Prohászka (1858–1927)“, von 1875 bis 1882 am CGH. Fejérdy argumentierte, dass sich Prohászka einerseits in die Spiritualität von Ignatius von Loyola vertiefen konnte, andererseits im Collegio Romano die für einen Dialog mit der modernen Welt offene „Römische Schule“ kennenlernte und auch eine solide Ausbildung in der neothomistischen Philosophie erwarb. Vor diesem Erfahrungshorizont hatte er eine wichtige Rolle in der Entfaltung der katholischen Renaissance der Zwischenkriegszeit gespielt, die sich auch in Prohászkas antisemitischen Tendenzen widerspiegelte, wie in der anschließenden Diskussion thematisiert wurde.

Ein weiterer Akteur, der während seines Studiums der Theologie und Philosophie am CGH in Rom maßgeblich geprägt wurde, war Alexander Frison (1875–1937) den KATRIN BOECKH (Regensburg/München) in ihrem Beitrag „Russlanddeutsche am Germanicum“vorstellte. Frison, ein „Russlanddeutscher“, erhielt 1926 nach der Zerschlagung der katholischen Kirchenhierarchie in der Sowjetunion seine Bischofweihe ohne Wissen der Behörden. Er konnte bis zu seinem gewaltsamen Tod – er wurde nach einem geheimen Prozess wegen „antisowjetischer Tätigkeit“ hingerichtet – über verborgene Netzwerke Kontakt mit dem Heiligen Stuhl halten.

Mit Ignac Žitnik, der während seiner Studienzeit in Rom an der Anima wirkte, wurde von ROK STERGAR (Ljubljana) „Ein Politiker zwischen Nationalismus, politischem Pragmatismus und Kaisertreue“ vorgestellt. Am Beispiel Žitniks, der als Abgeordneter im österreichischen Reichsrat wirkte, erklärte er, dass die habsburgischen Nationalitäten nicht immer im Konflikt mit dem Habsburgerstaat standen, sondern eher miteinander um Einfluss rangen. Stergar merkte an, dass die Haltung slowenischer Nationalisten nicht außergewöhnlich war, denn für viele Nationalisten der Zeit galt die eigene Nation als der erste und wichtigste Wert. Demokratie und individuelle Menschenrechte waren zweitrangig.

MARIJA WAKOUNIGS (Wien) Vortrag, der verlesen wurde, stellte den slowenischen, römisch-katholischen Priester Lambert Ehrlich als einen „Wanderer zwischen Welten“ vor. Sie argumentierte, dass sich Ehrlichs Leben nicht nur zwischen „Kronen und Nationen“ bewegte, sondern auch zwischen verschiedenen Weltanschauungen. Im Zeitraum zwischen 1938 und 1941 driftete Ehrlich ins erzkonservative Lager ab. Nach dem Überfall Deutschlands auf Jugoslawien 1941 formulierte er sein politisches Programm, in dem er als Option die Selbstständigkeit Sloweniens innerhalb einer Zwischeneuropa-Föderation vorschlug. Zugleich kritisierte er die italienische Besatzungsmacht und deren Gewaltherrschaft. Ehrlich wurde 1942 Opfer eines kommunistisch-motivierten Attentats.

TOBIAS WEGER (München) stellte in seinem Vortrag „Von Oberschlesien und Böhmen über Rom in die rumänische Dobrudscha: Exemplarische Priesterbiographien“ mehrere katholische Gemeinden vor, die von deutschsprachigen Siedlern gegründet worden waren. Weger zeigte anhand mehrerer Biografien auf, inwiefern man in den 1930er-Jahren nach und nach davon abkam, Seminaristen nach Rom zu senden, um zu vermeiden, „fremde Ideen zu importieren“. Außerdem sprach er die in den 1950er-Jahren stattfindenden Aussiedlungen Deutscher aus der Dobrudscha und darauffolgende kommunistische Schauprozesse und Verurteilungen an.

Den letzten Tagungsbeitrag widmete KARL-JOSEPH HUMMEL (Meckenheim) der „Theorie und Praxis der gespaltenen Seelsorgepolitik von Bischof Alois Hudal“ zwischen „Ecclesiae et Nationi“. Hudal, der 1923 zum Rektor der Anima ernannt worden war, erkannte im Christentum einen Zersetzungsprozess, dem durch Krieg und Nationalismus im Dienst Gottes entgegengesteuert werden könne. In der Gedankenwelt des Nationalsozialismus sah Hudal einerseits eine linksradikale, religionsfeindliche Ideologie, identifizierte darin aber andererseits auch eine von ihm positiv bewertete, rechtskonservative Haltung. Hudals weitere Bemühungen zielten darauf ab, eine „Versöhnung“ zwischen Nationalsozialismus und Christentum herbeizuführen.

Im Rahmen der Tagung fand eine Podiumsdiskussion am Päpstlichen Institut Santa Maria dell'Anima statt, die von Kührer-Wielach moderiert wurde. OLOF HEILO (Lund/Istanbul) richtete seinen Blick auf das vormoderne Byzanz und stellte das Narrativ eines homogenen Glaubens und die Vorstellung, dass der Kaiser das Christentum „kontrollierte“, in Frage. Er sprach über die enorme Spannweite an Perspektiven zwischen Theologie und politischer Realität und Spannungen zwischen Imperium und Kirche. PIETER M. JUDSON (Florenz) richtete den Fokus auf die späte Habsburgermonarchie, die immer wieder versucht hätte pragmatische Lösungen für den so bunt zusammengesetzten Staat zu finden. Identifikationen wären, so Judson, selbst noch im 19. Jahrhundert mehr regional denn national gewesen, und die Religionszugehörigkeit spielte im Alltag häufig eine größere Rolle als jene zur Nation. Er betonte, dass sowohl Religion als auch Nationalismus zu Quellen sozialer Konflikte wurden, während der kaiserliche Staat mehr als ein Ort der Versöhnung gedeutet werden könnte. DOMINIK MARKL (Rom) verwies auf zwei kontrastierende Tendenzen der Bibel: Einerseits wird die Menschheit als Schöfung des einen Gottes universalistisch konzipiert, andererseits gilt das Volk Israel als erwähltes Gottesvolk. Im Neuen Testament wird Glaube statt Ethnos zum entscheidenden Identitätskriterium. Menschen aller Völker können „eins in Christus" werden. Markl verwies auf Philip Gorski's Arbeiten zu den im 16. Jahrhundert entstehenden Protonationalismen, wonach sich Engländer, Niederländer etc. als das „eigentliche" Volk Gottes bezeichneten. An den Rektor der Anima Brandmayr richtete Kührer-Wielach die Frage: „Wie national ist die Anima heute?“. Brandmayr antwortete mit einem Schmunzeln, dass im Kolleg elf verschiedene „Nationen“ unter einem Dach leben würden und sich die Anima daher nur als übernational begreifen könne. Er erzählte die Anekdote, dass er Lieder mitsingen könne, ohne den Text zu verstehen, da es der gemeinsame Raum und die Spiritualität wären, die die Bewohner/innen einen und prägen.

Konferenzübersicht

Stefan Heid (Rom) / Tamara Scheer (Wien): Begrüßung und Einführung

Florian Kührer-Wielach (München): Confessio – Natio – Patria: (Post-)imperialer Wandel zwischen Reaktion und Adaption

Stefan Heid (Rom): Deutsch ohne Grenzen: Die Nationenfrage am Priesterkolleg beim Campo Santo Teutonico (1875–1939)

Andreas Gottsmann (Wien / Rom): Der Konflikt zwischen dem Priesterkolleg Santa Maria dell'Anima und der österreichisch-ungarischen Botschaft um die Aufgaben der Agentie

Markus Pillat (Rom): „… daß die Kinder meiner katholischen Unterthanen der Erziehung und dem Unterrichte dieser ausländischen Anstalten nicht anvertraut werden mögen“: Das Pontificium Collegium Germanicum et Hungaricum in Rom zwischen internationalem Anspruch und nationalen Interessen im 19. und 20. Jahrhundert

Tamara Scheer (Rom / Wien): Patria – Natio – Religio: Die habsburgische Nationalitätenfrage am Collegium Teutonicum di Santa Maria dell'Anima (1859–1915)

Franz-Josef Kos (Kerpen): Das Deutsche Reich und die katholischen Institutionen in Rom, Campo Santo Teutonico und Anima, vom Ende des 19. Jahrhunderts bis 1933

Jitka Jonova (Olomouc): Mons. František Zapletal und das böhmische und spätere tschechoslowakische Kolleg in Rom

Tomislav Mrkonjić (Rom): Das Kroatische Priesterkolleg in Rom und seine Bedeutung für die kroatische Nation in der Zeit der Habsburgermonarchie

Ulyana Uska (Lwiw): Ukrainische Kollegiaten in Rom: Biographien als Spiegelbilder einer Epoche

Urban Fink (Oberdorf-Solothurn): Schweizer Germaniker und Romstudenten und ihr Wirken in der Kirche in der Schweiz des 19. und 20. Jahrhundert. Eine biographische und strukturelle Spurensuche

Hartmut Benz (Ruppichteroth): Der Campo Santo Teutonico und die Nord-Amerikanische Mission

Stefan Samerski (München): Das Salvatorianer-Kolleg in Rom: Internationalität versus deutsches Regulativ

András Fejérdy (Budapest): „Ich bin ein Römischer Theologe“: Die Rolle der römischen Studienjahre im Leben und theologischen Wirken des späteren Bischofs von Székes-fehérvár, Ottokár Prohászka (1858–1927)

Podiumsdiskussion „Zwischen Kronen und Nationen: Religion und Nationalismen in Geschichte und Gegenwart“

Begrüßung: Rektor Franz Xaver Brandmayr (Rom)
Moderation: Florian Kührer-Wielach (München)
Podium: Pieter M. Judson (Florenz) / Dominik Markl (Rom) / Olof Heilo (Lund/Istanbul) / Franz Xaver Brandmayr (Rom)

Katrin Boeckh (Regensburg / München): Russlanddeutsche am Germanicum: Alexander Frison (1875–1937)

Rok Stergar (Ljubljana): Ignac Žitnik: Ein Politiker zwischen Nationalismus, politischem Pragmatismus und Kaisertreue

Marija Wakounig (Wien): Lambert Ehrlich: Ein Wanderer zwischen Welten

Tobias Weger (München): Von Oberschlesien und Böhmen über Rom in die rumänische Dobrudscha: Exemplarische Priesterbiographien

Karl-Joseph Hummel (Meckenheim): Ecclesiae et Nationi: Zu Theorie und Praxis der gespaltenen Seelsorgepolitik von Bischof Alois Hudal

Schlusswort: Tamara Scheer (Wien)


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