Vom akademischen Elfenbeinturm zum Studium Generale: Funktion, Aufgabe und Status von Hochschulen und Hochschullehrenden im öffentlichen Raum

Vom akademischen Elfenbeinturm zum Studium Generale: Funktion, Aufgabe und Status von Hochschulen und Hochschullehrenden im öffentlichen Raum

Veranstalter
Dr. Martin Göllnitz (Arbeitsbereich Zeitgeschichte der Johannes Gutenberg-Universität Mainz) und Kim Krämer M.A. (Historisches Seminar der Johannes Gutenberg-Universität Mainz)
Veranstaltungsort
Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Ort
Mainz
Land
Deutschland
Vom - Bis
08.11.2018 - 09.11.2018
Deadline
31.05.2018
Website
Von
Dr. Martin Göllnitz

Die Frage, welche Aufgaben und Funktionen Hochschulen und das an ihnen beschäftigte Personal zu erfüllen haben, wird nicht allein an den Orten der wissenschaftlichen Praxis oder auf den ministeriellen Ebenen entschieden, sondern auch in der Öffentlichkeit. Das gilt nicht erst seit dem 20. Jahrhundert. Die Rolle der Universitäten war in unterschiedlichem Maße seit ihrem historischen Ursprung von ihrem Verhältnis zur Öffentlichkeit geprägt. Da die Öffentlichkeit an der Definition und Abgrenzung dessen, was und was nicht als Wissenschaft gelten durfte, immer schon mitbeteiligt war und der Wissenschaft dadurch gesellschaftliche Anerkennung verschaffte oder vorenthielt, haben sich beide Bereiche in gegenseitiger Abhängigkeit voneinander entwickelt. Auch wenn das, was heute in demokratischen Gesellschaften als Öffentlichkeit bezeichnet wird, sich erst im bürgerlichen Zeitalter herausgebildet hat, ist die Produktion von Wissen von Beginn an durch ihren jeweiligen gesellschaftlichen Kontext geprägt worden, in dem ihre Praxis eingebettet war. Die Betrachtung der Beziehung von Universität beziehungsweise Wissenschaft und Öffentlichkeit erlaubt daher auch Einblicke in die Gesellschaft der entsprechenden Epoche. Funktionen und Aufgaben der Hochschulen spiegeln sich auch aus diesem Grund in Bereichen wie Religion, Politik oder Wirtschaft wider.

Der Workshop bietet die Gelegenheit, das Verhältnis zwischen Universität und Öffentlichkeit von den Humboldtschen Bildungsreformen bis in die gegenwärtige Moderne zu untersuchen. Es geht darum, die vielfältigen Verbindungen zwischen den (lehrenden, lernenden oder verwaltenden) Akteuren des akademischen Felds und denjenigen des öffentlichen Felds im europäischen Raum zu reflektieren. Eine zentrale Fragestellung für diese Tagung ist die Autonomie des akademischen Feldes, seiner Herausbildung und seiner möglichen Beschränkung gegenüber der Öffentlichkeit, in einer Periode, die durch die Ausdehnung der universitären Institutionen gekennzeichnet ist. Diese Ausdehnung spiegelt sich unter anderem in der Gründung von neuen Disziplinen wider, die mit der Professionalisierung und der Spezialisierung der wissenschaftlichen und intellektuellen Berufe zusammenhängt.

Der geplante Workshop soll aus diesen Gründen dem Austausch aktueller Forschungsansätze und Perspektiven der Universitätsgeschichte dienen. Die Veranstaltung versteht sich als Plattform, auf der laufende Promotions- und Habilitationsvorhaben aus diesem Bereich präsentiert und zur Diskussion gestellt werden können. In geographischer Hinsicht stehen die Universitäten des deutschen Sprachgebietes im Fokus; Vergleichsstudien, die Fallbeispiele aus anderen Regionen einbeziehen, sind aber ebenfalls willkommen.

Der Call for Papers richtet sich an NachwuchswissenschaftlerInnen (DoktorandInnen und PostdoktorandInnen) sowohl aus der Geschichtswissenschaft als auch aus verwandten Fachbereichen, die den inhaltlichen und methodischen Zuschnitt ihrer laufenden Projekte in ca. 20-minütigen Vorträgen samt anschließender Diskussion (20 Minuten) präsentieren möchten. Interessierte senden bitte einen kurzen akademischen Lebenslauf mit Kontaktdaten sowie ein Vortragsabstract von maximal einer Seite per E-Mail bis zum 31. Mai 2018 an Dr. Martin Göllnitz (mgoellnitz@uni-mainz.de).

Für Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit einem akzeptierten Vortrag kann dank der finanziellen Unterstützung des Forschungsverbundes für Universitätsgeschichte der JGU Mainz eine Reisekosten- und Übernachtungspauschale in Aussicht gestellt werden.

Programm

Kontakt

Martin Göllnitz

Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Arbeitsbereich Zeitgeschichte
Jakob-Welder-Weg 18, 55128 Mainz
06131-39-29372

mgoellnitz@uni-mainz


Redaktion
Veröffentlicht am
Klassifikation
Region(en)
Weitere Informationen
Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
Sprache der Ankündigung