Nach Feierabend. Zürcher Jahrbuch für Wissensgeschichte 6 (2010)

Titel der Ausgabe 
Nach Feierabend. Zürcher Jahrbuch für Wissensgeschichte 6 (2010)
Weiterer Titel 
Universität

Erschienen
Zürich 2010: diaphanes
Erscheint 
jährlich
ISBN
978-3-03734-138-4
Anzahl Seiten
224 S.
Preis
CHF 37.50 / EUR 30,00

 

Kontakt

Institution
Nach Feierabend. Zürcher Jahrbuch für Wissensgeschichte
Land
Switzerland
c/o
Redaktion Zentrum »Geschichte des Wissens« ETH Zürich, Clausiusstrasse 59, RZ H3 CH-8092 Zürich Verlag Diaphanes Verlag Hardstrasse 69 CH-8004 Zürich
Von
Schurrer, Lisa

Wissen! Welches Wissen?

Wissen ist niemals unabhängig von den Institutionen, in denen es entsteht. Die Universitäten befinden sich derzeit in einem tiefgreifenden Transformationsprozess, also müsste sich auch das Wissen verändern, das an den Universitäten generiert und vermittelt wird. Noch ist nicht entschieden, in welche Richtung sich die Universitäten angesichts von Globalisierung und steigendem Bedarf der »Wissensgesellschaft« nach akademischer Bildung entwickeln werden, doch die Herausforderungen sind offensichtlich: ein Spagat zwischen vermeintlich international geeichter Exzellenz in der Forschung hier und eine zur schnellen Dienstleistung umgedeutete Lehre dort scheint zu einem tiefen Riss zu führen. Die Konsequenz ist ein Zweiklassensystem der Universitäten, wie es in den USA seit langem existiert: wenige relevante Forschungsuniversitäten, viele namenlose Lehrinstitutionen. Folgt daraus, dass Wissen in einem emphatischen Sinne – wieder einmal – zur Angelegenheit weniger Auserwählter wird? Viel ist über Zukunftsperspektiven von Universitäten angesichts von Bologna, Rankings und h-Faktoren gesagt und geklagt worden, doch zu selten wird die Frage gestellt, was ein Begriff wie etwa »Unternehmerische Universität« sagen will und wie er sich zur universitären Realität verhält. Welche Bedeutung hat das Wissen jenseits von unmittelbarer Anwendung und Messbarkeit, und was heißt es konkret, wenn eine wissenschaftliche Arbeit häufig oder weniger häufig zitiert wird? Worin besteht die Rolle des Wissenschaftlers und Gelehrten in der Öffentlichkeit jenseits von marktorientierter Selbstdarstellung, und können Universitätssammlungen, die vor allem auf die Vergangenheit verweisen, dazu beitragen, die Identität einer Universität zu formen? Solche Fragen mögen dem Traum von einer unbedingten Universität vorgelagert sein, doch wenn die Denkräume neu ausgestattet werden sollen – und dafür spricht Einiges –, geht es zunächst darum, die Bestände zu sichten und zu ordnen.

Inhaltsverzeichnis

INHALTSVERZEICHNIS

Michael Hagner
Editorial
7–11

Andrew Abbott
Varianten der Unwissenheit
15–33

Ilana Löwy
Über die gesellschaftliche Funktion des Wissenschaftlers heute
35–53

Peter Weingart
Die »unternehmerische Universität«
55–72

Anke te Heesen
Ausstellung, Anschauung, Autorschaft. Über Universitäten und die Möglichkeiten ihrer Sammlungen
73–85

Albrecht Koschorke
Wissen und Erzählen
89–102

Ralph Konersmann
Kulturkritik und Eigensinn
103–118

Ernst-Christian Steinecke
Evidenz(an)ordnungen. Zum Verhältnis von Phänomenologie, Phänomenotechnik und epistemischen Systemen
119–137

Isabelle Graw
Nur für Kenner – Malereiexperten und ihr Gegenstand. Ein Durchgang in 6 Schritten
139–151

Christian Geulen
Menschen, die auf Tiere starren. Zu Michael Tomasellos Thesen über Kommunikation und Kooperation
155–162

Hans-Jörg Rheinberger
Was wir noch von Darwin lernen können. Eine Rückschau auf das Darwin-Jahr 2009
163–169

Joseph Ben-David
Wissenschaft in einem kleinen Land
171–180

Rivka Feldhay
Wissenschaft in kleinen und großen Ländern
181–190

Caspar Hirschi
Bilaterale Internationalität. Die heutige Schweiz im Lichte von Joseph Ben-Davids »Wissenschaft in einem kleinen Land«
191–215