Das Archiv. Zeitung für Wolfsburger Stadtgeschichte 8 (2023), 26

Titel der Ausgabe 
Das Archiv. Zeitung für Wolfsburger Stadtgeschichte 8 (2023), 26
Weiterer Titel 
Offenes Heft

Erschienen
Wolfsburg 2023: Selbstverlag
Erscheint 
einmal im Quartal (Mai, August, November, Februar)
Anzahl Seiten
12 S.
Preis
kostenlos

 

Kontakt

Institution
Das Archiv. Zeitung für Wolfsburger Stadtgeschichte
Land
Deutschland
c/o
Stadt Wolfsburg, Institut für Zeitgeschichte und Stadtpräsentation, Goethestraße 10a, 38440 Wolfsburg, E-Mail: <izs-stadtarchiv@stadt.wolfsburg.de> / <alexander.kraus@stadt.wolfsburg.de>
Von
Alexander Kraus, Institut für Zeitgeschichte und Stadtpräsentation (IZS), Stadt Wolfsburg, Geschäftsbereich Kultur

Es ist ein seltenes Glück, wenn sich Nachfahren ehemaliger Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter mit schriftlich oder bildlich festgehaltenen Erinnerungen ihrer Eltern an eine deutsche Institution in ebenjener Stadt wenden, in der Mutter oder Vater einst Leid, Repression und Willkür erfahren haben. Nadeshda Bojko war eine der annähernd drei Millionen Menschen, die während der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft aus der Sowjetunion zur Zwangsarbeit ins "Deutsche Reich" deportiert worden waren. Ein nur wenige Seiten dünnes Fotoalbum Bojkos, dass durch ihre Tochter abfotografiert und dem zugespielt worden ist, erinnert an die in der „Stadt des KdF-Wagens“ verbrachten Jahre der Zwangsarbeit und die anschließenden Monate in Friedensau. Doch wie umgehen mit jenen gerade einmal 14 Aufnahmen, die doch zu einem guten Teil „Fotografien-wider-Willen“ sind? Cord Pagenstecher, ein Experte auf dem Themenfeld Zwangsarbeit und Fotografie, findet im Interview ebenso anschaulich wie kenntnisreich Antwort auf diese und viele weitere Fragen.

Die in dieser Ausgabe im Anschluss abgedruckten Reden Wolfsburger Jugendlicher, die anlässlich des "Internationalen Tags des Gedenkens für die Opfer des Holocaust" an ihren Schulen und im KulturHaus Westhagen eigenständig Gedenkveranstaltungen organisiert haben, sind ein sprechendes Zeugnis für die Bedeutung des eigenen Engagements in der Erinnerungsarbeit. Sie wird auf diese Weise zur lebendigen geschichtlichen Erfahrung.

Im abschließenden Interview zeigen Carola Jüllig und Stefanie Regina Dietzel, die gemeinsam die Ausstellung "Fortschritt als Versprechen. Industriefotografie im geteilten Deutschland" am Deutschen Historischen Musuem kuratiert haben, auf, wie unterschiedlich in der deutsch-deutschen Nachkriegsgeschichte Fortschrittsgläubigkeit in verschiedenen Industriebranchen – darunter im Wolfsburger Volkswagenwerk – fotografisch in Szene gesetzt wurde.

Inhaltsverzeichnis

INHALT

Nadeshda Bojkos Fotoalbum. Erinnerungsbilder einer Ostarbeiterin. Cord Pagenstecher im Gespräch mit Aleksandar Nedelkovski
S. 1-4

Aleksandar Nedelkovski
Fotografie und Verbrechen. Bilder aus dem Konzentrationslager Auschwitz
S. 4-5

Jennifer Benzler
Von der Kraft der Begegnung
S. 6

Elisabeth Schneider
Unserer Verantwortung gerecht werden
S. 6

Caroline Rojas Rodriguez
Von der Bedeutung der Zeitzeugen
S. 7

Katharina Elisabeth Pfalz Abrantes
Frauen in den KZ-Bordellen
S. 7-8

Stine Barner
Die Flucht ins Heimatland
S. 9

Visuelle Erzählungen des technischen Wandels. Über die Ausstellung "Fortschritt als Versprechen. Industriefotografie im geteilten Deutschland" am Deutschen Historischen Museum. Die Kuratorinnen Carola Jüllig und Stefanie Regina Dietzel im Gespräch mit Alexander Kraus
S. 10-12