Blätter für deutsche und internationale Politik 64 (2019), 9

Titel der Ausgabe 
Blätter für deutsche und internationale Politik 64 (2019), 9
Weiterer Titel 

Erschienen
Berlin 2019: Blätter Verlag
Erscheint 
monatlich
Anzahl Seiten
128
Preis
Jahresabo 75,60 Euro, ermäßigt 58,20 Euro, Auslandszuschläge auf Anfrage, Einzelheft 9 Euro (zzgl. Versand)

 

Kontakt

Institution
Blätter für deutsche und internationale Politik
Land
Deutschland
c/o
Blätter-Redaktion Berlin Albrecht von Lucke, Annett Mängel, Dr. Albert Scharenberg Torstraße 178 10115 Berlin Tel. 030/3088 3640 Fax 030/3088 3645
Von
Schweers, Julia

Liebe Leserinnen und Leser,

die September-Ausgabe der „Blätter für deutsche und internationale Politik“ erscheint am 29. August 2019. In dieser wendet sich Jonathan Safran Foer gegen klimapolitische Resignation und betont die Kraft individuellen Handelns im Kampf gegen den Klimawandel. Der Politikwissenschaftler Ulrich Menzel warnt vor neuen geopolitischen Machtverhältnissen und dem Aufstieg Chinas zur globalen Hegemonialmacht. „Blätter“-Redakteur Steffen Vogel analysiert den Aufstieg und den Fall des Linkspopulismus in Europa. Politologe und „Blätter“-Mitherausgeber Claus Leggewie richtet den Blick auf den Präsidentschaftswahlkampf in den USA und zeigt wie die Demokraten Trump schlagen könnten. Und mit Auszügen aus ihrem Text zur „Verteidigung der Freiheit“ erinnern die „Blätter“ an die jüngst verstorbene Philosophin Ágnes Heller.

Weiter Themen im September: Scientists for Future: Aufklärung gegen die Klimakrise, Antisozialer Patriotismus: Die Rentenpläne der AfD, Zerrissenes Land – anarchische SPD, Das Wunderland des Boris Johnson, Hongkongs Dilemma: Ein Land – zwei Systeme, Gewalt als Alltag: Warum Kolumbien nicht zum Frieden findet, Der Tod von Venedig: Tourismus bis zum Kollaps, u.v.m.

Mit freundlichen Grüßen,
Ihre „Blätter“-Redaktion

www.blaetter.de/aktuelle-ausgabe

Inhaltsverzeichnis

Kurzgefasst

Jonathan Safran Foer: Resignation oder Widerstand. Wie wir durch unser Verhalten das Klima retten können, S. 49–56
Weil politische Initiativen zur nachhaltigen Reduktion von Treibhausgasen ausbleiben, glauben immer weniger Menschen noch an die Rettung unserer Erde. Eine solch fatalistische Sichtweise lehnt der Schriftsteller Jonathan Safran Foer entschieden ab. Vielmehr könne individuelles Handeln andere dazu inspirieren, ihr Verhalten zu überdenken. Am Ende könne daraus sogar eine hoffnungsvolle Massenbewegung hervorgehen.

Gregor Hagedorn: Scientists for Future: Aufklärung gegen die Klimakrise, S. 57–64
Viel zu lange schaute die Politik der sich abzeichnenden Klimakrise tatenlos zu. Verantwortlich dafür ist aber, so der „Scientist for Future“-Mitbegründer Gregor Hagedorn, nicht nur der Einfluss mächtiger Unternehmen, sondern auch die unzureichende Vermittlung wissenschaftlicher Erkenntnisse. Daher gelte es, die Wissenschaftskommunikation zu verbessern und so die Klimakatastrophe noch abzuwenden.

Ulrich Menzel: Welt im Übergang, Europa in der Krise. Vom amerikanischen zum chinesischen Jahrhundert, S. 65–74
Immer deutlicher büßen die USA ihre Rolle als globale Hegemonialmacht ein. Längst schickt sich China an, diese Vormachtstellung für sich zu beanspruchen. Dies aber hätte fatale Folgen für Europa, mahnt der Politikwissenschaftler Ulrich Menzel. Er fordert daher eine erneuerte Partnerschaft zwischen Europa und den USA, die mit Nachdruck für die Verteidigung demokratischer Werte eintritt.

Claus Leggewie: Zweite Chance 2020. Wie die Demokraten Trump diesmal schlagen können, S. 75–84
In gut einem Jahr, am 3. November 2020, steht in den USA eine wahrhaft weltbewegende Präsidentschaftswahl an. Wollen die US-Demokraten Donald Trump diesmal schlagen, müssen sie bei den Wählern mit „Brot-und-Butter-Themen“ punkten, argumentiert „Blätter“-Mitherausgeber Claus Leggewie. Statt eines radikalen Linksrucks brauche das Land daher vor allem arbeitsmarktpolitische Maßnahmen. Nur sie könnten eine weitere Spaltung der US-Gesellschaft sowie eine zweite Amtszeit Trumps verhindern.

Steffen Vogel: Absturz der Himmelsstürmer. Das Scheitern des Linkspopulismus und die Zukunft der europäischen Linken, S. 85–92
Lange galten Parteien wie Syriza und Podemos als Hoffnung der Linken. Doch sie alle haben jüngst herbe Rückschläge erleiden müssen. Als Modell ist der Linkspopulismus damit gescheitert, so „Blätter“-Redakteur Steffen Vogel. Eine linke Erneuerung darf gesellschaftliche Widersprüche nicht ausblenden – und muss Mut zu großen Ideen beweisen.

Ágnes Heller: Die Verteidigung der Freiheit, S. 93–97
Am 19. Juli starb die ungarische Philosophin Ágnes Heller. Ihr Leben und Werk standen ganz im Zeichen des freien Denkens gegen den Totalitarismus. Wir erinnern an ihr großes Werk mit Auszügen aus ihrem „Blätter“-Text aus dem Jahr 2017, in dem sie die völkisch-nationalistische Motive der totalitären Parteien des 20. Jahrhunderts analysiert.

Christoph Butterwegge: Antisozialer Patriotismus: Die Rentenpläne der AfD, S. 99–106
Allzu gerne inszeniert sich die AfD als Fürsprecherin der sozial Benachteiligten. Diesem Anspruch wird die Partei jedoch keineswegs gerecht, kritisiert der Politikwissenschaftler Christoph Butterwegge. Vor allem der parteiinterne Streit um ihr Rentenkonzept lege offen, welch unsoziale Ziele die AfD verfolgt – und zwar über alle Flügel hinweg.

Anna-Lena Dießelmann: Gewalt als Alltag. Warum Kolumbien nicht zum Frieden findet, S. 107–112
Auch drei Jahre nach dem Friedensvertrag zwischen Regierung und FARC kommt Kolumbien nicht zur Ruhe. Verantwortlich dafür sind die massive Ungleichheit und die alltägliche Gewalt, so die Soziologin Anna-Lena Dießelmann. Für wahren Frieden braucht das Land umfassende Reformen.

Susanna Böhme-Kuby: Der Tod von Venedig: Tourismus bis zum Kollaps, S. 113–118
Venedig verzeichnet rund 30 Millionen Besucher jährlich – Tendenz: steigend. Angesichts dieser Massen droht nicht nur das Sozialleben der wenigen verbliebenen Venezianer auszusterben, sondern auch das Ökosystem der Lagune, so die Publizistin Susanna Böhme-Kuby. Wer Venedig retten will, muss daher den Tourismus begrenzen.

Inhaltsverzeichnis

KOMMENTARE UND BERICHTE

Zerrissenes Land, anarchische SPD von Albrecht von Lucke, S. 5

Andreas Kalbitz: Der neue Rechtsaußen von Gideon Botsch und Christoph Schulze, S. 9

VW begrünt? Der Kampf ums Auto von Tobias Haas und Isabel Jürgens, S. 13

Gestern Draghi, heute Lagarde: Niedrigzinsen ohne Alternative von Rudolf Hickel, S. 17

Hongkongs Dilemma: Ein Land, zwei Systeme von Felix Lee, S. 21

Das Wunderland des Boris Johnson von Christos Katsioulis und Nicole Katsioulis, S. 25

Tschechiens neuer Frühling von Alena Wagnerová, S. 29

Nato oder nicht Nato: Schweden zwischen den Fronten von Jens Mattern, S. 33

Autonome Waffen: Killerroboter außer Kontrolle? Thomas Küchenmeister, S. 37

DEBATTE

Kohle-Ausstieg: Beteiligt die Reviere! von Axel Troost, S. 41

ANALYSEN UND ALTERNATIVEN

Resignation oder Widerstand. Wie wir durch unser Verhalten das Klima retten können von Jonathan Safran Foer, S. 49

Scientists for Future: Aufklärung gegen die Klimakrise von Gregor Hagedorn, S. 57

Welt im Übergang, Europa in der Krise. Vom amerikanischen zum chinesischen Jahrhundert von Ulrich Menzel, S. 65

Zweite Chance 2020. Wie die Demokraten Trump diesmal schlagen können von Claus Leggewie, S. 75

Absturz der Himmelsstürmer. Das Scheitern des Linkspopulismus und die Zukunft der europäischen Linken von Steffen Vogel, S. 85

Die Verteidigung der Freiheit von Ágnes Heller, S. 93

Antisozialer Patriotismus: Die Rentenpläne der AfD von Christoph Butterwegge, S. 99

Gewalt als Alltag. Warum Kolumbien nicht zum Frieden findet von Anna-Lena Dießelmann, S. 107

Der Tod von Venedig: Tourismus bis zum Kollaps von Susanna Böhme-Kuby, S. 113

SCHLAGLICHT

Verdrängte Verbrechen: 80 Jahre Zweiter Weltkrieg von Markus Meckel, S. 45

AUFGESPIESST

Die Stasi lebt von Jan Kursko, S. 123

BUCH DES MONATS

Aspekte des neuen Rechtsradikalismus von Theodor W. Adorno, S. 119

EXTRAS

Kurzgefasst, S. 47

Dokumente, S. 124

Chronik des Monats September 2018, S. 125

Zurückgeblättert, S. 128

Impressum und Autoren, S. 128

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