Warum „Migration“ studieren?
Die Studieninhalte des Masterprogramms „Internationale Migration und Interkulturelle Beziehungen (IMIB)“ widmen sich dem vielgestaltigen Phänomen Migration. Migration wird dabei sowohl als gesellschaftliche Normalität als auch als Gegenstand von Kontroversen und Konflikten verstanden.
Inwiefern lässt sich sinnvoll zwischen verschiedenen Typen von Migration unterscheiden? Warum wird in ganz unterschiedlichen historischen und geographischen Kontexten von „Migrationskrisen“ gesprochen? Was bedeutet es, Aus- oder Einwanderungsgesellschaft zu sein? Wie gehen Bildungsinstitutionen mit Diversität und Mehrsprachigkeit um? Worüber reden, wir, wenn wir über Minderheiten und Mehrheitsbevölkerung sprechen? Warum wird das Thema Gender und Migration oft auf das Kopftuch reduziert? Wie lässt sich Rassismus gesellschaftstheoretisch fassen? Sind Grenzen mehr als territoriale Trennungen? Wie ist es zur für das Migrationsrecht konstitutiven Unterscheidung zwischen In- und Ausländer:innen gekommen? Wie müsste ein wirksamer Flüchtlingsschutz konzipiert sein? Soll sich Wissenschaft gesellschaftlich positionieren und einmischen? – Diese und andere Fragen haben globale Relevanz und werden in Migrationsgesellschaften zum Thema. Oft werden sie jedoch ohne notwendige Differenziertheit und fundiertes Wissen verhandelt.
Der Master greift solche Fragen auf. Er widmet sich dem Thema Migration aus interdisziplinärer Perspektive, wobei die Breite der fachlichen Expertise im deutschsprachigen Raum ein Alleinstellungsmerkmal darstellt. Studierende haben so die Möglichkeit, Einblicke in die Migrationsforschung aus Sicht der Geographie, Geschichtswissenschaft, Soziologie, Erziehungswissenschaft, Politikwissenschaft, Psychologie, Rechtswissenschaft, Religionswissenschaft und der Sprachwissenschaft zu erhalten. Dies ermöglicht es Studierenden, wissenschaftliche Kompetenzen u.a. in den Feldern Migration und Interkulturalität, rassismuskritische Theorien, der Analyse von Migrationsregimen sowie in method(olog)ischen Fragen der Migrationsforschung zu erwerben. Über Praktika, empirische Projekte und den Austausch mit Praxispartner:innen, können Studierende zudem auch praktische Erfahrungen sammeln. Zudem ist die Reflexion von Wissensproduktion zentraler Gegenstand des Studiums sowie des forschenden Lernens.
Der MA IMIB ist Teil des europäischen double degree-Programms EuMIGS (European Master in Migration Studies) (https://www.eumigs.eu/). Das zweite Jahr kann an einem der Partnerinstitute studiert werden.
Zugangsvoraussetzungen:
- ein qualifizierter Bachelorabschluss oder ein vergleichbarer Abschluss in einer der am Studiengang beteiligten oder verwandten Disziplinen
- die Vorlage eines Motivationsschreibens
- Bewerber:innen weisen ihre Eignung zu selbstständiger wissenschaftlicher Arbeit auf dem Gebiet der Migrationsforschung durch eines oder mehrere der folgenden Kriterien nach: Die besondere Forschungsnähe und die Qualität der Bachelorarbeit; oder Praktika; oder Studienaufenthalte im Ausland; oder andere Leistungen (Publikationen, Preise, Auszeichnungen, hervorragend absolvierte Lehrveranstaltungen zum Gegenstand)
- Englischkenntnisse (B2) sowie Deutschkennnisse (C1) (bei internationalen Studierenden)
Zulassungsbeschränkung:
- es werden 30 Studierende pro Studienjahr aufgenommen
Bewerbungsschluss: 15. Juli 2022
Bewerber:innen aus dem Ausland wird aufgrund der Bearbeitungszeiten bei UniAssist empfohlen, sich bis zum 15. Mai 2022 zu bewerben.
Um einen ersten Einblick in die Arbeit der IMIS-Mitglieder zu bekommen, haben wir hier einige Videos und Podcasts zusammengestellt:
Videos:
Prof. Dr. Julia Becker (Psychologie)
Wie entstehen fremdenfeindliche Vorurteile und Diskriminierungen gegenüber Migrant:innen?
https://youtu.be/U2MdQBN1jl0?list=TLGGf5TQxmoqZuYxNDAzMjAyMQ
Prof. Dr. Helen Schwenken (Soziologie)
Vor fünf Jahren versprach Merkel: „Wir schaffen das“. Wie hat die Zuwanderung Deutschland verändert?
https://youtu.be/a8t3srRCVBA
Dr. Franck Düvell (Sozialwissenschaften)
Kurzanalyse zu Flucht in und aus der Ukraine, 17.03.2022.
https://www.facebook.com/spm.ucu.edu.ua/videos/658568205401444
Apl. Prof. Dr. Jochen Oltmer (Geschichtswissenschaft)
in: Terra X - Die Reise der Menschheit. Ab Minute 33:15:
https://www.zdf.de/dokumentation/terra-x/die-reise-der-menschheit-teil-3-welt-in-bewegung-100.html
Prof. Dr. Christoph A. Rass (Geschichtswissenschaft)
Digitaler Faschismus. Warum funktioniert der Hass im Netz so gut?
https://www.youtube.com/watch?v=JtsQkopbBYw
Prof. Dr. Aladin-El Mafalaani (Erziehungswissenschaft)
Rassismus & Integration
https://www.youtube.com/watch?v=Dh89s1daltU&t=5393s393s
Podcasts:
Maria Consuelo Flores Rojas M.A. (Soziologie)
Warum weiter über die Kolonialzeit reden? (Direkter Link zur Audiodatei)
https://www.museumsquartier-osnabrueck.de/wp-content/uploads/2021/03/MQ4%20Podcast%20No4%20-%20v06.mp3?=1
Sophie Hinger M.A. (Geographie)
Umkämpfte Räume des Asyls in Osnabrück (Direkter Link zur Audiodatei)
https://www.museumsquartier-osnabrueck.de/wp-content/uploads/2020/12/2020_Laura_Podcast_2_v13.mp3?=1
Maren Kirchhoff M.A. (Sozialwissenschaft)
Wir wollen keine Angst vor Abschiebung haben! Wir wollen gleiche Rechte für alle! (Direkter Link zur Audiodatei)
https://www.museumsquartier-osnabrueck.de/wp-content/uploads/2021/02/MQ4%20Podcast%20No3%20-%20Maren%20Kirchhoff%20-%20v07.mp3?=1