Masterstudiengang "Kulturtechniken" (Univ. Basel)

Masterstudiengang "Kulturtechniken" (Univ. Basel)

Einrichtung
Universität Basel: Departement Künste, Medien, Philosophie
Ort
Basel
Land
Switzerland
Vom - Bis
17.09.2018 -
Bewerbungsschluss
30.04.2018
Von
Lüttge, Felix

Lesen, Schreiben, Rechnen, Malen, Planen, Entwerfen, Speichern und Codieren zählen zu unseren grundlegenden Kulturtechniken. Aber auch Entscheiden, Richten und Regieren sind Praktiken, die durch einen spezifischen Gebrauch von Zeichen und technischen Artefakten eine kulturstiftende Funktion erhalten. Im Zentrum des interdisziplinären Master-Studiengangs ‹Kulturtechniken› an der Universität Basel stehen die theoretische Reflexion und historische Analyse solcher kulturtechnischer Handlungen und damit die Bedeutung von Artefakten in sozialen Zusammenhängen. Der Studiengang ist eine Verknüpfung der Fächer Kunst- und Medienwissenschaft und kooperiert mit weiteren Fächern der Philosophisch-Historischen Fakultät der Universität Basel, darunter Germanistik, Anglistik, Urban Studies oder Geschichte.

Schwerpunkte in Lehre und Forschung

Das Lehrgebiet Kulturtechniken befasst sich mit der Frage, wie im Zusammenspiel von körperlichen Gesten und dem Gebrauch von Hilfsmitteln (Werkzeugen, Instrumenten und anderen medialen Objekten) Handlungen vollzogen werden. Im Zentrum der Lehre und Forschung stehen die historische Entwicklung sowie die kulturellen und erkenntnistheoretischen Grundlagen der medialen Praktiken und ihrer konstitutiven Disziplinen. Dazu gehören die Aneignung und Verwendung von Schrift, Bild, Zahl und Code, aber auch Ordnungs- und Repräsentationssysteme (Diagramme, Raster, Karten etc.), operative Techniken (graphische Verfahren in Kunst und Architektur, analoge und digitale Datenprozessierung in Natur- und Kulturwissenschaften) sowie Dispositive des Politischen.

Der Studiengang ist in folgende drei Module unterteilt, die durch jeweils eine Professur vertreten sind:

- Praktiken (z.B. Archivprozesse, Wissenschaftliches Schreiben, Kulturtechniken des Rechts und der Architektur, Kulturtechnik Programmieren) - Prof. Dr. Markus Krajewski

- Materialitäten (z.B. Aufzeichnen/Modifizieren, Speichern, Übertragen und Erscheinungsweisen des Materiellen; insbesondere in audiovisuellen Medien) – Prof. Dr. Ute Holl

- Koordinaten der Kreativität (z.B. Ausbildungspraktiken der Kunst, Techniken künstlerischer Praxis, Logik des Bildes und Kunsttheorie) – Prof. Dr. Andreas Beyer

Ergänzt werden diese Module durch das transdisziplinäre Modul «Kulturtechnische Dimensionen» mit einem wechselnden Angebot an Lehrveranstaltungen aller Departmente der Philosophisch-Historischen Fakultät.

Berufsmöglichkeiten

Der Studiengang legt einerseits die Basis für eine wissenschaftliche Laufbahn, etwa durch Forschungskompetenzen mit Anschlussmöglichkeiten an ein Doktoratsprogramm der Universität Basel. Er bietet andererseits zahlreiche Anknüpfungspunkte für Tätigkeiten im Kulturbereich: Die fundierte historische und theoretische Reflexionsfähigkeit bildet eine Kernkompetenz für die Arbeit in (Online-)Redaktionen von Zeitungen, Zeitschriften, Rundfunk- und Fernsehanstalten oder in kulturellen Einrichtungen wie Theater, Museen oder Stiftungen.

Zulassungsbedingungen

Vorausgesetzt wird der Nachweis eines Bachelorgrades in einem geistes- und kulturwissenschaftlichen Fach mit einem theoretischen und historischen Interessenschwerpunkt. Eine Zulassung ohne Auflagen erfolgt mit einem Bachelorabschluss der Universität Basel in folgenden Studiengängen: Altertumswissenschaften, Osteuropa-Studien, Deutsche Philologie, Englisch, Ethnologie, Französistik, Geschichte, Geschlechterforschung, Hispanistik, Islamwissenschaft, Italianistik, Jüdische Studien, Kulturanthropologie, Kunstgeschichte, Medienwissenschaft, Musikwissenschaft, Nordistik, Osteuropäische Kulturen, Philosophie, Politikwissenschaft, Religionswissenschaft, Soziologie.

Anmeldefrist für das Herbstsemester 2018: 30. April 2018

Weitere Informationen unter http://www.kulturtechniken.ch