Fürst und Fürstin als Künstler. Herrschaftliches Künstlertum zwischen Habitus, Norm und Neigung

Fürst und Fürstin als Künstler. Herrschaftliches Künstlertum zwischen Habitus, Norm und Neigung

Organisatoren
Rudolstädter Arbeitskreis zur Residenzkultur; Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel
Ort
Wolfenbüttel
Land
Deutschland
Vom - Bis
09.10.2014 - 11.10.2014
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Von
Christian Katschmanowski, Akademieprojekt „Residenzstädte im Alten Reich (1300-1800)“, Akademie der Wissenschaften zu Göttingen; Lena van der Hoven, Forschungsgruppe "Gefühlte Gemeinschaften? Emotionen im Musikleben Europas", Max-Planck-Institut für Bildungsforschung Berlin

Die Betätigung der Fürsten und Fürstinnen in den Künsten war seit dem Spätmittelalter nicht nur Teil der Prinzen- und Prinzessinnenerziehung, sondern grundlegender Bestandteil des fürstlichen Alltags. Während die ältere Forschung das Phänomen der Fürsten und Fürstinnen als Künstler jedoch tendenziell noch als ein Spleen einer exzentrischen Herrscherpersönlichkeit isoliert betrachtete, wurde in jüngeren Arbeiten zunehmend die kulturhistorische Bedeutung dieses Phänomens erkannt. Um diesem Phänomen des malenden, entwerfenden oder musizierenden Fürsten und dem ihm zugrunde liegenden (Fürsten)Habitus und seinen normativen Prägungen näher zu kommen, bedarf es einer vergleichenden und vor allem interdisziplinären Perspektive.

Einen solchen fachübergreifenden Blick nahm die internationale Tagung „Fürst und Fürstin als Künstler“ vom 9. bis 11. Oktober 2014 ein, zu der der Rudolstädter Arbeitskreis zur Residenzkultur nach Wolfenbüttel geladen hatte. Die Tagung entstand in Zusammenarbeit mit der Herzog August Bibliothek und wurde gefördert durch die Fritz Thyssen Stiftung. Mit der Veranstaltung boten die Organisatoren Matthias Müller (Mainz), Klaus Pietschmann (Mainz) und Annette Cremer (Gießen) erstmals einen Rahmen, um das kulturhistorische Potential des Gegenstandes für die Forschung zu erschließen.

Die Leitfragen der Tagung betrafen das Selbstverständnis und den Habitus sowie die zugrundeliegenden Normen, die sich aus der Kunstpraxis für die Fürsten und Fürstinnen ableiten lassen. Im Laufe der Tagung kristallisierten sich weitere Kernfragen heraus: Was kann welche Gattung für das Selbstverständnis oder die Inszenierung des Fürsten und der Fürstin leisten und inwiefern dienen sie sowohl Bildungsaspekten als auch politischen Zielen? Existierte eine Geschlechtergebundenheit einzelner Gattungen, wie des Architekturentwerfens, Zeichnens, Drechselns, Stickens oder Komponierens? Welcher Grad der Öffentlichkeit wurde für die jeweilige Kunstausübung in Anspruch genommen? Und damit zusammenhängend, welche unterschiedlichen Rezeptions- und Zielgruppen wurden angesprochen? Wie ist Autorschaft in Hinblick auf Nachahmungsprinzipien oder Kollaborationen einzuordnen? Gibt es eventuell unterschiedliche „Kunst“-Erziehungspläne für Erst- und Nachgeborene? Welche Rolle spielten persönliche Neigungen und Familientraditionen bei der Anfertigung künstlerischer oder kunsthandwerklicher Arbeiten und der Erlangung von Kennerschaft? Wurde versucht, sich in eine Generationsfolge einzuschreiben? Darüber hinaus ist zu hinterfragen, ob der Begriff des „Dilettantismus“ tatsächlich für das untersuchte Phänomen geeignet ist, oder ob vielleicht besser von einer fürstlichen „kulturellen Produktion“ gesprochen werden sollte. Mit den diskutierten Fragen verdeutlichte die Tagung, wie essentiell die konkrete zeitliche, personelle und politische Kontextualisierung des jeweiligen Fürsten bzw. der Fürstin als Künstler ist.

In vier Sektionen zur Bautätigkeit und Ingenieurkunst, der Handwerkskunst, der Kultivierung und Inszenierung von Herrschaft durch Bilder und Texte sowie der Musik- und Kompositionspraxis näherten sich die Referenten dem Thema.

Die erste Sektion eröffnete WOLFGANG LIPPMANN (Bonn/Florenz) mit einem Beitrag zu Kaiser Maximilian I., in dem sowohl die Bandbreite der fürstlich-königlichen Betätigungsfelder vorgestellt, als auch Erklärungsansätze für die Ausübung ganz bestimmter künstlerischer Tätigkeiten geboten wurden. Die vielfältige künstlerische Ausbildung, darunter nicht zuletzt die Architektur, war demnach stets Teil der militärischen Grundausbildung und insbesondere für die Planung von Festungsbauten unentbehrlich. Zudem galt die damit verbundene Inszenierung des Fürsten als Princeps Sapiens als kaiserliche Verpflichtung. Andere Erklärungsmuster für künstlerische Tätigkeiten Maximilians I. bezogen sich auf die Familientradition, die Beschäftigung mit der eigenen Memoria (Grabbau) und auf die persönliche Vorliebe.

Anhand des Beitrags von ELENA TADDEI (Innsbruck) wurde deutlich, dass die künstlerische Praxis aber auch ganz pragmatischen zeitgebundenen Überlegungen zugrunde liegen konnte. Alfonso d’Este entwickelte sich zu einem höchst profilierten Waffeningenieur. Seine Kanonenmodelle wurden bei der Landesverteidigung kriegsentscheidend und durch den Verkauf zugleich zu einem finanziellen Erfolg. Sein humanistisch gebildeter Vater hingegen trat vor allem als Bauherr und Stadtplaner in Erscheinung, um den politischen Machtanspruch der Familie baulich zu demonstrieren. Wie Taddei zeigen konnte, gab es für die jeweilige künstlerisch-handwerkliche Ausübung handfeste, staatspolitisch strategische Gründe.

Ähnlich wie Ercole d’Este, der den Ausbau seiner Residenz und die Planung einer Stadterweiterung zur Aufwertung seines kleinen Fürstentums nutzte, ging auch Vincenzo Giustiniani der Jüngere vor, dem der nachfolgende Vortrag von CHRISTINA STRUNK (Marburg) gewidmet war. Als Mitglied einer nicht regierenden Familie stellte der Condottiere ein Ausnahmebeispiel auf der Tagung dar. Wie Strunk darlegte, tat sich Giustiniani insbesondere durch eine rege Bautätigkeit hervor, die von einem kreativen Umgang mit dem Familienwappen zeugt. Die intensive Auseinandersetzung mit der Architektur fand auch einen schriftlichen Niederschlag in Form des Traktats Delle Fabbriche von 1615, mit dem Giustiniani, wie Strunk vermutete, eine Antwort auf das Architekturtraktat von Scamozzi gab.

Wie unterschiedlich motiviert die künstlerische Auseinandersetzung mit dem eigenen Territorium im Medium der Architekturzeichnung sein konnte, zeigte SEBASTIAN FITZNER (Berlin) anhand der Architekturzeichnungen von Landgraf Moritz von Hessen-Kassel und Friedrich Wilhelm von Sachsen-Altenburg. Die ca. 400 überlieferten Zeichnungen des hessischen Landgrafen werden laut Fitzner durch persönliche „Topophilie“ zu einem Erinnerungs- und Projektionsraum. Ganz ähnlich und doch verschieden erschien das gezeigte Konvolut von Schülerzeichnungen Friedrich Wilhelms von Sachsen-Altenburg. Über das Zeichnen der Landschaft und Residenzen erfolgte im Rahmen der Fürstenerziehung die Vermittlung der Größe und Beschaffenheit des künftig zu regierenden Territoriums.

Mit dem Vortrag von MICHAEL KOREY (Dresden) verschob sich der Fokus auf die mathematisch-physikalischen Ingenieurleistungen und die Kunst des Reißens und Punktierens am Beispiel von Kurfürst August von Sachsen. Neben innovativen mechanischen Konstruktionsleistungen zur Landvermessung stellte der Vortragende eine monumentale Planetenuhr vor und konnte anhand schriftlicher Quellen aufzeigen, wie der Kurfürst durch eine Form der Weissagung (Geomantie) auch bei politischen Fragen Entscheidungshilfe suchte.

JUTTA KAPPEL (Dresden) eröffnete die zweite Sektion zur kunsthandwerklichen Praxis mit einem Vortrag zum Drechselhandwerk in Kursachsen im 16. Jahrhundert par excellence. Der Schwerpunkt des Vortrags lag auf der Frage nach der Autorenschaft der Fürsten. Aufgrund der hohen personellen, finanziellen und fachmännischen Voraussetzungen für die Herstellung eines gedrechselten Werkes schloss die Referentin gänzlich eigenhändig von den Fürsten angefertigte Objekte aus. Vielmehr könne die Rolle des Fürsten als die eines Grand Visiteur verstanden werden.

Mit der Puppenstadt „Mon Plaisir“ von Augusta Dorothea von Schwarzburg-Arnstadt brachte ANNETTE CREMER (Gießen) erstmals eine künstlerisch dilettierende Fürstin in die Diskussion ein. Die sich heute im Schlossmuseum der Stadt Arnstadt/Thüringen befindenden Puppenstuben gewähren einen kulturhistorisch höchst erhellenden Blick auf das höfische Leben des Witwensitzes Auguste Dorotheas. Die Fürstin schuf mit „Mon Plaisier“ unter großem Aufwand und intensiver Einbindung des Hofstaates ein konservatives und retrospektiv verstandenes dreidimensionales Standbild ihres Hofes en miniature. Mit dem Puppenhandwerk und dem Umgang mit Stoffen und Bastelarbeiten erfüllte Auguste Dorothea zugleich die geschlechtsspezifischen Handlungserwartungen, mit denen sie ihre handwerkliche Tätigkeit als dezidiert weibliches Dilettieren inszenierte.

Der letzte Vortrag der Sektion führte ins Schloss Schönbrunn und ging der Wandgestaltung einzelner Räume durch die Mitglieder der habsburgischen Kaiserfamilie nach. AARON M. HYMAN (Berkeley) stellte dabei die Praxis des Ausschneidens von Druckmustern und das Neuarrangieren von Bildkompositionen vor, die unter anderem im Millionenzimmer als Wanddekoration auf die Tapete angebracht wurden. Insbesondere die Konzentration auf Musterbögen mit Motiven, die auf das chinesische Kaiserreich rekurrieren, führte im Anschluss zu regen Diskussionen.

Mit dem ersten Vortrag der dritten Sektion zeigte SUSANNE MÜLLER-BECHTEL (Dresden) am Beispiel des Zeichenunterrichts von Friedrich Christian I. von Sachsen wie die jungen Fürsten auf ihre spätere Regierungstätigkeit durch ihre künstlerische Erziehung vorbereitet wurden. In der sächsischen Landesbibliothek sind mehrere Zeichenbände des jugendlichen Prinzen überliefert, die den Prozess zunehmender künstlerischer Fingerfertigkeit als auch die Geschmacksbildung des Prinzen nachvollziehbar machen. Wie Müller-Bechtel darlegen konnte, orientierte sich der Zeichenunterricht dabei an der klassischen akademischen Zeichenausbildung und auf das Abzeichnen nach druckgraphischen Vorlagen aus Zeichenlehrbüchern.

Das Abmalen nach Bildvorlagen wurde auch im nachfolgenden Vortrag von SANDRA HERTEL (Wien) thematisiert, wenngleich der Schwerpunkt bei der Motivauswahl lag, die sich nicht an Lehrbüchern orientierte. Am Beispiel der Erzherzogin Marie Christine, Tochter Maria Theresias und spätere Ehefrau des Albertina-Gründers Albert von Sachsen-Teschen, zeigte die Referentin, wie Marie Christine durch die Motivwahl ihr Selbstbild kultiviert und inszeniert hat. Über die Kopien nach Mädchenromanen, Hirtenidyllen und flämischen Genreszenen sei zudem ein Zugriff auf den Charakter der Erzherzogin möglich, wie Hertel ausführte.

RENATE SCHREIBER (Wien) beschäftigte sich in ihrem Vortrag mit der Dichtkunst. Am Beispiel von Erzherzog Leopold Wilhelm machte sie deutlich, dass auch die persönliche Vorliebe bei der künstlerischen Betätigung eine wichtige Komponente darstellte. Die gehobene Ausdrucksfähigkeit von Leopold Wilhelm in der italienischen als auch der deutschen Sprache sowie die schriftlichen Verweise in den Korrespondenzen über die Dichtkunst deuten demnach auf ein sehr ‚privates‘ Vergnügen am künstlerischen Umgang mit der Sprache hin.

Anhand zahlreicher Beispiele umriss CHRISTINA KUHLI-POSSELT (Freiburg) beim Abendvortrag die gesamte Spannbreite des Tagungsthemas mit Betonung der Ausbildung der Fürsten, die erst die Voraussetzungen bilde, sich als Dilettant betätigen und der Kunst auch als Auftraggeber und Sammler die entsprechende Wertschätzung entgegenbringen zu können.

Im ersten Vortrag der vierten Sektion zu musischen und performativen Praktiken von NICOLE SCHWINDT (Trossingen) zu Kaiser Maximilian I. von Habsburg verwies die Referentin auf die Bedeutung fürstlichen Musikertums als Teil einer Inszenierungsstrategie. In einem Holzschnitt von Hans Burgkmair im Weisskunig präsentierte sich der Kaiser als Leiter seiner Musiker äquivalent zu seiner Position als Feldherr. Schwindt betonte, dass die Personalunion von Krieger und Musiker an der Wende vom 15. zum 16. Jahrhundert schwierig gewesen sei, da die Kunst als weich und weibisch angesehen wurde. Maximilians musikalische Selbstdarstellung verweise auf sein Bemühen, sich innerhalb eines neuen kulturellen Trends darzustellen. Die faktische Musikausübung des Kaisers selbst bleibe jedoch umstritten.

Ein nicht nur inszeniertes, sondern auch faktisches Musikertum im frühen 18. Jahrhundert wurde im nachfolgenden Vortrag von URSULA KRAMER (Mainz) am Beispiel von Landgraf Ernst Ludwig von Hessen-Darmstadt vorgestellt. Wie Kramer betonte, sind die zeitgenössischen Quellen zur Beurteilung dieser musischen Tätigkeiten von Fürsten/innen jedoch sehr rar. Ernst Ludwig wurde als „director musicus“ beschrieben, der bei Aufführungen den Takt schlug und viel komponierte. Seine Kompositionen wurden zweckgebunden zu Feierlichkeiten oder im familiär höfischen Kreis aufgeführt. Seine eigenen Gesangsauftritte blieben – charakteristisch für den Aufführungsdiskurs des Fürsten – auf gesellige Abende am eigenen und an fremden Höfen beschränkt.

Eine von Maximilian I. differente musikalische Inszenierungsstrategie stellte CHRISTIANE WIESENFELDT (Weimar/Jena) anhand der Messkompositionen von Herzog Guglielmo Gonzaga am Hof von Mantua vor. Für seine Basilica Santa Barbara gab er nicht nur eine eigene Liturgie in Auftrag, sondern beteiligte sich auch selbst kompositorisch. Seine Autorschaft blieb in den Drucken jedoch anonym. Wie die Referentin darlegen konnte, trat der Katholik Guglielmo in der musikalischen Außendarstellung des Hofes durch die Anonymität seiner Kompositionen als Komponist hinter das Werk zurück und zeigte sich als Teil einer höfischen Einheit, die durch das Komponistennetzwerk seines Hofes verkörpert werden sollte.

Die sehr unbekannten Kompositionen von König Ludwig XIII. im nachfolgenden Vortrag von MARGRET SCHARRER (Saarbrücken) waren mehr dem Plaisir und der Rekreation als der Staatsraison zuzuordnen. Dies war durch die Hauptquelle des Vortrages, das Tagebuch des königlichen Leibarztes Jean Héroard, begründet, aus der sich ein intimer Blickwinkel auf die Musizier- und Kompositionspraxis Ludwigs ergab. So wurde für den Dauphin Musik zu den Abend- und Nachtstunden zum Einschlafen gespielt und auch als König musizierte und komponierte er vor allem abends und nachts sowie in Krankheitsphasen. Die königlichen Kompositionen wurden jedoch häufig auch bei höfischen Divertissements aufgeführt und entsprachen demnach nicht nur dem Plaisir.

CHRISTINE FISCHER (Basel) beschäftigte sich in ihrem Vortrag mit Fürstinnenporträts im höfischen Opernwesen. Sie verdeutlichte, dass es sich bei der Oper um einen Ort der Manifestation von Geschlechterrollen handelte. Dabei veranschaulichten höfische Opern meistens Eigenschaften des Fürstenspiegels. Darüber hinaus zeigte Fischer, wie häufig die künstlerische Urheberschaft im höfischen Opernwesen bei Fürstinnen lag und wie stark diese variieren konnte. Herzogin Sophie Elisabeth von Braunschweig-Lüneburg half zum Beispiel, die Hofkapelle neu zu organisieren, Königin Sophie Charlotte in Preußen nahm Einfluss auf die Konzeption einzelner Opern, und Kurfürstin Maria Antonia Walpurgis von Sachsen verfasste und komponierte Libretti und Opern selbst.

Mit dem letzten Vortrag der Sektion von CHRISTIANE HILLE (München) erfolgte die Hinwendung zur Möglichkeit des Scheiterns in der Kunstpraxis des Fürsten am Beispiel des tanzenden Königs Karl I. von England (1625-1649). Hille betonte nicht nur die Verkehrung der Blickrichtung von Objekt und Subjekt, wenn der Fürst als Tänzer auf die Bühne trat, sondern auch dessen Zwei-Körperlichkeit. Ihre These, dass beim tanzenden Fürsten der „body natural“ fokussiert, während der „body politic“ ausgeblendet werde, wurde in der anschließenden Diskussion kritisch hinterfragt. Und führte zur Vermutung, dass es sich immer um den „body politic“ handele, wenn ein Fürst tanzend oder musizierend auf der Bühne stehe.

Auch wenn einige Themenfelder bei der Tagung unberücksichtigt bleiben mussten, wie die Frage nach konfessionellen Unterschieden oder die besondere Situation der zahlreichen Fürstbischöfe und Fürstäbte im Alten Reich, gelang es den Organisatoren mit der Tagung einen wegweisenden Impuls für weitere Forschungen zu geben.

Konferenzübersicht:

Begrüßung: Matthias Müller (Mainz), Klaus Pietschmann (Mainz)

Sektion 1, Teil I: Der Fürst als Baumeister und Ingenieur: Fürstliche Architekturentwürfe und Mathematisch-physikalische Konstruktionen.
Sektionsleitung Teil I Sascha Winter (Kiel/Mainz)

Wolfgang Lippmann (Bonn/Florenz), Kaiser Maximilian I. (1459-1519) als „enzyklopädischer Dilettant“: Bedeutung und Nachwirken seiner Bauten

Elena Taddei (Innsbruck), Städte bauen, Waffen schmieden, Herrschaft inszenieren in einem kleinen norditalienischen Fürstentum: Die Künste als Machtinstrument der Este im 15. und 16. Jahrhundert

Christina Struck (Marburg), Türme und Territorium. Die Kunstleidenschaft des Marchese Vincenzo Giustiniani als Nobilitierungsstrategie

Sebastian Fitzner (Berlin), Medien zur Reflexion des Herrschaftsraums und der Wissensvermittlung im 17. Jahrhundert. Die Architekturzeichnungen von Landgraf Moritz von Hessen-Kassel und Friedrich Wilhelm von Sachsen-Altenburg

Öffentlicher Abendvortrag
Christina Kuhli-Posselt (Freiburg), Zwischen Staatstugend und interesselosem Wohlgefallen. Der Fürst als Sammler und Dilettant.

Sektion 1, Teil II: Der Fürst als Baumeister und Ingenieur: Fürstliche Architekturentwürfe und Mathematisch-physikalische Konstruktionen.
Sektionsleitung Matthias Müller (Mainz)

Michael Korey (Dresden), „Nicht wenig erlüstigt und ergölzet“. Kurfürst August von Sachsen und die Kunst des Reißen, Reisens und Punktierens

Sektion 2: Zwischen Fürstendidaxe und Regententugend: Fürstliches Kunsthandwerk. Sektionsleitung Matthias Müller (Mainz)

Jutta Kappel (Dresden), Der drechselnde Herrscher: fürstliches Drechselhandwerk

Annette Cremer (Gießen), Fürstin Augusta Dorothea von Schwarzburg-Arnstadt und ihre Puppenstadt „Mon Plaisir“

Aaron M. Hyman (Berkeley), Cut, Paste, Copy, Repeat: The Habsburg Remaking of the „East“ at Schloss Schönbrunn

Sektion 3: Kultivierung und Inszenierung von Herrschaft durch Bilder und Texte: Fürstliche Zeichen-, Mal- und Dichtkunst.
Sektionsleitung Annette Cremer (Gießen)

Susanne Müller-Bechtel (Dresden), Friedrich Christian I. von Sachsen lernt Zeichnen

Sandra Hertel (Wien), „Die Dame, die den Brief zerreißt“: Die Selbstinszenierung der zeichnenden Erzherzogin Marie Christine

Renate Schreiber (Wien), Mit Degen und Feder – Dichtkunst und Gedichtvertonung von Erzherzog Leopold Wilhelm

Sektion 4, Teil 1: Zwischen Staatsraison und Plaisir: Der Fürst als Musiker, Komponist und Tänzer.
Sektionsleitung Klaus Pietschmann (Mainz)

Nicole Schwindt (Trossingen), „alle seitten spyel erlernt“ – Maximilian I. zwischen inszeniertem und faktischem Musikertum

Ursula Kramer (Mainz), Zwischen offiziellem Hof-Ceremoniell und privater Grille – zu Formen und Funktion fürstlicher Musikausübung im frühen 18. Jahrhundert am Beispiel von Hessen-Darmstadt

Sektion 4, Teil 2: Zwischen Staatsraison und Plaisir: Der Fürst als Musiker, Komponist und Tänzer.
Sektionsleitung Klaus Pietschmann (Mainz)

Christiane Wiesenfeldt (Weimar/Jena), Guglielmo Gonzaga, „Serenissimi“. Fürstenmusik, Inszenierung und Kunstdiskurs am Hof von Mantua (1550-1587)

Margret Scharrer (Saarbrücken), Zwischen Staatsraison und Plaisir: Ludwig XIII. komponierte Musik

Christine Fischer (Basel), Zwischen Performanz und Performität: Fürstinnenporträts im höfischen Opernwesen

Christiane Hille (München), Riskante Übung: Zur Kategorie des Scheiterns in der Kunstpraxis des Fürsten


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