Europe, 1945: Liberation. Occupation. Retribution

Europe, 1945: Liberation. Occupation. Retribution

Organisatoren
International Center for the History and Sociology of World War II and Its Consequences National Research University – HSE (Moscow)
Ort
Moskau
Land
Russian Federation
Vom - Bis
02.06.2015 - 04.06.2015
Url der Konferenzwebsite
Von
Irina Alter, München

Die Tagung, ausgerichtet vom Moskauer International Center for the History and Sociology of World War II zusammen mit der Friedrich-Ebert-Stiftung, dem Deutschen Historischen Institut, dem Centre d’études franco-russe de Moscou, der Blavatnik Family Foundation und dem Jack, Joseph and Morton Mandel Center for Advanced Holocaust Studies, war international besetzt: Fast 50 Vorträge wurden von Wissenschaftlern aus Russland, Frankreich, Deutschland, dem Baltikum, Polen, den USA und Australien vorgestellt und diskutiert, die Simultanübersetzung ermöglichte die problemlose Verständigung. Trotz des ambitionierten und straffen Programms blieb Platz für anregende und teils kontroverse Diskussionen. Bereits die Schlagworte im Veranstaltungstitel – Befreiung, Okkupation, Vergeltung – ließen erahnen, dass diese Konferenz bewusst auf Konfrontationen von Forschungsmeinungen hin konzipiert war. In der Tat wurde in 15 Sektionen auf heikle historische Themen eingegangen: auf sexuelle Gewalt und Kollaboration, Beutekunst und Kriegstrophäen sowie auf die nationale und internationale Politik in der Sowjetunion nach dem Zweiten Weltkrieg. Interdisziplinäre Beiträge kamen vor allem aus der Geschichtswissenschaft, aber auch aus Kunstgeschichte und Literaturwissenschaft.

Schwerpunkte der Konferenz lagen auf der Sowjetisierung der neuen Territorien, die nach dem Zweiten Weltkrieg in das Einflussgebiet der Sowjetunion gefallen waren, sowie auf der Resowjetisierung der im Krieg okkupierten Territorien. Diese Frage wurde aus mehreren Perspektiven und für unterschiedliche Länder beleuchtet, unter anderem für die Baltischen Länder und für die Tschechoslowakei sowie insbesondere für Polen. Eine Sektion befasste sich mit den verschiedenen Aspekten des Übergangs vom Krieg zum Frieden in Polen (Jadwiga Biskupska, Kerstin Bischl, Tarik Cyril Amar, Joanna Wawrzyniak). JAN GROSS (Princeton) stellte die Frage, was das Jahr 1945 für Polen brachte, Befreiung oder die zweite Okkupation? Er skizzierte das Auf und Ab der polnisch-sowjetischen Beziehungen in den 1930er-/40er-Jahren und ging auf die großen Opfer Polens im Zweiten Weltkrieg ein: Von den sechs Millionen ermordeten Juden wurden allein drei Millionen in Zwangs- und Konzentrationslagern in Polen umgebracht. In Anbetracht der Schrecken, die die nationalsozialistische Herrschaft für Polen bedeutete, brachte das Jahr 1945 die Befreiung. Gleichzeitig, so betonte Gross, gingen nach dem Krieg 47 Prozent des polnischen Territoriums verloren. Das 1943 bekannt gewordene Massaker von Katyn, die Haltung der Sowjetregierung während des Warschauer Aufstandes und der Umgang mit der polnischen Exilregierung führten dazu, dass in der Wahrnehmung vieler polnischer Zeitgenossen das Kriegsende eher als neue Okkupation denn als eine Befreiung empfunden wurde.

Eine generelle Tendenz der Konferenz war das Bestreben, Makrogeschichte durch Mikrogeschichte konkreter, individueller und dadurch fassbarer zu machen. Dies äußerte sich in der Hinwendung zu persönlichen Geschichten, zu den Menschen hinter den globalen Ereignissen und in der Quellenauswahl: Tagebücher und persönliche Erinnerungen sowie Briefe von der Front erlaubten einen neuen Blick auf das Geschehen.

Die Tagebücher waren Untersuchungsgegenstand von OLEG BUDNITSKIJ (Moskau), der über die Rote Armee und ihr Zusammentreffen mit Europa vortrug. Acht Millionen sowjetischer Bürger waren während des Krieges im Ausland gewesen – ein einmaliger Zusammenstoß der Welten, der manchen Soldaten von Grund auf verändert in seine Heimat zurückkommen ließ. Die Tagebücher der Rotarmisten spiegeln die Wahrnehmung dieser fremden Welt, die nicht nur als eine kategorial andere Welt empfunden wurde, sie legen auch die spezifischen sowjetischen Verhaltenscodes offen. Budnitskij stellte fest, dass die Anzahl der erhaltenen Tagebücher im Vergleich zur Anzahl der am Krieg beteiligten Menschen äußerst gering ist. Das hängt unter anderem damit zusammen, dass das durchschnittliche Bildungsniveau der Rotarmisten sehr niedrig war und für viele eine Verschriftlichung nicht der adäquate Weg war, ihre Eindrücke und Gedanken festzuhalten.

Vier Themenkomplexe dominieren die Tagebücher: Tod und Vergeltung, Essen und Sexualität. Aus den Diarien geht hervor, dass die Neugier bei der Begegnung mit der fremden Welt groß war, den Wunsch, im Ausland zu bleiben, findet man jedoch kaum. In Anbetracht des materiellen Wohlstandes, den die Soldaten trotz der Zerstörungen in Deutschland vorfanden, wurde oft die Frage gestellt, was die Deutschen in der Sowjetunion überhaupt suchten. Als aufschlussreich erwies sich ein konkretes Beispiel, bei dem die Tagebuchaufzeichnung und eine spätere Erinnerung derselben Person an diese Zeit einander gegenübergestellt wurden. In der Retrospektive treten die glorreichen und heroischen Motive vordergründig in Erscheinung, wohingegen Gefühle wie Wut oder Aggression, die im Tagebuch zu finden sind, verdrängt werden. Mit der Verfestigung des Nachkriegsnarrativs veränderten sich die Erinnerungen an das Geschehen oft entscheidend.

Ein persönliches Schicksal stand auch im Zentrum des Vortrags von LIUBOV SUMM (Moskau): Sie berichtete über das Schicksal ihrer Großmutter, Elena (Kagan) Rževskaja, die als Übersetzerin im Mai 1945 Berlin erreichte und mit ihrer Einheit den Leichnam von Adolf Hitler entdeckte. Die Identifizierung der Leiche wurde mit Hilfe der Zahnarzthelferin Käthe Heusermann durchgeführt, die in der Folge zum Spielball im Machtspiel der konkurrierenden sowjetischen Behörden wurde; sie wurde mit der einmaligen Anklageformulierung „Zeugin von Hitlers Tod“ zu zehn Jahren Lagerhaft verurteilt. Heusermann kehrte 1955 nach Deutschland zurück; sie hat ebenso wie Rževskaja ihre Erinnerungen über diese Zeit hinterlassen. Die persönliche Bekanntschaft, die durchaus freundschaftliche Zuneigung beider Frauen und die Gewissensvorwürfe, die sich Rževskaja machte, an der Zerstörung eines unschuldigen Lebens mitgewirkt zu haben, wurden im Vortrag lebhaft geschildert. Rževskaja trug als Autorin des Buches „Berlin, Mai 1945“ entscheidend dazu bei, die Zeit um 1945 in Berlin greifbar und konkret zu machen. Der Vortrag von Summ demonstrierte eindrücklich, wie die Mikrogeschichte in die Makrogeschichte eindringt, sie formt und bestimmt.

Im Vortrag von IRINA TAZHIDINOVA (Krasnodar) standen ebenfalls persönliche Erfahrungen, wenn auch anderer Art, im Mittelpunkt. Ihre Forschungen zu dem von ihr sogenannten „Trophäenfieber“ basieren auf Briefen, Tagebüchern und Memoiren sowjetischer Soldaten von der Front und aus dem Hinterland. Tazhidinova beschäftigt sich mit den Aspekten der materiellen Kultur im Krieg. Die Referentin beschrieb, wie ambivalent das Verhältnis zu materiellem Wohlstand unter den Soldaten im Laufe des Kriegs war. Einerseits geht aus den Briefen hervor, dass die ständige Konfrontation mit dem Tod die Wertschätzung des Materiellen stark relativierte. Die Kenntnisse von den Zerstörungen, der Not und den Leiden ihrer daheimgebliebenen Familien plagten die Soldaten mehrere Kriegsjahre lang, die Unmöglichkeit zu helfen wurde schmerzhaft, ja traumatisch erlebt. Diese Verachtung der materiellen Welt änderte sich schlagartig, als die Rote Armee die Grenzen Polens und dann Deutschlands erreichte und führte letztlich zu einem regelrechten Trophäenfieber. Es entstand in dem Bewusstsein, dass der Krieg zu Ende ging und demnächst die Rückkehr in die zerstörte Heimat bevorstand. Die Wege, wie die Trophäen beschafft wurden, Reaktionen und Rückmeldungen von zuhause, unterschiedliche Möglichkeiten zur Bereicherung durch die verschiedenen Militäreinheiten wurden an konkreten Beispielen bildhaft dargestellt. Den materiellen Aspekten des sowjetischen Einmarschs in Zentral- und Westeuropa widmeten sich auch die Vorträge von BRANDON SCHECHTER (Berkeley), KORNELIA KOŃCZAL (Florenz) und SOPHIE COEURÉ (Paris).

Wie bereits im Titel der Konferenz angekündigt, wurde dem Thema Vergeltung bzw. Gewalt ein großer Stellenwert beigemessen, nicht zuletzt als historiografisches Problem. Besonders hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang der Vortrag von VERA DUBINA (Moskau). Dubina hinterfragte die gängige Formel „niemand ist vergessen, nichts ist vergessen“ kritisch und stellte fest, dass die Erinnerung an den Krieg, ganz besonders diejenige, die sexuelle Gewalt betrifft, deutliche Leerstellen aufweist. In der russischen Historiographie dominiert nach wie vor das von Pathos geprägte, heroische Narrativ, in dem kaum Platz für die traumatischen Erfahrungen von Frauen als Vergewaltigungsopfern bleibt; sexuelle Gewalt wird tabuisiert. Die emotionale Befangenheit angesichts dieses Themas überdeckt die objektive wissenschaftliche Analyse. In der deutschen Geschichtsschreibung dominiert demgegenüber das Opfer-Narrativ. Die sexuellen Gewalttaten gegen deutsche Frauen sind Thema von unzähligen Forschungen, die die Opferrolle des deutschen Volkes im Krieg unterstreichen; eine vergleichbare Fragestellung in Bezug auf die Taten der Wehrmacht an der Ostfront wird hingegen oft ausgeklammert. Die Referentin zeigte an mehreren Beispielen, wie sich diese verfestigten Deutungs- und Erzählmuster in beiden Ländern auf die historiographischen Fragestellungen auswirken und welche Vorurteile und Klischees sich dahinter verbergen.

FRANZISKA EXELER (Moskau) widmete ihren Vortrag der individuellen Vergeltung in den im Krieg besetzten Territorien. Sie betitelte ihren Vortrag mit der Frage, die nach Kriegsende häufig gestellt wurde: „Und was hast du während des Krieges gemacht?“. Dramatische persönliche Schicksale, Kollaboration, materieller Profit und Familiendramen wurden anschaulich dargelegt.

Der Widerhall von Gewalt, Verfolgung und Genozid in der Folklore stand im Vordergrund des Referates „‚Mir shisn di fashistn’“ von Anna Shternshis (Toronto). Über den Umgang mit dem Thema Holocaust in der Sowjetunion sprach auch Valérie Pozner (Paris). Am Beispiel des sowjetischen Dokumentarfilmes „Osvenzim“ (Auschwitz) analysierte Pozner, was der sowjetische Bürger 1945 über den Holocaust wissen durfte und was ihm vorenthalten wurde. Sie rekonstruierte die Entstehungsumstände des Films, den historischen Kontext und zeitgenössische Reaktionen auf den Film.

Die veränderten Machtverhältnisse nach Kriegsausbruch und in der Nachkriegszeit in der sowjetischen politischen Elite beleuchtete OLEG KHLEVNIUK (Moskau). Er beschrieb die Veränderungen mit dem Terminus „kollektive Oligarchie“. Die Situation zwang dazu, die alleinige Herrschaft Stalins aufzugeben und Machtentscheidungen zu delegieren. Dieser Wandel zeichnete sich bereits im Sommer 1941 ab. Die Tendenzen zur Entscheidungsautonomie vor Ort verstärkten sich im Laufe des Krieges. Das Kriegsende brachte massive Erwartungen sozialer Veränderungen mit sich, die sich in der Anti-Kolchosen-Stimmung unter den Bauern und den Liberalisierungshoffnungen in der Intelligenzia Bahn brachen. Khlevniuk analysierte Stalins Reaktionen nach 1945 und kam zu dem Schluss, dass der Krieg einerseits die Führungsposition Stalins endgültig legalisierte, andererseits diejenigen Dezentralisierungsprozesse in Gang setzte, die schließlich zur Destalinisierung führten.

Eine vergleichende Analyse sowjetischer und deutscher Kriegsfotografie bot PETRA BOPP (Berlin). Sie arbeitete Besonderheiten im Umgang mit dem Medium Fotografie für beide Länder heraus. Während in Deutschland die technischen Kenntnisse und Möglichkeiten bereits im frühen 20. Jahrhundert weit fortgeschritten waren und die Amateur-Fotografie Erfolge feierte, waren in der Sowjetunion die technischen Mittel wesentlich bescheidener und während des Krieges nur professionellen Journalisten zugänglich. Dies spiegelt sich deutlich in der Bildsprache, aber auch in der Anzahl der erhaltenen Fotos. Das deutsche Propagandaministerium entdeckte früh das Potenzial der Amateur-Fotografie und förderte sie. Speziell für diese Zwecke wurden Fotoalben hergestellt, die beispielsweise die Aufschrift „Zur Erinnerung an meine Dienstzeit“ trugen. Welche Motive zu wählen waren, was ins Visier des Fotoapparats gelangen sollte, wurde an Beispielen verdeutlicht.

Auch ELKE SCHERSTJANOI (Berlin) stellte die Untersuchung des Fremden ins Zentrum ihres Beitrags. Mithilfe zahlreicher historischer Dokumente kategorisierte sie fünf Haupttopoi in der Wahrnehmung der Deutschen durch Rotarmisten im Jahr 1945. Unterstützt durch die sowjetische Propaganda, aber auch durch persönliche Erfahrungen reichten die Urteile von der Brandmarkung der Deutschen als Raubtiere und Kulturbarbaren über den Topos überzeugter Fanatiker, begleitet vom „gierigen Eindringling“ bis hin zur Wahrnehmung als eines hinterhältigen und unterwürfigen Besiegten.

Der Aspekt der Fremdwahrnehmung stand im Vordergrund des Vortrages von BORIS KOVALEV (St. Petersburg) über die „Guten und bösen Okkupanten“ in der Wahrnehmung der Zivilbevölkerung der nordwestlichen Regionen Russlands. Diese Gebiete wurden während des Krieges durch Deutsche, Spanier und Letten abwechselnd oder zeitgleich besetzt. Kovalevs Ergebnisse basierten auf zahlreichen Interviews und Befragungen von Zeitzeugen. Er präsentierte unterschiedliche Wahrnehmungsmuster bezüglich der einzelnen Besatzungsnationen. So wurden die Spanier als lustige, laute und zum Diebstahl neigende Frauenhelden charakterisiert, die Deutschen als sentimental, ordentlich, aber sich jedem Befehl beugend beschrieben. Als besonders übel wurden die Letten charakterisiert, die als Sadisten und Mörder in der Erinnerung der Zivilbevölkerung blieben.

Der Beitrag von ELENA ROZHDESTVENSKAYA (Moskau) widmete sich den Integrationsproblemen und -strategien von ehemaligen Ostarbeitern in der Nachkriegszeit. Drei Millionen Bürger wurden während des Krieges als Zwangsarbeiter verschleppt. Nach Kriegsende wurden sie in ihren Herkunftsländern als Verräter und Kollaborateure gebrandmarkt. Die Versuche, ihre Rechte im sowjetischen Staat zurückzuerlangen, scheiterten. Rozhdestvenskaya beschrieb die verschiedenen Strategien und Praktiken, die von ehemaligen Zwangsarbeitern angewendet wurden, um dieser Stigmatisierung zu entgehen. In der abschließenden Podiumsdiskussion, die auf Deutsch und Russisch online zugänglich ist (https://www.youtube.com/watch?v=vU761H0qLOU), wurde schließlich das Fazit dieser anregenden und von kontroversen Diskussionen geprägten Tagung gezogen.

Konferenzübersicht:

Panel 1: Perspectives on 1945 (Room 311)
Moderator: Oleg Budnitskii (School of History, Director of the International Center for the History and Sociology of World War II and Its Consequences, NRU HSE, Moscow)

Lewis Siegelbaum (Jack and Margaret Sweet Professor of History, Michigan State University, USA), 1945 in the Soviet Union: Regimes and Repertoires of Human Mobility

Sabine Dullin (Professor of Contemporary History, Sciences Po Paris, France), Landscapes of Uncertainty: Soviet-East European Political Encounters at the Borderlands, 1944-1945

Jan Gross (Professor of History, Princeton University, USA), Poland in 1945: Liberation or Second Occupation?

Egbert Jahn (Professor Emeritus of Political Science and Contemporary History, University of Mannheim, Germany), Was Germany Defeated or Liberated on the 8th/9 th of May 1945?

Panel 2: World War II and its Impact on the Postwar Period
Moderator: Nikolaus Katzer (Director, German Historical Institute Moscow)

Stephen G. Wheatcroft (Professorial Fellow, School of Historical and Philosophical Studies, University of Melbourne, Australia), Food Problems and Demographic Movements, 1941-1947

Oleg V. Khlevniuk (Leading Research Fellow, International Center for the History and Sociology of World War II and Its Consequences, Professor of History, NRU HSE, Moscow), The Soviet Political System: From the War to the Postwar Period

Tommaso Piffer (Postdoctoral Research Fellow, International Center for the History and Sociology of World War II and Its Consequences, NRU HSE, Moscow), The Soviet Union, the European Communist Movement and the Origins of Postwar Europe, 1943-1945

_Panel 3: The Personalized Experience of Liberation
Moderator: Michael David-Fox (Professor of Russian History, Georgetown University, Scholarly Advisor, International Center for the History and Sociology of World War II and Its Consequences, NRU HSE, Moscow)

Oleg Budnitskii (Professor, School of History, Director of the International Center for the History and Sociology of World War II and Its Consequences, NRU HSE, Moscow), The Red Army Encounters Europe, 1944-1945

Petra Bopp (Research fellow, Institute of Art History, Free University Berlin, Germany), Camera Sights: German and Russian Soldiers’ Views of Occupation, Captivity and Liberation in Soviet Territories and Berlin in 1941-1948

Elke Scherstjanoi (Research Fellow, Institute of Contemporary History Munich – Berlin, Germany), Perceptions of Germans by the Red Army Combatants in Germany, 1945

Panel 4: Demobilization, Re-evacuation and Postwar Discontents
Moderator: Aleksandr Kamenskii (Dean, School of History, NRU HSE, Moscow)

Filip Slaveski (Postdoctoral Research Fellow, Alfred Deakin Research Institute, Deakin University, Geelong, Australia), Fighting Stalinism from Within: Red Army Raids on Party Pre-Election Meetings and Troop Violence across the Postwar Soviet Space, 1945-1946.

Joanna Wawrzyniak (Deputy Head for Student Affairs, Institute of Sociology, University of Warsaw, Poland), Veterans and the Politics of World War II in Communist Poland

Elena Rozhdestvenskaya (Professor, School of Sociology, NRU HSE), Problems and Strategies of Integration of the Former “Ostarbeiters” in the Soviet Society

Panel 5: The Liberation of Czechoslovakia
Moderator: Alain Blum (Research Fellow, National Center for Scientific Research (CNRS), Paris, France, and Franco-Russian Research Center, Moscow)

Martin Beisswenger (Assistant Professor, School of History, NRU HSE, Moscow), Prague, 1945: Russian Émigré Intellectuals Meet the Red Army

Artem Zorin (Associate Professor in Global History, Vyatka State University of Humanities, Kirov), Soviet and American Troops in the Liberated Czechoslovakia: Experience in Interaction and Mutual Perception

Rachel Applebaum (Mellon Postdoctoral Fellow, Center for the Humanities, Tufts University, USA), War as Cultural Diplomacy: The Legacy of the Red Army’s Liberation of Czechoslovakia and the Construction of the Eastern Bloc

Panel 6: Soviet Occupation and Reckoning: Institutionalized and spontaneous Violence
Moderator: Emilia Koustova (Associate Professor of Russian Studies, Department of Slavonic Studies, Strasbourg University, France)

Andreas Weigelt (Independent Scholar, Germany), Death Sentences by Soviet Military Tribunals against Germans, 1944-1947

Vera Dubina (Associate Professor of History, Moscow School of Social and Economic Sciences, Project Coordinator in History and Civil Society, Friedrich Ebert Stiftung, Moscow), “A Common Story”: Memory on Sexual Violence during Military Occupation in World War II

Franziska Exeler (Postdoctoral Research Fellow, International Center for the History and Sociology of World War II and Its Consequences, NRU HSE, Moscow), What Did You Do During the War? Personal Reckonings in the Aftermath of Nazi Occupation

Panel 7: Jewish Experiences of Liberation
Moderator: Oleg Khlevniuk (Leading Research Fellow, International Center for the History and Sociology of World War II and Its Consequences, Professor of History, NRU HSE, Moscow)

Daniel Newman (Program Director of the Initiative for the Study of the Holocaust in the Soviet Union, Jack, Joseph and Morton Mandel Center for Advanced Holocaust Studies, United States Holocaust Memorial Museum, USA), Soviet Jewish POWs during and after the Holocaust

Anika Walke (Assistant Professor, Department of History, Washington University in St. Louis, USA), Between Liberation, Longing, and Loss: Jewish Youth after the Holocaust in Belorussia

Elana Jakel (Program Director of the Initiative for the Study of Ukrainian Jewry, Jack, Joseph and Morton Mandel Center for Advanced Holocaust Studies, United States Holocaust Memorial Museum, USA), Soviet Jewish Experiences of Liberation in Ukraine

Panel 8: World War II in Postwar Culture
Moderator: Valérie Pozner (Research Fellow, National Center for Scientific Research (CNRS), Paris, France)

Vanessa Voisin (Postdoctoral Research Fellow for the Project «CINESOV 1939-1949», French National Research Agency, Paris, France), Retribution on the Soviet Screen

Ilya Kukulin (Associate Professor, School of Cultural Studies, Senior Research Fellow, International Center for the History and Sociology of World War II and Its Consequences, NRU HSE, Moscow), The Victors with the Self-Perception of the Vanquished: Poetic Interpretations of the Postwar Attitudes in Soviet Society by Georgii Obolduev and Boris Chichibabin, 1945-1947

Mischa Gabowitsch (Academic Fellow, Einstein Forum, Potsdam, Germany), The First Memorials: Monuments to Red Army Soldiers in Transnational Perspective, 1939-1953

Panel 9: Resistance and Collaboration in the Occupied Regions of the Soviet Union
Moderator: Masha Cerovic (Deputy Director, Franco-Russian Research Center, Moscow)

Boris Kovalev (Leading Research Fellow, St. Petersburg Institute of History of the Russian Academy of Sciences, St. Petersburg), Kind and Evil Invaders: Local Population’s Contacts with Germans and Their Allies in Russia’s North-Western Region

Nathalie Moine (Research Fellow, National Center of Scientific Research (CNRS), Paris, France), Soviet Doctors Facing Liberation: Eyewitnesses, Experts and Collaborators

Vladimir Solonari (Associate Professor, Department of History, University of Central Florida, USA), Traitors into Heroes: Towards a History of “Partisan Glory” in Odessa Region of Ukraine

Panel 10: Resovietization of the Baltic Region
Moderator: Irina Savelieva (Professor, School of History, Director of Poletayev Institute for Theoretical and Historical Studies in the Humanities, NRU HSE, Moscow)

Rüdiger Ritter (Postdoctoral Researcher, Institute for East-European Studies, Free University, Berlin, Germany), Liberation or Reoccupation? Lithuania in 1944-1950 from the Perspective of Recent Research

Ilze Jermacāne (Project Coordinator and Researcher, Baltic Center for Strategic Studies, Latvian Academy of Sciences, Riga), Red Army in Latvia in 1944-1945 from the Perspective of Oral History

Kaspars Zellis (Research Fellow, Institute of Philosophy and Sociology, University of Latvia, Riga), War after the War: Postwar Anti-Soviet Resistance in Latvian Historiography and Social Memory

Panel 11: The Practices of Soviet Occupation: Material Aspects
Moderator: Kristy Ironside (Postdoctoral Research Fellow, International Center for the History and Sociology of World War II and Its Consequences, NRU HSE, Moscow)

Brandon Schechter (Ph.D. Candidate, Department of History, University of California, Berkeley, USA), The Red Army Confronts an Alien World of Goods

Irina Tazhidinova (Associate Professor, Department of Sociology, Kuban State University, Krasnodar), “Trophy fever” in Accounts of Soviet Combatants

Kornelia Kończal (Doctoral Student, Department of History and Civilization, European University Institute, Florence, Italy), “The Land Is Yours – the Trophies Are Ours”: The Soviet Plundering of German Property in Post-War Central Europe

Sophie Coeuré (Professor of Contemporary History, University Paris 7 Denis Diderot, France), Who Is the Plunderer, Who Is the Ally? In Quest of Looted Cultural Properties in Eastern Europe, 1945-1949

Panel 12: Poland’s Transition from War to Peace
Moderator: Jan Gross (Professor of History, Princeton University)

Jadwiga Biskupska (Assistant Professor, Sam Houston State University, Huntsville, USA), The Nazi Anti-Intelligentsia Campaign in Warsaw and Its Aftermath, 1939-1945

Kerstin Bischl (Ph.D. Candidate, Department of History, Humboldt University of Berlin, Germany), No Peace after the End of War: Poland in 1944-1946

Tarik Cyril Amar (Assistant Professor, Department of History, Columbia University, USA), “Stakes Greater than Life”: Representations of World War II, Occupation, and “Liberation” in Communist Poland’s Most Successful TV Series

Panel 13: Conflicting Perspectives on the War and Soviet Victory_
Moderator: Liudmila Novikova (Deputy Director of the International Center for the History and Sociology of World War II and Its Consequences, Associate Professor, School of History, NRU HSE, Moscow)

Stefan-Ludwig Hoffmann (Associate Professor of History, University of California, Berkeley, USA), Berlin Encounters: 1945 through Diaries

Irina Alter (Fellow Editor for the Project “Allgemeines Künstlerlexikon” at Walter de Gruyter Verlag, München, Germany), Dresden, 1945: Ragna Enking and Leonid Rabinovich (Two Witness Accounts)

Liubov Summ (Translator, Literary Scholar, Moscow), Hitler’s Death: Accounts by Elena Rzhevskaia and Käthe Heusermann

Panel 14: Between the Holocaust and Pogrom: Soviet Jewish Culture, 1945-1948
Moderator: Maria Maiofis (Associate Professor and Research Fellow, School for Humanities Research, Russian State Academy of National Economy and Public Administration, Moscow)

Mikhail Krutikov (Professor, Department of Slavic Languages and Literatures and Frankel Center for Judaic Studies, University of Michigan, Ann Arbor, USA), Between Tragedy and Hope: Renaissance of Soviet Yiddish Literature, 1945-1948

Anna Shternshis (Al and Malka Green Associate Professor in Yiddish Studies, University of Toronto, Canada), “Mir shisn di fashistn”: Soviet Yiddish Songs of Love, Collaboration and Resistance, 1943 – 1947

Valérie Pozner (Research Fellow, National Center for Scientific Research (CNRS), Paris, France), Oswiecim and the Film “Osventsim”: What Could and Should Not Soviet Citizens Know about the Holocaust in 1945

Panel 15: Captivity and Repatriation
Moderator: Sergei Kudryashov (Research Fellow, German Historical Institute in Moscow)

Dietrich Beyrau (Professor Emeritus of East European History, University of Tübingen, Germany), Surviving Military Defeat and Moral Disaster: German POWs in the Soviet Union

Seth Bernstein (Postdoctoral Research Fellow, International Center for the History and Sociology of World War II and Its Consequences, NRU HSE, Moscow), Return to the Motherland: Soviet Repatriation in 1945

Artem Latyshev (Graduate Student, Faculty of History, Lomonosov Moscow State University), NKVD-MVS Filtration Camps: Structures and Political Practices, 1945-1949

Podium Discussion: Nineteen Forty-five and its Aftermath: A Contemporary Perspective
Moderator: Vera Dubina (Associate Professor of History, Moscow School of Social and Economic Sciences, Project Coordinator in History and Civil Society, Friedrich Ebert Stiftung, Moscow, Russia)

Dietrich Beyrau (Professor Emeritus of East European History, University of Tübingen, Germany)

Oleg Budnitskii (Professor, School of History, Director of the International Center for the History and Sociology of World War II and Its Consequences, NRU HSE, Moscow)

Michael David-Fox (Professor of Russian History, Georgetown University, USA, Scholarly Advisor, International Center for the History and Sociology of World War II and Its Consequences, NRU HSE, Moscow)

Egbert Jahn (Professor Emeritus of Political Science and Contemporary History, University of Mannheim, Germany)


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