Das Burgenland als rechtlicher Zwischenraum

Das Burgenland als rechtlicher Zwischenraum

Veranstalter
Prof. Martin Löhnig, Universität Regensburg, Dr. Kamila Staudigl-Ciechowicz LL.M., Institut für Rechts- und Verfassungsgeschichte, Universität Wien
PLZ
7000
Ort
Eisenstadt
Land
Austria
Vom - Bis
22.04.2022 -
Deadline
22.04.2022
Von
Martin Löhnig, Fakultät für Rechtswissenschaften, Universität Regensburg Dr. Kamila Staudigl-Ciechowicz LL.M., Institut für Rechts- und Verfassungsgeschichte, Universität Wien

Im Jahr 1921 wurde das westungarische deutschsprachige Siedlungsgebiet als Burgenland in die Republik Österreich eingegliedert. Dabei blieb, wie das Burgenlandgesetz ausdrücklich anordnete, das in diesem Gebiet geltende ungarische Recht zunächst in Kraft. Eine Rechtsangleichung kann allenfalls im Zuge der Rechtspraxis stattgefunden haben. Das Burgenland bildete in dieser Zeit also gleichsam einen Raum zwischen österreichischem und ungarischem Recht.

Das Burgenland als rechtlicher Zwischenraum

Alsbald begann jedoch schrittweise ein weitreichender Rechtsangleichungsprozeß an die gesamtösterreichische Rechtsordnung. Prominente Ausnahmen waren allerdings das Eherecht und das Grundbuchrecht.
Im Rahmen einer Tagung möchten wir diesen rechtlichen Zwischenraum erkunden. Mögliche Themenbereiche hierbei könnten sein, ohne daß damit nur annähernd eine abschließende Aufzählung beabsichtigt wäre:
- Das Burgenlandgesetz (Bundesverfassungsgesetz BGBl 85/1921) mit seiner Anordnung der Fortgeltung ungarischen Rechts und der Ermächtigung der Bundesregierung im Verordnungsweg rechtsangleichend tätig zu werden.
- Die Tätigkeit der eigens gebildeten Verwaltungsstelle für das Burgenland.
- Die Analyse der Entwicklung einzelner Rechtsgebiete auf der Normebene ebenso wie im Bereich der Rechtspraxis so wie die Frage, welche Änderungen die Rechtsangleichung auf inhaltlicher Ebene tatsächlich hervorgerufen hat.
- Die Frage, in welchen Rechtsgebieten die Rechtsangleichung langsamer erfolgte unter Analyse der rechtlichen, politischen und sozialen Hintergründe und Herausforderungen – denn tatsächlich endete die sog. Rechtsbereinigung erst mit dem Burgenländisches Rechtsbereinigungsgesetz von 1996.
Wissenschaftler:innen aller einschlägigen Wissenschaftsdisziplinen und Qualifikationsstufen, die zu einer Exploration dieses Zwischenraums beitragen können, werden gebeten, bis 20. 04. 2022 einen kurzen Themenaufriß (deutsch, englisch) und ein CV einzusenden an kamila.staudigl-ciechowicz@univie.ac.at oder an martin.loehnig@ur.de. Die ausgewählten Themen (Nachricht erfolgt bis 30. 04. 2022) sollen auf einer Tagung, die in der letzten Februarwoche 2023 in Eisenstadt stattfindet, präsentiert und diskutiert werden. Die hiernach überarbeiteten Texte werden in einem Tagungsband publiziert. Reise- und Übernachtungskosten werden erstattet.

Kontakt

kamila.staudigl-ciechowicz@univie.ac.at
martin.loehnig@ur.de