Juristische Laufbahnplanung und demokratischer Wandel: Richterinnen und Richter an den Obersten Gerichten der Bundesrepublik Deutschland, 1950–1970

Juristische Laufbahnplanung und demokratischer Wandel: Richterinnen und Richter an den Obersten Gerichten der Bundesrepublik Deutschland, 1950–1970

Veranstalter
Institut für Zeitgeschichte München-Berlin
Veranstaltungsort
Humboldt-Universität zu Berlin; Willy-Brandt-Forum
PLZ
10117
Ort
Berlin
Land
Deutschland
Findet statt
In Präsenz
Vom - Bis
09.04.2024 - 10.04.2024
Von
Bernhard Gotto, Institut für Zeitgeschichte München-Berlin

Lange Zeit standen die Bundesgerichte und selbst das Bundesverfassungsgericht nicht im Brennpunkt der Öffentlichkeit. Ihre Anerkennung als Mitgestalter der Demokratie mussten sie sich erst erarbeiten. Historikerinnen und Historiker erforschen ihre Rolle seit ein paar Jahren intensiver – nicht zuletzt weil immer mehr Quellen es ermöglichen, die Arbeit dieser Institutionen genauer in den Blick zu nehmen. Wie verändert sich dadurch der Blick auf die westdeutsche Demokratiegeschichte? Wie gehen wir mit Richterinnen und Richtern als historischen Akteuren um? Zu diesen Fragen veranstaltet das Institut für Zeitgeschichte München-Berlin am 9./10. April einen Workshop an der HU Berlin.

Juristische Laufbahnplanung und demokratischer Wandel: Richterinnen und Richter an den Obersten Gerichten der Bundesrepublik Deutschland, 1950–1970

Lange Zeit standen die Bundesgerichte und selbst das Bundesverfassungsgericht nicht im Brennpunkt der Öffentlichkeit. Ihre Anerkennung als Mitgestalter der Demokratie mussten sie sich erst erarbeiten. Historikerinnen und Historiker erforschen ihre Rolle seit ein paar Jahren intensiver – nicht zuletzt weil immer mehr Quellen es ermöglichen, die Arbeit dieser Institutionen genauer in den Blick zu nehmen. Wie verändert sich dadurch der Blick auf die westdeutsche Demokratiegeschichte? Wie gehen wir mit Richterinnen und Richtern als historischen Akteuren um? Zu diesen Fragen veranstaltet das Institut für Zeitgeschichte München-Berlin am 9./10. April einen Workshop an der HU Berlin.

Programm

9. April 2024
Humboldt-Universität zu Berlin, Unter den Linden 6, 10117 Berlin, Raum 2070 A (1. Stock)

13:00 Uhr Begrüßung (Prof. Dr. Magnus Brechtken, PD Dr. Bernhard Gotto und Dr. Eva Balz; alle: Institut für Zeitgeschichte München-Berlin)

13:30 Uhr – 15:30 Uhr Panel 1: Berufung, Nische oder Versorgungsposten. Status der Gerichte aus professioneller Perspektive und Personalstrukturen

Prof. Dr. Michael Kißener (Universität Mainz): Bleiben oder Gehen? Tradition oder Aufbruch? Karriereverläufe, Alltag und Selbstverständnis von Richtern am BGH 1950–1965
Dr. Samuel Miner (Institut für Zeitgeschichte München-Berlin): Arbeitsrecht als Karrieresicherung: Berufslaufbahnen am Bundesarbeitsgericht in der Nachkriegszeit
PD Dr. Bernhard Gotto: Vom Abstellgleis der Diktatur in das Instandsetzungswerk der Demokratie? Der Reichs- bzw. Bundesfinanzhof in München
Moderation: Dr. Eva Balz

16:00 Uhr – 18:00 Uhr Panel 2: Bürokraten, Spezialisten und Außenseiter. Richter und ihre Biografien

Jun.-Prof. Dr. Fabian Michl (Universität Leipzig): Wiltraut Rupp-von Brünneck. Karrierepläne einer Ausnahmejuristin
Dr. Eva Balz: Der Wiederaufbau des eigenen Lebens. Re-Emigranten am Bundesverfassungsgericht in den 1950er Jahren
Prof. Dirk van Laak (Universität Leipzig): Richter am Bundesverwaltungsgericht in der zeitgenössischen Diskussion
Moderation: PD Dr. Bernhard Gotto

Forum Willy Brandt, Behrenstraße 15, 10117 Berlin
18:30 Uhr – 20:00 Uhr Podiumsdiskussion „Der Streitwert der Vergangenheit“ – Auf welcher Grundlage können die Obersten Gerichte überhaupt erforscht werden?
Prof. Dr. Magnus Brechtken
Dr. Gernot Losansky (Bundesarchiv Koblenz)
Dr. Annette Mertens (Bundesarchiv Koblenz)
Dr. John Philipp Thurn (Forum Justizgeschichte; Gesellschaft für Freiheitsrechte)
Moderation: Dr. Kristina Meyer (Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung)

10. April 2024
Humboldt-Universität zu Berlin, Unter den Linden 6, 10117 Berlin, Raum 2070 A (1. Stock)

09:00 Uhr – 12:30 Uhr Panel 3: Agenten der Restauration und liberale Vorkämpfer. Die Gerichte im Kontext der bundesrepublikanischen Demokratie
Dr. Frieder Günther (Institut für Zeitgeschichte München-Berlin): „Wir stellen jetzt Weichen.“ Das Bundesverfassungsgericht als revolutionäre Institution zur Durchsetzung des demokratischen Rechtsstaates während der 1950er Jahre
Jan-Henrik Herchenröder (Humboldt-Universität zu Berlin): „Ein höchst merkwürdiger Vorgang“ – Wieso und wie das Bundesverfassungsgericht um seinen „Status“ kämpfte
Prof. Dr. Andreas Roth (Universität Mainz): Der Bundesgerichtshof in den 1950er Jahren: ein Agent der Restauration oder ein Garant der Grundrechte?
Prof. Dr. Wilfried Rudloff (Universität Marburg): Soziale Teilhabe und soziale Demokratie durch Verfahrensrecht? Das Bundessozialgericht
Moderation: Prof. Dr. Martina Steber (Institut für Zeitgeschichte München-Berlin)

Kontakt

Dr. Eva Balz
Dr. Bernhard Gotto

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Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
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