Über das Schweigen sprechen. Russlanddeutsche Schicksale im Gulag

Über das Schweigen sprechen. Russlanddeutsche Schicksale im Gulag – Aufarbeitung und Folgen von Deportation und Repression bis heute

Veranstalter
Museum für russlanddeutsche Kulturgeschichte; Kulturreferat für Russlanddeutsche; Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Veranstaltungsort
Museum für russlanddeutsche Kulturgeschichte, Georgstraße 24
PLZ
32756
Ort
Detmold
Land
Deutschland
Findet statt
In Präsenz
Vom - Bis
14.11.2024 -
Von
Dr. Christine Schoenmakers, Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur

Welche Folgen hatte die stalinistische Repression, insbesondere der „Deportationserlass“ vom 28. August 1941, für die deutschstämmige Minderheit in der Sowjetunion? Welche traumatischen Erfahrungen machten Russlanddeutsche in den Zwangsarbeitslagern des Gulag? Und wie kann das Schweigen darüber überwunden und eine Verständigung über die historischen Ereignisse zwischen Menschen unterschiedlicher Herkunft und Generation hergestellt werden?

Über das Schweigen sprechen. Russlanddeutsche Schicksale im Gulag – Aufarbeitung und Folgen von Deportation und Repression bis heute

Die Veranstaltung thematisiert die traumatischen Erfahrungen der Russlanddeutschen während der stalinistischen Repressionen. Nach dem Überfall Nazideutschlands auf die Sowjetunion im Sommer 1941 beschuldigte die Sowjetregierung die deutsche Minderheit zu Unrecht der Kollaboration mit der Wehrmacht. Die Folge war ein Erlass zur Entrechtung und Deportation der Russlanddeutschen in den Gulag. Hier verrichteten sie unter unmenschlichen Bedingungen Zwangsarbeit, viele verloren ihr Leben. Über den „Deportationserlass“ und seine Folgen wurde lange geschwiegen – erst heute beginnen die Nachgeborenen, die Schicksale ihrer Familien aufzuarbeiten.

Im Mittelpunkt der Veranstaltung steht eine Lesung aus Irene Langemanns Roman „Das Gedächtnis der Töchter“, in dem die Autorin die Geschichte ihrer Familie autofiktional verarbeitet. Ergänzend wird der Historiker Dr. Meinhard Stark das Dokumentar-Feature „Zwischen den Mühlsteinen der Politik. Die Verfolgung von Russlanddeutschen in der Sowjetunion“ vorstellen. Anschließend kommen beide mit dem Politiker und ehemaligen Aussiedlerbeauftragten Dr. Christoph Bergner darüber ins Gespräch, welche Bedeutung diese historischen Ereignisse für junge Menschen und die heutige Migrationsgesellschaft haben. Moderiert wird der Abend von der Osteuropaexpertin und Journalistin Katharina Heinrich.

Programm

Ab 17:30 Uhr: Einlass

18:00 Uhr: Grußworte
Edwin Warkentin, Kulturreferat für Russlanddeutsche
Dr. Christine Schoenmakers, Bundesstiftung Aufarbeitung

18:05 Uhr: Lesung aus dem Roman „Das Gedächtnis der Töchter“ von Irene Langemann

18:30 Uhr: Vorstellung des Dokumentar-Features „Zwischen den Mühlsteinen der Politik. Die Verfolgung von Russlanddeutschen in der Sowjetunion“ durch Dr. Meinhard Stark

18:40 Uhr: Podiumsdiskussion mit
- Dr. Christoph Bergner, ehemaliger Beauftragter der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten
- Irene Langemann, Autorin
- Dr. Meinhard Stark, Historiker

Moderation: Katharina Heinrich, Osteuropaexpertin und Journalistin

Gegen 19:30 Uhr: Ausklang des Abends bei einem kleinen Empfang

Kontakt

c.schoenmakers@bundesstiftung-aufarbeitung.de

https://www.bundesstiftung-aufarbeitung.de/de/veranstaltungen/ueber-das-schweigen-sprechen-russlanddeutsche-schicksale-im-gulag
Redaktion
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