Halle und der Kolonialismus

24. Tag der hallischen Stadtgeschichte: Halle und der Kolonialismus

Veranstalter
Verein für hallische Stadtgeschichte e.V.; Institut für Landesgeschichte/Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt - Landesmuseum für Vorgeschichte
Veranstaltungsort
Stadtarchiv Halle (Saale)
PLZ
06108
Ort
Halle (Saale)
Land
Deutschland
Findet statt
In Präsenz
Vom - Bis
16.11.2024 -
Von
Jan Kellershohn, Institut für Landesgeschichte, Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt

Spuren der deutschen Kolonialgeschichte finden sich nicht nur in den Territorien der ehemaligen Kolonien, sondern auch an den Ausgangsorten des Kolonialismus. Sie finden sich in Berlin, Bremen und Hamburg als Zentralorte des deutschen Kolonialismus. Die jüngste wissenschaftliche Forschung sowie Recherchen von lokalen Vereinen und Initiativen zur Erforschung der Kolonialgeschichte nehmen sich vermehrt auch jenen Orten an, die in der Peripherie lagen. Vor diesem Hintergrund widmet sich der Verein für hallische Stadtgeschichte der kolonialen Dimension der hallischen Stadtgeschichte.

24. Tag der hallischen Stadtgeschichte: Halle und der Kolonialismus

Spuren der deutschen Kolonialgeschichte finden sich nicht nur in den Territorien der ehemaligen Kolonien, sondern auch an den Ausgangsorten des Kolonialismus. Sie finden sich in Berlin, Bremen und Hamburg als Zentralorte des deutschen Kolonialismus. Die jüngste wissenschaftliche Forschung sowie Recherchen von lokalen Vereinen und Initiativen zur Erforschung der Kolonialgeschichte nehmen sich vermehrt auch jenen Orten an, die in der Peripherie lagen. Dabei zeigt sich, dass auch dort, wo der Kolonialismus eher geringe soziale, ökonomische und politische Bedeutung hatte, Weltbeziehungen, Raumvorstellungen und Selbstverständnisse von ihm durchdrungen wurden.

Für eine solche Perspektiverweiterung eignet sich Halle als Ort der Wissensproduktion, des Handels und Beamtenausbildung besonders. Der stadthistorische Zugriff und eine Perspektive, die sich nicht auf die Kolonialzeit des Kaiserreichs im engeren Sinne beschränkt, sondern ebenso die Erinnerungsgeschichte einbezieht, verspricht wichtige Erkenntnisse zum Zusammenspiel hallischer Institutionen, Organisationen und Personen. Dabei geht es um folgende Fragen: Wie profitierten Individuen, Organisationen und Institutionen von kolonialen Machtbeziehungen und Hierarchien? Welchen Stellenwert erreichte der Kolonialismus in der städtischen Kultur, Politik und Wirtschaft? Welche Bedeutung erlangte und wie veränderte sich die städtische Erinnerung an den Kolonialismus? Welche Formen des Widerstands, der Subversion, des Eigen-Sinns und der Gegengeschichte lassen sich darüber hinaus in der hallischen Kolonialgeschichte identifizieren?

Programm

10:00 Uhr
Begrüßung – Holger Zaunstöck, Vereinsvorsitzender
Grußworte
Judith Marquardt, Beigeordnete für Kultur und Sport
Karamba Diaby, MdB
Buchpräsentation
Ralf Jacob: Jahrbuch für hallische Stadtgeschichte 2024
Klaus Krüger (hg.): Stadt – Land – Fluss. Aspekte der hallischen Umweltgeschichte (Forschungen zur hallischen Stadtgeschichte 29)

10:30–11:00 Uhr: Jan Kellershohn: Einführung

11:00–11:30 Uhr: Andrea-Vicky Amankwaa-Birago: Anton Wilhelm Amo und seine Erbschaft

11:30–12:00 Uhr: Nora Blume/Daniel Cyranka: Geschichte als Werkzeug der Gegenwart: Anmerkungen zur Erinnerung an Anton Wilhelm Amo in Halle im 20. Jahrhundert

12:00–13:00 Uhr: Mittagspause

13:00–13:30 Thomas Ruhland: Human remains für die Wissenschaft? Die Meckelschen Sammlungen und ihr koloniales Erbe

13:30–14:00 Uhr: halle postkolonial: Die Deutschen und die Versklavung - die Europa-Tournee der Fisk Jubilee Singers und Halle

14:00–14:30 Uhr: Daniel Pöhl: Von Kolonialträumereien zum kolonialen Phantomschmerz. Das hallische Kolonialvereinswesen vom Kaiserreich bis zur Weimarer Republik.

14:30–15:00 Uhr: Christina May: Magie und Pastorale – Völkerschauinszenierungen zwischen 1902 und 1930 im Zoologischen Garten Halle als koloniale Heimatbilder

15:00–15:30 Uhr: Kaffeepause

15:30–16:00 Uhr: Sven Pabstmann: Wie die Südsee nach Halle kam: Franz Emil Hellwig (1854-1929) - Kaufmann, Forschungsreisender und Sammler in den deutschen Südsee-Kolonien

16:00–16:30 Uhr: Christina Brinkmann: „Mit seinen Millionen zu Nutz und Frommen der Wissenschaft rastlos thätig“? Die Reisen, Sammlungen, Netzwerke und Motivationen Emil Riebecks im kolonialen Zusammenhang

16:30–17:00 Uhr: Daniel Watermann: „auf ungebahnten Pfaden in Kaiserwilhelmsland“ – Koloniale Kontexte in den Debatten des Schülermissionsvereins der Franckeschen Stiftungen im frühen 20. Jahrhundert

17:00-17:30 Uhr: Christian Dietrich: Wie eine pazifistische Künstlerin einen kaiserlichen Generalkonsul ersetzen sollte. Die Umbenennung der Gustav-Nachtigal-Straße als Verhandlung der kolonialen Vergangenheit

17:30–18:00 Uhr: Abschlussdiskussion

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Kontakt

mail@stadtgeschichte-halle.de

https://www.stadtgeschichte-halle.de/index.php/alle-veranstaltungen/anstehende-veranstaltungen/112-24-tag-der-stadtgeschichte/2024-11-16-10-00
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Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
Sprache der Ankündigung