Neue Zugänge zur NS-Tätergeschichte vor und nach 1945

Neue Zugänge zur NS-Tätergeschichte vor und nach 1945

Veranstalter
NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln, Universität zu Köln
Veranstaltungsort
NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln
PLZ
50667
Ort
Köln
Land
Deutschland
Findet statt
In Präsenz
Vom - Bis
29.11.2024 -
Von
Annemone Christians-Bernsee, NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln

Die Kölner Kolloquien verstehen sich als Forum für neue Perspektiven einer stadt- und regionalgeschichtlich interessierten NS-Forschung. Der zweite Workshop der Veranstaltungsreihe beschäftigt sich mit Fragen und Ansätzen der jüngeren Täterforschung.

Neue Zugänge zur NS-Tätergeschichte vor und nach 1945

In der deutschsprachigen NS-Forschung an Universitäten, Forschungsinstituten und NS-Gedenkorten stand anfänglich - neben strukturgeschichtlichen Fragen - die Beschäftigung mit Verfolgtengruppen im Vordergrund. Die sogenannte Täterforschung konzentrierte sich zunächst auf die hohen politischen und militärischen Entscheidungsträger der NS-Diktatur.

In den 1980er-Jahren wuchs das Interesse an der Auseinandersetzung mit den „ganz normalen Tätern“, die die Beteiligung von weiten Teilen der deutschen "Mehrheitsgesellschaft" an den NS-Verbrechen in den Blick nahm. Ab den 1990ern erweiterten Studien das Spektrum, indem sie Motivation, Ideologie und soziale Praktiken erforschten und das Verhalten einzelner Tätergruppen, wie die Polizei oder SS-Einheiten, beleuchteten. Seit den 2000er-Jahren untersucht die Täterforschung auch moralische und psychologische Aspekte von Täterschaft und analysiert individuelle Handlungsräume sowie institutionelle Verflechtungen - letzteres in jüngster Zeit zudem in europäischer Dimension.

Der zweite Workshop der Kölner Kolloquien beschäftigt sich mit Fragen und Ansätzen der jüngeren Täterforschung in regionaler und lokaler Perspektive. Vorgestellt und diskutiert werden laufende und abgeschlossene Studien zu Täterschaft vor und deren juristischer Aufarbeitung nach 1945. Ein Podiumsgespräch erörtert mit Vertreter:innen Kölner und regionaler Archive die Quellenlage auf neuestem Stand. Der Tagesworkshop richtet sich vornehmlich an (Nachwuchs-)Wissenschaftler:innen.

Programm

10.00 Uhr
Begrüßung und Einführung

10.15 Uhr
Vortrag mit Diskussion

Dr. Dominik Glorius: Hitlers Statthalter in Köln. Zugänge zu Josef Grohé

11.15 Uhr
Panel I: Täter:innen im Nationalsozialismus

Dr. Thomas Roth: Die Gestapo in Köln - Täterprofile
Aljosha Rohloff: Lynchjustiz im Rheinland in der letzten Kriegsphase

12.15 Uhr
Mittagspause

13.00 Uhr
Panel II: Täter:innen nach 1945

Dr. Dirk Lukaßen: Die Kölner Gestapo vor Gericht: Der Hoegen-Prozess 1949
Dr. Anne Klein/Jonas Pottgießer: Der Lischka-Prozess. Ein Forschungs- und Vermittlungsprojekt

14.00 Uhr
Input mit Diskussion

Dr. Markus Thulin: Die Gestapo-Sonderkommandos Bethke und Kütter in Brauweiler

14.45 Uhr
Kaffeepause

15.00 Uhr
Podiumsgespräch: Archive und Quellen zu Täterschaft im Nationalsozialismus

Dr. Sabine Eibl, Landesarchiv NRW, Abteilung Rheinland
Dr. Julia Krämer-Riedel, Historisches Archiv der Stadt Köln
Dr. Ulrich Soénius, Rheinisch-Westfälisches Wirtschaftsarchiv
Dr. Matthias Klein, Archiv des Landschaftsverbands Rheinland

16.30 Uhr
Perspektiven und Verabschiedung

Kontakt

Dr. Annemone Christians-Bernsee
annemone.christians-bernsee@stadt-koeln.de

https://museenkoeln.de/ns-dokumentationszentrum/default.aspx?s=314
Redaktion
Veröffentlicht am
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Region(en)
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Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
Sprache der Ankündigung