Transformationen von Wissen und Wissenschaft im digitalen Zeitalter

Transformationen von Wissen und Wissenschaft im digitalen Zeitalter

Veranstalter
Dr. Mirco Limpinsel zusammen mit Verlag Ripperger & Kremers
Veranstaltungsort
Ort
Berlin
Land
Deutschland
Vom - Bis
04.12.2015 -
Deadline
04.12.2015
Website
Von
Mirco Limpinsel

CALL FOR PAPERS: TRANSFORMATIONEN VON WISSEN UND WISSENSCHAFT IM DIGITALEN ZEITALTER

Die Schriftenreihe Transformationen von Wissen und Wissenschaft im digitalen Zeitalter versammelt Überlegungen zum digitalen Medienwandel und seinen Auswirkungen auf die wissenschaftliche Praxis. Bislang sind fünf Bände als E-Books bei Ripperger & Kremers erschienen. Für die nächsten Bände werden Beiträge gesucht.

Im Zuge der immer weiter fortschreitenden Verbreitung digitaler Medien ändern sich die Bedingungen grundlegend, unten denen die Geisteswissenschaften arbeiten. Zum einen sind Transformationen im Gegenstandsbereich der Geisteswissenschaften festzustellen, wenn neben gedruckte Bücher nun digitale Texte treten. Die Eigenschaften, die für gedruckte Texte typisch waren, und die stets auch ihre Erforschung angeleitet haben, müssen digitale Texte nicht gleichermaßen besitzen. Zu denken ist etwa an die fixierte Gestalt gedruckter Texte, die nicht zuletzt die Semantik des »Kunstwerks« und auch des »Wissens« maßgeblich formatiert hat, sowie an die mit sozialen Zugangsbeschränkungen für Autoren wie für Leser verbundenen Qualitätsmaßstäbe.

Darüber hinaus muss aber die Frage gestellt werden, ob nicht auch die Geisteswissenschaften selbst einer Transformation unterliegen. Im Zuge des digitalen Medienwandels verändert sich auch die Funktion einer wissenschaftlichen Erforschung solcher Medien. Die gegenwärtige Praxis der Geisteswissenschaften ist nicht zuletzt von den Bezugsproblemen geprägt, von denen sie ausgegangen ist. Beispielsweise haben sich in der Geschichte der textinterpretierenden Disziplinen zahlreiche Textgenres zur thematologischen Erschließung überlieferter Texte herausgebildet, um die unter den Bedingungen des Buchdrucks keineswegs triviale Auffindbarkeit von Stellen zu gewährleisten. Auch zahlreiche Semantiken, die in den letzten Jahrhunderten entstanden sind und sich als sinnvolle Mechanismen zur Komplexitätsreduktion erwiesen haben, verlieren mit der neuen Mediensituation möglicherweise ihren Problembezug – Semantiken wie »Tiefe/Oberfläche«, »der Gelehrte«, »Bildung«, »literarischer Kanon«, aber auch »Wissen« und »Wissenschaft« selbst.

Die Schriftenreihe Transformationen von Wissen und Wissenschaft im digitalen Zeitalter versammelt Analysen und kritische Stellungnahmen zu diesen weiten Themenbereichen. Beiträge können sowohl die Transformationen der geisteswissenschaftlichen Gegenstände zum Thema haben als auch theoretische Reflexionen über die epistemologischen, praxeologischen, methodologischen Konsequenzen für die Geisteswissenschaften. Sie können kulturkritische, medientheoretische oder literaturgeschichtliche Fragen stellen und zu Diskussionen anregen. Mögliche Fragen wären:

Wie verändert sich der Textbegriff durch die Digitalisierung?
Welche Folgen ergeben sich für die geisteswissenschaftliche Methodologie?
Was folgt aus der neuen digitalen Zugänglichkeit der Textquellen?
Müssen die Darstellungs- und Präsentationsformen des Wissens angepasst werden? In welcher Beziehung steht diese Veränderung zu seinem Inhalt?
Wie verändert sich die wissenschaftliche Diskussion und welche Konsequenzen hat das?
In wiefern lassen sich semantische Veränderungen von sozialen Rollenbildern wie dem »Gelehrten«, dem »Experten«, dem »Wissenschaftler«, dem »Künstler« und dem »Rezipienten« verzeichnen?

Beiträge zu anderen Fragen und Problemfeldern sind selbstverständlich willkommen. Vorschläge für eigenständige Beiträge werden bis zum 4. Dezember 2016 per E-Mail erbeten (Abstract von ca. 500 Wörtern), sowie zusätzlich bitte einige kurze bio-bibliographische Angaben an:

Dr. Mirco Limpinsel
mirco.limpinsel@fu-berlin.de

Programm

Kontakt

Mirco Limpinsel

Universität Stuttgart, IGMA
Keplerstr. 11

limpinsel@gmail.com