Fanal zur Zeitenwende: Die Oktoberrevolution 1917 und ihre Folgen. Anfang und Ende

Fanal zur Zeitenwende: Die Oktoberrevolution 1917 und ihre Folgen. Anfang und Ende

Veranstalter
Deutsch-Russisches Museum Berlin-Karlshorst, Akademie für Politische Bildung Tutzing; Arbeitskreis der Deutschlandforscher Moskau
Veranstaltungsort
Tutzing
Ort
Tutzing
Land
Deutschland
Vom - Bis
14.10.2016 - 16.10.2016
Deadline
15.08.2016
Website
Von
Jörg Morré

Im Mittelpunkt der Tagung steht die Wirkung der Oktoberrevolution in den deutsch-russischen/sowjetischen Beziehungen im 20. Jahrhundert. Am Anfang stehen die Revolutionserfahrungen in Russland zu Beginn des 20. Jahrhunderts (1905, Februar und Oktober 1917) und ihre Rezeption in Deutschland. Neben der innersowjetischen Entwicklung nach 1917 soll die Entwicklung der kommunistischen Bewegung in Deutschland und ihrer Einbindung in die sowjetisch dominierte Komintern gerichtet werden.
Im zweiten Teil der Tagung wird der Frage nachgegangen, die in Russland siegreiche Revolution als Legitimationsstrategie für den sowjetischen Herrschaftsanspruch in Deutschland respektive Ostmitteleuropa nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges eingesetzt wurde. Es soll dabei nicht um die Übertragung des sowjetischen Systems auf die von der Roten Armee besetzten Länder gehen. Vielmehr sollen die Politikbereiche betrachtet werden, in denen die Ideale der Oktoberrevolution als gesellschaftliche Bindekräfte eingesetzt wurden. Es wird der Blick sowohl auf die innersowjetische Nachkriegsentwicklung geworfen (Überwindung des Stalinkultes und Einleitung eines Reformprozesses unter Chruschtschow), wie auch die in Deutschland. Der Schwerpunkt liegt dabei sicherlich auf der DDR (systemstabilisierende Gedenkrituale, Deutsch-Sowjetische Freundschaft; aber auch reformkommunistische Diskussionen um Janka/Harich bis hin zu Rudolf Bahro), schließt aber den Blick nach Westdeutschland nicht aus (K-Gruppen der 1960er/70er Jahre).
Im dritten Teil steht das Ende der kommunistischen Idee (in Europa) zur Diskussion. Der erneute Reformprozess unter Gorbatschow (nach der Zeit des „Stillstands“ der Breschnew-Ära) mündete in ein Auseinanderbrechen der Sowjetunion, die sich als ein Produkt der Oktoberevolution verstand. Die Perestroika löste aber den sowjetischen Herrschaftsverbund auf. Ostdeutschland bekam 1989/90 eine Friedliche Revolution. Diese Revolutionserfahrung war eine vollständige Abkehr vom „Roten Oktober“, ebenso wie die Implosion der Sowjetunion die kommunistische Idee diskreditierte. In diesem abschließenden Teil der Tagung soll der Frage nachgegangen werden, wie – und warum - die Ideen der Oktoberrevolution jegliche Bindekraft, auch als Herrschaftslegitimation, verloren.

Die Tagung wird ausgerichtet vom Deutsch-Russischen Museum Berlin-Karlshorst, der Akademie für Politische Bildung Tutzing und dem Arbeitskreis der Deutschlandhistoriker (Moskau). Sie wird aktiv unterstützt von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und dem Moskauer Büro der Konrad-Adenauer-Stiftung. Den eingeladenen Referenten werden Ihre Auslagen für die An- und Abreise ersetzt. Unterkunft und Verpflegung während der Tagung sowie eine Simultanübersetzung werden von der Akademie für politische Bildung Tutzing gestellt.
Um Einreichung von Vortragsangeboten bis zum 15. August 2016 wird gebeten. Bitte richten Sie diese in elektronischer Form Dr. Jörg Morré, Deutsch-Russisches Museum Berlin-Karlshorst, e-mail morre@museum-karlshorst.de .

Programm

Die Tagung beginnt am Freitag, den 14. Oktober um 16 Uhr und endet am Sonntag, den 16. Oktober um 16 Uhr. Es sollen immer zwei Vorträge von 20-25 Minuten Länge zusammen gehört und diskutiert werden, die jeweils die sowjetische und die deutsche Seite beleuchten; idealerweise wären das auch je ein deutscher und ein russischer bzw. „sowjetischer“ Referent bzw. Referentin. Pausen sollen ausreichend Zeit zu Gesprächen bieten. Konferenzsprachen sind Deutsch und Russisch.

Kontakt

Jörg Morré

Zwieseler Strasse 4, 10318 Berlin

030/50150853

morre@museum-karlshorst.de


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Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
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