Vor 400 Jahren wurde eine der bedeutendsten Billdungseinrichtungen in Brandenburg/Preußen errichtet, die einen hervorragenden Beitrag zur Formierung von Eliten in allen gesellschaftlichen Bereichen leistete. Am 24. August 1607 vom brandenburgischen Kurfürsten Joachim Friedrich in Joachimsthal (Uckermark) gegründet, orientierte sich das Joachimsthalsche Gymnasium am Vorbild der sächsischen Fürstenschulen. Nach der Zerstörung der Stadt und der Schule im Dreißigjährigen Krieg verlegte der Große Kurfürst 1650 das Gymnasium nach Berlin und brachte es zunächst im Schloss, dann in der Burgstraße/Heiligengeiststraße unter, wo es über 200 Jahre verblieb. Mit der Verlegung des Gymnasiums nach Berlin war eine konfessionelle Neuorientierung verbunden. Von nun an galt die Fürstenschule der Hohenzollern als spezifische Bildungsstätte für Knaben reformierter Eltern.
Aufgrund stetig steigender Schülerzahlen musste das Gymnasium 1880 nach Wilmersdorf in das heute von der Universität der Künste genutzte Gebäude (Bundesallee) umziehen. 1912 erfolgte eine letzte Verlagerung des Schulstandorts nach Templin (Uckermark), wo es bis zur Auflösung 1953 verblieb.
Im Rahmen der wissenschaftlichen Tagung sollen zwei große Themenkomplexe diskutiert werden. Der erste Teil wird sich mit der Entwicklung des Joachimsthalschen Gymnasiums von der Reformation bis zu seinem Ende beschäftigen. Der zweite Teil wird dem Vergleich zu anderen bedeutenden Bildungseinrichtungen gewidmet sein.
Die Tagung wird gefördert von der Vereinigung Alter Joachimsthaler e.V.