Im Titel der Tagung „Das radikaldemokratische Museum (revisited)“ werden drei Elemente zusammengeführt: der theoretische Ansatz von radikaler Demokratie, die Institution des Museums und das Neulesen oder Gegenlesen von etwas Bestehenden. Ausgangspunkt der Tagung ist die gleichnamige Publikation „Das radikaldemokratische Museum“1 von Nora Sternfeld, die zwischen 2012 und 2018 entstandene Aufsätze der Autorin versammelt. Sternfelds Vorhaben 2018 war es, eine Neudefinition des Museums als radikaldemokratischen Ort vorzunehmen. Jetzt fragt die Tagung erneut nach einer Demokratisierung des Museums. Welchen Platz kann das Museum heute in der Gesellschaft einnehmen? Wie kann das Museum auf antidemokratische Tendenzen in der Gesellschaft reagieren und Demokratie fördern? Wie sieht das Museum der Zukunft aus?
Eingeladen waren Referent:innen der Politikwissenschaft, Kulturwissenschaft, Visuellen und Materiellen Kultur, der Kunst und (Kunst)vermittlung sowie Praktiker:innen verschiedener Museen und museumsnaher Projekte. Das diskutierte Material bewegte sich zwischen Theoriebeiträgen mit einem Schwerpunkt auf radikaler Demokratietheorie und Praxisbeispielen aus Museen, Archiven, Ausstellungen und Vermittlungsprojekten. Das Tagungskonzept zielte auf das Versammeln von in den jeweiligen Disziplinen einschlägigen Vertreter:innen und einen Dialog von Theorie- und Praxisbeiträgen.
Die Tagung gliederte sich in Keynotes und Panels, strukturell ausgerichtet an den kuratorischen Kernaufgaben des Museums – Sammeln, Zeigen, Organisieren, Forschen, Vermitteln. Aus diesen Aufgaben hat Nora Sternfeld bereits in ihrer Publikation „Das radikaldemokratische Museum“ die Ableitungen getroffen, die nun titelgebend für die Panels sind: 1) Das Archiv herausfordern, 2) Den Raum aneignen, 3) Gegenöffentlichkeiten organisieren, 4) Alternatives Wissen produzieren, 5) Vermittlung radikalisieren (Sternfeld, Radikaldemokratisches Museum, S. 37). Hinzugefügt wurde der Tagung 6) Strukturen vergesellschaften. Im Folgenden werden ausgewählte Schwerpunkte, Panels und Diskussionspotenziale skizziert. Das vollständige Programm wird zu Ende des Beitrags gelistet.
Einführend zitierte JOACHIM BAUR (Dortmund) nach Karl Marx die Demokratie als „Regime der Unruhe“. Rhetorisch Distanz zu Marx einnehmend, stellte er die Frage „Wie viel und welche Unruhe braucht das Museum?“. Auf den Titel der Tagung bezugnehmend, beschreibt Baur „radikal“ als „an die Wurzel greifend“ und „radikaldemokratisch“ als eine Intensivierung des Politischen, die nie gesichert ist, die auf Dissens und Konflikt setzt und sich dabei immer wieder neu hervorbringen muss. „Revisited“ bezieht sich laut Baur auf einen Artikel von Chantal Mouffe im Magazin Art Forum aus dem Jahr 2010 („The Museum revisited“), in dem die sie Museen als agonistische Räume beschrieb.
NORA STERNFELD (Hamburg) fragte: „Was muss ein Museum der Zukunft leisten?“. Sie skizzierte eine demokratiefeindliche Gegenwart und gefährdete Zukunft. Die Superkraft des Museums könne es sein, trotz oder gerade wegen dieser düsteren Aussichten, verunmöglichte Möglichkeiten zu aktivieren. Mit Bezug auf den Begriff der „Jetztzeit“ von Walter Benjamin beschrieb sie das Museum als Institution, die unterdrückte Vergangenheiten hören und Zukünfte imaginieren könne, die mehr sind als bloße Veränderungen der Gegenwart. Zwei weitere Kernaspekte die Sternfeld ausführte sind „das Unarchivierbare“ und „das Museum der Untröstlichkeit“. Das Unarchivierbare meint Dinge und Spuren, die sich in Museumdepots befinden, die vom Museum selbst verdrängt wurden und sich nicht in seine Kategorien eingliedern lassen. In ihnen liegt eine produktive Widerständigkeit gegen das Archiv und gegen das Museum. Mit „Untröstlichkeit“ bezieht sie sich auf Max Czollek und legt den Fokus auf die Anerkennung gewaltvoller Geschichten. Sich ihrem Schmerz zu stellen, sie auszuhalten, zu trauern und ihnen Zeit zu geben beschrieb Sternfeld als elementaren Teil von Museumsarbeit.
In der ersten Keynote der Tagung sprach OLIVER MARCHART (Wien) unter dem Titel „Demokratische Institutionen imaginieren“. Er konzentrierte sich auf die Fragen „Was kann radikale Demokratie bedeuten?“ und „Wie können Institutionen zum Werkzeug radikaler Demokratie werden?“. Auch er zeichnete eine düstere Standortbestimmung der Demokratie nach – eine Demokratie, die Erwartungen enttäuscht hat, in der Neoliberalisierung und ein Ruf nach Ethnokratie im Vordergrund stünde. Diese Form der „Minimaldemokratie“ zurückzuweisen und Demokratie wieder zu maximieren sei das Verständnis einer „radikalen Demokratie“. Museen beschrieb er mit Bezug auf Nicos Poulantzas als „materielle Verdichtungen von Kräfteverhältnissen“ und mit Antonio Gramsci als „Hegemoniemaschinen“. Sie sollten nicht zur Stabilisierung von Herrschaft, sondern zur Erweiterung der Demokratie eingesetzt werden. Dafür müsse das Museum über die Verschlagwortung der eigenen Arbeit mit Begriffen wie „Partizipation“, „Inklusion“, „Diversität“ hinausgehen und nicht nur Räume für Mitbestimmung, sondern für Selbstbestimmung und Selbstbefragung schaffen.
Nach dem demokratietheoretischen ersten Teil setzte die zweite Keynote von IRIT ROGOFF (London) unter dem Titel „My imaginary Museum“ einen stärkeren Bezug zur kuratorischen Tätigkeit. Sie distanzierte sich von einem Museum, in dem sich alles um Objekte und deren Kontextualisierung drehe. Wenn es nur darum ginge, vollständige Narrative zu präsentieren, wären wir gefangen in einer Zirkulation, die uns von dem abhält, was das Museum noch sein könnte. Sie bezog sich auf Gilles Deleuze und formulierte, es müsse um die Frage „Was können Museen ermöglichen?“ („What is it making possible?”) gehen, und nicht darum, was das Museum sei. Museen sollten Wissensereignisse („events of knowledge”) produzieren, die zum Realisieren, Transformieren und zum Aufbauen von Beziehungen einladen. Ein wichtiges Mittel dabei sei die Arbeit mit Performance und Körperlichkeit im Raum. Das Museum könne ein Raum jenseits von Binaritäten sein, in dem es nicht um vermeintliche Fakten, sondern um Erfahrungen und Beziehungen ginge, der Verbindungen zwischen Materiellem und Affektivem herstelle. Eine wichtige Emotion sei dabei die der Trauer („grieving“) im Verarbeiten des Widerhalls der Gewalt („echos of violence“).
Das Panel „Das Archiv herausfordern“ betonte Archive als machtvolle Deutungshoheiten. Sie erzählen von Gewalt und Macht, in ihnen fänden sich aber auch widerspenstige Dinge und Potenziale, um sie herauszufordern. RENATE HÖLLWART (Wien) stellte das Projekt „Archiv der Vermittlung“ (https://archivdervermittlung.at) vor. Es trägt analog und online Konzeptpapiere, Publikationen und Gespräche aus der Kunstvermittlung zusammen, um die meist dialogische Arbeit der Vermittlung festzuhalten. CHRISTOPHER NIXON (Wiesbaden) fasste Archive mit Rekurs auf Platon und Jacques Derrida als „Pharmakon“, das Gift und Heilmittel zugleich sein könne. So sei die Erfahrung der „Heimsuchung“ durch Objekte und Bilder, die Kurator:innen in Archiven machen, eine emotionale und negative, aber auch eine Möglichkeit, die Dinge sprechen zu lassen. SUY LAN HOPMANN (Berlin) reflektierte ihre Arbeit als Programmkuratorin in der Nikolaikirche, die seit den 1930er Jahren entweiht und heute Teil des Stadtmuseums Berlin ist. Sie thematisierte problematische Würdigungen in Form von raumgreifenden Grabdenkmälern preußischer Eliten und erweiterte das Denken von Archiven damit um öffentliche Räume als Archive und Erinnerungsorte. Ein weiteres Projekt der kritischen Archivarbeit stellte NATALIE BAYER (Berlin) vor. „Versammeln antirassistischer Kämpfe“ (https://versammeln-antirassismus.org) sei ein analoges Archiv im Friedrichshain-Kreuzberg-Museum, das Material zu Kämpfen gegen Rassismus und Antisemitismus in Berlin einen Platz in der Erinnerungskultur gäbe. Das Panel zeigte Möglichkeiten, bestehende Archive produktiv zu machen, neue (Gegen)-Archive zu schaffen und streifte Fragen nach dem Bewahren oder Entfernen von Denkmälern als Archivalien im öffentlichen Raum.
Das Panel „Den Raum aneignen“ nahm die Radikaldemokratie als Erweiterung des politischen Raums zum Ausgangspunkt und versammelte Beiträge, die Aneignungen musealer und theatraler Räume diskutierten. FRIEDERIKE LANDAU-DONNELLY (Nijmegen) stellte das Forschungsprojekt „Hearing Conflics“ vor, in dem das Museum im Spektrum zwischen Stille und Sound als auditiver Raum untersucht wird. Als Beispiel diente ihr das „Canadian Museum for Human Rights“ (eröffnet 2014 in Winnipeg), vor dem eine Gruppe campierte, die gegen das Museum und für die Umsetzung von Menschenrechten protestierte. Begrifflich stellte sie die Frage nach einer möglichen „agonistischen Polyvokalität“. FLORIAN MALZACHER (Berlin) verhandelte Fragen von Theater und Versammlung. Malzacher beschrieb das Theater mit Verweis auf Oliver Marchart als „Pre-enactment“ und „künstlerische Antizipation eines politischen Ereignisses“. Er griff die Frage der Ermöglichung aus Rogoffs Vortrag auf – Was kann das Theater ermöglichen? – und beantwortete sie damit, dass Theater als soziale und selbstreflexive Praxis Solidarität mit jenen schaffen könne, die sich nicht versammeln können. Der Beitrag von MARIE ROSENKRANZ (Berlin) beschäftigte sich mit Kunst zum Brexit und stellte die „School of Integration“ (2019) der kubanischen Künstlerin Tania Bruguera vor. Die temporäre Bildungseinrichtung lud die migrantische Community Manchesters in die Manchester Art Gallery ein, um ihr Wissen in Form von Workshops zu teilen. Rosenkranz fragte, ob eine Institution überhaupt dazu einladen könne, Räume anzueignen. Im Gespräch zwischen Joachim Baur und den Panelist:innen wurde diese Frage kritisch diskutiert. Museen wurden als Ordnungen-stabilisierend beschrieben. Sie tendieren dazu, eingeladene Projekte „einzuhegen“ und ihnen ihre Sprengkraft zu nehmen.
Das Panel „Bildung radikalisieren“ beschäftigte sich mit Bildung und Vermittlung als Raum machtkritischer Hinterfragungen und als Ort der Imagination der Zukunft des Museums. Eingangs nahm INGO POHN-LAUGGAS (Wien) eine theoretisch-hegemoniekritische Verortung des radikaldemokratischen Museums vor. In Bezug auf Bildung formulierte er nach Antonio Gramsci, dass Hegemonie und Pädagogik verwoben seien. Als Handlungsräume trotz Hegemonie bezeichnete er (Sternfeld folgend) Involvierung, Positionierung und Intervention. In der elitären Einrichtung des Museums sei Veränderung dringend notwendig, so DUYGU ÖRS (Berlin). Im Gegensatz zu Bibliotheken seien Museen nicht in der Stadt(gesellschaft) verortet, nicht „urbanisiert“. Mit Bezug auf die Bewegung „Recht auf Stadt“ als kollektive Wiederaneignung des städtischen Raums, stellte sie die Frage, ob es ein „Recht auf Museum“ geben könne oder müsse. CLAUDIA HUMMEL (Berlin) nahm das Publikum mit auf eine Reise zur „Kritischen Universität“ 1967, die von Studierenden als Versuch der Demokratisierung der Universität gegründet wurde. Sie zog Verbindungen von einer möglichen radikaldemokratischen Universität mit experimentellen Lernprozessen und autodidaktischen Arbeitskreisen zum Museum als ebensolche Kritische Universität. Der Beitrag von SILVY CHAKKALAKAL (Zürich) stellte ein Studierendenprojekt der Europäischen Ethnologie im Humboldt Labor im Humboldt Forum in Berlin vor. Sie betonte die Bedeutung von Beziehungsarbeit und beschrieb die Tätigkeit der Studierenden als „Dazwischentreten“, als stören der geradlinigen Kuration der Ausstellung. Gemeinsam war allen Beiträgen das Suchen von Verbindungen – zwischen Stadt und Museum, zwischen Universität und Museum, zwischen Gesellschaft und Museum. Das Kreieren von Handlungsräumen durch Zusammenarbeiten scheint vielleicht nicht radikal, aber fruchtbar.
Zum Abschluss stand im Panel „Strukturen vergesellschaften“ der institutionelle Kern von Museen, ihre Strukturen, im Mittelpunkt. SERGEJ SEITZ (Wien) stellte einleitend das Konzept der Vergesellschaftung und des „Commoning“ als radikaldemokratisches Begehren vor. Er schlug – mit Verweis auf den heutigen Wohnungsmarkt – eine radikale Repolitisierung der Eigentumsfrage vor. Seitz forderte, dass die Vergesellschaftung von Museen mindestens ein Gedankenexperiment der Institutionen sein sollte. Im Anschluss wurde das als Verein gegründete und damit in gewissem Sinne vergemeinschaftete „Schwule Museum“ in Berlin von BIRGIT BOSOLT (Berlin) vorgestellt. Die Arbeitsweise des Museums beschrieb Bosolt als kapern des kulturellen Kapitals des Museums, um Gegennarrative zu bilden und Gegenarchive aufzubauen. Ihre Agenda sei es „an die Kante zugehen“, das Museum und die Gesellschaft immer wieder neu zu queeren und herauszufordern. AURORA RODONÒ (Berlin) begann biografisch mit einer Fotografie ihrer Eltern und dem Verweis, dass sich in privaten Archiven viele Gegenerzählungen befänden. Sie betonte, dass die Perspektive Migration eine gesamtgesellschaftliche sei. Aus einer bürgerrechtsnahen Definition von „Diversity“ heraus sei es Aufgabe der Museen, bestehende Narrative zu durchkreuzen, Geschichten minorisierter Gruppen zu erzählen und ein „Belonging“ herzustellen. Strukturen wurden im Panel damit auf verschiedenen Ebenen thematisiert: Es ging um Herausforderungen der gewollten Diversifizierung von Museen, um das Schwule Museum als gegenhegemoniale Struktur und um Commoning als Vorschlag eines strukturell vergesellschaftlichten Museums.
In seinem abschließenden Statement schloss JOACHIM BAUR „das radikaldemokratische Museum revisited“ bedeute, die eigenen Begriffe und Konzepte kritisch anzuschauen. Es sei deutlich geworden, dass sich Begriffe wie „events of knowledge“, „grieving“, „Untröstlichkeit“, Museum als „boundary object“, „Vergesellschaftung“, „Bedeutung und Berührung“ um das radikaldemokratische Museum legen.
Kritisch anzumerken ist, dass trotz der sehr gut besuchten Tagung die Redeanteile jenseits kurzer Q&As im Anschluss an die Panels ausschließlich von den eingeladenen Referent:innen stammten. Das Tagungskonzept war in diesem Sinne wenig radikaldemokratisch. Dem Querschnitt von Mitarbeiter:innen an Museen und Universitäten entsprechend waren die Redner:innen nicht ausschließlich, aber mehrheitlich weiß positioniert und aus wissenschaftlich oder kuratorisch tätigen Arbeitsfeldern. Es wurde weder prekären musealen Arbeitsbereichen wie Handwerk, Sicherheit, Service oder Reinigung Raum gegeben, noch wurden Stimmen außerhalb der elitären Institutionen Universität und Museum hinzugezogen. Über „Vergesellschaftung“ und „radikale Demokratie“ wurde auf der Tagung viel gesprochen, konzeptuell wurde sie von vielen vermisst, wie mehrere Wortmeldungen in der Abschlussrunde bemerkbar machten. Partizipative Elemente und Gesprächsangebote als strukturelle Umsetzung von radikaler Demokratie vor Ort hätten das Konzept sicherlich bereichert. Baur nahm die Kritik auf und resümierte: Im eigenen Tun das einzulösen, wovon gesprochen wird – daran müsse noch gearbeitet werden. Abschließend verwies er auf Bini Adamczaks Denken der „Beziehungsweisen der Solidarität“ und damit auf eine mögliche Zukunft des Museums – ein kleiner positiver Ausblick nach dem demokratiepessimistischen Ausgangspunkt der Tagung.2
Konferenzübersicht:
Joachim Baur (Dortmund): Begrüßung & Einführung „Das radikaldemokratische Museum revisited“
Nora Sternfeld (Hamburg): Einführung „Das radikaldemokratische Museum revisited“
Oliver Marchart (Wien): Keynote „Demokratische Institutionen imaginieren“
Irit Rogoff (London): Keynote „My Imaginary Museum“
Panel 1 „Das Archiv herausfordern“
Moderation: Nora Sternfeld (Hamburg)
Natalie Bayer (Berlin): Antirassistische Geschichten aktivieren, versammeln, subjektivieren und erinnern
Renate Höllwart (Wien): Archiv der Vermittlung. Das Unarchivierbare aktualisieren
Suy Lan Hopmann (Berlin): Gruften, Gräber, Grabdenkmäler. Das koloniale Archiv der Berliner Nikolaikirche besprechbar machen
Christopher Nixon (Wiesbaden): And All Those Objects Marked by Toxicity. Zum Archiv als Pharmakon
Panel 2 „Alternatives Wissen produzieren“
Moderation: Joachim Baur (Dortmund)
Lynhan Balatbat-Helbock (Berlin): Jenseits des Wahnsinns von Archivpolitik
Friedrich von Bose (Zürich): Critical Curating. Reflexive Museumspraxis in politisch angespannten Zeiten
Karen van den Berg (Friedrichshafen): Das Museum: Trainingsort für Dissenstoleranz?
Andrei Zavadski (Dortmund): Das Museum als Chor. Zwischen Multivokalität und Positionierung
Panel 3 „Den Raum aneignen”
Moderation: Joachim Baur (Dortmund)
Friederike Landau-Donnelly (Nijmegen): Konflikte hören - Raumtheoretische Reflektionen zu Stille, Lärm und Abwesenheiten im Museum
Florian Malzacher (Berlin): Gesellschaftsspiele: Theater als agonistischer Raum
Marie Rosenkranz (Berlin): Museen als Rückzugsorte für Migrant:innen? Tania Brugueras „School of Integration“
MO_Beirat des Museum Ostwall (Dortmund): Workshop „Museen erleben, reflektieren, verändern“
Nanette Snoep (Köln): Vortrag „Strukturen verändern: Umgang mit und in kolonialer Toxizität“, moderiert von Nora Sternfeld (Hamburg)
Panel 4 „Gegen-Öffentlichkeit organisieren“
Moderation: Nada Rosa Schroer (Dortmund)
Julia Grosse (Berlin): A Theatre of Understanding
Elke Krasny (Wien): Das moderne Museum als Anthropozän-Institution: Planetarische Imaginarien, feministische Sorgearbeit und zeitgenössische kuratorische Praxen
Madlyn Sauer (Wien): Vom Museum zum Tribunal: Erinnerung, Wahrheit und Gerechtigkeit für Siloé!
Lisa Stuckey (Wien): Gegenforensische Medienästhetik: Versuche radikaler Befreiung
Panel 5 „Bildung radikalisieren”
Moderation: Eva Meran (Wien)
Silvy Chakkalakal (Zürich): „Polarized Publics?!“ – Das ethnographische Studienprojekt an der Schnittstelle zu Wissenschaft, Kunst und Öffentlichkeit
Claudia Hummel (Berlin): Die Kritische Universität als Museum – das Museum als kritische Universität?
Duygu Örs (Berlin): Recht auf Stadt, Recht auf Museum… Annäherungen an eine mobilisierende Praxis von Bildung
Ingo Pohn-Lauggas (Wien): Aktivierung und Passive Revolution: Die Einverleibung herausfordern
Panel 6 „Strukturen vergesellschaften“
Moderation: Nora Sternfeld (Hamburg)
Birgit Bosold (Berlin): Museum queeren - Queerness musealisieren? Aus dem Maschinenraum eines „radikalen“ Projekts: Das Schwule Museum Berlin (SMU)
Aurora Rodonò (Berlin): Den weißen Diskursraum de/normalisieren. Oder: Vom Dilemma in machtvollen Institutionen
Sergej Seitz (Wien): Commoning History: Vergesellschaftung als Praxis politischer Imagination
Joachim Baur (Dortmund): Abschluss der Tagung
Anmerkungen:
1 Nora Sternfeld, Das radikaldemokratische Museum (Schriftenreihe curating. ausstellungstheorie & praxis 3), Berlin 2018.
2 Die Keynotes und Panels können online abgerufen werden: https://www.youtube.com/channel/UCFMYw5tvPQNoh2aMqLwQyLQ (21.05.2024). Weitere Informationen zur Konferenz und allen Vortragenden: https://www.radikaldemokratisches.museum (21.05.2024).