Buchrezensionen/

Rez. von Jakob Wigand, Centre for the Studies of Manuscript Cultures, Universität Hamburg

In Wissenschaft, Öffentlichkeit und musealer Praxis sind Debatten um die Translokation von Kulturgütern im Zeitalter des europäischen Kolonialismus und Imperialismus zu einem Dauerbrenner geworden. Gleichzeitig lässt sich beobachten, dass das Thema je nach Museum, Disziplin, Herkunftsgesellschaft oder Objektart in ungleicher Geschwindigkeit und mit unterschiedlicher Vehemenz angegangen wird.

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Rez. von Ekaterina Makhotina, Abteilung für Osteuropäische Geschichte, Institut für Geschichtswissenschaft, Universität Bonn

Die Bremer Osteuropahistorikerin Susanne Schattenberg hat sich der Herausforderung gestellt, die fast achtzig Jahre der sowjetischen Geschichte für die Beck‘sche Reihe Wissen auf 120 Seiten zusammenzufassen – eine Aufgabe, um die man Autor:innen kaum beneiden kann. Kann man sich bei herkömmlichen Gesamtdarstellungen an dem einen oder anderen Sujet austoben und den Text vor allem als „schöne Erzählung“ schreiben, muss hier der Text auf das absolut Notwendige an Daten, Personen und Strukturen reduziert werden.

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Rez. von Christian Franke, Wirtschaftsgeschichte/Plurale Ökonomik, Universität Siegen

Die Soziale Marktwirtschaft gehört zweifellos zu den am besten erforschten Themen der deutschen Wirtschaftsgeschichte. Oft wird sie als Garant des deutschen „Wirtschaftswunders“ dargestellt und ihre Einzigartigkeit im Vergleich zu anderen Wirtschaftsordnungen betont. In Politik und Gesellschaft ist sie längst zu einem Mythos geworden, und Ludwig Erhard wird als ihr ikonischer „Gründervater“ gefeiert – dabei geraten häufig ihre intellektuellen Wurzeln im Ordoliberalismus oder die zentrale Rolle von Alfred Müller-Armack, dem Leiter der Grundsatzabteilung im Bundeswirtschaftsministerium und späteren Staatssekretär für Europäische Angelegenheiten, in Vergessenheit.

Das hier zu besprechende Buch setzt genau dort an und vermeidet diese einseitige Darstellung.

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Rez. von Pawel Zajas, Adam-Mickiewicz-Universität Poznań / University of Pretoria

Buchmessen, wie wir sie heute kennen, entstanden kurz nach dem Zweiten Weltkrieg, als zuerst Leipzig (1946) und dann Frankfurt am Main (1949) ein jährliches Branchenereignis konstituierten, dessen Tradition auf das 17. Jahrhundert zurückgeht. Anders als in Frankfurt fand die Leipziger Buchmesse bis 1990 allerdings im Rahmen der universalen Handelsmesse statt, bei der die unterschiedlichsten Branchen in den Messehäusern der Innenstadt und auf dem Messegelände ausstellten.

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Termine/

Call for Papers
25.09.2025 - 26.09.2025 KU Leuven (MoSa), ULB (La Cambre Horta)

This colloquium investigates the emergence of "technocelebrity" architects in the 20th century, emphasizing the crucial role of intermediaries—such as publicists and intellectuals—in shaping their public image and influence through media and cultural discourse.

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Konferenz
15.01.2025 - 17.01.2025 Nordost-Institut, Lüneburg; Arbeitsbereich Osteuropäische Geschichte, Historisches Seminar, Johannes Gutenberg-Universität, Mainz.

Die Tagung fragt, warum offene Zivilgesellschaften in Russland und Belarus immer wieder scheiterten, während sie in an der nordwestlichen Peripherie des ehemaligen Russländischen Imperiums (bis 1917) bzw. der Sowjetunion (bis 1991) und im postsowjetischen Raum, also den heutigen Staaten Nordost- und Ostmitteleuropas, tragfähige demokratische Traditionen ausbilden konnten.

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Konferenz
06.02.2025 - 07.02.2025 NFDI4Culutre; Cultural Research Data Academy

On 6th and 7th February 2025, the Cultural Research Data Academy of the NFDI4Culture consortium invites you to its next forum. The event will focus on the common challenges of the 4Culture communities of film and media studies and musicology in dealing with multimodal data from the cultural heritage sector.

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Call for Papers
16.06.2025 - 18.06.2025 Joel Lande; Susanne Reichlin; Carlos Spoerhase; Bailey E. Sincox / Johannes Wankhammer, Princeton; CRC “Cultures of Vigilance”, Munich

Im LMU-Princeton Summer Seminar möchten wir der Kulturgeschichte von Aufmerksamkeit und Ablenkung nachgehen, um die historischen Kontinuitäten und Diskontinuitäten besser zu verstehen.

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Ausstellungsrezensionen/

18.09.2024 - 16.03.2025 Jüdisches Museum Wien
Rez. von Julia Roos, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Leibniz-Institut für jüdische Geschichte und Kultur – Simon Dubnow, Leipzig

Zwei Männer in einer Straßenbahn, auf Hebräisch erzählt der Ältere dem Jüngeren, wie er vor vielen Jahrzehnten in einer eben solchen in Wien von einem Gestapo-Beamten verhaftet worden war. Die Sequenz zieht den Besuchenden mitten hinein in die Ausstellung „Die Dritte Generation. Der Holocaust im familiären Gedächtnis“.

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13.09.2024 - 19.01.2025 Landesmuseum Zürich
Rez. von Martin Rempe, Fachbereich Geschichte und Soziologie, Universität Konstanz

Globi, der Papageienmensch, zählt den zu bekanntesten und erfolgreichsten Werbe- und Kinderbuchfiguren der Schweiz. Nach dem Willen seiner Schöpfer, dem Zeichner Robert Lips und dem Texter Ignatius Karl Schiele, die Globi 1932 erschufen, kam er aus Afrika eingeflogen, um Kolonialwaren des Kaufhauses Globus zu vermarkten.

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Tagungsberichte/

14.03.2024 Gesellschaft für Unternehmensgeschichte (GUG) e.V.
Von Philipp Meder, Historisches Institut, Universität Mannheim
 
23.09.2024 - 25.09.2024 Akademie der Wissenschaften Hamburg; Niedersächsische Akademie der Wissenschaften zu Göttingen
Von Jörg Wettlaufer, Digitale Akademie, Niedersächsische Akademie der Wissenschaften zu Göttingen

Zeitschriften/

Das neue Heft der EEHS ist erschienen, komplett im Open Access - wir wünschen anregende Lektüre!

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Susanne Regener (Hg.)

Andere sehen
Fotografische Bilder und Selbstbilder

Fotografie spielt in der Konstruktion des Fremden und Anderen eine zentrale Rolle. Fremde Menschen und Kulturen werden durch die Kamera oft zu „Objekten“, zugerichtet und stereotypisiert. In kolonialen und rassistischen Diskursen ist das Bildermachen häufig eng mit Aspekten von Hierarchie und Macht verknüpft.

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In Nordelbingen werden neue Forschungen zur Geschichte der Kunst, Kultur, Architektur, Literatur und Musik in Schleswig-Holstein im Open Access veröffentlicht. Das Jahrbuch richtet sich an Fachwissenschaftlerinnen und Fachwissenschaftler sowie an Interessierte der verschiedenen Disziplinen. Publiziert werden Aufsätze und Rezensionen, die sich auf das Gebiet nördlich der Elbe einschließlich Lübeck und Hamburg beziehen.

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Das im Jahr 1846 gegründete Archiv, die älteste heute noch erscheinende neuphilologische Fachzeitschrift, ist ein international geprägtes Fachorgan der Germanistik, Anglistik/Amerikanistik, Romanistik und Komparatistik. In Aufsätzen, kleineren Beiträgen und in einem umfangreichen Rezensionsteil spiegelt das Archiv die Vielfalt, den Stand und die aktuellen Tendenzen der vertretenen Fachdisziplinen und – darüber hinaus – ihrer interdisziplinären Zusammenarbeit.

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