Buchrezensionen/

Rez. von Michael K. Schulz, Historisches Institut, Universität Potsdam

Das vor mehreren Jahrzehnten begonnene Großprojekt von Usiel Oscar Schmelz (1918–1995) zur neuzeitlichen Bevölkerungsgeschichte der deutschen Juden ist endlich abgeschlossen. Der Umfang war für einen Einzelwissenschaftler beachtlich und die Entstehungsgeschichte ungewöhnlich. Als Professor am Institute for Contemporary Jewry an der Hebräischen Universität in Jerusalem und einer der bedeutendsten Demografen Israels stellte Schmelz bereits in den 1980er-Jahren vorläufige Ergebnisse des Projekts und den Plan für dessen Fortsetzung vor.

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Rez. von Knut Hickethier, Institut für Medien und Kommunikation, Universität Hamburg

Mit dem Begriff „Audiovisual History“ wollen sich die Herausgeber von dem vom Flensburger Historiker Gerhard Paul geprägten Begriff der „Visual History“ absetzen, weil sich dieser, wie die Herausgeber kritisch anmerken, nur auf die Fotografie beziehe und nicht auf den Kinofilm, um den es ihnen vor allem geht.

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Rez. von Sonja John, Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin

Schon lange wird lamentiert, dass indigene Frauen in der Standardliteratur über die Red-Power-Bewegung ausgeblendet werden, obwohl die Berichterstattung ihre Bedeutung seit jeher bezeugt. Dem setzt die Kulturwissenschaftlerin Rachel Huber nun ihre detailreiche und quellengesättigte Dissertation über die zentrale Rolle indigener Aktivistinnen in den USA der 1960er- und 1970er-Jahren entgegen.

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Rez. von Sebastian Gensicke, Lehrstuhl für Mittlere Geschichte, Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen

Das Kloster Marchiennes gehört zu den ältesten der entlang der Scarpe gelegenen monastischen Institutionen. Mit den Abteien Hamage (später Priorat vom Marchiennes), Elnone (Saint-Amand) und Hasnon bestanden bereits im siebten Jahrhundert noch drei andere benediktinisch geprägte Einrichtungen im Abstand weniger Kilometer, die mit der Gründung der Abtei Anchin 1079 um eine weitere ergänzt wurden.

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Termine/

Konferenz
07.12.2023 - 09.12.2023 Alfried Krupp Wissenschaftskolleg Greifswald

Die Konferenz soll der Frage der methodischen Einheit oder Vielfalt der Wissenschaften nachgehen. Obwohl sich die Vorgehensweisen in Natur-, Sozial- und Geisteswissenschaften in Einzelheiten unterscheiden, könnte es doch übergreifende Charakteristika von Erklärungsmustern oder Maßstäben empirischer Bestätigung geben, die eine Abgrenzung gegenüber nicht-wissenschaftli­chen Denkansätzen ermöglichen und damit eine methodische Einheit der Wissenschaft (im kontinentalen Sinn) begründen könnten.

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Call for Papers
10.04.2024 - 12.04.2024 Organized by the Moses Mendelssohn Center for European-Jewish Studies together with the Luxembourg Centre for Contemporary and Digital History (C2DH); generously supported by the European Association for Jewish Studies (EAJS) Conference Grant Programme in European Jewish Studies. The Hackathon is co-organized by the Network Digital Humanities, Potsdam.

Following on a series of conferences that addressed the specifics of Digital Humanities (DH) approaches within the field of Jewish Studies and a hands-on DH Jewish-hackathon, this conference aims to critically (re)assess the value(s) of the Digital for the field of Jewish Studies as it has been developed and discussed over the past ten years.

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Call for Papers
10.10.2024 - 11.10.2024 International Institute for Social History

The conference will explore how labour inspectorates have fulfilled their role as mediators between workers and employers, and how this role has evolved over time in response to changing political, economic, and social contexts. We invite researchers from all relevant disciplines to submit abstracts for the conference on the history of labour inspectorates across the globe, which will be held on 10 and 11 October 2024 in Amsterdam, at the International Institute for Social History.

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Akademische Ankündigungen
30.11.2023 Freie Universität Berlin, Prof. Dr. Martina Erlemann

Am kommenden Donnerstag, 30. November, wird die Wissenschaftshistorikerin Prof. Dr. Maria Rentetzi (FAU Erlangen) einen Vortrag zur Rolle von Gender in der Radiumforschung und ihrer Anwendungen im frühen 20. Jahrhundert halten. Der Vortrag findet an der Freien Universität Berlin, Arnimallee 22, HS B, statt und kann im LIVESTREAM verfolgt werden.

Er findet im Rahmen der Vorlesungsreihe "Vielfalt schafft Wissenschaft – Wissenschaft schafft Vielfalt" statt.

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Ausstellungsrezensionen/

16.09.2023 - 14.01.2024 DAM – Deutsches Architekturmuseum Frankfurt am Main / MAK – Museum für angewandte Kunst in Wien
Rez. von Richard Rohrmoser, Historisches Institut, Universität Mannheim

Ein riesiges lilafarbenes Anarchiezeichen war an der Außenfassade angebracht, ringsum prangten Graffiti-Sprüche wie „live, love, resist“, „start a riot“ oder „smash colonialism“, und eine schlichte olivgrüne Abdeckplane auf dem Dach sollte Schutz vor Regen und Unwetter bieten. Die Rede ist von dem kleinen Holzhaus „Rotkoehlchen“, das im nordrhein-westfälischen Lützerath eine wichtige Anlauf- und Kontaktstelle für die Proteste gegen den dortigen Braunkohletagebau war.

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07.07.2023 - 02.06.2024 Deutsches Historisches Museum Berlin
Rez. von Robert Grünbaum, Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Berlin

Am 13. November 1976 bebt die Kölner Sporthalle, als ein kleiner, mutiger Mann die Bühne betritt. „So oder so, die Erde wird rot“: Mit diesem Lied beginnt Wolf Biermann nach elf Jahren Auftrittsverbot in der DDR sein legendäres Konzert im Westen. Tausende von Menschen verfolgen vier Stunden lang gebannt den Auftritt des Sängers und Dichters – ein Konzert, das zum Ereignis wird, das in die deutsche Geschichte eingeht.

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Tagungsberichte/

12.10.2023 - 13.10.2023 Tobias Becker, Freie Universität Berlin; Michael Homberg, Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam; Thomas Werneke, Humboldt-Universität zu Berlin
Von Attila Philipp Saadaoui, Universität zu Köln

Vom Hauptmann von Köpenick und Harry Domela bis zu Anna Sorokin: Hochstapler:innen und ihre Geschichten faszinieren und polarisieren bis heute. Bei genauerer Betrachtung ergeben sich jedoch Diskrepanzen zwischen diesem eher allgemeinen Interesse an den Geschichten und dem Grad ihrer historischen Erforschung.

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06.10.2023 - 07.10.2023 Christoph Augustynowicz, Institut für Osteuropäische Geschichte, Universität Wien; Thomas Hellmuth, Institut für Geschichte, Universität Wien; Piotr Szlanta, Wissenschaftliches Zentrum der Polnischen Akademie der Wissenschaften in Wien
Von Benedikt Stimmer, Institut für Osteuropäische Geschichte, Universität Wien

Auch nach 175 Jahren und jenseits einer traditionellen Ereignisgeschichte erweist sich das Jahr 1848 als zentraler Bezugspunkt für die Geschichtswissenschaft und darüber hinaus. In ihrer kaum zu überblickenden Mehrdimensionalität besitzt die Frage nach dem Erbe der Revolution(en) bis heute eine ungebrochene Aktualität, bildeten die im Kontext verstärkter sozialer Dynamik zu verortenden revolutionären Ereignisse doch den Kulminationspunkt des liberalen „Völkerfrühlings“ und zugleich den entscheidenden Katalysator für ein Auseinanderdriften der unterschiedlichen Nationalbewegungen im weiteren Verlauf des 19.

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Zeitschriften/

»Bildung« ist ein zentraler und schillernder Begriff der Gegenwart. Mit ihr werden hohe Ziele von gesellschaftlicher Emanzipation verknüpft und sie soll entscheidend dazu beitragen, soziale Ungleichheiten zu beseitigen. Zugleich stellt sie eine wichtige ökonomische Ressource dar und schafft selbst soziale Unterschiede zwischen »Gebildeten« und »Bildungsfernen«.

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Von Herrchen, Frauchen und anderen Tierchen

In diesem Band von Tierstudien geht es um die verschiedenen Ebenen der vergeschlechtlichten Beziehung von Menschen zu anderen Tieren, aber auch anderer Tiere untereinander. Die Autor:innen untersuchen, inwieweit sich Konzepte der Gender-Theorie eignen, um die Performativität von Geschlecht in tierlichen und tierbezogenen Praktiken, die diese als männliche und weibliche Aktivitäten darstellen, herauszuarbeiten.

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2023 erscheint der 50. Band der „Francia. Forschungen zur westeuropäischen Geschichte“. Die Zeitschrift erscheint einmal jährlich und bringt Aufsätze in deutscher, französischer und englischer Sprache. Die Abstracts des Aufsatzteils liegen dreisprachig vor (Abtracts: https://www.dhi-paris.fr/fileadmin/user_upload/DHI_Paris/07_Newsroom/2023/Francia50_Abstracts.pdf).

Ein Dossier über “Francia 1973-2023“ bietet Gelegenheit zum Rückblick und zum Nachdenken über die Zukunft (Francia 50 (2023), S.

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