Frühneuzeitliche Friedensstiftung aus landesgeschichtlicher Perspektive

Frühneuzeitliche Friedensstiftung aus landesgeschichtlicher Perspektive

Organisatoren
Abteilung für Geschichte der Frühen Neuzeit und Rheinische Landesgeschichte, Institut für Geschichtswissenschaft, Universität Bonn
Ort
Bonn
Land
Deutschland
Vom - Bis
18.09.2017 - 19.09.2017
Url der Konferenzwebsite
Von
Jonas Bechtold, Institut für Geschichtswissenschaft, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn

Die diesjährige Tagung der Abteilung für Geschichte der Frühen Neuzeit und Rheinische Landesgeschichte des Instituts für Geschichtswissenschaft der Universität Bonn trug unter dem Titel „Frühneuzeitliche Friedensstiftung aus landesgeschichtlicher Perspektive“ in Bonn vom 18. bis 19. September 2017 verschiedene Forschungsansätze zusammen. Wie schon MICHAEL ROHRSCHNEIDER (Bonn), der die Tagung inhaltlich konzipierte und mit HELMUT RÖNZ vom Landschaftsverband Rheinland organisierte, eingangs hervorhob, ging es anhand frühneuzeitlicher Friedensprozesse und -kongresse um die methodische Verbindung der Ebene der Stadt-/Landesgeschichte mit der Reichs- und europäischen Geschichte. Diese methodische histoire croisée hatte zum Ziel, die reichhaltigen Ergebnisse der Historischen Friedensforschung landesgeschichtlich zu verorten und dabei den politischen, wirtschaftlichen, konfessionellen und kulturellen Transferprozessen nachzugehen, die Friedensstiftung regional in Gang setzte.

Die international besetzte Tagung wurde in Verbindung mit dem Verein für geschichtliche Landeskunde der Rheinlande und in Kooperation mit dem LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte sowie dem Zentrum für Historische Friedensforschung ausgerichtet. Wie schon die Aufzählung der Kooperationspartner andeutet, verstanden die Beiträge Friedensstiftung sowohl im internationalen Rahmen als zwischenfürstliche Konfliktbeilegung wie auch als Bewältigung regional-konfessioneller Konflikte. Ähnlich breit gefächert war die landesgeschichtliche Perspektive: Diese lag nicht allein auf den Rheinlanden, sondern auch auf Nachbarregionen wie Westfalen, Frankreich und der Schweiz.

An das methodisch herausfordernde Thema näherten sich die Beitragenden auf verschiedenen Wegen an. Einen landesgeschichtlichen Ausgangspunkt wählten besonders die Beiträge von STEPHAN LAUX (Trier) und WERNER FREITAG (Münster), die den Konfessionsfrieden fokussierten. Laux untersuchte anhand mehrerer Reichsstädte die Anwendung des Städteartikels 27 des Augsburger Religionsfriedens. Dass dieser in der Anwendung keine Sicherheit für bikonfessionelle Strukturen in Reichsstädten bot, führte Laux auf zwei Defizite zurück: Als „kodifikatorisches Defizit“ beschrieb er die Bedingung eines bikonfessionellen Herkommens vor 1555, die genauerer Spezifizierungen bedürft hätte. Die fehlende reichsstädtische Beteiligung beim Zustandekommen des Artikels und die somit rein fürstliche Normsetzung verhinderten dies aber. Als „systematisches Defizit“ stand zudem das fehlende Toleranzdenken einer rechtssicheren Regelung entgegen. Laux reihte sich damit in die Riege der kritischen Exegeten des Friedens ein und möchte diesen nur retrospektiv für die Reformationszeit in helles Licht stellen, sprach ihm aber prospektiv für das Konfessionelle Zeitalter seine Modernitätswirkung ab.

Mit städtischer Bikonfessionalität befasste sich auch Freitag, der anhand westfälischer Autonomie-, Reichs- und Kleinstädte eine Typologie der innerstädtischen Friedensstiftung aufstellte. Ausgehend von der Kontrastierung des spätmittelalterlichen Friedensideals der concordia und des „modernen“ Interessensausgleichs fragte er nach dem Friedenstypus westfälischer Städte. Für Soest hieß Friedensstiftung in spätmittelalterlicher Tradition die Rückführung der städtischen Einheit durch deren geschlossenen Übertritt zum Protestantismus, wohingegen in Münster und Minden der Kompromisswillen früher möglich war. Städtische pax-Bestrebungen wurden hier von konfessioneller Einheit gelöst und Regelungen für die katholische Minderheit Dülmener oder im Mindener Vertrag kodifiziert.

Noch stärker rückten MARIA-ELISABETH BRUNERT und HELMUT RÖNZ (beide Bonn) die kausalen Wechselwirkungen von Regional-, Reichs- bzw. europäischer Ebene in den Vordergrund. Brunert widmete sich der reichsständischen Politik auf dem Westfälischen Friedenskongress. Sie untersuchte die politischen Prioritäten des Pfalzgrafen Wolfgang Wilhelm von Pfalz-Neuburg, der über seine Gesandten sein Nachfolgerecht in der pfälzischen Kur und die Neutralität seiner Territorien durchzusetzen versuchte, den Kongress aber weniger hilfreich dabei einschätzte, seine seit dem Erbfolgestreit 1609 bestehenden niederrheinischen Ansprüche zu sichern. Hierzu betrieb er parallel breite diplomatische Bemühungen, nicht jedoch auf der diplomatischen Bühne in Westfalen.

Rönz stellte in seiner Darstellung der „Franzosenzeit“ im Rheinland Transformationsprozesse dar, deren Ursache er in den europäischen Friedensschlüssen festmachte. Ausgehend von der Veränderungsdichte im (avant la lettre) Rheinland zwischen 1792 und 1815 beschrieb er den „Einmarsch der Revolution“ und die anfängliche intellektuelle Euphorie bis hin zur Gründung der cisrhenanischen Republik. Dass diese aber in der französischen „Realpolitik“ bei Campo Fornio der Einverleibung des Rheinlands in Frankreich geopfert wurde, beschleunigte die Abwendung rheinischer Intellektueller und Unternehmer von der Revolution.

Der Großteil der Beiträge näherte sich der Fragestellung aus der Perspektive der Historischen Friedensforschung. Auf die kausalen Zusammenhänge zwischen den Ebenen der Landes- bis europäischen Geschichte verwies eben davon ausgehend SIEGRID WESTPHAL (Osnabrück) in ihrem Abendvortrag. Sie stellte das Heilige Römische Reich als Landfriedensordnung und als deutsche Friedenstradition vor dem 20. Jahrhundert dar. Ihr Plädoyer für eine landesgeschichtliche Historische Friedensforschung führte sie auf das multiple „Kräftefeld von Herrschaft“ zurück, im dem ein Fürst mit dem eigenen Territorium ebenso wie mit seinen dynastisch-europäischen Ansprüchen stehe. Exemplifiziert am Beispiel der Kurkölner Politik im Spanischen Erbfolgekrieg 1706 und der darauf folgenden Reichsacht für den Kurfürsten fragte Westphal nach dem Grad der Bereitschaft eines Reichsfürsten zur Beteiligung an der Landfriedensordnung bzw. nach seinen Versuchen, sich davon zu entziehen.

Der Friedensprozess und seine landesgeschichtliche Implikation standen auch bei THOMAS BECKER (Bonn) im Fokus, der den Kölner Pazifikationskongress 1579 zum „point of no return“ der Geburt der Niederlande erklärte. Auf dieser als „Kongress“ titulierten Zusammenkunft spanischer und niederländischer Gesandter unter kaiserlich-päpstlicher Vermittlung habe sich bei den Niederländern ein Maximenwandel vollzogen: Mit Kenntnis der im Vergleich zu früheren Pazifikationsprozessen verschärften spanischen Verhandlungspositionen wandelte sich die bis dahin trotz aller Aufstände noch artikulierte Treuebekundung zum spanischen König in generelle Ablehnung der spanisch-katholischen Fremdherrschaft. Der Kölner Friedensprozess führte zu klaren Friktionen, wo er vermitteln wollte; die Friedensstiftung war Ausgangspunkt der Eigenständigkeit für die sieben Nordprovinzen.

Internationale Friedenskongresse hätte es in Köln freilich mehrere geben können. Warum dies trotz zahlreicher Ansätze anders kam, analysierte MICHAEL ROHRSCHNEIDER (Bonn), der erstmals das Scheitern der beiden Kölner Kongresse 1636 und 1673/74 zueinander in Beziehung setzte. Scheiterte 1636 der Kongress noch am Verständigungswillen der Kongressakteure, muss das zweite Scheitern in Teilen auch den ungenügenden rechtlichen Rahmenbedingungen der Stadtpolitik Kölns zugeschrieben werden, die den Kongress mit beträchtlichem Reputationsschaden dem Scheitern hingab. Seinen integrierenden Ansatz, der von der stadtpolitischen Situationsbewertung methodisch zur internationalen Diplomatiegeschichte führte, schloss Rohrschneider mit allgemeinen Perspektiven einer landesgeschichtlichen Historischen Friedensforschung. Diese könne die ökonomisch-logistischen Aspekte der Kongresspräsenz sowie die Reputationsbestrebungen der Städte während und vor Kongressen sowie die „vielfältigen, reziproken Wahrnehmungsprozesse“ von Stadt- und Kongressmilieu noch stärker herausarbeiten.

Ähnlich induktiv und Rohrschneiders letzte Desideratsformulierung erfüllend ging GUIDO BRAUN (Marburg/Bonn) vor. Sein Ansatz, nach der mikropolitischen Interaktion kurialer Gesandter an den Friedenskongressen mit städtischen Akteuren und Bedingungen zu fragen, verband methodisch landesgeschichtliche Forschung mit einer Kontextualisierung der päpstlichen Friedenspolitik. Die städtische Interaktion und Repräsentation der Nuntien an Kongressorten führte ihn zu einer Differenzierung des Diktums der internationalen Isolation der Kurie nach 1648. Zwar bestand diese politisch weiterhin fort, doch zeige sich in sozialer, symbolischer und kultureller Hinsicht eine „Tendenz zur Reintegration der kurialen Vertreter“.

Wie bei Braun und Rohrschneider war auch bei THOMAS LAU (Fribourg) die Verbindung der regionalen, überregionalen und europäischen Ebenen schon in der Fragestellung methodisch angelegt. Am Beispiel des konfessionell verhärteten Kantonskriegs im Toggenburg 1712 und der umstrittenen Konfessionsregelungen schilderte Lau, wie die Erwartung an den europäischen Frieden die Entscheidungsfindung im regionalen Streit bestimmte. Denn die eidgenössischen Konfliktparteien warteten darauf, ihre europäischen Schutzmächte wieder als Drohung ins Feld führen zu können, was das Ende des Spanischen Erbfolgekriegs im Frieden von Baden voraussetzte. Gleichzeitig trugen sie die antikatholischen Regelungen des Landfriedens an die kaiserlichen und französischen Konfliktakteure heran. Wegen dieser Interdependenz und der Bedeutung regionaler Konflikte beschrieb Lau die Verhandlungen der Souveräne als „Spitze eines Eisbergs“ und den Kongress als einen „Gradmesser der politischen Potenz von Großakteuren“ für Regionalakteure.

Der internationalisierte Blick, den Becker und Lau eröffneten, setzte sich in der Vorstellung des in von Utrecht über Madrid, Rastatt und Baden gewanderten Ausstellungsprojekts zu den Friedensschlüssen 1713–1715 durch RENGER DE BRUIN (Utrecht) fort. Dass das multinationale Projekt dabei in der Ausstellung selbst jeweils regionale Unterschiede bei den narrativen Kontexten der Friedenserzählung zuließ, verweist auf verschiedene Erinnerungskulturen des Friedens.

Von besonderer methodischer Ergiebigkeit war der Blick in die französische regionalgeschichtliche Perspektive auf frühneuzeitliche Friedensstiftung, den INDRAVATI FÉLICITÉ (Paris) eröffnete. Ausgehend von soziologischen Standpunkten französischer Historiker stellte Félicité langfristige Gründe für die Entwicklung der französischen Regionalgeschichte vor. Wenn es auch angesichts der weiten Unterschiede einer strukturell nachrangigen Regionalforschung und einer semantisch breit gefächerten Historischen Friedensforschung überraschend war, konnte Félicité drei Richtungen einer regionalgeschichtlichen Perspektive auf Friedensstiftung differenzieren: die Region als Resonanzraum der umzusetzenden Friedenschlüsse, als „mitwirkender Akteur“ in Konfessionsfragen und als eigenständig neutraler, friedensfördernder Faktor. Gerade im Zuge der nouvelle histoire diplomatique hätten diese drei Verbindungen der Forschungszweige das Potenzial, bestehende Vorbehalte gegen beide aufzuheben.

Die wissenschaftliche Tagung schloss mit einer Podiumsdiskussion über die Gestaltungsmöglichkeiten und -aufgaben der Historischen Friedensforschung, u.a. in der Politikberatung. Moderiert von DOMINIK GEPPERT (Bonn) diskutierten die Historiker/innen SIEGRID WESTPAHL, MICHAEL ROHRSCHNEIDER, DOROTHÉE GOETZE (Bonn), LENA OETZEL (Salzburg/Bonn) mit CONRAD SCHETTER (Bonn) vom Bonn International Center for Conversion und dem Bundestagsabgeordneten ANDREAS NICK (Montabaur). Das Podium konzentrierte sich auf die Frage der Zulässigkeit von Analogiebildung aus frühneuzeitlichen Friedensprozessen auf heutige, wobei besonders die Rolle religiös begründeter Konfliktlinien und die Vielschichtigkeit der zu lösenden Konfliktbündel als Vergleichspunkte herausgestellt wurden. Auch für die Hürden, die der Friedensforschung auf dem Weg von der wissenschaftlichen Betrachtung in die Praxis begegnen, bot die Diskussion ergiebigen Aufschluss. Während der Außenpolitiker Nick eine weniger komplexitätsorientierte Darstellung zugunsten einer wertungsfreudigeren Kooperation mit der Wissenschaft einforderte, blieben die Wissenschaftler/innen bei ihrem Anspruch der Komplexitätsabbildung und ihren Vorbehalten gegenüber generalisierenden Ergebnissen.

Die Beiträge der Tagung zeigten in ihrer Gesamtheit, dass das Modell vertikaler Ebenen von Landes-, Reichs- und europäischer Geschichte in der Historischen Friedensforschung auch horizontal gedacht werden kann. Gerade an den Scharnierstellen zwischen den Ebenen wird die Forschung unterscheiden müssen zwischen reiner Kausalität von einer Ebene zur anderen und analytischer Methodik, also Fragestellungen, die per se die Ebenen verzahnen. In den Fokus könnten dabei regionale Erwartungen an den überregionalen Frieden rücken: Aus welcher Motivation wird – so könnte man ausgehend von Thomas Laus Ansatz fragen – ein Friedensschluss erwartet? Welche Auswirkung hat die Erwartungshaltung regionaler Akteure für die spätere Friedensumsetzung; führt Enttäuschung zu Ignoranz und Nicht-Implementierung? Welche Bedingungen stellt also Region an Friedensstiftung?

Weiteres methodisches Potenzial der Landesgeschichte in der Friedensforschung könnte sich an einem klassischen diplomatiegeschichtlichen Aspekt erweisen: der Verhandlungsführung bzw. deren epistemologische Voraussetzungen. Wie verlief die Wissenskonstituierung über die auf dem Verhandlungstisch liegenden Territorien bei Satisfaktionsfragen? Wie weit wurden regionale Eigenheiten in der politisch-diplomatischen Entscheidungsfindung berücksichtigt? Auch für diesen Ansatz der politikwissenschaftlichen Friedensforschung in historisierter Perspektive ist methodische histoire croisée zwischen Landesgeschichte und Historischer Friedensforschung gefragt. Sie kann den Blick in der wissenschaftlichen Perspektive schärfen und die Toolbox frühneuzeitlicher Friedenstiftung zum strategischen Denken in den Friedensfrage der Gegenwart erweitern.

Abseits der Leitfragen der Tagung stand die dritte Sektion, die Einblick in laufende Forschungsvorhaben zur rheinischen Geschichte bot. Hierin stellte ANDREA STIELDORF (Bonn) ihr Langzeitvorhaben zur Fortführung des Rheinischen Urkundenbuchs vor. Geplant ist eine digitale Verfügbarkeit und wissenschaftliche Kommentierung des Bestands der Urkunden für rheinische Empfänger in der Fortsetzung der von Erich Wisplinghoff alphabetisch bis „Köln, St. Ursula“ erarbeiteten Bände. Das Grundlagenprojekt sieht dabei zunächst die Ergänzung der noch unbearbeiteten Bestände, darunter Kornelimünster, Prüm und Werden, vor. In einem zweiten Schritt sollen auch die bereits edierten Urkunden unter Berücksichtigung jüngerer Forschungsansätze der Diplomatik neu kommentiert werden. Editorische Vorbemerkungen, Texte und Abbildungen der Originale sollen mit dem Projekt online verfügbar sein, ebenso wie wissenschaftliches und didaktisches Begleitprogramm.

Des Weiteren präsentierte GREGOR HECKER (Bonn) sein Dissertationsprojekt zu Ausbildung und Rolle der Jülicher Ritterschaft im 15. Jahrhundert. Thesenartig schilderte er dabei in Abgrenzung zum tradierten Bild einer schon im Spätmittelalter landständisch organisierten Gruppierung die Entwicklungsstufen der Ritterschaft vom „offenen Beratungsgremium“ zur institutionalisierten Landstandschaft, von der erst im späten 15. Jahrhundert zu sprechen sei.

Auch ALENA SAAM (Bonn) stellte mit „Grenzsicherung im Nationalsozialismus“ ein in neues Forschungsgebiet vorstoßendes Projekt vor. Anhand der grünen Westgrenze des Deutschen Reiches sollen dabei die institutionellen Rahmenbedingungen (Zuständigkeit, Kompetenzverteilung) der Grenzsicherung, die Diskrepanz von normativ-verwaltungslegislativen Vorgaben und praktischer Umsetzung sowie die Berufs- und Parteibiographien der Grenzschützer in ihrem transnationalen Arbeitsumfeld am Schlagbaum untersucht werden.

Zwei Projekte zur digitalen Forschungsinfrastruktur erweiterten die Sektion: KEYWAN KLAUS MÜNSTER (Bonn) präsentierte die digitale Version des Rheinischen Städteatlas und exemplifizierte dessen Nutzbarkeit und Bereitstellung kartographischer und historischer Daten. CHRISTOPH KALTSCHEUER stellte sein gemeinsam mit JOCHEN HERMEL (beide Bonn) betreutes Blog „Rheinische Geschichte – wissenschaftlich bloggen“ vor. Das Blog ermögliche unkompliziertes Publizieren, sei es Rezension, Artikel, Miszelle, Bericht oder Programm- bzw. Publikationsvorstellung. Durch die Integration in ein dauerhaft gepflegtes und in Sozialen Medien beworbenes Blog, sei zudem die langfristige Präsenz der Beiträge oder hier integrierter Tagungsblogs gesichert.

Konferenzübersicht:

Begrüßung und Einführung
Helmut Rönz/ Michael Rohrschneider

Sektion I: Frühneuzeitliche Friedensstiftung im Spannungsfeld von Landes-, Reichs- und europäischer Geschichte
Moderation: Andreas Rutz, Bonn

Stephan Laux (Trier): Interim und Religionsfrieden. Die kaiserliche Gesetzgebung und die Folgen in den deutschen Reichsstädten im Übergang von der Reformation zum Konfessionellen Zeitalter
Maria-Elisabeth Brunert (Bonn): Niederrheinische Interessenpolitik auf dem Westfälischen Friedenskongress? Die Verhandlungsziele Wolfgang Wilhelms von Pfalz-Neuburg in Münster und Osnabrück
Helmut Rönz (Bonn): Campo Fornio – Lunéville – Tilsit: Friedensschlüsse und das Rheinland in napoleonischer Zeit

Sektion II: Von städtischem Alltag und europäischer Politik: Westfalen, Köln und die Niederlande
Moderation: Michael Kaiser, Köln/Bonn

Werner Freitag (Münster): Reformation und innerstädtischer Frieden am Beispiel Westfalen
Thomas P. Becker (Bonn): Der Kölner Pazifikationskongress von 1579 und die Geburt der Niederlande
Michael Rohrschneider (Bonn): Die verhinderte Friedensstadt: Köln als Kongressort im 17. Jahrhundert
Guido Braun (Marburg/Bonn): Friedenskongresse und mikropolitische Interaktion zwischen lokalen Akteuren und römisch-kurialen Gesandtschaften in Münster, Nimwegen und Baden (1644–1714)

Abendvortrag
Siegrid Westphal (Osnabrück): Frieden in Grenzen. Landesgeschichtliche Perspektiven der historischen Friedensforschung

Sektion III: Rheinische Landesgeschichte in Bericht und Kritik
Moderation: Helmut Rönz, Bonn

Andrea Stieldorf (Bonn): Das Rheinische Urkundenbuch – Fortsetzung eines Grundlagenprojektes
Gregor Hecker: Die Jülichsche Ritterschaft im 15. Jahrhundert
Keywan Klaus Münster: Digitaler Rheinischer Städteatlas
Alena Saam: Grenzsicherung im Nationalsozialismus
Jochen Hermel und Christoph Kaltscheuer: Rheinische Landesgeschichte wissenschaftlich bloggen

Sektion IV: Historische Friedensforschung in europäischer Perspektive
Moderation: Alheydis Plassman, Bonn

Indravati Félicité (Paris): Historische Friedensforschung und Region: Tendenzen der französischen Geschichtswissenschaft
Renger de Bruin (Utrecht): Die Friedensschlüsse von Utrecht, Rastatt und Baden. Einblicke in ein multinationales Ausstellungsprojekt (2013–2015)
Thomas Lau (Fribourg): Landesgeschichtliche Aspekte der Erforschung frühneuzeitlicher Friedenskongresse: Das Beispiel des Friedens von Baden (1714)

Interdisziplinäre Podiumsdiskussion: Historische Friedensforschung aktuell (Moderation: Dominik Geppert, London/Bonn) mit Siegrid Westphal (Osnabrück), Dorothée Goetze (Bonn), Lena Oetzel (Salzburg/Bonn), Andreas Nick MdB (Montabaur), Conrad Schetter (Bonn), Michael Rohrschneider (Bonn)


Redaktion
Veröffentlicht am
Beiträger
Klassifikation
Region(en)
Weitere Informationen
Land Veranstaltung
Sprache(n) der Konferenz
Deutsch
Sprache des Berichts