Geschichte/n schreiben im Anthropozän

Geschichte/n schreiben im Anthropozän. Interdisziplinäre Tagung an der Universität Konstanz, 04.09.2024-06.09.2024

Veranstalter
Dr. Anna-Lena Eick, Prof. Dr. Achim Landwehr, Dr. Tom Vanassche
PLZ
78464
Ort
Konstanz
Land
Deutschland
Findet statt
In Präsenz
Vom - Bis
04.09.2024 - 06.09.2024
Deadline
01.09.2023
Von
Achim Landwehr

Geschichte/n schreiben im Anthropozän

Wie sollen und können im Anthropozän noch Geschichte/n geschrieben werden?

CFP: Writing (Hi)stories in the Anthropocene

How should and how can history be written in the anthropocene?

Appel à Contributions : Raconter des «Histoire.s» dans l‘Anthropocène

Comment doit-on, comment peut-on écrire l’histoire à l’avenir ?

Geschichte/n schreiben im Anthropozän. Interdisziplinäre Tagung an der Universität Konstanz, 04.09.2024-06.09.2024

Problemstellung: Die Diskursformation der Historiographie ist bestrebt, historische Entwicklungen als großes und zusammenhängendes Ganzes darzustellen und historische Einzelereignisse im Sinne linearer, kausaler und kohärenter Verknüpfungen einzuordnen. Diese Vorgehensweise ist immer wieder einer grundsätzlichen Kritik unterzogen worden; immer wieder wurden die Prämissen von Kontinuität, Linearität, Kohärenz, Kausalität, Teleologie oder Referenzialität radikal in Frage gestellt. Traditionelle historiographische Ansprüche und die Kritik daran bewegen sich in eine doppelte Aporie: Einerseits enthalten die Prämissen der Geschichtsschreibung in ihrem Inneren bereits Selbstwidersprüchliches, vor allem, weil sie in der praktischen narrativen Überformung nie vollständig eingelöst werden können. Andererseits führt die grundsätzliche Hinterfragung historiographischer Ansprüche in das Dilemma der Ratlosigkeit: Wie soll und kann zukünftig Geschichte noch geschrieben werden?
Die schwierigen Aushandlungen des Verhältnisses von materialbasierter, „quellengesättigter“ historischer Forschung auf der einen Seite und ihrer mehr oder minder bewussten darstellerischen Gestaltung auf der anderen Seite können auf eine lange Tradition zurückblicken, die von Aristoteles bis Hayden White reicht. Unter den Vorzeichen des Klimawandels sowie unter den Prämissen eines identifizierten Anthropozäns scheint diese Diskussion allerdings noch einmal eine andere Richtung einzuschlagen. Denn nun stellt sich mit Nachdruck die Frage, wie eine Geschichtsschreibung noch aussehen kann, die sich auf eine solcherart grundsätzlich veränderte Situation einzulassen hat. Der Verdacht liegt nahe, dass es gerade literarische und andere künstlerische Erzählformen sind (Film, Fernsehserie, bildende Künste), die mit ihren experimentellen Darstellungsweisen Möglichkeiten für eine andere Historiographie anbieten. Dem Medium Literatur und anderen Künsten kann also eine seismographische Funktion bezüglich der Implementierung geschichtstheoretisch relevanter Entwicklungen attestiert werden.

Zielsetzung: Die Tagung widmet sich daher der Frage, inwiefern eine literarische bzw. künstlerisch informierte Geschichtsschreibung sich von den Prämissen einer traditionellen Historiographie abwenden kann und inwiefern sie Möglichkeiten für andere Geschichtsschreibungen bietet, um Auswege aus dem Modernisierungsdilemma aufzuzeigen. Damit einhergehend soll eruiert werden, welche Auswirkungen dies auf das Selbstverständnis einer kritischen Historiographie und dementsprechend auch auf das Verhältnis zwischen Literatur und Historie haben kann. Zum Problem der Legitimität literarischer Geschichtsthematisierungen gesellt sich zudem die Frage nach möglichen Synergien zwischen Literaturwissenschaft, Historie, Geschichtstheorie, Ästhetik, Sprachwissenschaft und weiteren benachbarten Disziplinen – auch in diachroner Perspektive.

Selbstverständnis: Die Tagung möchte daher Aushandlungsraum zwischen ästhetisch ausgerichteten Fächern einerseits und historisch orientierten Disziplinen andererseits sein, deren Beziehungsstatus sich immer wieder als wechselseitig problematisch erwiesen hat. Eingeladen wird zu einer transdisziplinären Diskussion, die Gelegenheit bieten soll für den gemeinsamen Brückenbau – nicht nur über etablierte Disziplingrenzen hinweg, sondern ebenso in ungewisse zukünftige Konstellationen hinein, für die etablierte
Beschreibungsformen nicht mehr angemessen zu sein scheinen.

Folgende Fragen können als Anregung für einen produktiven Dialog zwischen Geschichtswissenschaften, Literaturwissenschaften und weiteren Disziplinen dienen (ohne Anspruch auf Vollständigkeit):

1.Geschichte in der Literatur:
- Wie beeinflussen literarische Auseinandersetzungen mit historischen Ereignissen die kollektive Wahrnehmung dieser Ereignisse selbst?
- Fiktionalisierung der res gestae: Lizenzen und Grenzen der literarischen Bearbeitung historischer Stoffe.
- Wo verlaufen diskursive Grenzen, welche für eine sinnvolle Auseinandersetzung mit den res gestae gewahrt werden müssen?
- Wie beeinflussen Klimawandel und Anthropozän die Darstellung historischer Ereignisse in der Literatur und anderen Medien?

2. Literatur als Geschichte/n:
- Was sind die Bedingungen für einen produktiven Dialog zwischen Literatur und Geschichte?
- Wie konstituiert sich das Verhältnis der Disziplinen zwischen dem geteilten Ziel Geschichte/n zu schreiben?
- Wie kann Literatur zum adäquaten Medium von Geschichtsthematisierung werden?
- Wie können literarische und künstlerische Darstellungsformen bei der Beschreibung langfristiger historischer Prozesse wie dem Klimawandel helfen? Welche Modi des Erzählens stellen sie zur Verfügung?
- Abbau von disziplinären Barrieren: Was passiert, wenn die „Gräben“ zwischen Literatur(-wissenschaft) und Historik überwunden werden? Was haben „wir“ zu verlieren? Zwingt uns das Anthropozän letztlich dazu, Brücken (intellektuell) neu zu bauen?
- Hat die nachweisbare Lektüre von Literatur einen epistemologischen und/oder stilistischen Einfluss im Oeuvre von Historiker*innen?
- Wer schreibt? Wessen Geschichte/n wird bzw. werden erzählt? Inwiefern werden bereits vorhandene Konzepte der Autorschaft durch den Anthropozän tangiert? Gewinnen angesichts der Problematik der Klima(un)gerechtigkeit mündliche und kollektive Erzählformen an Bedeutung?

3. Neuorientierung der Geschichtsschreibung im inter- und transmedialen Kontext:
- Welche Wechselbeziehungen und Bezugnahmen der Literatur zu anderen Medien (Intermedialität) sind im genannten Kontext möglich? Wie beeinflussen fremdmediale Techniken die literarische Darstellung von Geschichte? (z.B. Visualität und Ausrichtung an Signifizierungsmechanismen der neuen visuellen Medien des 20.Jahrhunderts)
- Welche Rolle spielen z.B. visuelle Darstellungsverfahren in der literarisch-ästhetischen Thematisierung und Darstellung von Geschichte?
- Inwiefern lassen sich auch Bezugnahmen und Wechselbeziehungen zwischen (anderen ästhetischen) Medien und Historiographie nachweisen? Welche Rolle spielen mediale Produkte (z.B. Fotografie, Film, (serielle) YouTube-Produktionen) für die Historiographie? Welchen Status haben Bilder für die Historiographie / Historik?
- Welche Relevanz haben intermediale Wechselwirkungen unter den Bedingungen des Anthropozäns?

4. Laboratorium: Geschichte/n schreiben?
- Wie kann die Skepsis den „Geschichten“ gegenüber produktiv überwunden werden?
- Zwingt uns das Anthropozän, abermals Geschichte vielmehr als Geschichten zu schreiben?
- Können epistemologische Transparenz und Metareferenz als Lösungsstrategie dienen? Oder muss das Schreiben von Geschichte/n nun als unmögliches Unterfangen aufgefasst werden?

Organisatorisches:
Die interdisziplinäre Tagung "Geschichte/n schreiben im Anthropozän" findet vom 4.9. bis zum 6.9.2024 an der Universität Konstanz statt.

Beitragsvorschläge aus den historischen Wissenschaften, der Literatur- und Kulturwissenschaft, sowie angrenzenden Disziplinen für 20-minütige Vorträge können bis zum 1.9.2023 an das Organisationskommitee gesendet werden: anthropo@germlit.rwth-aachen.de.

Beitragsvorschläge von interessierten Nachwuchswissenschaftler:innen sind ausdrücklich erbeten!
Bewerbungsabstracts sollten einen Umfang von maximal 1DIN A4-Seite nicht überschreiten, kurze biobibliographische Angaben sind beizufügen.
Über die Auswahl der Tagungsbeiträge wird im Frühjahr 2024 Rückmeldung gegeben.
Die Veranstaltungssprachen sind Deutsch, Englisch und Französisch; eine Publikation der Beiträge in Sammelbandform ist geplant. Es wird angestrebt, Reise- und Unterkunftskosten für Vortragende zu übernehmen.

Mit bestätigten Vorträgen von u.a.
Prof. Dr. Dipesh Chakrabarty (University of Chicago)
Prof. Dr. Ewa Domańska (Stanford University)
Prof. Dr. Gabriele Dürbeck (Universität Vechta)

CFP: Writing (Hi)stories in the Anthropocene. Interdisciplinary Conference, Universität Konstanz, 04.09.2024-06.09.2024

The problem: The discourse of historiography attempts to depict historical developments as coherent single entities, and to group historical events together in linear, causal, and coherent patterns. However, this methodology has always been subject to fundamental critique; the premises of continuity, linearity, coherence, causality, teleology, and referentiality have been radically deconstructed.
The back-and-forth between the traditional historiographical claims and their epistemological critique are marked by a twofold aporia. On the one hand, the premises of historiography are inherently contradictory, because the practice of narrativizing events casts doubt on their validity. On the other hand, the radical questioning of historiographical claims may lead to the dilemma of helplessness: how should and how can history be written in the future?
The difficult dialogue between ‘objective’ historiography, based on the extensive study of primary sources, and its (more or less conscious) rhetorical constitution has a long tradition, dating back to Aristotle and repopularised in the late 20th century by Hayden White. The omen of global warming and the identification of the Anthropocene warrants revisitation of these fundamental matters: what will historiography, written by those who acknowledge these new epistemological conundrums, look like? We suspect that the aesthetic liberties of literature and other artful narrative forms (film, TV series, visual arts) will widen the field and enable the formation of a new historiographical tradition. As a seismograph of this evolution, literature and art deserve our full scholarly attention.

Our aims: The conference aims to address broad questions: how can a literary/artistic historiography emancipate itself from the premises of traditional historiography? What possibilities do literature and the visual arts offer for the formation of alternative historiographies? Which possibilities exist to escape from the dilemma of modernization? The answers to such questions should also address the effects on the self-consciousness of a critical historiography and, as such, evaluate the relation between literature and history. Aside from matters of legitimacy, with which a literary historiography will undoubtedly be confronted, we also wish to discuss the question of potential synergies between literary studies, history, theory of history, aesthetics, linguistics, and other contiguous fields of study – both synchronically and diachronically.

Self-conception: The conference focuses on creating a forum of dialogue between scholars from aesthetically-oriented and history-oriented disciplines, whose relationship status has proven to be mutually problematic.
Through transdisciplinary discussions, we aim to forge connections not only between different fields of study but also to previously unexplored configurations that may not be easily articulated with our current vocabulary.

The following (non-exhaustive list of) questions may inspire a productive dialogue between historians and scholars of literature and culture:
1. History in literature:
- How do literary treatments of historical events influence the collective perception of these events?
- Fictionalisation of res gestae: the “licences” of and limits to the literary representation of historical events
- Where do the discursive borders of a sensible discussion of the res gestae lie?
- How do climate change and the Anthropocene alter the representation of historical events in literature and other narrative media?

2. Literature as History/ies:
- What are the conditions of a productive dialogue between literature and history?
- What is the relationship between different disciplines that share the aim of writing history/ies?
- How may literature become an adequate medium for discussing history?
- How can literary and artistic representations depict historical events of the longue durée such as climate change? Which narrative modes do they offer us?
- Tearing down the barriers between disciplines: what happens when the “trenches” between literature, literary studies, and history are bridged? What do “we” have to lose? Does the Anthropocene “oblige” us (intellectually) to build these bridges anew?
- Does the act of reading literature influence the oeuvre of historians epistemologically and/or stylistically?
- Who writes? Whose history/ies is/are told? To what extent are existing notions of authorship altered in/by the Anthropocene? Are oral and collective modes of narration gaining importance considering the issue of climate (in)justice?

3. Inter- and transmedial reorientations of historiography:
- Which forms of intermediality are possible in this context? How do intermedial techniques influence the literary representation of history? (cf. visuality and orientation towards mechanisms of signification in new visual media in the 20th century)
- What role do visual representations play in the literary-aesthetic addressing and representation of history? How does the condition of the Anthropocene influence this role?
- To what extent are intermedial references found between the arts and historiography? What role do photography, film, serial YouTube productions, etc. play in historiography? What status do images have for historians and philosophers of history?

4. Laboratory: Writing (Hi)stories?
- How could the scepticism vis-à-vis “stories” be overcome productively?
- Does the Anthropocene, once again, enforce us to write History as Histories?
- How can we write history/ies in the Anthropocene?
- Can transparency and metareferentiality open up new possibilities for historiographical enterprises?
- Writing History/ies as impossible project?

Practical information: The interdisciplinary conference "Writing (Hi)stories in the Anthropocene" takes place 4-6 September 2024 at the University of Konstanz (Constance, Germany). We welcome proposals for 20-minute papers from various fields of study: history, literary studies, cultural studies, and contiguous academic disciplines. Please submit your proposal (max. 1 page DIN A4, font size 12, reference list not included) and a short biographical note no later than 1 September 2023 to all organizers: anthropo@germlit.rwth-aachen.de.
We explicitly and cordially invite early career researchers to submit a proposal!
We will inform you about your acceptance in early 2024.
The conference will take place in English, German, and French, and we plan to publish the conference proceedings as an edited volume. We also aim to cover travel and hotel expenses.

Confirmed Speakers:
Prof. Dr. Dipesh Chakrabarty (University of Chicago)
Prof. Dr. Ewa Domańska (Stanford University)
Prof. Dr. Gabriele Dürbeck (Universität Vechta)

Appel à Contributions : Raconter des «Histoire.s» dans l‘Anthropocène. Conférence interdisciplinaire, Universität Konstanz (Constance, Allemagne), 04.09.2024-06.09.2024

Le problème: Le discours historiographique a deux buts. Le premier est la présentation des évolutions historiques comme entité unique et cohérente, le deuxième l’organisation des événements historiques dans un schéma linéaire, causal et cohérent. Cependant cette méthodologie a toujours été profondément critiquée ; ses prémisses (continuité, linéarité, cohérence, causalité, téléologie, référence) ont été mises en doute.
Les postulats traditionnels de l’historiographie et sa critique évoluent à l’intérieur d’une double aporie. D’un côté, les prémisses mentionnées sont contradictoires en elles-mêmes, étant donné que la pratique de la narration implique qu’elles ne peuvent jamais être pleinement satisfaites (ou alors : réalisées de manière entièrement cohérente). De l’autre côté, la remise en question radicale de ces prémisses peut mener vers une impasse : comment doit-on, comment peut-on écrire l’histoire à l’avenir ?
Les négociations difficiles entre les recherches historiques basées sur une analyse approfondie des sources primaires et leur élaboration rhétorique – plus ou moins consciente – connaissent une longue tradition d’Aristote jusqu’à Hayden White. Apparemment, le réchauffement climatique et les prémisses de l’anthropocène ajoutent une nouvelle dimension à cette problématique. Celle-ci implique les changements dans une historiographie de modifier l’historiographie à destination d’une reconnaissance des défis de notre nouvelle condition humaine. Nous pouvons soupçonner que les narrations d’ordre littéraire, artistiques, en particulier visuelles (comme les films et les séries télévisées), offriront des possibilités à cette nouvelle historiographie en raison de leurs modes de représentation expérimentaux. Le médium de la littérature ainsi que les médias des arts visuels ont, par conséquence, une fonction sismographique en ce qui concerne les futurs développements dans le champ de la théorie de l’histoire.

L‘objectif: La conférence sera l’occasion de se poser les questions suivantes : comment une historiographie littéraire ou esthétique peut-elle s’émanciper des prémisses de l’historiographie traditionnelle ? Offrira-t-elle des possibilités de sortir des impasses de la modernité ? Les réponses à de telles questions devraient également prendre en compte les effets d’une historiographie critique sur la conscience de soi et, en tant que tels, évaluer la relation entre la littérature et l'histoire. En dehors des questions de légitimité auxquelles une historiographie littéraire sera sans aucun doute confrontée, nous souhaitons discuter des synergies potentielles entre les études littéraires, l'histoire, la théorie de l'histoire, l'esthétique, la linguistique et d'autres domaines d'études contigus - tant synchroniquement que diachroniquement.

La perception de soi: L'objectif de la conférence est ainsi de créer un espace de dialogue entre les chercheurs provenant de disciplines orientées vers l'esthétique et d'autres orientées vers l'histoire, mais dont la relation a souvent été caractérisée par des difficultés communes. Nos discussions transdisciplinaires devraient nous permettre de favoriser une collaboration entre des disciplines qui ont jusqu'à présent été cloisonnées et d'explorer des territoires inconnus où notre vocabulaire habituel pourrait ne plus suffire.

Les questions suivantes (liste non-exhaustive) peuvent inspirer un dialogue transdisciplinaire productif (histoire, critique littéraire, d’autres disciplines esthétiques).

1. L’histoire dans la littérature :
- Comment les débats littéraires sur les événements historiques influencent-ils la perception collective de ces événements eux-mêmes ?
- La fictionnalisation des res gestae : licences et limites de l'adaptation littéraire de sujets historiques.
- Où se situent les limites discursives qui doivent être respectées pour une approche pertinente des res gestae ?
- Comment le changement climatique et l'anthropocène influencent-ils la représentation des événements historiques dans la littérature et dans les autres médias ?

2. La littérature comme histoire/s :
- Quelles sont les conditions d'un dialogue productif entre la littérature et l'histoire ?
- Comment la relation entre les disciplines se constitue-t-elle à partir de l'objectif partagé d'écrire de l'histoire/des histoires ?
- Comment la littérature peut-elle devenir un médium adéquat de la thématisation de l'histoire ?
- Comment les formes de représentation littéraire et artistique peuvent-elles aider à décrire des processus historiques à long terme tels que le changement climatique ? Quels modes de narration mettent-ils à disposition ?
- Abolition des barrières disciplinaires : Que se passe-t-il lorsque les « fossés » entre la littérature, les sciences littéraires et l'histoire sont surmontés ? Qu'avons-nous « à perdre » ? L'Anthropocène nous « oblige »-t-il (intellectuellement) à reconstruire des ponts ?
- La lecture avérée de la littérature a-t-elle une influence épistémologique et/ou stylistique dans l'oeuvre des historien.ne.s ?
- Qui écrit ? Quelle(s) histoire(s) est/sont racontée(s) ? Dans quelle mesure les concepts d'auteur existants sont-ils affectés par l'anthropocène ? Les formes de narration orales et collectives gagnent-elles en importance face à la problématique de l'(in)justice climatique ?

3. La réorientation inter- et transmédiale de l’historiographie :
- Quelles interactions et références de la littérature à d'autres médias sont possibles dans le contexte mentionné ? Comment les techniques des médias non-littéraires influencent-elles la représentation littéraire de l'histoire ? (On pense à la visualisation (je ne sais pas ce que vous voulez dire par là mais le mot ne s’emploie pas. Visibilité ? mais le sens n’est pas forcément le même) et l’orientation vers les mécanismes de signification des nouveaux médias visuels du XXe siècle).
- Quel rôle jouent par exemple les procédés de représentation visuelle dans la thématisation et la représentation littéraire et esthétique de l'histoire ?
- Dans quelle mesure peut-on également mettre en évidence des références et des interactions entre les (autres) médias esthétiques et l'historiographie ? Quel rôle jouent les produits médiatiques (par exemple la photographie, les films, les productions (sérielles) sur YouTube) pour l'historiographie ? Quel est le statut des images pour l'historiographie / l'historique ?
- Quelle est la pertinence des interactions intermédiales dans les conditions de l'anthropocène ?

4. Laboratoire : écrire l’histoire, écrire des histoires ?
- Comment surmonter de manière productive le scepticisme à l'égard des « histoires » (littéraires) ?
- Plaidoyer pour l'histoire comme histoires ?
- Comment continuer à écrire l'histoire/les histoires dans l'anthropocène ?
- La transparence et la méta-référence nous offrent-elles des stratégies de résolution ? – Est-ce que l’entreprise d’écrire de l'histoire voire des histoires est finalement impossible ?

Organisation: La conférence interdisciplinaire Raconter des « Histoire.s » dans l‘anthropocène aura lieu du 4 au 6 septembre 2024 à l’Université de Constance (Universität Konstanz, Constance, Allemagne). Nous acceptons les contributions des domaines de recherches historiques, de la critique littéraire, des études culturelles et des disciplines académiques apparentées. Nous vous invitons à soumettre votre proposition pour une présentation de 20 minutes (max. 1 page DIN A4), accompagnée d’une brève notice biographique, jusqu’au 1er septembre 2023 au comité d’organisation : anthropo@germlit.rwth-aachen.de.
Nous invitons chaleureusement les chercheur.e.s en début de carrière à soumettre leur proposition !
Nous vous informerons de notre décision début 2024.
La conférence se déroulera en anglais, en allemand et en français. Nous prévoyons de publier les actes sous forme d'un volume édité. Nous visons également à couvrir les frais de voyage et d'hébergement.

Contributions confirmées:
Prof. Dr. Dipesh Chakrabarty (University of Chicago)
Prof. Dr. Ewa Domańska (Stanford University)
Prof. Dr. Gabriele Dürbeck (Universität Vechta)

Kontakt

anthropo@germlit.rwth-aachen.de

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Sprach(en) der Veranstaltung
Englisch, Französisch, Deutsch
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