Die SA in der Region. Akteure, Narrative und Praktiken einer nationalsozialistischen Gewaltorganisation

Die SA in der Region. Akteure, Narrative und Praktiken einer nationalsozialistischen Gewaltorganisation

Veranstalter
Institut für Landesgeschichte, Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt, Halle (Saale) / Professur für Hessische Landesgeschichte, Philipps-Universität Marburg / Sonderforschungsbereich/Transregio 138 »Dynamiken der Sicherheit. Formen der Versicherheitlichung in historischer Perspektive« (Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt, Halle (Saale))
Ausrichter
Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt, Halle (Saale)
Veranstaltungsort
Landesmuseum für Vorgeschichte / Hörsaal
PLZ
06114
Ort
Halle (Saale)
Land
Deutschland
Findet statt
Hybrid
Vom - Bis
26.10.2023 - 27.10.2023
Deadline
20.10.2023
Von
Yves Müller, Institut für Landesgeschichte, Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt

Workshop, 26./27. Oktober in Halle (Saale)

Die SA in der Region. Akteure, Narrative und Praktiken einer nationalsozialistischen Gewaltorganisation

Die nationalsozialistische Sturmabteilung (SA) war eine der größten und bedeutendsten Gliederungen der NSDAP. Eine Regionalgeschichte der SA bleibt trotzdem Desiderat. Dabei kann gerade die Regionalgeschichte mit ihrer vergleichenden Perspektive und im Sinne einer Gesellschaftsgeschichte der Region(en) vertiefte Erkenntnisse für das Wirken dieser NS-Gliederung liefern. Ein regional- und landeshistorischer Zugang ermöglicht es zudem, spezifische kulturelle Traditionen und soziale Einflussfaktoren, Kontinuitäten und Brüche, aber auch Ähnlichkeiten, Gemeinsames und Differenzen herauszuarbeiten.
Der Workshop möchte einigen Desiderata aufspüren. Mit dem Blick auf die vergleichende Regionalgeschichte ebenso wie die Landes-, Stadt- und Lokalgeschichte sowie die transnationale Geschichte der SA in der Zeit ihres Bestehens von 1921/25 bis 1945 möchte der Workshop nun einen Beitrag zur Erforschung dieser von der Geschichtswissenschaft »vernachlässigten« Organisation leisten. Berücksichtigt werden soll dabei auch die Nach- und Rezeptionsgeschichte der SA nach 1945.

Programm

26.10.2023
12:00 Ankommen
12:30 Begrüßung
Michael Hecht, Leiter des Instituts für Landesgeschichte

12:45 Einführung
Martin Göllnitz (Marburg) & Yves Müller (Halle)

13:00 – 13:45 Keynote
Die vielen Gesichter der SA. Chancen und Herausforderungen einer regionalgeschichtlichen Annäherung
Daniel Siemens (Newcastle)

Pause

14:15 – 15:45 Panel I / Machtübernahme

Die Rolle der SA-Sonderkommissare bei der Schutzhaftpraxis in der bayerischen Pfalz (1933/1934)
Miriam Breß (Mainz)

»Gestern Moor – morgen Erbhof«. SA-Repräsentation und Herrschaftssicherung im Emsland 1934-37
David Reinicke (Celle)

Eine SA-Formation der besonderen Art. Die »Österreichische Legion« – ein Instrument früher nationalsozialistischer Aggressionspolitik
Michael E. Holzmann (Geretsried)

16.00 – 17:30 Panel II / Besatzung und Kollaboration

Die SA im Spiegel der Nazifizierungspolitik in Luxemburg
Jérôme Courtoy (Luxemburg)

Die Rolle der SA beim Aufbau des Mustergaues Sudetenland und ihr Einfluss auf die sudetendeutsche Bevölkerung
Eliška Poloprudská (Ústí nad Labem)

Rekrutierung und »Bandenkampf«. SA und Wehrmannschaften in der Untersteiermark 1941-1945
Yves Müller (Halle)

Pause

17:45 – 18:45 Panel III / Zweiter Weltkrieg

Verflechtung oder Verfilzung? Die SA im oberschlesischen Industriegebiet und die Sonderformation Ebbinghaus im Septemberfeldzug 1939
Grzegorz Bębnik (Katowice)

Die Bedeutung der SA in der Schlacht um Berlin 1945
Gabriel Wolfson (Tübingen)

19:30 Abendessen

27.10.2023
9:15 – 10:45 Panel IV / Habitus, Männlichkeit, Mitgliedschaft

Lüge und Wahrheit in der Konstruktion des Märtyrertodes: Der Fall des SA-Mannes Georg Hirschmann in München
Jesús Casquete (Bilbao)

Masculinity under Scrutiny? SA-Men‘s experience of manliness in the early years of the Third Reich
Désirée Paola Hotz (London)

Die Macht der SA: Netzwerke, Karriereoptionen und Grenzen vor und nach der Röhm-Krise
Beate Winzer (Berlin)

Pause

11:00 – 12:00 Panel V / Stahlhelm und SA

»Getrennt marschieren, vereint schlagen«? (Front-)Soldaten der Bewegung in Kooperation und Konkurrenz: SA und Stahlhelm vor Ort
Anke Hoffstadt (Düsseldorf)

“Braun oder Feldgrau?” SA und Stahlhelm im süddeutschen Raum 1933-1935
Dennis Werberg (Dresden)

Pause

12:15 – 13.15 Panel VI / Selbstzeugnisse/ Tagebücher

»Appell geschwänzt«. Das Tagebuch eines Truppführers der SA-Leibstandarte
Geoffrey Giles (Gainesville)

Power and Territorialisation: SA Imagery and Propaganda in Wiesbaden, 1926-1939
Jacob Berg (Sydney)

Abschluss

Kontakt

Anmeldung
Teilnehmende werden um verbindliche Anmeldung per Email an landesgeschichte@lda.stk.sachsen-anhalt.de bis zum 20. Oktober 2023 gebeten. Konferenzsprachen sind Deutsch und Englisch.

Martin Göllnitz, Wiss. Ass., Professur für Hessische Landesgeschichte, Philipps-Universität Marburg, mgoellnitz@uni-marburg.de
Yves Müller, Referent, Institut für Landesgeschichte, Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt, Halle (Saale), ymueller@lda.stk.sachsen-anhalt.de

https://archlsa.de/de/institut-fuer-landesgeschichte.html