55. Deutscher Historikertag

Dynamiken der Macht

Veranstalter
Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands e.V.
PLZ
53113
Ort
Bonn
Land
Deutschland
Findet statt
In Präsenz
Vom - Bis
16.09.2025 - 19.09.2025
Deadline
30.09.2024
Von
Felix Gräfenberg, Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands e.V.

55. Deutscher Historikertag

Mit Vorfreude sehen der Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands (VHD) und das Ortskomitee dem nächsten Historikertag entgegen, der vom 16. bis 19. September 2025 in Bonn stattfinden wird. Der Historikertag ist das größte Podium der deutschsprachigen Geschichtswissenschaft. In ihm spiegelt sich die aktuelle historische Forschung in ihrer ganzen Vielfalt und internationalen Vernetzung wider. Themenschwerpunkt im kommenden Jahr ist „Dynamiken der Macht“. Ein Drittel der Sektionen soll diesem Leitthema gewidmet sein. Die übrigen Sektionen sind in der Wahl der Themenvorschläge frei.

55th German Historians’ Day

The Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands (VHD) and the local hosting committee are looking forward to the next Historikertag, which will take place in Bonn from September 15 to September 19, 2025. The Historikertag is the largest platform of the German-speaking historical profession. It reflects the current state of research in its full diversity and international networks. The thematic focus of next year’s meeting is “Dynamics of Power.” A third of the sessions should be dedicated to this guiding theme. The rest of the session applicants are free to propose their own themes.

Dynamiken der Macht

„Macht“ und „Machtmissbrauch“ sind derzeit in aller Munde. Ursachen und Folgen von Macht werden allerdings ganz unterschiedlich bewertet und eingeschätzt. So legen beispielsweise die Diskussionen im Zuge der #MeToo-Bewegung, um kirchliche Institutionen oder um Universitäten bestehende Machtmechanismen und deren fatale Möglichkeiten zum Missbrauch offen. Daran anschließend wird gefragt, wie sich diese verändern lassen. In anderen Zusammenhängen – etwa in den internationalen Beziehungen spätestens seit dem russischen Angriff auf die Ukraine – wird Macht dagegen zunehmend als unhintergehbare Größe verstanden, die eine regelbasierte Ordnung in Frage stellt und die es, gewollt oder ungewollt, zu akzeptieren gilt.

In der Geschichtswissenschaft zählt Macht seit jeher zu den wichtigsten Analysekategorien. Für historische Untersuchungen geht es dabei immer wieder um ganz konkrete Fälle von Machtmissbrauch und -kontrolle. Gleichzeitig wird nach der Entstehung, dem Umgang oder der Wirkung von Machtverhältnissen gefragt. In historischer Perspektive erweist sich Macht als Produkt komplexer Beziehungsgefüge und existiert in Politik und Wirtschaft ebenso wie in Familien und Geschlechterbeziehungen. Neben formale Macht treten informelle Formen oder solche kommunikativer oder kultureller Art. Nicht zuletzt verweist das Motto „Dynamiken der Macht“ darauf, dass Macht, wie Herrschaft, eines Resonanzraums bedarf, innerhalb dessen sie sich entfalten kann und gleichzeitig Prozessen von Auflösung, Diffusion oder Subversion unterworfen ist.

Der VHD regt Vorschläge für Sektionen, die sich u. a. mit diesen Aspekten beschäftigen:

- Phänomene des Machtgebrauchs und -missbrauchs, der Machtkontrolle oder der Machtkonflikte in allen Bereichen und in allen Epochen der historischen Wirklichkeit
- Auseinandersetzung mit grundlegenden Mechanismen, Praktiken und Dynamiken von Macht unter diachroner und/oder synchroner Perspektive
- unterschiedliche Formen von Macht und deren Zusammenspiel (formelle und informelle, politische, ökonomische oder kulturelle Formen)
- Phänomene von Machtverlust, von Diffusion oder Subversion bzw. Prozesse von Ermächtigung oder „Empowerment“
- Repräsentation, Kommunikation und Rezeption von Machtverhältnissen
- Diskussion unterschiedlicher Machtbegriffe bzw. -konzepte, historiographiegeschichtliche und methodische Zugänge zu Fragen der Macht
- Reflexionen über das Verhältnis von Wissenschaft und Macht, sei es innerhalb der Geschichtswissenschaft oder im Verhältnis des eigenen Faches nach Außen

Historikertag als Forum aktueller Geschichtsforschung

Der Verband fordert seine Mitglieder auf, den Bonner Historikertag zu einem Forum aktueller Geschichtsforschung über die Epochen, Themen und Methoden hinweg zu machen. Wir hoffen, dass der Historikertag so den Stand der gegenwärtigen Geschichtswissenschaft in ihrer ganzen Breite und Vielfalt zeigen wird. Dazu gehört auch die große internationale Verflechtung der aktuellen geschichtswissenschaftlichen Forschung. Grenzüberschreitende Diskussionen und die Präsenz internationaler Kolleg:innen sind ausdrücklich erwünscht. Wie in der Vergangenheit unterstützen wir finanziell die Teilnahme auswärtiger Sektionsreferent:innen.

Hinweise zur Einreichung und Formaten

Nutzen Sie für Ihren Sektionsvorschlag bitte das PDF-Formular unter:
https://www.historikerverband.de/wp-content/uploads/2024/04/HT2025_Formular_de.pdf

Schicken Sie es bis 30. September 2024 per E-Mail an bonn@historikertag.de. Beachten Sie dazu bitte die Versandhinweise auf dem Formular.

Alle Sektionen sind mit einer Dauer von 1,5 Stunden (90 Minuten) zu planen. Dies ermöglicht die Einbindung von maximal 3 Referent:innen/Podiumsgästen. Formate jenseits eines üblichen Referatsschemas sind ausdrücklich erwünscht. Erfahrungsgemäß verhindern dagegen Sektionskommentare eine ausführliche Diskussion eher, als sie zu befördern. Daher soll auf dem Bonner Historikertag darauf verzichtet werden. Sektionen des Historikertags sollen zu kontroversen Diskussionen anregen. Es ist für die Antragstellung nicht ratsam, bereits durchgeführte Tagungen und Forschungsverbünde nur eines Standorts in einem Sektionsantrag zu reproduzieren.

Erwünscht sind ausdrücklich auch Einreichungen zu digitalen Methoden unter Einbeziehung von digitalen Forschungsdaten und Kontexten der Digital History.

Es wird wieder jeweils ein Programm für Lehrer:innen sowie für Schüler:innen geben. Berücksichtigen Sie das gerne bei der Planung Ihres Sektionsvorschlags.

Personen dürfen sich für die Beteiligung an einer Sektion bewerben. Dabei spielt es keine Rolle, ob sie Antragsteller:in, Referierende oder in einer anderen Funktion Mitwirkende sind. Sektionen können Themen und Probleme einzelner Epochen oder epochenübergreifende Fragestellungen behandeln.

Sektionsanträge können nur von Mitgliedern des VHD eingereicht werden (das gilt bei gemeinsamer Einreichung für alle Antragsteller:innen). Sollten Sie kein Mitglied sein, besteht die Möglichkeit, mit Einreichung des Sektionsvorschlags einen Antrag auf Mitgliedschaft zu stellen. Ein entsprechendes Formular findet sich hier: https://www.historikererband.de/mitgliedschaft/werden-sie-mitglied.html

Wissenschaftler:innen aus dem Ausland können eine Sektion beantragen, sofern sie dabei mit mindestens einem Mitglied des VHD kooperieren.

Achten Sie bitte auf eine ausgewogene Vielfalt bei der Auswahl Ihrer Referent:innen.

Schreiben Sie bei Fragen gerne eine Email an bonn@historikertag.de

Dynamics of Power

“Power” and “the misuse of power” are ubiquitous terms in the present. The causes and consequences of power, however, are evaluated and assessed very differently. For example, the discussions as part of the #metoo movement, church institutions, or universities reveal existing mechanisms of power and their fatal potential for abuse. Consequentially, many have asked about possibilities to change these mechanisms of power. In other contexts – such as in international relations, most recently since the Russian full-scale invasion of Ukraine – power is increasingly understood as an inescapable factor that calls a rules-based order into question and which must supposedly be accepted whether one likes it or not.

In the historical profession, power has always been understood as one of the most important categories of analysis. For historical research, this has always involved very specific cases of the abuse and control of power. At the same time, questions are always raised about the emergence, handling, or effect of power relationships. In a historical perspective, power renders itself as the product of complex fissures in relationships and exists in politics and economics as well as in families and gender relations. Formal power is complemented by informal forms of power or those of a communicative or cultural nature. Lastly, the motto “dynamics of power” refers to the fact that power, like authority, requires a space for feedback within which it can unfold and simultaneously be subjected to a process of dissolution, diffusion, or subversion.

The VHD encourages proposals for sessions which—among other possibilities—address the following issues:

- an engagement with the basic mechanisms, practices, and dynamics of power in diachronic and/or synchronic perspectives
- different forms of power and its interplay (formal and informal, political, economic, or cultural forms)
- the phenomenon of loss of power, its diffusion or subversion or processes of “empowerment”
- representation, communication, and reception of power relationships
- discussion of different conceptions of power or more precisely conceptualizations, historiographical and methodological approaches to questions of power
- reflections about the relationship between science and power, be it within the historical profession or in the relationship of the discipline to the outside world

The Historikertag as a forum into current historical research

The Association calls on its members to make the Bonn Historikertag a forum for current historical research across epochs, topics, and methods. We hope to show the current state of the historical profession in its breadth and diversity. Border-crossing discussions and the presence of international colleagues are particularly welcome. As in the past we will provide financial support for the participation of session participants travelling to participate.

Notes on submission and formats

Please use the following PDF form when submitting session proposals (https://www.historikerverband.de/wp-content/uploads/2024/04/HT2025_Form_en.pdf). Submit applications by 30 September 2024 per email to bonn@historikertag.de and please pay attention to the submission instructions on the form.

All session should be planned to last 1.5 hours (90 minutes). This enables the integration of a maximum of 3 speakers/podium guests. Formats beyond the usual paper presentation format are expressly welcome. Experience has shown that session comments tend to prevent a detailed discussion rather than promoting it. Therefore, the Bonn Historikertag should refrain from session commentators. Sessions of the Historikertag should prompt controversial discussions. It is not advisable, when applying, to reproduce conferences and research networks that have already taken place previously at just one location in a session application.

Submissions on digital methods involving digital research data and digital history contexts are also expressly encouraged.

There will again be a program for both teachers and students. Please take this into account when planning your section proposal.

Individuals may apply to take part in a session. It does not matter whether they are applicants, speakers, or contributors in any other capacity. Sessions can deal with topics and problems of individual epochs or trans-epochal questions.

Session applications may only be submitted by members of the VHD (this applies to all applicants in the case of joint submission). If you are not a member, you can apply for membership while submitting the session proposal. The appropriate form can be found here: https://www.historikererband.de/mitgliedschaft/werden-sie-mitglied.html

Researchers from abroad can apply for a session if they cooperate with at least one member of the VHD.

Please attempt to ensure a balanced diversity when selecting your speakers.

If you have any questions, please contact us via email at: bonn@historikertag.de

Kontakt

bonn@historikertag.de

https://www.historikerverband.de/historikertage/historikertag/
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Sprach(en) der Veranstaltung
Englisch, Deutsch
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