Universität und Familie. Gelehrtenfamilien, Stipendienwesen, Berufungspolitik und soziale Praktiken an Universitäten im Alten Reich (16.–18. Jahrhundert)

Universität und Familie. Gelehrtenfamilien, Stipendienwesen, Berufungspolitik und soziale Praktiken an Universitäten im Alten Reich (16.–18. Jahrhundert), Interdisziplinäre Tagung, 27.−29. Juni 2024, in der Stiftung LEUCOREA (Lutherstadt Wittenberg)

Veranstalter
Prof. Dr. Matthias Asche, Professur Allgemeine Geschichte der Frühen Neuzeit, Universität Potsdam; Dr. Peter Arnold Heuser, Research Fellow am Zentrum für Historische Friedensforschung der Universität Bonn; Patrick Schiele M.A., Universität Potsdam (Stiftung LEUCOREA, Lutherstadt Wittenberg)
Ausrichter
Stiftung LEUCOREA, Lutherstadt Wittenberg
Veranstaltungsort
Collegienstraße 62
PLZ
06886
Ort
Lutherstadt Wittenberg
Land
Deutschland
Findet statt
In Präsenz
Vom - Bis
27.06.2024 - 29.06.2024
Deadline
25.06.2024
Von
Prof. Dr. Matthias Asche (Potsdam), Dr. Peter Arnold Heuser (Bonn), Patrick Schiele M.A. (Potsdam)

Gegenstand der Tagung sind die familialen Strukturen, die das Lehrpersonal nachreformatorischer Universitäten in den drei Jahrhunderten der Frühen Neuzeit im universitären Raum etablierte; ein Phänomen, das in der deutschsprachigen Forschung vor allem unter dem Terminus der „protestantischen Familienuniversität“ diskutiert worden ist. Im Zentrum der Tagungsbeiträge steht die Frage nach dem „Sitz im Leben“, den spezifische Formen der Verflechtung von Amt und Familie in Universität und Territorium hatten, insbesondere die Frage nach ihren sozialen, bildungs- und wissenschaftsgeschichtlichen Implikationen und Folgewirkungen.

Universität und Familie. Gelehrtenfamilien, Stipendienwesen, Berufungspolitik und soziale Praktiken an Universitäten im Alten Reich (16.–18. Jahrhundert), Interdisziplinäre Tagung, 27.−29. Juni 2024, in der Stiftung LEUCOREA (Lutherstadt Wittenberg)

Die präsentierten Fallbeispiele und Übersichtsdarstellungen zielen auf eine interdisziplinäre Reflexion des Phänomens für das Heilige Römische Reich und die böhmische Krone. In konfessionsübergreifender Perspektive werden berücksichtigt: Fragestellungen der historischen Soziologie nach Statuserwerb, Statuserhalt und Statusrepräsentation im historischen Wandel − die rechtlichen und politischen Rahmenbedingungen der Berufung − das Bildungsmäzenatentum und Stipendienwesen, das die Akteure etablierten − die Selbstdarstellung frühneuzeitlicher „Universitätsfamilien“ in ihrer materiellen Kultur, insbesondere in ihrer Memorial- und Sepulchralkultur − nicht zuletzt auch die Reflexion, welche die „Familienuniversität“ der Frühen Neuzeit in Literatur und Forschung fand.

Programm

Beginn: Donnerstag, 27. Juni 2024 – 14:00 Uhr

Begrüßung durch die Stiftung LEUCOREA

Begrüßung durch die Organisatoren: Einführung – Gegenstand – Leitfragen der Tagung

Donnerstag, 27. Juni 2024 – 14:30 bis 18:00

Sektion I: Gelehrtenfamilien und Familienuniversitäten
Moderation: Patrick Schiele M.A.

14:30 Dr. PETER ARNOLD HEUSER (Bonn): Familiale Strategien des Statuserwerbs und des Statuserhalts bei den Rostocker Theologen Quistorp 1614–1766

15:15 Prof. Dr. HEINER LÜCK (Halle-Wittenberg): Im Zeichen des Karpfens: Die mitteldeutsche Gelehrtenfamilie Carpzov

16:00 Kaffeepause

16:30 Dipl.-Kfm. ANDREAS LESSER (München): Gibt es Traditionen im Familienkreis der Pfarrerfamilie Lesser von 1524–2024?

17:15 Prof. Dr. MATTHIAS ASCHE (Potsdam): Katholische Gelehrtenfamilien – oder: Gab es eigentlich auch katholische Familienuniversitäten?

18:30 Abendessen

Freitag, 28. Juni 2024 – 09:00 bis 12:30

Sektion II: Stipendienwesen in Anspruch und Wirklichkeit
Moderation: Prof. Dr. MATTHIAS ASCHE

09:00 PATRICK SCHIELE M.A. (Potsdam): Das kurfürstliche Stipendienwesen an der Universität Wittenberg bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts

09:45 Prof. Dr. MARTIN HOLÝ/Dr. MLADA HOLÁ (Prag): Das Bildungsmäzenatentum im Umfeld der Prager Universität im 16. und 17. Jahrhundert

10:30 Kaffeepause

11:00 Dr. WOLBERT SMIDT adj. Prof. (Jena/Mekelle): Ein frühes Instrument des sozialen Netzes aus rechts- und kulturhistorischer Sicht – die Umwandlung von Altarpfründen zu einem „Familienstipendium“ in Zerbst in der Frühen Neuzeit und die Folgen

11:45 Dr. ELISABETH HEIGL (Berlin): Familienstipendien in Königsberg

12:30 Mittagessen

Freitag, 28. Juni 2024 – 14:30 bis 19:30

Sektion III: Berufungspolitik in Theorie und Praxis
Moderation: Dr. PETER ARNOLD HEUSER

14:30 Dr. BERNHARD HOMA (Hannover): Nur provinzielle Theologenanstalt und „Familienoligarchie“? Zu den Rekrutierungsmustern der Universität Tübingen im 17. und 18. Jahrhundert

15:15 Dr. WOLFGANG MÄHRLE (Stuttgart): Herzogliche Personalpolitik. Die Berufung von Lehrpersonal an die Hohe Carlsschule in Stuttgart

16:00 Kaffeepause, dann Stadtrundgang durch Wittenberg

18:00 Öffentlicher Abendvortrag:
Prof. Dr. MARKUS WRIEDT (Frankfurt am Main): Pater Familias. Familiäre Vermittlung akademischen Wissens bei Martin Luther und Philipp Melanchthon

20:00 Abendessen

Samstag, 29. Juni 2024 – 09:30 bis ca. 11:30

Sektion IV: Memorialkultur und soziale Praktiken von Gelehrtenfamilien
Moderation: Prof. Dr. MARKUS WRIEDT

09:30 PD Dr. ASTRID ACKERMANN (Erfurt/Jena): Professorenfamilien in Thüringen und Hessen und ihre Memorialkultur

10:15 Dr. MARTIN KLÖKER (Osnabrück): Übergänge. Nobilitierte und adelige Gelehrtenfamilien in Leichenpredigt und Kasualschrifttum der Frühen Neuzeit in den baltischen Landen

11:00 Schlussplenum

Kontakt

Prof. Dr. Matthias Asche

Da nur eine begrenzte Anzahl von Plätzen zur Verfügung steht, bitten wir um Anmeldung bis zum 25. Juni 2024 per E-Mail: maasche@uni-potsdam.de

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Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
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