Gründungsworkshop des Arbeitskreises Sexualitäten in der Geschichte

Gründungsworkshop des Arbeitskreises Sexualitäten in der Geschichte

Veranstalter
Sebastian Bischoff, Universität Paderborn; Julia König, Johannes Gutenberg-Universität Mainz; Dagmar Lieske, Goethe Universität Frankfurt/Main in Kooperation mit Adrian Lehne / Martin Lücke / Veronika Springmann, FU Berlin
Veranstaltungsort
FU Berlin
Ort
Berlin
Land
Deutschland
Vom - Bis
17.05.2019 - 18.05.2019
Deadline
01.05.2019
Von
Dagmar Lieske

Obwohl seit den 1990er Jahren auch im deutschsprachigen Raum vermehrt sexualgeschichtliche Studien erschienen sind, ist dieses Thema innerhalb der hiesigen geistes- kultur- und sozialwissenschaftlichen Forschung und Lehre immer noch stark unterrepräsentiert. Außerhalb der sexualwissenschaftlich-medizinischen Fachdisziplin scheint Sexualität weiterhin nicht als seriöser Untersuchungsgegenstand zu gelten und wird häufig pauschal mit der Geschlechterforschung verknüpft, die gleichfalls immer noch randständig ist.

In Kooperation mit dem DFG-Projekt »Die Homosexuellenbewegung und die Rechtsordnung in der Bundesrepublik«/Arbeitsbereich Didaktik der Geschichte am Friedrich-Meinecke-Institut der Freien Universität Berlin und der Forschungsstelle Kulturgeschichte der Sexualität an der Humboldt-Universität zu Berlin laden wir dazu ein, aktuelle Forschungsansätze zur Geschichte der Sexualitäten zu diskutieren und sich an der Gründung eines Arbeitskreises zu beteiligen.

Bitte melden Sie sich hierfür bis spätestens 1. Mai 2019 unter folgender email Adresse an:

registration-zg@kw.upb.de

Leider können wir für die Teilnehmer/innen keine Reisekosten übernehmen!

Programm

Freitag, 17. Mai 2019

ab 12:30: Eintreffen und Begrüßung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer

13:00: Eröffnung der Tagung durch Sebastian Bischoff (Universität Paderborn), Julia König (Universität Mainz) und Dagmar Lieske (Universität Frankfurt/Main)

Grußworte: Dekan/Martin Lücke (FU Berlin)

13:15: Panel I: Theoretische Grundlagen und Quellenzugänge
Moderation: Julia König (Universität Mainz)

Ulrike Klöppel (HU Berlin): Eigensinnige Grenzgänge wider die Geschlechterordnung und Sexualpolitik der DDR. Anregungen für eine queere, verflochtene Sexualitäts- und Geschlechtergeschichte am Beispiel von Geschlechtstransitionen in der DDR

Jan-Henrik Friedrichs (Universität Hildesheim): "Figuren des Sprechens, Schweigens und Zeigens im historischen Diskurs zu 'Pädophilie' und 'sexuellem Missbrauch'. Einige methodologische und forschungsethische Überlegungen".

Adrian Lehne/Martin Lücke/Veronika Springmann (FU Berlin): Queers: Better blatant than latant – Von Sichtbarkeiten und Solidaritäten – Repräsentationen von Sexualität im Film Pride

14:15 Diskussion

14.45: Pause mit Kaffee

15:15: Panel II: Sexualität und Körper

Moderation: Julia König (Unversität Mainz)

Piro, Katerina (Universität Mannheim): „Vergiss ja nicht, die kleinen weißen Paketchen mitzubringen"! Fertilitätsentscheidungen in Ego-Dokumenten

Teresa Tammer (Deutsches Hygiene-Museum Dresden): Verbreitet und verborgen – Scheidenspülapparate zur Geburtenkontrolle in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts

Alfred Stefan Weiß (Universität Salzburg): „Sexualität und Gesundheit – eine neue Perspektive in der Sexualitätsforschung oder alter Wein in neuen Schläuchen?“

16:15: Diskussion

16:45: Pause

17:15: Panel III: Panel: Sexualitäten vor Gericht

Moderation: Sebastian Bischoff (Universität Paderborn)

Elisa Heinrich (Universität Wien): "Gleiche Rechte, gleiche Strafen? Frauenbewegungen diskutieren die mögliche Aufnahme weiblicher Homosexualität in das deutsche Strafrecht (1909-1912)"

Daniel Speier (Universität Gießen): Die Frankfurter Homosexuellenprozesse 1950/51 – ein frühes Fallbeispiel für die Doppelgesichtigkeit der jungen Bundesrepublik Deutschland

18:00: Diskussion

18:30: Pause

19:00: Keynote

Franz X. Eder (Universität Wien): Geschichte und Historiografie der Sexualität/en heute

Moderation: Martin Lücke (FU Berlin)

20:30: Gemeinsames Abendessen – Domäne Dahlem

Samstag, 18. Mai 2019

9:30: Sektion IV: Praktiken der Subjektivierung und Identitätskonstruktionen

Moderation: Veronika Springmann (FU Berlin)

Maria Bühner (Universität Leipzig): Subjektivierung weiblicher* Homosexualität in der DDR. Vorläufige Ergebnisse eines Forschungsprojekts

Sonja Matter (Universität Bern): Sexualität, Macht und das Ende der Kindheit: Mädchen und die Bestimmungen zum sexuellen Schutzalter in der Schweiz (1940-1980)

Daniela Müller (TU Berlin): "Bewegender Sex. Die Jugendkulturbewegung und die Konstruktion eines fluiden Selbst zu Beginn des 20. Jahrhunderts“

10:30: Diskussion

11:00: Pause

11.15: Panel V: Sexualität und Tabu

Moderation: Adrian Lehne

Sophie-Marie Rotermund/Geesche Wilts (Universität Hamburg/Universität Wien): Zum Tabu der Sexualität in der Prähistorischen Archäologie. Hemmschwellen, Ansätze und
Ausblicke.

Madita Oeming (Universität Paderborn): Von Onania zur #NoFapChallenge – Über Westliche Anti-Masturbations-Diskurse

12:00: Diskussion

12:15 Synthese, Perspektiven der Tagung: Sebastian Bischoff, Julia König, Dagmar Lieske, Martin Lücke

12:30: Pause

13:00: Gemeinsame Diskussion über die Gründung eines Interdisziplinären Arbeitskreises "Sexualitäten in der Geschichte"
Moderation: Sebastian Bischoff, Julia König, Dagmar Lieske

14:00 Ende der Tagung

Kontakt

Dagmar Lieske
Theodor-W.-Adorno Platz 6
D-60323 Frankfurt am Main

lieske@em.uni-frankfurt.de