Zwischen Teilhabe, Revolte und Marginalisierung? Die Stände der österreichischen Länder in der Neuzeit (1500-1848/49)

Zwischen Teilhabe, Revolte und Marginalisierung? Die Stände der österreichischen Länder in der Neuzeit (1500-1848/49)

Veranstalter
Institut für Römisches Recht und Rechtsgeschichte / Univ.-Prof. DDr. Martin P. Schennach und Dr. Julian Lahner
Veranstaltungsort
Universität Innsbruck
Ort
Innsbruck
Land
Austria
Vom - Bis
05.06.2020 -
Deadline
31.07.2020
Website
Von
Institut für Römisches Recht und Rechtsgeschichte

Seit der Veröffentlichung des Tagungsbandes „Bündnispartner und Konkurrenten der Landesfürsten? Die Stände der Habsburgermonarchie“ vor zwölf Jahren ist es um die frühneuzeitliche Ständeforschung in der Habsburgermonarchie wieder ruhiger geworden, auch wenn einzelne Historiker wie William D. Godsey oder Philip Steiner in den letzten Jahren Monographien zu Landständen einzelner Erbländer vorgelegt haben. Eine vergleichende und zusammenfassende Zusammenschau ist jedoch nach wie vor (oder schon wieder) ein Desiderat. – Ein entsprechendes Forum der Begegnung für rezentere, unter Umständen neue Forschungstendenzen aufgreifende oder neue Thesen formulierende Forschungen möchte die projektierte Tagung sein, in der wie bereits vor zwölf Jahren die Landstände der österreichischen Länder in der Frühen Neuzeit im Vordergrund stehen sollen. Die zeitliche Eingrenzung ist dabei nicht strikt zu verstehen, vielmehr können auch spätmittelalterliche Entwicklungslinien sowie Nachwirkungen über die Revolution von 1848/49 hinaus (wie Konzepte neuständischer Repräsentation) ebenfalls in den Blick genommen werden. Grundsätzlich ist die für März 2021 geplante Konferenz für alle rund um die frühneuzeitlichen Ständen im frühneuzeitlichen habsburgischen Herrschaftskomplex offen, wobei ausdrücklich auch Beiträge über Ungarn oder Böhmen und die jeweiligen Nebenländer oder über Gebiete an der Peripherie wie die österreichischen Niederlande erwünscht sind. Die folgenden Themenstellungen verstehen sich folglich nur als exemplarische, aber keineswegs erschöpfend zu verstehende Impulse.

1.) Identitätsbildung und Selbstwahrnehmung:
- Ständisches Geschichtsbewusstsein
- Erbhuldigungen – zwischen Rechtsakt und Inszenierung
- Klientelismus und Korruption: Aufgaben und Einflussnahme einzelner Familien bzw. Landstände auf die ständischen Strukturen (Ämter und Behörden)
- Bedeutungsverlust der Stände im 18. und 19. Jahrhundert – nur eine These?
- Brüche und Kontinuitäten
- Entwicklung einzelner ständischer Kurien
2.) Herrschaft, Verwaltung und Repräsentation:
- Zusammensetzung und Aufgaben ständischer Ausschüsse, Kollegien und Deputationen und deren Entwicklung
- Entwicklung und Bedeutung einzelner Ämter
- Zeremoniell
- strukturelle Besonderheiten
- Generallandtage
- Landesfürstliche-ständische Kommunikation
3.) Stände und Recht(spraxis)
- Stände und Gesetzgebung
- Stände und Gerichtsbarkeit
- Stände und Staatsrechtslehre
- Gravamina

Die vom Institut für Römisches Recht und Rechtsgeschichte der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck (Julian Lahner, Martin P. Schennach) veranstaltete Tagung findet voraussichtlich vom 11. bis 12. März 2021 in Innsbruck statt. Eine Publikation der Beiträge ist vorgesehen. Einreichungen von Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftlern sind ausdrücklich erwünscht.
Bitte senden Sie Ihren Vorschlag für einen Vortrag mit einer Kurzbeschreibung in deutscher, englischer oder französischer Sprache bis zum 31. Juli 2020 an Univ.-Prof. DDr. Martin P. Schennach (martin.schennach@uibk.ac.at.). Wir freuen uns auf Ihre Ideen.

Programm

Kontakt

Martin P. Schennach

Innrain 52
6020 Innsbruck

martin.schennach@uibk.ac.at