Die 1954 gegründete Rheinisch-westfälische Zeitschrift für Volkskunde enthält regionale und überregionale Beiträge auf dem Gebiet der Volkskunde, Kulturanthropologie bzw. der Alltagskulturforschung. Die Themen stehen für die Vielfalt der Inhalte und Methoden im Fach, sie sind sowohl historisch als auch gegenwartsorientiert. Dabei bezeichnet „rheinisch-westfälisch“ nicht die Grenzen des Interesses, vielmehr bildet es den Ausgangspunkt für einschlägige Forschungen. Für den weiten räumlichen und thematischen Blickwinkel der RWZ steht auch ihr 2020 hinzugefügter Untertitel „Beiträge zur Alltagskultur in Nordwestdeutschland“.
Seit 2020 tragen vier partnerschaftlich verbundene Institute und Vereine die RWZ: – das LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte, Bonn, – das Kulturanthropologische Institut Oldenburger Münsterland, Cloppenburg, – die Westfälische Vereinigung für Volkskunde e.V., Münster, – die Rheinische Vereinigung für Alltagskulturforschung e.V., Bonn.
INHALT
Editorial 7
Hinrich Siuts zum 90. Geburtstag 9
Schwerpunktthema: Religiosität und Spiritualität im ländlichen Raum
Christine Bischoff, Mirko Uhlig: „Die Kirche im Dorf lassen …“? Zur Bedeutung von Religiosität und Spiritualität im ländlichen Raum 13
Manuel Trummer: Den Kult im Dorf lassen … Ritual und Gemeinschaft als ländliche Alteritätsmarker in populären Medien 24
Marina Jaciuk: Die ländliche Region von Las Hurdes in Spanien. Vom „rauen Tal voller Dämonen“ zum „Paradies des Übernatürlichen“ 39
Martin Papenheim: Erleuchtung auf dem Lande. Von Gurus, Stupas, Tantra-Kursen und Meditations-Retreats in der deutschen Provinz (1970–2020) 62
Claudia Willms: „Demonstration ist Gebet“. Reflexiv-hybride Katholizität und innovative Glaubens- und Praxisformen einer friedensbewegten Dominikanerschwester 84
Theresa Müller: „Das weist uns auf einen der tiefsten Unterschiede zwischen Dorfseele und Stadtseele …“. Zur Materialität und Alltagspraktik von Himmelsbriefen im Ersten Weltkrieg 103
Jochen Ramming: Die Synagoge bleibt im Dorf! Beobachtungen zum aktuellen Umgang mit ehemaligen Synagogenbauten im ländlichen Franken 125
Jonas Blum: Eine Synagoge zieht um. Der Wiederaufbau der Allersheimer Synagoge im Fränkischen Freilandmuseum Bad Windsheim 139
Alina Hilbrecht und Raphael Thörmer: Was bleibt vom Notkirchenprogramm? Transformationsprozesse in den evangelischen Notkirchengemeinden seit 1948 158
Sabine Kienitz: Schreiben, um gehört zu werden. Zur Materialität religiöser Kommunikation im Medium des Anliegenbuchs 178
Weitere Aufsätze
Robin Peters: „Unberührt seit Urzeiten“? Eine archäologische Perspektive auf das Alter des Hambacher Waldes 197
Christopher Wartenberg: Timing isn’t my strong suit. Perspektiven zur Person und Figur des Stotterers 211
Ingeborg Scholz: Der „verbohnte“ Pelargus und die Bedeutung der Humoralpathologie für die frühneuzeitliche Nahrungsforschung 223
Berichte 232
Buchbesprechungen 256
Autorinnen und Autoren 296