Karl-Christ-Preis für Alte Geschichte 2021

Von
Stefan Rebenich, Historisches Institut, Abteilung für Alte Geschichte und Rezeptionsgeschichte der Antike, Universität Bern

Preisträger 2021:
Prof. Dr. Klaus Hallof

Der mit 25.000 Euro dotierte Karl-Christ-Preis, der dem Andenken an den Marburger Althistoriker Karl Christ gewidmet ist, wird 2021 zum fünften Mal verliehen. Er zeichnet im zweijährigen Turnus herausragende wissenschaftliche Leistungen auf dem Gebiet der Alten Geschichte und ihrer Nachbardisziplinen sowie der Wissenschafts- und Rezeptionsgeschichte des Altertums aus und wird im Wechsel an den Universitäten Frankfurt a.M. und Bern vergeben, wo die Tradition Karl Christs fortgeführt wird.

Der diesjährige Preisträger ist Prof. Dr. Klaus Hallof (BBAW), der von einer Vielzahl höchst angesehener Forscherinnen und Forscher aus dem In- und Ausland vorgeschlagen wurde. Klaus Hallof ist ein brillanter Epigraphiker, der sein ganzes Forscherleben dem griechischen Inschriftenwerk der Berliner Akademie, den Inscriptiones Graecae, gewidmet hat. Auch unter den schwierigen Bedingungen in der DDR hat er mit großer innerer Unabhängigkeit altertumswissenschaftliche Grundlagenarbeit geleistet und Quellen erschlossen, ohne die neue Erkenntnisse in der Alten Geschichte nicht zu erzielen sind. Als vorzüglicher Wissenschaftler und erfolgreicher Wissenschaftsorganisator hat er nach der Wende die Inscriptiones Graecae zu einem Vorzeigeprojekt der altertumswissenschaftlichen Unternehmungen der Berliner Akademie gemacht. Klaus Hallof steht damit in der Tradition der bedeutenden Vertreter seines Faches: August Böckh, Theodor Mommsen und Ulrich von Wilamowitz-Moellendorff. Dabei betreibt er die griechische Epigraphik nicht im Elfenbeinturm, sondern vermittelt sie auch weiteren Kreisen, etwa durch online präsentierte deutsche Übersetzungen der zum Teil nur dem Spezialisten verständlichen Originalinschriften. Schließlich hat er sich immer wieder mit der Geschichte seines Faches beschäftigt und damit die wissenschaftsgeschichtlichen Forschungen Karl Christs fortgesetzt.

Die Verleihung findet auf Grund der Pandemie erst am 2. April 2022 an der Universität Frankfurt a.M. statt. Eine separate Einladung wird Anfang des nächsten Jahres ergehen.

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