1 Projektleitung (m/w/d) "Gedenk- und Lernort" (MPI Psychiatrie München)

1 Projektleitung (m/w/d) "Gedenk- und Lernort am Max-Planck-Institut für Psychiatrie"

Employer
Max-Planck-Institut für Psychiatrie (Kraepelinstraße 2-10)
Place of work
Kraepelinstraße 2-10
Zipcode
80804
Place of work
München
Country
Germany
Deadline
30.05.2023
By
Philipp Rauh, Institut für Geschichte und Ethik der Medizin, Technische Universität München

Am Max-Planck-Institut für Psychiatrie in München soll ein "Gedenk- und Lernort" etabliert werden, der sich nachhaltig und kritisch mit der eigenen NS-Vergangenheit auseinandersetzt. Dafür wird baldmöglichst eine Projektleitung gesucht.

1 Projektleitung (m/w/d) "Gedenk- und Lernort am Max-Planck-Institut für Psychiatrie"

Am Max-Planck-Institut für Psychiatrie erforschen Grundlagenwissenschaftler:innen und Kliniker:innen die Ursachen komplexer psychiatrischer Erkrankungen. Das Ziel ist, durch die einzigartig enge Verbindung von Grundlagenforschung, klinischer Forschung und Patientenversorgung die gewonnenen Erkenntnisse in neue diagnostische Möglichkeiten und Behandlungs- sowie Präventionsansätze umzuwandeln.

Das Max-Planck-Institut für Psychiatrie setzt sich kritisch mit der eigenen Geschichte im Nationalsozialismus auseinander. Das Vorgängerinstitut, die Deutsche Forschungsanstalt für Psychiatrie, avancierte zu einem Zentrum der nationalsozialistischen Erbgesundheits- und Rassenpolitik. Einer der damaligen Leiter Ernst Rüdin beteiligte sich federführend an der Planung und Durchführung des „Gesetzes zur Verhütung erbkranken Nachwuchses“; zudem war er auch in die NS-„Euthanasie“ involviert. Am Hirnpathologischen Institut der Deutschen Forschungsanstalt wiederum fand unethische Forschung an Präparaten von Opfern des Nationalsozialismus, insbesondere der Krankenmorde statt. Die NS-Aufarbeitung erfolgt derzeit durch das von der Max-Planck-Gesellschaft initiierte, internationale und unabhängige Forschungsprojekt „Hirnforschung an Instituten der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft im Kontext nationalsozialistischer Unrechtstaten: Hirnpräparate in Instituten der Max- Planck-Gesellschaft und die Identifizierung der Opfer“. Die Ergebnisse dieses Projektes sollen in einen zu etablierenden Gedenk- und Lernort am Institut einfließen. Dafür suchen wir baldmöglichst eine Projektleitung (m/w/d).

Ihre Aufgaben:

- Konzeption und Umsetzung eines Lern- und Gedenkorts am Max-Planck-Institut für Psychiatrie, der sich schwerpunkthaft der Geschichte der institutionellen Vorläuferorganisation (DFA) während des NS-Regimes und dem heutigen Umgang mit der historischen Verantwortung widmet
- Projektleitung, Planung und Steuerung aller Projektabschnitte, Abstimmung mit den beteiligten Stellen im Institut und jeweiligen Stakeholdern
- Einbindung des Lernorts in die Netzwerke der lokalen und regionalen Erinnerungslandschaften sowie die Erinnerungskultur der Max-Planck-Gesellschaft
- Schnittstelle zur forschungs- und medizinethischen Aus- und Fortbildung in der Max-Planck-Gesellschaft im Sinne von verantwortlichem Handeln in der Wissenschaft (Gute Wissenschaftliche Praxis)
- Zusammenarbeit mit dem Pressebüro des Instituts zur öffentlichkeitswirksamen Darstellung
- Führung von Besucher:innengruppen und Betreuung von Einzelpersonen in der Alltagsarbeit am Lernort, Verwaltungsaufgaben
- Bearbeitung von Anfragen seitens der Öffentlichkeit und der NS-Opfer(-gruppen) sowie deren Angehörigen

Ihr Profil:

- Hochschulabschluss (vorzugsweise Promotion) in den Fächern Geschichte, Sozial- oder Politikwissenschaften bzw. ein vergleichbarer Abschluss mit den Schwerpunkten Zeitgeschichte im 20. Jahrhundert oder Public History
- idealerweise praktische Erfahrungen in der Gedenkstätten-, Ausstellungs- oder Museumsarbeit, der Bildungsarbeit, der Kunst- oder Kulturpädagogik
- möglichst gute Kenntnisse der NS-Geschichte, insbesondere der NS-„Euthanasie“-Verbrechen sowie der lokalen/regionalen Erinnerungslandschaft und deren Akteur:innen
- idealerweise Kenntnisse und Erfahrungen in der Konzeption und Umsetzung von Gedenk- und Informationsprojekten zur Geschichte des Nationalsozialismus
- Erfahrungen im Projekt- und Veranstaltungsmanagement
- sehr gute Deutsch- und Englischkenntnisse
- Kompetenz in der zielgruppengerechten und medienspezifischen Kommunikation
- analytisches Denken
- IT-Kenntnisse für die digitalgestützte Begleitung und Abbildung der jeweiligen Prozesse

Unser Angebot:

- ein interessantes und verantwortungsvolles Aufgabengebiet an einem der führenden Forschungsinstitute auf dem Gebiet der Neurowissenschaften
- Bezahlung nach TVöD-Bund bis max. Entgeltgruppe E 14 (unter Berücksichtigung der fachlichen Voraussetzungen) mit allen üblichen Sozialleistungen des öffentlichen Dienstes, wie z.B. attraktive Altersvorsorge, Jahressonderzahlung, Leistungsprämie
- flexible Arbeitszeit (Gleitzeitregelung mit Zeiterfassungssystem)
- modern ausgestatteter Arbeitsplatz, keine Großraumbüros
- Homeoffice möglich
- sehr gute Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel (Vergünstigung im Münchner Verkehrsverbund) sowie Arbeitgeberzuschuss zum Jobticket
- vorübergehend Bereitstellung einer Wohnung bei Bedarf
- Unterstützung bei der Suche nach Kinder- und Angehörigenbetreuung

Die Stelle (mit 100 Prozent der Arbeitszeit) ist zunächst auf zwei Jahre befristet, eine anschließende unbefristete Übernahme ist geplant. Chancengleichheit ist Teil der Personalpolitik der Max-Planck-Gesellschaft. Bewerbungen von Schwerbehinderten sind daher ausdrücklich erwünscht. Zur Sicherung der Gleichstellung sind Bewerbungen qualifizierter Frauen besonders willkommen.

Bewerben:

Ihre Bewerbungsunterlagen senden Sie bitte als PDF-Datei an die folgende E-Mail-Adresse: anke_schlee@psych.mpg.de.

Contact (announcement)

Anke Schlee
Pressesprecherin
E-Mail: anke_schlee@psych.mpg.de
Tel.: +49 89 30622 8257

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