Diskursverschiebung nach rechts? Medien, Netzwerke, Narrative

Diskursverschiebung nach rechts? Medien, Netzwerke, Narrative

Veranstalter
Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart und Universität Tübingen
Veranstaltungsort
Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart – Tagungszentrum Hohenheim – Paracelsusstraße 91
Gefördert durch
Mit freundlicher Unterstützung der Otto Brenner Stiftung.
PLZ
70599
Ort
Stuttgart
Land
Deutschland
Findet statt
In Präsenz
Vom - Bis
01.12.2023 - 02.12.2023
Deadline
25.11.2023
Von
Linda Huber, Fachbereich Gesellschaft und Sozialpolitik I, Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart

Im öffentlichen Ringen um die Deutungshoheit werden rechte Narrative bewusst oder unbewusst in einer sogenannten „Mitte” rezipiert. Die interdisziplinäre Arbeitstagung fragt danach, ob sich die Grenzen des Sagbaren verändern. Welche Diskursstrategien und Netzwerke lassen sich erkennen? Welche Rolle spielt Geschichtspolitik? Kann von einer Verschiebung nach rechts gesprochen werden?

Diskursverschiebung nach rechts? Medien, Netzwerke, Narrative

Nicht nur angesichts der Wahlerfolge rechtspopulistischer bis rechtsextremer Parteien wird intensiv über Sagbarkeitsgrenzen und Diskursverschiebungen diskutiert: Anlass sind mal gezielte Provokationen von Seiten rechtspopulistischer Politiker:innen, mal als inakzeptabel kritisierte Äußerungen von Akteur:innen aus dem Mainstream. Insbesondere für Medien stellt sich die Frage, welchen rechten Themensetzungen und Provokationen sie Raum bieten und ob sie entsprechende Narrative in der Berichterstattung auch dann übernehmen, wenn diese mit kritischer Intention betrieben wird.

Die Arbeitstagung widmet sich der Frage, inwiefern Diskurse in der vermeintlich neutralen „Mitte“ bewusst oder unbewusst Ideologien oder Narrative von Rechtsaußen reproduzieren oder ihnen Anknüpfungspunkte bieten. Anhand konkreter Beispiele wollen wir diskutieren, ob man von einer Erweiterung der Sagbarkeitsgrenzen nach rechts sprechen kann. In welcher Hinsicht vermischen sich „neurechte“ und konservative Diskursstrategien? Inwieweit werden geschichtsrevisionistische Narrative der Rechten in der breiten Öffentlichkeit rezipiert? Welche geschichtspolitischen Strategien lassen sich identifizieren? Welche historischen Entwicklungen lassen sich erkennen? Welche Rolle spielen Netzwerke, pressure groups und die etablierten Medien?

Die Tagung schafft ein Forum für den interdisziplinären Austausch von Wissenschaftler:innen aller Karrierestufen aus Medien- und Kommunikationswissenschaften, Soziologie, Geschichtswissenschaft, Bildungswissenschaft, Populismusforschung, Theologie und weiteren Fachrichtungen.

Programm

Freitag, 1. Dezember 2023

12:00 Uhr
Ankommen bei einem Mittagsimbiss

13:00 Uhr
Begrüßung und Einführung

13:30 Uhr
Autoritäre Dynamiken in unsicheren Zeiten. Ergebnisse aus der Autoritarismus-Studie
Dr. des. Ayline Heller, GESIS – Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften
Kommentar
Dr. Floris Biskamp, Universität Eichstätt-Ingolstadt

15:00 Uhr
Kaffee & Kuchen

15:30 Uhr
Provokation und Verharmlosung. Das Geschichtsbild der Neuen Rechten
Dr. des. Sarah Huber, Universität Tübingen

16:20 Uhr
Christliche Publizistik als Nährboden für die Diskursverschiebung nach rechts? Eine kritische Diskursanalyse zu Themenüberschneidungen in IDEA und Junge Freiheit
Astrid Edel & Dr. Hans-Ulrich Probst, Universität Tübingen

17:10 Uhr
Pause

17:25 Uhr
Wie schaffen es rechte Alternativmedien, eigene Themen auf die Agenda des Mainstreams zu setzen?
Tilman Klawier, Universität Hohenheim

18:15 Uhr
Abendessen
danach Austausch in der Denkbar

Samstag, 2. Dezember 2023

8:00 Uhr
Frühstück

9:00 Uhr
Entzweiung - Dekadenz - Apokalypse. Zum Mainstreaming (neu)rechter Krisennarrative
Felix Schilk, Universität Tübingen

9:50 Uhr
Zwischen Anarchokapitalismus und nationalem Sozialismus
Sozial- und wirtschaftspolitische Konzepte und Debatten der Neuen Rechten
Helmut Kellershohn, Duisburger Institut für Sprach- und Sozialforschung

10:40 Uhr
Kaffee & Kuchen

11:10 Uhr
Verschiebung des Wirtschaftsdiskurses nach rechts?
Martin Hauff, Universität Frankfurt

12:00 Uhr
Abschlussdiskussion

13:00 Uhr
Mittagessen
danach Ende der Veranstaltung

Kontakt

Linda Huber
Im Schellenkönig 61, 70184 Stuttgart
Tel.: +49 711 1640 706
E-Mail: gesellschaft@akademie-rs.de