Graben, Entdecken, Sammeln - Laienforscher in der Geschichte der Archäologie Österreichs

Graben, Entdecken, Sammeln - Laienforscher in der Geschichte der Archäologie Österreichs

Organizer
Institut für Archäologien - Archäologisches Museum Innsbruck / Leopold-Franzens-Universität Innsbruck
Venue
ATRIUM - Zentrum für Alte Kulturen, Langer Weg 11
Location
Innsbruck
Country
Austria
From - Until
28.11.2013 - 29.11.2013
Deadline
30.09.2013
By
Müller, Florian M.

Milde belächelt, vielfach ignoriert, akzeptiert oder auch mit starker Ablehnung durch die wissenschaftliche Fachwelt konfrontiert: Amateure, Laien, Dilettanten, Sammler, Liebhaberforscher und Privatgelehrte spielten bereits vor der Phase der akademischen Professionalisierung gerade in der Archäologie eine wesentlich größere Rolle als in anderen Disziplinen.

Zumeist noch keinen akademisch sanktionierten Standards unterworfen, standen bei ihnen persönlicher Enthusiasmus, Passion und Leidenschaft im Vordergrund, nicht selten aber auch eng gepaart mit sachkundiger Expertise und Fachwissen. Zum Großteil aus der bürgerlichen Mitte stammend, wie Lehrer oder Priester, betätigten sie sich als Heimatforscher oder kamen im Zuge ihres Berufes, wie Vermessungstechniker, Architekten oder Geschäftsleute, mit archäologischen Überresten in Kontakt. Aus Liebe zur Heimat, der Identifikation mit ihrer Geschichte, aber auch mit historischem Spürsinn wurden bei Begehungen oder ersten Grabungen archäologische Stätten und Geländedenkmäler entdeckt, beschrieben und so wesentlich zu neuen Erkenntnissen beigetragen. Von ihnen aus Sammelleidenschaft geborgene und zusammengetragene Objekte bildeten oft auch den Kern früher Museen und Sammlungen.

Die Tagung möchte sich mit dem Phänomen der Dilettanten im besten Sinne des Wortes, einem bislang weitgehend unbearbeiteten Forschungsfeld widmen, welches für die Etablierung der Archäologie allerdings von nicht geringer Bedeutung war. Neben den Biographien, die Aufschluss zu den Hintergründen der agierenden Personen liefern, sollen auch die Umstände und Arbeitsweisen, unter welchen sie forschten und ihre Erkenntnisse verbreiteten, beleuchtet werden. Auch soll der Frage nach der Beziehung zu ihren akademischen Kollegen, der Akzeptanz ihrer Leistungen und somit auch der wissenschaftlichen Bedeutung ihrer Entdeckungen und Erkenntnisse für die archäologische Forschung nachgegangen werden.

Ziel der Tagung ist es das Phänomen des wissenschaftlichen Dilettantismus, also die Tätigkeit von außerhalb der institutionalisierten archäologischen Forschergemeinschaft wirkenden Persönlichkeiten von seinen Ursprüngen im 18. bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts zu behandeln. Geographisch stehen das Habsburgerreich und seine Nachfolgestaaten im Vordergrund.

Anmeldung für Referate bis 30. September 2013

Die Vortragslänge beträgt 30 Minuten mit der anschließenden Möglichkeit zur Diskussion. Interessierte sind eingeladen, bis zum 30. September 2013 ein kurzes, maximal 250 Worte umfassendes Abstract (Titel, Kurzbeschreibung des Themas) einzureichen. Über die Gestaltung des Vortragsprogramms informieren wir Ende Oktober 2013. Eine Publikation der Referate der Tagung ist vorgesehen. Zur Planung der Raumkapazitäten ersuchen wir auch um Anmeldung von Besuchern. Wir freuen uns auf Ihre Vorträge und bitten darum, diesen Aufruf auch an andere mögliche Referenten und Teilnehmer weiterzuleiten.

Programm

Contact (announcement)

Florian Müller

Institut für Archäologien, Universität Innsbruck, Langer Weg 11, A-6020 Innsbruck, Österreich

0043-(0)512-507-37568

Florian.M.Mueller@uibk.ac.at

http://archaeologie-museum.uibk.ac.at