Rhetorik - Tragik - Mimesis. Das Wahrheitsproblem in der nachklassischen Geschichtsschreibung

Rhetorik - Tragik - Mimesis. Das Wahrheitsproblem in der nachklassischen Geschichtsschreibung

Veranstalter
Jun.-Prof. Dr. Thomas Blank (Universität des Saarlandes, Altertumswissenschaften/Alte Geschichte); Dr. Felix K. Maier (Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Seminar für Alte Geschichte)
Veranstaltungsort
Universität des Saarlandes
Ort
Saarbrücken
Land
Deutschland
Vom - Bis
19.02.2015 - 21.02.2015
Deadline
30.09.2014
Von
Blank, Thomas

Vom 19.-21. Februar findet an der Universität des Saarlandes eine von der 'Fritz Thyssen Stiftung' geförderte internationale Tagung zur Erforschung von Konzepten und Begriffen historiographischer Wahrheit in der antiken Geschichtsschreibung statt. Unter dem Titel "Rhetorik – Tragik – Mimesis. Das Wahrheitsproblem in der nachklassischen Geschichtsschreibung" soll die interdisziplinäre Tagung den Einfluss der kritischen Theorien des 4. Jhs. v. Chr. auf die nachklassische Historiographie untersuchen. Im Zentrum der Analyse wird die Kritik hellenistischer und kaiserzeitlicher Historiographen (und Vertreter angrenzender genera) an ihren jeweiligen Vorgängern und Konkurrenten stehen, im Zuge derer diesen regelmäßig mangelnde 'Wahrhaftigkeit' der Darstellung vorgeworfen wird.

Der Frage, was unter historiographischer 'Wahrheit' (alétheia) oder 'Lüge' (pseûdos) zu verstehen sei, soll dabei nicht nach dem Maßstab eines historistischen Wahrheitsbegriffs nachgegangen werden. Vielmehr ist davon auszugehen, dass auch ästhetische und moralische Kriterien die Kritik antiker Autoren an älteren Werken beeinflussen. Untersucht werden soll unter anderem, welche Tragweite spezifischen Darstellungszwecken (peithô, térpsis, paideía, páthos, kátharsis usw.) – aus dem Blickwinkel der Kritiker – jeweils beizumessen ist, und, wie stark die Sichtweisen der Kritiker von Vorbildern aus Geschichtsschreibung (Herodot, Thukydides) und kritischer Theorie (Epistemologie, Rhetorik, Literaturtheorie) geprägt sind? Durch diese Zugangsweise soll eine Grundlage für die Überwindung der nach wie vor verbreiteten wertenden Kategorisierung antiker 'Schulen' von Historiographie zugunsten eines differenzierteren Verständnisses von dem 'tragischen' oder dem 'rhetorischen' Moment in der Geschichtsschreibung geschaffen und sollen bislang unberücksichtigte theoretische Aspekte antiker (nicht zuletzt der fragmentarischen hellenistischen) Geschichtsschreibung erschlossen werden.

Für die Vorträge sind jeweils 20 min + 10 min für Diskussion vorgesehen. Es wird um Vorschläge für Vorträge (Sprachen: deutsch, englisch oder französisch) zum gesamten Themenbereich der Tagung gebeten, insbesondere zu (ggf. Teilaspekten der) folgenden Themen:

- Vorstellungen von 'Wahrheit' und 'Unwahrheit' in der frühesten griechischen Geschichtsschreibung (z.B. Hekataios, Herodot, Thukydides) und ihre Wirkung auf spätere Autoren.
- Kritische Reflexionen über Darstellungszwecke (peitho, terpsis, paideia, pathos, katharsis usw.) in der hellenistischen Geschichtsschreibung unter besonderer Berücksichtigung fragmentarisch erhaltener Autoren.

Bitte senden Sie Ihre Vorschläge (Abstract: 350-500 Wörter + wesentliche Kontakdaten) per e-Mail an Jun.-Prof. Dr. Thomas Blank (thomas.blank[at]uni-saarland.de). Eine Benachrichtigung über die Annahme Ihres Vorschlages erfolgt noch im Oktober.
Die Ergebnisse der Tagung sollen in Form eines Tagungsbandes zeitnah publiziert werden. Weitere Auskünfte hierzu erteilt Dr. Felix K. Maier (felix.maier[at]geschichte.uni-freiburg.de).

Programm

Für Auskünfte zum vorläufigen Programm und darin bereits besetzten Themen wenden Sie sich an Jun.-Prof. Dr. Thomas Blank (thomas.blank[at]uni-saarland.de).

Kontakt

Jun.-Prof. Dr. Thomas Blank, Universität des Saarlandes, FR 3.5 Altertumswissenschaften, Alte Geschichte, 66123 Saarbrücken (thomas.blank[at]uni-saarland.de)

Dr. Felix K. Maier, Albert-Ludwigs-Universität, Seminar für Alte Geschichte, Platz der Universität 3, 79098 Freiburg (felix.maier[at]geschichte.uni-freiburg.de)

http://www.uni-saarland.de/fak3/fr39/