Bilder sind Erscheinungen, deren detailreiche Entfaltung sich dem genauen Hinsehen verdankt. Diesem langsamen Prozess der Erscheinung des Bildes, abhängig von der Sehaktivität und der Einbildungskraft, steht die Plötzlichkeit gegenüber, mit der sie auftauchen und wieder verschwinden. Sie bannen einzelne Augenblicke, wirken dadurch oft schockhaft, traumatisch, überfordernd; selbst in filmischen Sequenzen tritt dieses Plötzliche auf, in Momenten der Montage und des Blickwechsels.
Diesen zwei konträren Aspekten der Zeitlichkeit von Bildern spürt die aktuelle Iconic -Talk - Serie nach, indem sie diese mit unterschiedlichen methodischen Zugängen konfrontiert. Während die phänomenologische Methode die Erscheinung des Bildes durch die Analyse des subjektiven Sichtbarmachens erklärt, richtet die ereignistheoretische Methode ihr Augenmerk auf den Impuls und das Instantane, auf das Anstößige und Abgründige, das sich bildlich präsentiert. Die zwei Zeitlichkeiten, die prozessuale Erscheinung und das abrupte Ereignis, sind jedoch nur methodisch in der Bildanalyse zu trennen; sie können nicht jeweils unterschiedlichen Bildgattungen oder -techniken zugerechnet werden, sondern überlagern sich, so unsere Hypothese, in jedem Bild.
Iconic Talk ist eine Plattform, um verschiedene Wissensformen dialogisch ins Gespräch zu bringen und soll ein Forum bieten, um originelle Standpunkte im Austausch mit einem interessierten Publikum zu erproben.
Iconic Talk findet dienstags im Forum von eikones statt.
Die Veranstaltung ist öffentlich und dauert von 18.15 Uhr bis ca. 20.00 Uhr.