Die durch die postkoloniale Kritik offengelegte Krise der Repräsentation stellt seit rund 25 Jahren eine existenzielle Herausforderung in der Vermittlung (ethnologischer) ethnographischer Inhalte dar. Die Beiträge dieses Bandes diskutieren anhand von Filmen, Objekten und Performances die aktuelle Relevanz postkolonialer, multiperspektivischer und partizipativer Konzepte für die Arbeitspraxis ethnogra(f)phischer Vermittlung. Sie stellen neue Formen und Orte der Repräsentation vor und fragen nach deren demokratischem Zugang sowie subversiven und widerständigen Nutzungsmöglichkeiten.
Inhalt
Beatrix Hoffmann und Steffen Mayer: Objekt, Bild und Performance | Repräsentationen ethnographischen Wissens
Silvy Chakkalakal: Margaret Meads Anthropologie der Sinne | Ethnographie als ästhetische und aisthetische Praxis
Helmut Groschwitz: Rewriting Atlas der deutschen Volkskunde postcolonial
Ulrich Hägele: Video-Wissen | Audio-visuelle Praxen auf YouTube
Florian Walter: Kollaborative Feld- und Filmforschung | Gleichberechtigte Formen der Kommunikation und transkulturelle Verstehensprozesse
Steffen Köhn: Die Videoinstallation A Tale of Two Islands als ethnographische Praxis
Sabine Manke: Bewegungsapparaturen | Die Hall of the Peoples of the Pacific (1971) im American Museum of Natural History und das Weltkulturen Museum in Frankfurt am Main
Lukasz Nieradzik und Elisabeth Timm: Familien machen – Eine Ausstellung | Retrospektive eines Experiments im Österreichischen Museum für Volkskunde in Wien mit Anmerkungen zu Krise und Kritik der Repräsentation
Anna Seiderer: Die Implementierung postkolonialer Theorien in die Arbeit ethnographischer Museen Europas
Julia T.S. Binter: Postkoloniale Repräsentationspraktiken in ethnographischen Museen oder die widerspenstigen Stimmen der Ausstellung What We See
Beatrix Hoffmann: Ethnographische Repräsentationsmacht und postkoloniale Museumsethnologie | Die Berliner Xipaya- und Kuruaya-Sammlung