Hosenfeld/Szpilman-Gedenkpreis 2009; gestiftet und verliehen von der Leuphana Universität Lüneburg

Hosenfeld/Szpilman-Gedenkpreis 2009; gestiftet und verliehen von der Leuphana Universität Lüneburg

Institution
Leuphana Universität Lüneburg
Ort
Lüneburg
Land
Deutschland
Bewerbungsschluss
09.01.2009
Von
Jan Lauer

Hosenfeld/Szpilman-Gedenkpreis 2009
Gestiftet und verliehen von der Leuphana Universität Lüneburg
Unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten a.D. Dr. Richard Freiherr von Weizsäcker
mit Unterstützung des polnischen Außenministers a.D. Prof. Dr. Wladyslaw Bartoszewski

In den letzten Monaten des Jahres 1944, in denen der Warschauer Aufstand auf „Führerbefehl“ blutig niedergeschlagen wurde, trifft der ehemalige Dorfschullehrer und Besatzungsoffizier Wilm Hosenfeld in den Ruinen von Warschau auf den berühmten polnischen Musiker und Komponisten Wladyslaw Szpilman, dessen Familie mit 400000 anderen Bewohnern des Warschauer Ghettos in Treblinka von den deutschen Besatzern ermordet wurde. Hosenfeld versteckt Szpilman auf dem Dachboden des deutschen Verteidigungsstabes, versorgt ihn mit Lebensmitteln und kann so sein Leben retten.
Mit der Stiftung und jährlichen Verleihung des Hosenfeld/Szpilman-Gedenkpreises möchte die Universität Lüneburg die Frage des ethischen Widerstandshandelns in Gestalt von Hilfe- und Rettungstaten während der Zeit des Nationalsozialismus der öffentlichen Aufmerksamkeit empfehlen.

Die Leuphana Universität Lüneburg sieht sich aufgrund der militärischen Prägung ihres Standortes auf besondere Weise zur Auseinandersetzung mit der nationalsozialistischen Vergangenheit verpflichtet und sucht mit dem Hosenfeld/Szpilman-Gedenkpreis ihren Teil zur deutsch-polnischen Verständigung beitzutragen. Mit der Stiftung und Verleihung des Hosenfeld/Szpilman-Gedenkpreises alle zwei Jahre möchte die Leuphana Universität Lüneburg Wilm Hosenfelds und Wladyslaw Szpilmans gleichermaßen gedenken. Weil die Ehrung der Retter zugleich eine Ehrung der Geretteten bedeuten muss, ist das thematische Spektrum der auszuzeichnenden Projekte sowohl am ethischen Widerstandshandeln zur Zeit des Nationalsozialismus als auch an der beruflichen Tätigkeit von Wilm Hosenfeld und Wladyslaw Szpilman orientiert.

Eingereicht werden können (1) musikwissenschaftliche Untersuchungen oder aber künstlerische Projekte, die sich mit den Kompositionen und dem musikalischen Schaffen von Wladyslaw Szpilman auseinandersetzen. Außerdem wissenschaftliche Arbeiten oder künstlerische Projekte, die sich der Erforschung oder Aufführung des musikalischen Schaffens polnischer und deutscher Musiker widmen, welche vom nationalsozialistischen Regime verfolgt worden sind.
Eingereicht werden können ferner (2) Forschungsarbeiten, die sich aus historischer Sicht, aber auch aus den unterschiedlichen Perspektiven der Kultur- und Geisteswissenschaften der Untersuchung ethischen Widerstandshandelns innerhalb der deutschen Bevölkerung im allgemeinen und der Wehrmacht im besonderen annehmen.
Eingereicht werden können schließlich (3) Untersuchungen auf dem Feld der Pädagogik, die einen substantiellen Beitrag zur Beförderung von Zivilcourage sowie ethischem Rettungs- und Widerstandshandeln zu leisten vermögen.

Bewerbungen sind mit zwei Exemplaren der Studie bzw. zweifacher Dokumentation der künstlerischen Leistung, einer 10-seitigen Zusammenfassung, zwei Gutachten von Hochschullehrerinnen oder Hochschullehrern sowie einem Lebenslauf unter Berücksichtigung des wissenschaftlichen bzw. künstlerischen Werdegangs an den Präsidenten der Leuphana Universität Lüneburg, 21332 Lüneburg zu richten.

Über die Vergabe des Preises, der im 27. Januar 2009 zum dritten Mal verliehen wird, entscheidet eine Jury, die sich aus deutschen und polnischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie aus Repräsentantinnen und Repräsentanten des Präsidiums der Leuphana Universität Lüneburg zusammensetzt.

Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert.
Bewerbungsschluss ist der 9. Januar 2009.
Weitere Informationen unter: www.leuphana.de/gedenkpreis

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Land Veranstaltung
Arbeitssprache(n)
Deutsch
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