"Invention of Tradition - Invention of Innovation" war die erste Tagung des Arbeitskreises ARGUS, der in den kommenden drei Jahren zum Thema "Brüche und Kontinuitäten: Vom Mittelalter in die Frühe Neuzeit" mehrere transdisziplinäre Veranstaltungen anbieten wird. Im Mittelpunkt der ersten Tagung stand die Frage, nach welchen Mustern Ereignisse, Handlungen, Gebräuche, Gegenstände, Kommunikationsformen etc. im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit als "neue" oder "alte" Phänomene eingestuft und wie solche Zuschreibungen in der nachfolgenden historiographischen Rezeption fortgeführt bzw. umgewertet werden.
Während der Begriff "invention of tradition" bereits zu einem festen Topos in verschiedenen Disziplinen avanciert ist und in verschiedenen Kontexten und für diverse Epochen genutzt wird, um - vorzugsweise in Zusammenhängen von Autoritätskonstruktionen -Traditionsbehauptungen zu kennzeichnen, wurde der Begriff "invention of innovation" von den Veranstaltern zur Kennzeichnung von Originalitätsbehauptungen eingeführt.
Die Tagung wurde eröffnet durch den Philosophen Gerhard Krieger (Trier). In seinem Vortrag (Abbruch oder Mobilisierung? - Zur philosophischen Diskussion um das Verhältnis von Mittelalter und Neuzeit) unterzog er die von Hans Blumenberg veranschlagten Konstituenten des Epochenbruchs vom Mittelalter zur Frühen Neuzeit einer kritischen Revision. Dabei gelang es Krieger aufzuzeigen, dass sowohl die vorgeblich für die Neuzeit konstitutive Perspektivität als auch wissenschaftlich-technische Rationalität keineswegs dem theologischen Denken des Mittelalters fremd waren. Besonders mit Blick auf Johannes Buridanus wies Krieger auf, dass beide Momente in der scholastischen Philosophie des Mittelalters auszumachen seien. Die oft konstatierten Hindernisse, die diese Momente durch die theologischen Voraussetzungen des Mittelalters vorgeblich erfahren, erklären sich nicht aus prinzipiellen Grenzen mittelalterlicher Vernunft, sondern vielmehr aus den soziologischen Rahmenbedingungen, unter denen Intellektuelle im Mittelalter arbeiten (z.B. Orte der Verbreitung und der Zensur von Wissen), wie Krieger an Buridanus und Cusanus aufzeigte. Philosophiegeschichtlich könne also weder von einem Abbruch philosophischer Traditionen noch von einer Mobilisierung wissenschaftlich technischer Rationalität gegen die theologischen Voraussetzungen des Mittelalters (so Blumenbergs Alternative) die Rede sein. Die scholastische Philosophie stelle vielmehr entscheidende Konstitutionsbedingungen für neuzeitliche Vernunft bereit.
Zwei Sektionen galten der Funktion von Traditionserfindungen und Innovationsbehauptungen für Konstruktionen von religiöser Identität. Markus Schürer (Dresden) analysierte den Umgang mit dem Begriff des "Neuen" im ‚Anticimenon' des Anselm von Havelberg. Im Zusammenhang von Anselms heilsgeschichtlicher Rechtfertigung der neuen Vielfalt religiöser Lebensformen kann eine positive Besetzung des Neuen in der Geschichte beobachtet werden, die überraschend ist, da man für das Mittelalter zumeist annimmt, das Neue könne sich nur im Gewande von Traditionsbehauptungen entfalten. Anselms Rechtfertigung der Pluralität in der vita religiosa bezieht sich nicht allein auf das Religiosentum sondern darüber hinaus auf den Gesamtzusammenhang der ecclesia überhaupt. Das ‚Anticimenon' stellt mithin eine erstrangige Quelle für die theoretische Reflexion des Mittelalters zum Zusammenhang von Tradition und Innovation dar.
In "Inventa et Tradita - Die Doppelstrategie des nordspanischen Pilgerwegs" beschäftigte sich Stefan Trinks (Berlin) mit den massiven historiographischen Klitterungen und Inventionen in den Viten von Pilgerwegsheiligen und deren visuellen Absicherungen durch Traditionsbehauptungen vom 11. bis 12. Jahrhundert. Exemplarisch verfolgte er dies u.a. mit Isidor von Sevilla, einem Gelehrten der Spätantike, den man als Nationalheiligen der jungen nordspanischen Königreiche installierte und damit - auch mittels der Umsetzung seiner Schriften im Bildprogramm der innovativen romanischen Skulptur samt ihrer stilistischen Anleihen von römischen Sarkophagreliefs - die Kontinuität eines christlichen Nordspaniens seit der Spätantike konstruierte.
Edgar Bierende (Bern) zeigte am Beispiel des Christopherusbildes eine Dynamik von paradox erscheinender Traditionszerschlagung und Traditionserfindung innerhalb verschiedener Phasen der Reformationszeit. Während Christopheruslegende und Bildtypus zunächst von den Reformatoren abgelehnt wurden und u.a. wegen fehlender verläßlicher Quellen in den Fokus der Kritik gerieten, erfolgte bald der Versuch, die Legende neu zu erzählen, mittels neuer Bildstrategien darzustellen und das Bild im Sinne des Protestantismus als Allegorie des christlichen Glaubens umzudeuten. Daß in der Reformationszeit der Streit um alt und neu, Tradition und Innovation in Glaubensangelegenheiten Hochkonjunktur hatte, verdeutlichte Susanne Knackmuß in ihren Vortrag "Verstockte alte weyber und newe Creaturen Christi oder alt- und neugläubige Nonnen in der Reformation. Kulturtechniken und Brüche". Beide Parteien nahmen für sich in Anspruch, die alte wahre Kirche zu vertreten, analog zu Luthers Anspruch, zu den Ursprüngen der alten christlichen Kirche zurückzukehren und die falschen über Jahrhunderte eingerissenen Neuerungen der Papstkirche zu beseitigen. Auch die Nonnen, die ihre Klöster verließen, wollten nicht als Vertreterinnen eines "neuen" Glaubens gelten. Knackmuß gab einen Ausblick, wie die nachtridentinische katholische Kirche im 16. und 17. Jahrhundert den "Glaubenskampf" der Nonnen in der Reformation als Treue und Beständigkeit zur römisch-katholischen Kirche feierte, um die (vermeintlich) ungebrochene Tradition der katholischen Kirche unter Beweis zu stellen. In ihrem Vortrag zum Umgang mit Tradition und Innovation in den Kölner Laienbruderschaften zur Zeit des 17. Jahrhunderts legte Rebekka von Mallinckrodt (Göttingen) dar, wie sich die reformkatholischen Korporationen in gleicher Weise wie die im Spätmittelalter gegründeten Bruderschaften auf die mittelalterlichen Traditionen beriefen. Während die reformkatholischen Bruderschaften mit einer völlig neuen Ämterstruktur eher der geistlichen Tätigkeit dienten, erfüllten die traditionellen Bruderschaften, von denen es aber auch im 17. Jahrhundert zahlreiche Neugründungen gibt, soziale Funktionen. Trotz der gleichzeitigen Berufung völlig unterschiedlicher Systeme auf eine gemeinsame Wurzel entstand hier kein Widerspruch, sondern eine komplementäre Koexistenz mit großer gesellschaftlicher Relevanz und Wirksamkeit.
In der Sektion "antiqui/moderni" gab Wolfgang Fuhrmann unter dem Titel "Antiqui und moderni in der Musik. Zur Dynamik eines historiographischen Modells im Mittelalter" einen kurzen Überblick über das Fortschrittsbewußtsein im Bereich der Musiklehre. Fuhrmann konstatierte die Bewältigung eines Traditionsdefizits in der frühmittelalterlichen Chorallehre durch den Rückgriff auf spätantike Musiktheorie (Tonsystem, Tonartenlehre) bis hin zur
Innovationsfreudigkeit in der spätmittelalterlichen Notationslehre. Er wies nach, daß mittelalterliche Musiktheoretiker dieses Phänomen einer musikhistorischen Dynamik immer wieder profund reflektierten. Die Gegenüberstellung von "antiqui" und "moderni", nicht selten verbunden mit einer ausdrücklichen Parteinahme zugunsten letzterer, die Idee einer voranschreitenden, immer "subtileren" Entwicklung der ars musica, schließlich sogar die Begriffsprägung der ars nova sind Zeichen dieser Reflexion.
In seinem Vortrag "Alte Gesten, neue Disziplin - Tradition und Innovation in der Inszenierung von Pathos" beschäftigte sich Marcel Lepper (Berlin) mit
Umstrukturierungsprozessen in der Affektrepräsentation, die sich ab der Mitte des 15. Jahrhunderts abzeichnen. An burgundischem Chronik-Material und hessischen Passionsspiel-Vorlagen führte er eine Dialektik zwischen angewandter "Pathosformel" und postulierter Affektkontrolle vor. Dabei wurden seiner Meinung nach die mittelalterlichen Traditionen beispielsweise der Trauerriten weniger weitergeführt als reflexiv vorgeführt und ganz explizit als Performanz begriffen, während in der humanistischen Literatur ein Diskurs geführt wird, wieviel "Archaismus" man sich in diesen Zusammenhängen leisten könne.
Es folgten in dieser Sektion zwei Vorträge zur Systematisierung von Architekturstilen im nordalpinen Raum, die eine wissenschaftliche Revision der an der Kunstgeschichte Italiens erwachsenen Vorstellungen dringend anraten lassen. Stephan Hoppe (Köln) führte aus, wie sich seit den 1430er Jahren in der niederländischen Malerei Reflexionen über eine antike Architektursprache entwickelten. Diese antikisierenden Stilfiktionen bildeten ab etwa 1470 im benachbarten Deutschland den Ausgangspunkt, auch in realen Bauten stilistisch auf eine weit
zurückliegende Antike bzw. Vorzeit anzuspielen. Barbara Uppenkamp (Hamburg) behandelte die Darstellung gotischer Architektur in Hans und Paul Vredeman de Vries' 1606-07 in Den Haag erschienenem Traktat Architectura, mit dem Schwerpunkt des dort postulierten Verständnisses der Begriffe "antik" und "modern". Es erscheint auf Anhieb irritierend, sieht die klassische Kunstgeschichte in ihrer Epochenstruktur das Gotische doch als einen Stil an, der durch die Neuerungen der Renaissance überwunden wurde. Dabei werden die Formen der italienischen Renaissance von den Künstlern als antik bezeichnet, während die ‚mittelalterliche' Gotik als modern begriffen wird.
In der Sektion "Anachronismen" kamen weitere Irritationen und Störfälle der üblichen Epochenystematik verschiedener Fächer zur Sprache. Auf die methodischen Probleme bei der historiographischen Bestimmung von Innovation und Tradition zielte Elke Werner (Berlin) mit ihrem Vortrag über Cranachs "gotische" Frauen. Aufgrund eines weitverbreiteten
kunstgeschichtlichen Paradigmas, daß die Qualität von Kunst sich nach ihrem Innovationspotential bemesse, galt Lucas Cranach d. Ä. im Vergleich zu Dürer
lange Zeit als traditionsverhaftet und seine Kunst als minderwertig. Dem stellte Werner am Beispiel der weiblichen Aktfigur Cranachs intensive Auseinandersetzung mit Renaissanceformen und -themen entgegen. Vor diesem Hintergrund können seine stilistischen Rückbezüge auf die burgundische Hofkunst als gezielte künstlerische Strategie gedeutet werden, mittels derer Cranach ein neue sächsische Hofkunst schuf. In der epochalen Wahrnehmung wurde Cranachs "gotische" Kunst demnach nicht als retardierend, sondern als "höfisch" wahrgenommen.
Auch die (ortho-)graphische Varianz der Frühen Neuzeit gilt in der sprachwissenschaftlichen Forschung als retardierendes Phänomen. Anja Voeste (Potsdam) korrigierte dieses dem Fortschrittsgedanken geschuldete Mißverständnis, indem sie nachweisen konnte, daß diese Varianz auf ein ästhetisches Alternanzgebot zurückgeht, das die Schreiber und Setzer als innovative Bearbeitung des Geschriebenen (z.B. jar vs. jhar vs. jahr) verwirklichten. Der teleologische Blick der traditionellen Sprachgeschichtsschreibung stigmatisierte sie jedoch als Tradition der Willkür, deren Beendigung "endlich" die Spracheinheit hergestellt und die kulturellen Höchstleitungen der Klassiker ermöglicht habe.
Olaf Briese ging der Geschichte des Mikroskops nach, das nicht selten neben dem Teleskop als Leitinstrument der Aufklärung bezeichnet wird. Hier ist in wissenschaftsgeschichtlicher Hinsicht zu verzeichnen, daß eine faktische Retardation geleugnet wird. Entstanden zu Beginn des 17. Jahrhunderts als Nebenprodukt bei der Erfindung von Teleskopen und Fernrohren, verzögerte sich der wissenschaftlicher Gebrauch des Mikroskops erheblich. Fast ausschließlich Laien und Virtuosi zeigten Interesse an diesem Gerät, und nicht selten diente es lediglich unterhaltsamen Salonbelustigungen. Zwar kam es vor allem in der Botanik bei bestimmten Protagonisten zu einem innovativen Einsatz, aber Physiologie, Medizin und andere Wissenschaften verweigerten sich fast vollständig dieser neuen Errungenschaft. Demzufolge stagnierte die technische Entwicklung, und erst ab 1830 bzw. 1840 kam es zu sprunghaften technischen Verbesserungen und einem gezielten Gebrauch in verschiedenen Wissenschaftszweigen. In der Diskussion dieses Beitrages kam es zu unterschiedlichen Bewertungen der Retardation. Während Briese in erster Linie die religiösen-ideologischen Barrieren für die in seinen Augen negativ konnotierte Retardation verantwortlich machte, wies Elisabeth Oy-Marra auf eine fehlendes "Sichtbarkeitspostulat" der Mikrosphäre hin, das im Gegensatz dazu in der Sphäre der Makrooptik bereits viel länger gegeben war.
Ute Frietsch analysierte das widersprüchliche Verhältnis von naturwissenschaftlicher Wirkungsgeschichte und geisteswissenschaftlicher Rezeption des Iatrochemikers Paracelsus (1493-1541). Paracelsus' Neuerungen in der Medikamentenherstellung waren, mit einiger Verzögerung, im 17. und 18. Jahrhundert in Europa sehr erfolgreich. Die geisteswissenschaftliche Rezeption operiert dennoch mit dem Verkanntsein des Autors Paracelsus. Frietsch führte diese Rezeption auf den Authentizitätsgestus des Paracelsus
zurück. Sie problematisierte ihn als einen Topos der Anmaßung, der die Durchsetzung verzögert habe, in der Rezeption aber zur Überidentifikation verleite.
In der Sektion "Wahrnehmungsformen" untersuchte Christina Lechtermann (Berlin) die Aufmerksamkeit auf das Detail sowohl phänomenologisch als auch in ihrer historischen Ausprägung in der höfischen Literatur des Mittelalters. Aufmerksamkeit wurde dabei als zweiseitige Form dargestellt, die sowohl die Zuwendung (bzw. Responsivität) des Aufmerksamen umfasse als auch ein Aus-sich-heraustreten des Aufmerksamkeitsheischenden. Wie höfische Texte des Mittelalters ihrerseits Detailaufmerksamkeit darstellen, herstellen und organisieren war Gegenstand von Lechtermanns historischer Phänomenologie. Der Beitrag von Elisabeth Oy-Marra (Admiratio. Zur Theorie der Wahrnehmung des Neuen in der Kunst) ging dem Verhältnis von ästhetischer Erfahrung und Innovation und Tradition bei der Machart von Artefakten nach. Anhand des Topos der Admiratio, wie ihn Aristoteles und Platon geprägt hatten, konnte gezeigt werden, dass Autoren des ausgehenden 16. und frühen 17. Jahrhunderts in kunsttheoretischen Texten auf ihn rekurrierten, um eine neue, weil theoretisch nicht erklärbare visuelle Erfahrung zu beschreiben. Marion Oswald zeigte mit Blick auf die Mariendichtung des Mittelalters (Reinmar von Zweter, Konrad von Würzburg) wie die dichterische Auseinandersetzung mit den Grenzen der Darstellbarkeit der intellektuell unfassbaren göttlichen Geheimnisse zu einer innovativen Entfaltung lyrischer Mittel in der Volkssprache führte.
In der letzten Sektion ("Mythen und Utopien") untersuchte Kordula Wolf (Rom) die mittelalterliche Berufung auf die "Trojaner als Vorfahren und Städtegründer. Zum Problem der sozialen und politischen Relevanz von Herkunftsmythen im Italien des 12. Jahrhunderts". Untersucht man die italienischen Trojanermythen nicht motivgeschichtlich, sondern als "politische Mythen", so läßt sich ein populäres Fortleben dieser Herkunftsvorstellung von der Antike bis zur Neuzeit nicht - wie bisher angenommen - aufzeigen. Erst seit dem 12. Jahrhundert wird die Berufung auf trojanische Wurzeln in der Historiographie greifbar, wobei diese nicht automatisch eine herrschaftslegitimierende und identitätsstiftende Funktion besaß.
Ulrike Zellmann (Berlin) wies anhand des Beispiels der Labyrinthdarstellung am Hof der Gonzaga die Verschränkungen von antiken und mittelalterlichen Traditionen zu dem neuen Verständnis und einer neuen Funktionalisierung eines frühneuzeitlichen Modells nach.
Die Tagung zeigte, daß erfundene Traditionen der Vormoderne mindestens ebenso wirksam oder zahlreich sind wie diejenigen der Moderne. Verschiedene Ordnungssysteme der Kultur(en) scheinen mit der Technik zu arbeiten, bestimmte Strukturen oder Phänomene mit einer konstruierten Vergangenheit zu versehen - oder mit einer konstruierten Originalität, die mit dem einzuführenden Begriff der "invention of innovation" bezeichnet werden kann. Beide Formen der "inventions" gehören in den Bereich der Produktion von "Geschichte" und bestimmen die Art der Verbindung der jeweiligen Gegenwart mit der Vergangenheit. Die Hypothese, daß "inventions of innovation" in der Epochensystematik der modernen Geschichtsschreibung eine größere Rolle spielen als in der epochalen Selbstbeschreibung, bestätigte sich vorerst. Auf der Tagung galt das Interesse dabei weniger der Dekonstruktion von "konstruierten" Traditionen oder Innovationen, noch gar dem tatsächlichen Alter der Dinge oder ihrer Authentizität, sondern den Mustern der Wahrnehmung und Zuschreibung von Tradition und Innovation, sowohl in der epochalen Selbstbeschreibung als auch in der Wissenschaftsgeschichte. Alternativ wäre demgemäß von einer Analyse der "Diskurse der Tradition" bzw. der "Diskurse der Innovation" zu sprechen. Eine solche Analyse kann auch in Zukunft dazu dienen, die dazugehörigen Ordnungssysteme aufzuschlüsseln und die Muster zu entdecken, wie Kontinuität und Wandel in den Ordnungssystemen verstanden werden.