Arbeit im Lebenslauf. Ein transdisziplinärer Dialog zu einem Verhältnis im Wandel. Historische, sozial- und kulturwissenschaftliche Perspektiven

Arbeit im Lebenslauf. Ein transdisziplinärer Dialog zu einem Verhältnis im Wandel. Historische, sozial- und kulturwissenschaftliche Perspektiven

Organisatoren
Josef Ehmer / Hermann Zeitlhofer / Therese Garstenauer / David Mayer, Universität Wien; Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Universität Wien
Ort
Wien
Land
Austria
Vom - Bis
15.01.2010 - 16.01.2010
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Von
Jürgen Schmidt, IGK Arbeit und Lebenslauf in globalgeschichtlicher Perspektive, Humboldt-Universität zu Berlin

Im späten 19. Jahrhundert hatte sich in den modernen Industriegesellschaften im Verhältnis von Arbeit und Lebenslauf allmählich ein Modell entwickelt, das bis in die Gegenwart als normative Folie in den heutigen Debatten um das Ende des Normalarbeitsverhältnisses nachwirkt. Schule und Ausbildung formten Kindheit und Jugend; dieser Phase schloss sich die Ausübung jahrzehntelanger Erwerbsarbeit an, ehe im Alter der finanziell abgesicherte Übergang in den Ruhestand möglich wurde. Die relativ klare Zäsurenbildung und die Institutionalisierung der drei Lebensphasen im individuellen Lebenslauf markierten die zentralen Unterschiede zu vorindustriellen Gesellschaften. Freilich blieb dieses Modell ein Idealtypus, das um 1900 nur eine kleine Minderheit leben konnte und erst in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg häufiger anzutreffen war.

Dennoch war dieses Verhältnis zwischen Arbeit und Lebenslauf nie statisch, sondern ständigen Wandlungen unterworfen. Die Phase der Schul- und Berufsausbildung wurde immer länger, in den letzten Jahrzehnten setzte der Ausstieg aus dem Arbeitsprozess früher ein. Die Phase der Erwerbstätigkeit schrumpfte daher immer weiter zusammen. Im Gegenzug wird über staatliche Maßnahmen – etwa die Verkürzung der Ausbildungszeiten im Zuge des Bologna-Prozesses oder der Heraufsetzung des gesetzlichen Renteneintrittsalters – versucht, der Verkürzung der Erwerbsphase entgegenzuwirken. Darüber hinaus gerieten Grundannahmen, die mit diesem Modell verbunden sind, zunehmend unter Druck. Die Vorstellung eines jahrelang, möglicherweise oft eines lebenslang ausgeübten erlernten Berufs, der einem ein gesichertes Alterseinkommen garantierte, lässt sich in Teilen des Arbeitsmarktes immer seltener realisieren. Schlagworte von prekären Beschäftigungsverhältnissen, der „Generation Praktikum“ oder der neuen Altersarmut machen die Runde.

Im Rahmen des an der Universität Wien eingerichteten „Interdisziplinären Dialogforums“ fand ein Workshop statt, der sich dieser spannungsvollen Beziehung zwischen Arbeit und Lebenslauf annahm. Ausgerichtet vom Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Universität Wien kamen Vertreterinnen und Vertreter aus der Geschichtswissenschaft, der europäischen und außereuropäischen Ethnologie, der Rechtswissenschaften, der Philosophie und der Sozialwissenschaften zusammen, um einerseits eine Bestandsaufnahme über bisherige Forschungswege vorzunehmen und andererseits auf laufende Forschungsarbeiten und Desiderata aufmerksam zu machen.

Drei Beiträge beschäftigten sich mit Afrika. Im Mittelpunkt der Beiträge von GERTRAUD SEISER (Wien) und INGEBORG GRAU (Wien) stand dabei das Plädoyer, die Beschreibung afrikanischer Arbeitsverhältnisse nicht zu ‚exotisieren‘, sondern aus diesen Erfahrungen neue Konzeptualisierungsmöglichkeiten von Arbeit zu diskutieren. Die Ausweitung des Arbeitsbegriffs, der zahlreiche Erwerbsformen zur Sicherung der Existenzgrundlage berücksichtigt („livelihood perspective“), wurde dabei ebenso betont wie das Vordringen „informeller Arbeit“. Hier entspann sich bereits eine ausführliche Debatte über den Arbeitsbegriff. Sollte er auf das Subsystem Ökonomie begrenzt werden oder sei eher die Ausweitung im Sinn einer „sozialen Aktivität“ zu bevorzugen? Unter den Diskussionsteilnehmern zeichnete sich eine klare Mehrheit zugunsten eines flexiblen Arbeitsbegriffs ab, da gerade dadurch interdisziplinäre und transnationale Vergleichsebenen eröffnet würden und Wandel und Kontinuitäten von Arbeit besser untersucht werden könnten.

Es blieb ERWIN EBERMANN (Wien) vorbehalten, mit einem makroperspektivischen Blick auf die konkreten Probleme des afrikanischen Arbeitsmarktes aufmerksam zu machen. In den jungen Staaten Afrikas, in denen 40 bis 50 Prozent der Bevölkerung unter 15 Jahre alt sind (in Kenia sind rund 96 Prozent der Bevölkerung unter 60 Jahre alt), müssten jährlich rund acht bis zehn Prozent neue Arbeitsplätze geschaffen werden, um den status quo auf dem Arbeitsmarkt aufrechterhalten zu können. Unter solchen Bedingungen, verstärkt durch einen zunehmenden Blick nach außen, durch den die eigene Situation als noch bedrückender empfunden werde, breite sich in vielen afrikanischen Staaten unter der Bevölkerung ein zunehmender „Afro-Pessimismus“ aus. In der Diskussion wurde gefragt, inwieweit die durch das Spannungsverhältnis von hoher Jugendlichkeit und fehlenden Arbeitsmöglichkeiten entstandene Problemlage überhaupt in den afrikanischen Staaten noch lösbar sei, oder ob nicht vielmehr globale Strategien und Migrationssysteme aufgebaut werden müssten. Doch zeige die Praxis der europäischen Abschottung, dass man von solchen globalen Lösungsansätzen noch weit entfernt sei.

Die außereuropäische Perspektive wurde mit Blick auf höchst widersprüchliche Entwicklungen in Japan ergänzt. INGRID GETREUER-KARGL (Wien) beleuchtete die geschlechterspezifische Benachteiligung gut ausgebildeter Frauen, wie sie sich in Interviews mit Akademikerinnen ergab. Demnach verzichteten die Frauen zugunsten der Karriere ihrer Männer auf Erwerbsarbeit und suchten sich Beschäftigung in freiwilligen Tätigkeiten, etwa in der Nachbarschaftshilfe oder in der Familienpflege. In der Diskussion wurde allerdings betont, dass es sich hier um ein Problem einer recht kleinen Gruppe von Akademikerinnen handelte. Denn die Erwerbstätigenquote ist unter Frauen in Japan besonders hoch, wie SEPP LINHART (Wien) in seinem Beitrag deutlich machte. Hinzu kommt, dass sowohl durch finanzielle Notwendigkeit als auch durch ein Ethos, in dem Arbeit hoch geschätzt würde, ältere Menschen länger arbeiteten. Unter den über 65-jährigen Männern, so legte der Referent dar, gehen immer noch rund 48 Prozent einer Beschäftigung nach; bei Frauen dieser Altersgruppe liegt die Quote bei 22 Prozent. In einer Umfrage der OECD gaben in jüngster Zeit 30 Prozent der Befragten an, bis zum 70. Lebensjahr arbeiten zu wollen, in der Bundesrepublik waren dazu nur vier Prozent bereit. In der Diskussion wurde sowohl auf die kulturelle Prägekraft hinsichtlich des Verhältnisses von Arbeit und Lebenslauf hingewiesen als auch auf nationalistische Motive aufmerksam gemacht, die zu einer verlängerten Lebensarbeitszeit führten. Angesichts einer schrumpfenden Bevölkerung in Japan sei man bereit länger zu arbeiten, um den Zuzug ausländischer Arbeitskräfte abzuwenden.

KLARA LÖFFLER (Wien) und BRIGITTA SCHMIDT-LAUBER (Wien) warfen aus Sicht der europäischen Ethnologie einen Blick auf das Thema „Arbeit im Lebenslauf“. Löffler stellte mögliche praktische Untersuchungsfelder vor, etwa die Frage nach den „kleinen Einschlüssen“ im Lebenslauf bei Bewerbungen (Werden Freizeitinteressen genannt? Wie sind Lücken im Lebenslauf erklärt?) oder die Protokollierung von „Berichtigungen“ des Arbeitsalltags, wie sie sich bei Gesprächen zwischen Kollegen auf dem Weg nach Hause in den öffentlichen Verkehrsmitteln ergeben. Schmidt-Lauber gab einen Überblick über die methodischen und theoretischen Annäherungen ihres Fachs an die Forschungsfelder Arbeit und Lebenslauf. Der Weg führte dabei von der Arbeiterkultur zur Arbeitskulturenforschung, von der Beschreibung von Lebensstilen zur Biographie als Erzählforschung und Bewusstseinsanalyse.

Der philosophische Blick auf Arbeit im Lebenslauf wurde durch zwei völlig unterschiedliche Zugänge präsentiert. KARL REITTER (Wien) griff in seinem Vortrag auf Karl Marx und seinen Begriff des Arbeitsprozesses und der Arbeit zurück. Er strich unter anderem heraus, dass in der postfordistischen Arbeitsorganisation nicht die Freiheit in der Gestaltung der Arbeit Einzug halte, sondern eine Rückkehr der „Stücklohnarbeiter“ zu befürchten sei. MANFRED FÜLLSACK (Wien) dagegen entwarf ein Modell zur Verteilung der Lebenserwerbsarbeit. Er schlug die Ausgabe und den Handel mit Anrechtsscheinen auf Arbeit vor. Wer beispielsweise eine Auszeit nehmen wolle, biete einen Teil seiner Scheine zum Verkauf an, um von dem Geld seine arbeitsfreie Zeit finanzieren zu können. Auch wenn das Modell einen gewissen Reiz versprühte, wurde doch kritisiert, dass es den reinen „homo oeconomicus“ voraussetze und kaum zu realisieren sei. Füllsack räumte ein, dass politisch selbst die Idee eines garantierten Grundeinkommens leichter durchzusetzen sei als sein Modell. Aber er werde weiter an seiner Verfeinerung arbeiten.

Geerdet wurden derartige Überlegungen durch die Vertreter und Vertreterinnen aus den Rechts- und Sozialwissenschaften. MARTIN E. RISAK (Wien) und LINDA KREIL (Wien) untersuchten zum einen Reaktionen des (österreichischen) Sozialversicherungs- und Arbeitsrechts auf die Wandlungen im Erwerbsleben. Deutlich wurde dabei, dass der rechtliche Rahmen vor allem Normen und Ideale abbilde, nicht – oder mit sehr viel Verspätung – gesellschaftliche Realität spiegele.

Die Sozialwissenschaften waren auf der Tagung stark vertreten. Der Politologe ALBERT F. REITERER (Innsbruck/Wien) fragte, wie angesichts einer älter werdenden Gesellschaft Pflegetätigkeit sich wandeln wird und welche Auswirkungen sie auf das Konzept Arbeit hat. Im negativen Fall droht eine Taylorisierung der Pflege, in der das „Pflegematerial“ nur noch Arbeitsroutinen durchläuft. Im Idealfall wird Pflegetätigkeit zu einem Verbund von Aktivitäten, in dem medizinische und soziale Versorgung sowie der Aufbau eines qualifizierten Arbeitsmarktes für Pflegetätigkeiten zusammenfließen.

FRANZ KOLLAND (Wien) untersuchte das „Age-Work-Paradox“, wonach die Menschen immer älter werden, die Lebensarbeitsphase allerdings immer weiter zusammenschrumpft. Deutlich wurde dabei unter anderem, dass ein niederes Bildungsniveau dazu beiträgt, dass Menschen früh aus dem Arbeitsleben ausscheiden, ein hohes Ausbildungsniveau für einen späten Berufseintritt sorgt. In der Diskussion wurde darüber hinaus der Aspekt aufgeworfen, inwieweit mit einer alternden Gesellschaft eine neue Form der Arbeit, der Arbeit an sich selbst, um möglichst lange unabhängig von der Pflege zu bleiben, an Bedeutung gewinnt. Arbeit, ansonsten verstanden als ein sozialer Akt, wird zur „Eigenarbeit“.

Die von den Moderatoren einem strikten Zeitdiktat unterworfenen Kurzvorträge wurden durch zwei ausführlichere Gastvorträge ergänzt, die ebenfalls dem Bereich der Sozialwissenschaften zuzuordnen sind. Der Soziologe MARCEL ERLINGHAGEN (Bochum/Duisburg-Essen) stellte gängige Thesen über den Wandel des Normalarbeitsverhältnisses auf den empirischen Prüfstand. Seinen Daten zufolge aber ist seit den 1980er-Jahren weder eine deutliche Zunahme der Arbeitsmarktmobilität noch ein Rückgang der Dauer der Betriebszugehörigkeit auszumachen. Die Prekarisierung der Beschäftigung habe sich vor allem an den Rändern entwickelt, zum einen bei den Ungelernten, zum anderen bei den sehr gut ausgebildeten. Insgesamt habe sich aber die subjektive Wahrnehmung geändert und ein Gefühl der Angst gehe um. Die Hartz-IV-Gesetzgebung in der Bundesrepublik habe dazu ebenso beigetragen wie die Tatsache, dass von Praktika, freiberuflichen, unstabilen Beschäftigungsverhältnissen und befristeten Verträgen vor allem Medienvertreter und Wissenschaftler betroffen seien, die ihrerseits zu einer Verbreitung dieser Stimmung beitrügen.

Die Soziologin GERTRUD M. BACKES (Vechta) verdeutlichte, dass das Ideal einer altersdifferenzierten Abfolge im Lebenslauf über Bildung (Jugend), Arbeit (mittleres Alter) und Freizeit (Alter) kaum zum Erkenntnisfortschritt hinsichtlich Arbeit und Lebenslauf beitrage. Entscheidend für das Verständnis von Arbeit sei nicht, was gemacht werde, sondern wie es organisiert sei. Die Tätigkeit des Putzens beispielsweise könne als Erwerbsarbeit, Hausarbeit aber auch in organisierter Nachbarschaftshilfe ausgeübt werden. So ließe sich auch entschlüsseln, welche Vergesellschaftungsprozesse sich mit Arbeit verbinden.

Die geschichtswissenschaftliche Perspektive zum Thema „Arbeit im Lebenslauf“ war mit drei Beiträgen vertreten. Der Hauptorganisator der Tagung HERMANN ZEITLHOFER (Wien) führte in die Tagung und die Thematik ein. Er betonte einerseits die Unterschiede zwischen Vormoderne und Moderne in den verschiedenen Lebensphasen. So habe man in der Vormoderne Arbeit im Kindesalter als Mittel der Disziplinierung und des Zuverdiensts durchaus positiv gesehen. Andererseits dürfe die Vorstellung eines „Normalarbeitsverhältnisses“ in der Moderne nicht zu „monolithisch“ verstanden werden. Wunsch und Wirklichkeit klafften immer wieder auseinander. Der gelernte Handwerker mochte im späten 19. Jahrhundert mit seiner Ausbildung die Hoffnung auf einen lebenslang in seiner Branche ausgeübten Beruf verbinden, in der Realität war er nicht selten gezwungen, völlig anderen Tätigkeiten nachzugehen, um den Lebensunterhalt zu sichern.

THERESE GARSTENAUER (Berlin/Wien) beleuchtete eine Berufsgruppe, in der schon in der Zeit vor 1900 am ehesten ein „Normalarbeitsverhältnis“ vermutet werden kann: den Beamten. Eine Absicherung im Alter war hier durch Pensionen früher etabliert als unter Arbeitern und Angestellten; mit zunehmenden Alter stieg man entsprechend dem Laufbahnprinzip allmählich auf. Die Frage „Was für eine Arbeit ist der Dienst am Staat?“ warf daher viele Facetten auf. Außerhalb der Sphäre der Ökonomie angesiedelt, geprägt von einer Trennung von Privat- und Berufsleben, hatte der Beamte andererseits auch außerhalb der Arbeitszeit dem Staat zur Verfügung zu stehen. Das „Male-breadwinner“-Modell wurde in Beamtenfamilien am ehesten durchgesetzt. In der Diskussion wurde dann auch angeregt, die Ausstrahlung dieses Modells auf andere Berufsgruppen weiter zu untersuchen.

SIGRID WADAUER (Wien) stellte ihr Forschungsprojekt „Produktion von Arbeit“ vor. Ziel sei es, nicht von einer bestimmten Definition von Arbeit auszugehen, sondern Praktiken zu untersuchen, die Arbeit hervorbringen. Zahlreiche der Themen, die Wadauers Projekt für die Zeit zwischen den Weltkriegen untersucht, lassen sich auch mit Fragen nach dem Verhältnis von Arbeit und Lebenslauf verbinden. So werde untersucht, wie beispielsweise der häusliche Dienst als Übergang vom Jugend- zum Erwachsenalter sich entwickelte. Ein weiteres Beispiel sei der Umgang mit wandernden Arbeitern. Je nach Alter wurde diese Existenzform unterschiedlich wahrgenommen (von den Betroffenen selbst wie von den Behörden) und habe unterschiedlicher strafrechtlicher Verfolgungspraxis unterlegen.

Die Wiener Tagung war ein erster Schritt für weitere Überlegungen zum Verhältnis von Arbeit und Lebenslauf in interdisziplinärer Perspektive. Dies spiegelte sich auch darin, dass kein bereits ausformuliertes kohärentes Tagungskonzept umgesetzt wurde, sondern Anregungen und Impulse gesammelt wurden. Die hier nach Disziplinen gruppierte Vorstellung der Tagung spiegelt nicht den tatsächlichen Ablauf der Tagung wieder; diese war vielmehr durch einen Wechsel der Vortragenden aus den verschiedenen Disziplinen gekennzeichnet. Dies gestaltete die Tagung abwechslungsreich; andererseits hätte sich die Zusammenführung thematisch miteinander korrespondierender Themen angeboten (etwa die Beiträge zu Japan oder zur europäischen Ethnologie).

Darüber hinaus wurde in der Abschlussdiskussion herausgestrichen, dass die Differenzierungs- und Analysefähigkeit hinsichtlich des Arbeits-Begriffs sehr viel weiter fortgeschritten sei als hinsichtlich des Lebenslauf-Begriffs. Daher wurde anregt, einen weiteren Workshop zu organisieren, der den Umgang mit dem Forschungsobjekt „Lebenslauf“ in den verschiedenen Disziplinen in den Mittelpunkt stellt.

Konferenzübersicht:

Josef Ehmer: Begrüßung und Einleitung

Moderation: Therese Garstenauer

Hermann Zeitlhofer: Zum historischen Wandel der Relationen von Erwerbsarbeit und Lebenslauf

Gertraud Seiser: Kultur- und sozialanthropologische Perspektiven auf Arbeit im Lebenszyklus

Karl Reitter: Die sozialphilosophische Bedeutung der Arbeit

Klara Löffler: Mehrere (Arbeits-)Leben. Biographische Strategien und Passungen im Wandel der Arbeitskulturen

Ingeborg Grau: Flexibilität und Wandel von Arbeit – Zwang, Anpassung und Herausforderung (anhand individueller Lebensgeschichten – Nigeria seit den 1970er-Jahren)

Moderation: David Mayer

Brigitta Schmidt-Lauber: Arbeit und Leben. Perspektiven volkskundlich-ethnologischer Forschung

Marcel Erlinghagen: Erwerbsverläufe in der Risikogesellschaft. Zur Entwicklung der Beschäftigungsstabilität und Beschäftigungssicherheit in Deutschland seit den 1970er-Jahren

Martin E. Risak: Die Reaktion des Sozialversicherungsrechts auf Änderungen im Erwerbsverlauf – Frauenerwerbstätigkeit, neue Formen der Erwerbstätigkeit, wechselnde und unterbrochene Karriereverläufe

Linda Kreil: Die Rechtsentwicklung im österreichischen Arbeitsrecht im Zusammenhang mit der Erwerbsbiographie

Ingrid Getreuer-Kargl: Arbeitsstrategien: Mutterschaft und Arbeit – Erwerbstätigkeit in Japan

Moderation: Hermann Zeitlhofer

Susanne Formanek: Bedingungen und Umstände der Herausbildung des Ideals des so genannten ‚mußevollen Ausgedinges’ (raku inkyo) [krankheitsbedingt ausgefallen]

Sepp Linhart: Pensionssysteme und Berufstätigkeit im höheren Alter in Japan

Therese Garstenauer: Was für eine Arbeit ist der Dienst am Staat?

Manfred Füllsack: Das erwerbsfähige Alter in der Wissensökonomie

Sigrid Wadauer: Arbeit oder so (1880 bis 1938)

Erwin Ebermann: Westafrikanische Arbeitsfelder im Spannungsfeld von Ressourcenverknappung, Außenwirkung und Afro-Pessimismus

Moderation: Josef Ehmer

Gertrud M. Backes: Erwerbsarbeit – Hausarbeit/Care – Engagement: Balanceakt bis ins Alter

Erna Appelt; Albert F. Reiterer: Pflegetätigkeit und die Auswirkung auf das Konzept „Arbeit“ in der Zukunft

Frank Kolland: Kompression der Lebensarbeitszeit – Fragen an die Sozialgerontologie

Abschlussdiskussion


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