Im Rahmen der Gedenkfeierlichkeiten zum 65. Jahrestag der Befreiung fand in der KZ-Gedenkstätte Neuengamme die Tagung „Skandinavien in der Zeit des Nationalsozialismus und die „Aktion Bernadotte“. Ereignisse und Erinnerung“ statt. Die Tagung behandelte die enge Verbindung zwischen der Besatzungspolitik in Skandinavien und den Hafterfahrungen von Skandinaviern in deutschen Konzentrationslagern, die aus der geografischen Nähe des Konzentrationslagers Neuengamme zu Skandinavien resultierte. Es wurde auf die unterschiedlichen Besatzungspolitiken in Dänemark und Norwegen eingegangen, die für die Hintergründe der skandinavischen KZ-Häftlinge eine zentrale Rolle spielten. Die Tagung blieb jedoch nicht auf die von Deutschland besetzten Länder begrenzt. Finnland als strategischer Partner Deutschlands sowie Schweden und seine Bedeutung als deutscher Wirtschaftspartner und für die Evakuierung und Befreiung skandinavischer Häftlinge wurden bei diesem Anlass problematisiert. Ziel der Tagung war es, Formen von Widerstand, Mittäterschaft und Kollaboration in Skandinavien zu thematisieren und diese auf die Situation der skandinavischen KZ-Häftlinge zu beziehen.
Nach einer Einführung von OLIVER VON WROCHEM (KZ-Gedenkstäte Neuengamme) wurde die Tagung mit einer Sektion zu Politik und Gesellschaft in Skandinavien während der Zeit des Nationalsozialismus eingeleitet. Michael Jonas (Helmut Schmidt Universität, Hamburg) moderierte die Sektion. Es wurde deutlich, dass sich einige Aspekte wiederholten, was darauf zurückging, dass sich die Themen nur schwer aufteilen ließen. ROBERT BOHN (Institut für schleswig-holsteinische Zeit- und Regionalgeschichte, Schleswig) sprach in seinem Einführungsvortrag Widerstand, Kollaboration und Mittäterschaft in Dänemark und Norwegen an und unterstrich die unterschiedliche Besatzungspolitik. Besonders der Anfang der Besatzung spielte eine Rolle, da Dänemark sich fast kampflos besetzen ließ, wohingegen die sogenannte „Friedensbesetzung“ in Norwegen scheiterte. Dänemark bewahrte durch die „Friedensbesetzung“ de facto seine Souveränität, die sogar in großen Teilen nach dem Rücktritt der Regierung 1943 weitergeführt werden konnte. Bohn unterstrich die Unterschiede zu Norwegen, wo es ab 1942 eine kollaborierende nationalsozialistisch-dominierte Regierung gab. Dänemarks Selbstverwaltung nannte Bohn eine „Abnormität“ und diskutierte die politische und wirtschaftliche Kollaboration, die er als Grauzone bezeichnete. Die Bedeutung nationaler Identität, die Rettung der dänischen Juden sowie der Rücktritt der Regierung 1943 wurden hervorgehoben. Echte Kollaborateure gab es laut Bohn in Dänemark nur wenige.
Die Vorträge von GURI HJELTNES (Handelshøyskolen, Oslo) und THERKEL STRÆDE (Universität Süddänemark, Odense) schlossen sich in vielerlei Hinsicht Bohn an. Stræde betonte Dänemarks passiven politischen Widerstand und verdeutlichte die Abneigung der Dänen gegen vertragliche Regelungen, um Handlungsspielräume zu wahren. Diese Spielräume wiederum wurden durch eine fehlende planmäßige deutsche Besatzungspolitik ermöglicht. Zur Kollaboration äußerte Stræde, dass die Politik der Zusammenarbeit Dänemark vor größerer Zerstörung schonte und viele Opfer verhinderte. Hjeltnes verdeutlichte die Unterschiede zwischen Norwegen und Dänemark, die sich schon bei den Kampfhandlungen während der Besatzung zeigten. Die Verzögerung der Besetzung Norwegens ermöglichte das Exil der norwegischen Regierung und des Königs sowie die Organisierung des Widerstands. Hjeltnes schilderte die mit Dänemark vergleichbare historiografische Interpretation der Besatzungspolitik in Norwegen nach 1945, die sich jahrelang an der Bedeutung des Widerstandskampfes orientierte, wobei das Schicksal der norwegischen Juden und die Bedeutung der politischen Kollaboration erst spät Interesse fanden.
Die Vorträge über Schweden und Finnland von PAUL A. LEVINE (Universität Uppsala) und BERND WEGNER (Helmut Schmidt Universität, Hamburg) verdeutlichten weitere Unterschiede in Skandinavien. Wegner problematisierte die Rolle Finnlands vor und während des Zweiten Weltkriegs und diskutierte das strategische Bündnis mit dem NS-Regime. Finnlands besondere politische Lage in den 1930er-Jahren wegen des problematischen Verhältnisses zur Sowjetunion und die Unmöglichkeit einer finnischen Neutralität wurden herausgearbeitet. Das Bündnis mit der NS-Diktatur war im gemeinsamen Antikommunismus und nicht in einer ideologischen Nähe zu finden, da Finnland eine konservativ-demokratische Regierung hatte. Wegner bezeichnete die deutsch-finnische Kriegsführung gegenüber der Sowjetunion als Angriffskrieg und definierte Finnland als Aggressor. Er unterstrich jedoch, dass Finnland kein Satellitenstaat Deutschlands gewesen sei, deutscher Strategie nicht folgte und sich nicht am Holocaust beteiligte. Unangenehme Themen wurden gegenüber dem Bündnispartner ausgeklammert. Levine nannte in seinem Vortrag die Rolle des neutralen Schwedens während des Krieges ein Paradox zwischen Widerstand und Kollaboration: Einerseits war Schweden an der Rettung vieler Juden beteiligt, andererseits versorgte man Deutschland mit wichtigen Rohstoffen. Das diplomatische Doppelspiel sollte Schweden mit allen Mitteln aus dem Krieg halten. Die sozialdemokratisch-liberale Demokratie wollte laut Levine ihren Wohlfahrtsstaat mit allen Mitteln beschützen. Man wollte deshalb lange Zeit keine jüdischen Flüchtlinge aufnehmen, was sich jedoch mit der Deportation der norwegischen Juden 1942 änderte. Schweden engagierte sich nun diplomatisch für die Juden, weshalb Levine die Schweden als „Desktop Rescuers“ bezeichnete.
Die zweite Sektion über die Skandinavier im KZ Neuengamme wurde von Detlef Garbe (KZ-Gedenkstätte Neuengamme) moderiert. HENRIK SKOV KRISTENSEN (Frøslevlejrens Museum) griff in seinem Vortrag über die Deportation dänischer Häftlinge auf die von Bohn und Stræde präsentierten Themen zurück und sprach über den „Sonderfall Dänemark“. Er betonte die weitgehende Autonomie, die jedoch nach dem Rücktritt der Regierung am 29. August 1943 eingeschränkt wurde. Der Regierungsrücktritt, der steigende Widerstand und die folgende Verschärfung der Besatzungspolitik hatten laut Kristensen eine zentrale Bedeutung für die Deportationen dänischer Bürger. Die dänischen Behörden versuchten durch den Bau des Polizeigefangenenlagers Frøslev, einem von Dänemark finanzierten und beeinflussten Internierungslager unter deutscher Verwaltung, weitere Deportationen zu verhindern. Kurz nach der Eröffnung brachen die Besatzer die Vereinbarung über die Einstellung weiterer Deportationen. Kristensen konkludierte jedoch, dass das Lager als dänischer Erfolg zu bezeichnen sei, da damit vielen Dänen die Deportation erspart blieb. Kristensen verdeutlichte diese Schlussfolgerung durch Parallelen zu vergleichbaren Lagern in Norwegen und problematisierte die Bedeutung Neuengammes und anderer Konzentrationslager in Bezug auf spätere Deportationen. Da HANS SODE MADSEN (Køge) nicht an der Tagung teilnehmen konnte, wurde sein Vortrag von MICHAEL GRILL (KZ-Gedenkstätte Neuengamme) verlesen. Schwerpunkt bildete das Schicksal der dänischen Polizisten und Grenzgendarmen, die im September 1944 nach Deutschland deportiert wurden. Besonders wurden ihre Haftbedingungen sowie ihre Repatriierung thematisiert, da die Erkenntnisse, die hierdurch erlangt wurden, auch für die spätere Evakuierung anderer Skandinavier Bedeutung hatte. Grill diskutierte die Hintergründe der Evakuierung auch im seinem eigenen Vortrag, und setzte sich intensiv mit den Skandinaviern in Neuengamme während der letzten Kriegsmonate auseinander. Besonders interessant war die Diskussion über die Begünstigung der Skandinavier im KZ-System, die sich laut Grill erst richtig im März 1945 durch die Einrichtung des Skandinavierlagers durchsetzte. Die Skandinavier hatten wie andere Häftlingsgruppen besonders schwere Haftbedingungen in den KZ-Außenlagern, was sich erst nach dem Eintreffen der Rot-Kreuz-Verpflegungspakete änderte. Grill verdeutlichte die größte Schattenseite des Skandinavierlagers: Die Überführung anderer Häftlingsgruppen durch Weiße Busse in KZ-Außenlager, um in Neuengamme Platz für Skandinavier zu schaffen. Diese Transporte bedeuteten für viele der überführten Häftlinge das Todesurteil. In der Sektion kam auch der Zeitzeuge POUL NIELSEN (Odense) zu Wort, der die letzten Wochen seiner Haft im Skandinavierlager verbrachte. Nielsen bezog sich jedoch in erster Linie auf seine Erfahrungen aus Sachsenhausen. Das kompakte Programm der Tagung ließ leider keine genauere Ausführung der Eindrücke Nielsens von Neuengamme zu, was aber im Anschluss an Grills Vortrag wünschenswert gewesen wäre. DENNIS CHRISTIAN LARSEN (Frøslevlejrens Museum) schloss die Sektion ab, und setzte sich mit der umstrittenen dänischen Mittäterschaft auseinander. Allein in Neuengamme gab es, so Larsen, mindestens 30 dänische SS-Angehörige. Dass waren etwa ein Drittel aller Dänen, die im deutschen KZ-Dienst eingesetzt waren. Ein großer Teil von ihnen war auch an schweren Verbrechen beteiligt. Karrierebeispiele und Motive der Täter sowie Neuengammes geografische Nähe zu Dänemark als Begründung seiner Bedeutung als Dienststelle dänischer SS-Angehöriger wurden diskutiert. Larsen konzentrierte sich auf dänische Täter, wies jedoch auch auf norwegische Mittäterschaft hin.
Die von Michael Grill moderierte dritte Sektion konzentrierte sich auf Zeitzeugenberichte ehemaliger Häftlinge. Eingeladen waren MOGENS HENRIK NIELSEN (Roskilde) und BERNT LUND (Oslo). Nielsen, der noch ehrenamtlich in einem Pflegeheim für ehemalige Widerstandskämpfer und KZ-Häftlinge tätig ist, gab eine bewegende Darstellung von seiner fünfmonatigen Konzentrationslagerhaft. Er konzentrierte sich auf die Einweisung, den Lageralltag und seine Zeit im Schonungsblock, bevor er am 9. April 1945 als einer der ersten mit den Weißen Bussen evakuiert wurde. Die Weißen Busse und den folgenden Aufenthalt in Schweden würdigte Nielsen besonders. Der Zeitzeugenbericht des ehemaligen norwegischen Häftlings und späteren Diplomaten Bernt Lund war als Gespräch mit CLAUDIA LENZ (European Wergeland Centre for Intercultural Understanding, Oslo) gestaltet. Lunds Haftzeit war in vieler Hinsicht mit Poul Nielsens Erlebnissen vergleichbar. Beide hatten die meiste Zeit ihres Lageraufenthalts in Sachsenhausen verbracht und kamen erst im Frühjahr 1945 nach Neuengamme. Lund knüpfte an Grills Vortrag an und sprach von seinem schlechten Gewissen, weil er miterlebte, wie für die skandinavischen Häftlinge der Schonungsblock in Neuengamme von nicht-skandinavischen Häftlingen geräumt wurde. Lund ahnte damals, dass diese von den Weißen Bussen nicht evakuiert wurden, sondern in andere Konzentrationslager überführt werden sollten.
Die in den Zeitzeugenberichten dargestellten Erfahrungen bildeten inhaltlich den Übergang zur letzten Sektion über die Rettung der skandinavischen Häftlinge. Moderiert wurde diese etwas längere Sektion von Ulrike Jensen (KZ-Gedenkstätte Neuengamme) und ANDREAS KÖRBER (Universität Hamburg). Die Bedeutung der Aktion Weiße Busse und der Person Folke Bernadotte in den Narrativen Deutschlands und der skandinavischen Länder prägte die Sektion. Die Aktion Weiße Busse, auch „Aktion Bernadotte“ nach dem damaligen Vizepräsidenten des schwedischen Roten Kreuzes Graf Folke Bernadotte benannt, war eine von dänischen, norwegischen und schwedischen Behörden und Diplomaten initiierte Rettungsaktion, die zum Ziel hatte, skandinavische KZ-Häftlinge während der letzten Kriegsmonate aus deutscher Gefangenschaft zu befreien. Bernadotte wurde während der Aktion unter Anderem durch seine Verhandlungen mit Heinrich Himmler und seiner Präsenz bei der Einrichtung des Neuengammer Skandinavierlagers zu Personifizierung der Rettungsaktion, die seiner Schirmherrschaft unterstand.
IZABELA A. DAHL (Humboldt-Universität zu Berlin) verdeutlichte, dass es in Deutschland nicht eine Überlieferung der Ereignisse, sondern schon früh mehrere Narrative gab, die in erster Linie durch die Gedenkstätten und die verschiedenen politischen Diskurse in den beiden deutschen Staaten geformt wurden. In der DDR war die Aktion Weiße Busse ein Nebensatz in der antifaschistischen Gedenkkultur, da die Rote Armee offiziell als Befreier galt. In der Bundesrepublik dominierten vor allem antitotalitäre Deutungsmuster, so dass die Aktion als klares Symbol des Zusammenbruchs des nationalsozialistischen Lagersystems einen Platz in den westdeutschen Narrativen fand. Paul A. Levine verdeutlichte in seinem zweiten Vortrag vor allem die Bedeutung der Aktion in einem schwedischen historiografischen und pädagogischen Kontext. Überraschend war, dass Bernadotte und die Aktion Weiße Busse in Schweden zwar bekannte Begriffe sind, viele Schweden jedoch nicht den historischen Kontext kennen. Dieses begründete Levine damit, dass der Holocaust von schwedischen Historikern jahrelang ignoriert wurde. Claudia Lenz verdeutlichte, dass die Narrative in Norwegen umstrittener sind als in Schweden, was sich auf die Besatzung des Landes zurückführen lasse. In der unmittelbaren Nachkriegszeit herrschte, so Lenz, ein Narrativ vor, das Bernadotte als Held, Einzelkämpfer und Hauptverantwortlichen für die Rettung der skandinavischen Häftlinge darstellte. Es etablierte sich jedoch später ein Narrativ, in dem Norweger als Helfer der Rettungsaktion identifiziert wurden. Lenz verband diese Deutung mit Wanda Heger, einer zentralen norwegischen Akteurin im Widerstand. Lenz unterstrich jedoch, dass die Schattenseiten der Weisse-Busse-Aktion als sogenanntes Dilemma-Narrativ in Norwegen eine wichtige Rolle spielten. Moralisch uneindeutige Aspekte der Rettungsaktion wurden besonders in den vergangenen zehn Jahren ein Bestandteil der Diskussion und vervollständigten damit die norwegische Narrative. HENRIK SOMMERLUND (Kolding) erläuterte, dass sich die dänischen Narrative ähnlich entwickelte. Bernadotte dominierte zuerst auch hier die Überlieferung, inzwischen habe sich der Fokus jedoch besonders in der Geschichtswissenschaft auf eine Klärung der Beteiligung des dänischen Sozialministeriums an der Aktion verlagert. Die Aktion Weiße Busse wurde damit als Kulmination dänischer Hilfsprojekte gesehen. Sommerlund präsentierte in groben Zügen die dänischen geschichtswissenschaftlichen Narrative, wies jedoch auf das Fehlen der Geschichte der dänischen Rot-Kreuz-Helfer hin.
JÖRG WOLLENBERG (Universität Bremen) erlebte als Kind das Kriegsende in Ostholstein und präsentierte eine mikrohistorische Perspektive zur Kleinstadt Ahrensbök in der Zeit unmittelbar vor dem Kriegsende. Vor Ort dominierten die Evakuierung des Auschwitzer Außenlagers Fürstengrube nach Ahrensbök, die Ereignisse in der Lübecker Bucht sowie neben den Verhandlungen zwischen Himmler und Bernadotte die Ereignisse der letzten Kriegstage. Der Schwede AXEL MOLIN (Nörrköping) schloss die Sektion mit einem beeindruckenden Zeitzeugenberichts aus Sicht eines Helfers der Aktion Weiße Busse ab. Molin gab in seiner Erzählung detaillierte Einsichten in den Ablauf der Vorbereitungen für die Aktion in Schweden und sprach über seine Erlebnisse während der Evakuierungsfahrten. Die Person Bernadottes und die Rolle Schwedens während der Vorbereitungen für die Aktion wurden stark hervorgehoben. Molin gab jedoch einen wichtigen Einblick in die Hintergründe der schwedischen Helfer und ergänzte so Henrik Sommerlunds Vortrag aus dänischer Sicht.
Die verschiedenen Beiträge der Tagung verdeutlichten die unterschiedlichen geografischen, politischen und strategischen Voraussetzungen in Skandinavien während der Zeit des Nationalsozialismus. Die skandinavischen Staaten kämpften auf verschiedene Weise um ihr Überleben. Finnland verbündete sich mit dem Dritten Reich gegen die Sowjetunion, Schweden glückte eine Neutralität durch aktive Zusammenarbeit und geschickte Diplomatie, Dänemark und Norwegen wurden besetzt, versuchten jedoch durch aktiven Widerstand, Zusammenarbeit oder direkte Kollaboration den Krieg zu überstehen. Die Tagung zeigte Unterschiede und Gemeinsamkeiten in den beiden besetzten Ländern und nuancierte die verschiedenen historiografischen Rezeptionen. In Bezug auf die Evakuierung skandinavischer Häftlinge aus nationalsozialistischen Konzentrationslagern durch die Weißen Busse wurden durch die Tagung auch verschiedene Entwicklungen in den einzelnen nationalen Narrativen verdeutlicht. Als gemeinsame Tendenz kann hier der Übergang von einer Glorifizierung Bernadottes zu einer nuancierten Betrachtung der Aktion Weiße Busse gesehen werden, die auch eine Diskussion der negativen Konsequenzen der Rettungsaktion zulässt. Abschließend kann festgehalten werden, dass Themen wie Kollaboration, Mittäterschaft und Widerstand bei der Tagung leider nur eine periphere Rolle spielten, nichtsdestotrotz aber wichtige Erkenntnisse durch die Vorträge und Debatten gewonnen wurden.
Konferenzübersicht:
Oliver von Wrochem: Einführung.
Sektion 1: Skandinavien in der Zeit des Nationalsozialismus: Politik und Gesellschaft
Moderation: Michael Jonas
Robert Bohn: Widerstand, Kollaboration, Mittäterschaft: Handlungsoptionen und Handlungsmotivationen in skandinavischen Ländern
Bernd Wegner: Finnland in der Zeit des Nationalsozialismus.
Paul A. Levine: Schweden in der Zeit des Nationalsozialismus.
Therkel Stræde: Deutsche Besatzungspolitik in Dänemark / Deutsche als Besatzer
Guri Hjeltnes: Deutsche Besatzungspolitik in Norwegen / Deutsche als Besatzer
Sektion 2: Skandinavier im KZ-Neuengamme
Moderation: Detlef Garbe
Henrik Skov Kristensen: Die Deportation von Dänen in die Konzentrationslager
Hans Sode Madsen (verlesen von Michael Grill): Die Deportation dänischer Polizisten und Grenzgendarmen in deutsche Konzentrationslager und ihr weiteres Schicksal
Michael Grill: Skandinavische Häftlinge im KZ Neuengamme. Mit Ausschnitten aus Videointerviews mit Zeitzeugen
Poul Nielsen: Skandinavische Häftlinge in Sachsenhausen – ein Zeitzeugenbericht
Dennis Christian Larsen: Dänische SS-Freiwillige im KZ Neuengamme
Sektion 3: Zeitzeugenberichte von Überlebenden des KZ Neuengamme
Moderation: Michael Grill
Mogens Henrik Nielsen: Zeitzeugenbericht aus Dänemark
Bernt Lund: Zeitzeugenbericht aus Norwegen
Sektion 4: Aktion Bernadotte – Weiße Busse. Die Rettung der Skandinavischen Häftlinge
Moderation: Ulrike Jensen/Andreas Körber
Izabela A. Dahl: Weiße Busse und Graf Folke Bernadotte. Entstehungshintergrund und Rezeption in Deutschland
Paul A. Levine: Die Aktion Bernadotte: Entstehungshintergrund und Nachkriegsrezeption in Schweden.
Claudia Lenz: Die Weiße Busse Aktion in den Narrativen Norwegens
Henrik Sommerlund: Die Weiße Busse Aktion in den Narrativen Dänemarks
Jörg Wollenberg: Das Ende des Todesmarsches der Häftlinge aus Auschwitz-Fürstengrube, die Weißen Busse und die „Cap Arcona“
Axel Molin: Busfahrer und Personal der Weißen Busse
Abschlussdiskussion und Schlussworte