Vom 03.-05. März 2011 fand nach dem ersten Workshop zu Modern Times – Zeit der Stadt im Februar 20101 und einer Sektion auf dem Historikertag im September 20102 in schneller Folge die dritte öffentliche Veranstaltung der Forschergruppe „Kulturen des Wahnsinns – Schwellenphänomene der urbanen Moderne (1870-1930)“ in Berlin statt. Unter dem Titel Metropolenzauber – Sexuelle Moderne und urbaner Wahn ging die von GABRIELE DIETZE (Berlin) und DOROTHEA DORNHOF (Berlin) für die Forschergruppe organisierte Veranstaltung der Frage nach, welche Verbindungen und Interdependenzen von Urbanität, Sexualität und Wahnsinn sich in verschiedenen historischen, räumlichen und ästhetischen Kontexten um 1900 aufzeigen lassen. Der Titel Metropolenzauber spiele dabei auf die zeitgenössische Konnotation einer Amalgamierung von großstädtischer Faszination an, die zugleich auch immer Bedrohung und Gefährdung war. Mit den Stichworten sexuelle Moderne und urbaner Wahn war ein Fokus abgesteckt, der sexuelles Wissen aus Sexualwissenschaft, Sexualreform, Psychoanalyse, aus der Sexualisierung der Lebenswelt und der Erotisierung von Amüsierkulturen mit Orten des Städtischen (Psychiatrie, aber auch extatische, traum- und rauschhafte Orte) verband. Die Analyse dieser vielfältigen Konstellationen sei deshalb aufschlussreich, weil die Großstädte der langen Jahrhundertwende als „genuine Gesellschaftslabore“ anzusehen seien, wie BEATE BINDER (Berlin) in ihrer Begrüßung betonte. War dieses Labor für den Fall Berlins vor allem in der Umgebung der Friedrichstraße zu lokalisieren, lag der gewählte Tagungsort in der Mohrenstraße im topographischen Zentrum des Themas.
Die bewusst im Workshop-Charakter konzipierte Veranstaltung bot mit ihren 15 historischen, kultur-, literatur- und medizingeschichtlichen Vorträgen ein breites thematisches wie methodisches Spektrum, das vom konstant zahlreichen Publikum interessiert diskutiert worden ist. Auch wenn die Vorträge nicht in inhaltliche Sektionen eingeteilt waren (und so nicht immer direkt aufeinander beziehbar waren), lassen sich grob zwei Zugriffe auf städtische Ausprägungen sexuellen Wahns ausmachen: (1) die Stadt als Ermöglichungsraum von Sexualität und Wahnsinn und (2) die Stadt als Sexualität und Wahnsinn.
(1) Dem ersten Zugriff können sieben Vorträge zugeordnet werden. TOBIAS BECKER (Berlin) ging in seinem Beitrag etwa dem sittenlosen Theater nach und fragte nach der Beziehung von Theater und Sexualität um 1900 in Berlin, London und Paris. Er untersuchte einerseits die Praxis und stellte zwar eine Erotisierung der Bühne fest, die allerdings nicht ungebrochen bleibe (neue Kultur der Körperlichkeit, Spiel mit männlichem Blick, cross-dressing). Andererseits sah er eine Verbindung von Theatern und Prostitution, stellte aber gleichzeitig die Heterosozialität des Theaterpublikums fest. Insgesamt beschrieb er Varietés nicht als Verlängerung des Bordells, sondern markierte sie als urbanen Raum des Aufbrechens von bestehenden Geschlechternormen.
ENRIC NOVELLA (Madrid) stellte im gemeinsam mit RAFEL HUERTAS (Madrid) verfassten Vortrag die spanische Sexualpopularisierung in den 1920er und 1930er Jahren vor. Neben anderen ging er dabei auf Hildegart Rodríguez ein, eine junge Sexualaufklärerin, die in ihren Schriften u.a. Homosexualität und Polygamie als natürliche Phänomene beschreibe und für Verhütung eingetreten sei. Obwohl sie im Alter von 18 Jahren von ihrer Mutter getötet wurde, habe sie eine der wichtigsten Figuren der spanischen Sexualreform werden können. Novella/Huertas sahen den „Fall Hildegart“ als Artikulation des linken städtisch-sozialistischen Milieus, der zu einem modernen Umgang mit Sexualität führte und nur durch das Franco-Regime schließlich gestoppt werden konnte.
Im Beitrag von FLORIAN HEßDÖRFER (Leipzig) stand die städtische Sphärentrennung zwischen Produktion (Fabrik) und Zirkulation (Warenhaus) im Mittelpunkt. Sie sei mit „medialen Phantasien“ von Frauenkörpern verbunden, wie er an zwei Filmen konkretisierte: In „Metropolis“ verwiesen die Frauenfiguren nicht auf sich, sondern stünden für etwas anderes und als „verschwindende Vermittler“ damit für die Funktion des Mediums selbst. In „Der Mann mit der Kamera“ interpretierte er sie als Ausdruck des filmischen Voyeurismus, in dem der weibliche Blick mit dem Blick des Films zusammenfalle, womit erneut auf die technische Funktionsweise des Films verwiesen sei. Heßdörfer beschrieb diese Form als Präsenz, die erste als Repräsentation.
Im anschließenden Vortrag thematisierte PETRA LÖFFLER (Wien/Berlin) die Feminisierung und Pathologisierung des Ladendiebstahls. Kleptomanie sei als neurotisches, hysterisches und neurasthenisches Verhalten erklärt worden, das mit Warenfülle und Lichteffekten, d.h. der städtischen Konsumkultur in Verbindung stehe. Insofern Frauen aufgrund ihrer schwankenden Sexualität und Willensschwäche als besonders anfällig dafür galten, würden damit zeitgenössische Geschlechterstereotype offenbart. Allerdings werde die Schuldfähigkeit insofern klassenabhängig gestuft als bürgerliche Kleptomaninnen mit geringerer Strafe zu rechnen hätten, weil sie sich anders als proletarische Frauen nicht bereichern wollten und lediglich Opfer urbaner Verführung seien. Aus dem Zusammenhang von Schaulust und Moral speiste auch das Kino seine besondere Faszinationskraft.
DIETMAR SCHMIDT (Erfurt) stellte in seiner Untersuchung zu sexuellem Wahn als Serie Frank Wedekinds „Lulu“-Dramen und Georg W. Pabsts Stummfilmadaption des Stoffes in den Mittelpunkt. Über die Figur Lulus, die Sexualität nur in der Serie immer neuer Liebhaber realisieren könne, und Jack the Ripper, der nur in einer Serie von Lustmorden seine Rolle bestätigen könne, stellte er die Wahrnehmung moderner Geschlechterdifferenz als Reihe sich überlagernder Serien heraus und las darin ihre als pathologisch einzustufende Prozesshaftigkeit. Dabei hob er auf die unterschiedliche mediale Umsetzung ab und arbeitete die neuen filmischen Möglichkeiten heraus (Großaufnahmen u.a.), mit denen das Sehen seinen Zustand wechselte (Ver/rücktheit des Sehens) und die dem Theater nicht zur Verfügung standen.
PETRA FUCHS (Berlin) fragte in ihrem Beitrag nach der Genese der Pathologisierung sexuell devianten Verhaltens von Jugendlichen in den 1920er Jahren. Sie stütze sich dabei auf Krankenakten aus der von Franz Kramer geleiteten Berliner Kinderbeobachtungsstation. Ihr Fallbeispiel illustrierte dessen Ansatz, sexuelle Abweichungen als zugleich milieuabhängig und eigenverantwortlich zu erklären: Herta B. wird, nachdem sie sich den Gefährdungen der Großstadt (‚Schundliteratur‘, Zirkus- und Rummelplätze) hingegeben hat, als typisch weibliche Verwahrloste eingestuft. Hierbei zog die Referentin über die in den Ego-Dokumenten verwandte Kategorie ‚Glanz‘ (des großstädtischen Lebens) Parallelen zu Irmgard Keuns Zeitroman "Das kunstseidene Mädchen", der mit derselben Kategorie operiert. In der Diagnose als haltlose Psychopathin (mit der auch ihr Hang zur Prostitution erklärt wurde) erkannte Fuchs auch moderne Elemente, denn der Normalitätsbegriff würde einerseits relativ verstanden und mit der Therapie sei die Wiedererschließung städtischer Räume (außerhalb der Anstalt, Berufstätigkeit) verbunden gewesen.
Dem Arzt und Psychoanalytiker Otto Gross ging CHRISTINE KANZ (Gent) nach. Dessen sehr eigene Auslegung Freuds führte zu einer heftigen Ablehnung bei seinen Kollegen, die in der Pathologisierung durch seinen eigenen Vater gipfelte. Während sie ihn für wahnsinnig erklärten, fand er reges Interesse in den Literaten- und Bohemien-Kreisen Münchens, Berlins, Wiens und Zürichs, denen er selbst angehörte. Diese integrierten ihn nicht nur als literarische Figur in diverse Werke, sondern verbreiteten – unterstützt durch sein Charisma und seine Vernetzung – so auch seine wissenschaftlichen Theorien, in denen das Recht auf Freitod und sexuelle Libertinage eine große Rolle spielte. Aufgrund dieser Präsenz in den urbanen Subkulturen sei Gross und der Einfluss seines Denkens nur als „Großstadtphänomen“ zu verstehen.
(2) Zum zweiten Zugriff, der Großstadt und Metropole als symbolische Inkarnationen von Sexualität und Wahnsinn selbst in den Blick nahm, gehörten acht Beiträge. PETER EMBERGER (Salzburg) zeichnete ausgehend von den Tagebüchern Harry Graf Kesslers die Wahrnehmung Pompejis und Berlins als Ort ausschweifender Sexualität nach. Kessler, der während seiner Italienreisen erotische Wandmalereien als Ausdruck der Möglichkeit freier Sexualität in der Antike erkannt habe, rühmte diese „Ungeniertheit im Sinnlichen“ als wünschenswert auch für die Gegenwart. Für Berlin berichtete er zwar von ausschweifender Sexualität, sah aber ein Spannungsfeld zwischen dem Ideal antiker Freizügigkeit und moderner, durch die katholische Kirche eingeschränkter Sexualmoral.
In seinem Beitrag zum Eulenburg-Skandal orientierte NORMAN DOMEIER (Stuttgart) über die Verschiebung des sexuell Sagbaren. In seiner Analyse der Großstadtpresse wies er nach, dass Homosexualität zwar einerseits weit in die öffentliche Diskussion eindrang und gar als Inkarnation Berlins erschien, damit aber andererseits keine Normalisierung einherging. Ganz im Gegenteil habe die Sagbarkeit von Homosexualität auch die (gesteigerte) Sagbarkeit von Homophobie ermöglicht, die in konservativen Kreisen als biologisch minderwertig und unter Sozialdemokraten als höfische Dekadenz beschrieben worden sei. Die beiden virulenten Grundängste der Debatte (individuelle Angst vor Stigmatisierung und kollektive Angst vor Ansteckung) hätten paradoxerweise zu einer Liberalisierung von Heterosexualität geführt, in der Nicht-Homosexualität nur durch promiske heterosexuelle Ausschweifung nachweisbar blieb.
In der Keynote von KARL TÖPFER (San José) ging es um die zahlreichen monumentalen, reich bebilderten Folianten zu Sexualität und insbesondere zu Perversionen der Weimarer Republik, die im Kontext von Wahnsinn, Faszination, Moderne und Dekadenz, wie er mit Metropolen assoziiert war, standen. Diese enzyklopädischen und oft luxuriösen Publikationen seien von großstädtischer Sammelmentalität getragen und eröffneten mit ihren Texten und vielen Bildern Wege der pornographischen Kommunikation über sexuelle Perversionen, bei der die Grenzen von Phantasie und Wirklichkeit fließend gewesen seien. Nach Töpfer sei erotische Perversion innerhalb dieser „ecstatic vision of city culture“ als das Andere der ländlich-natürlichen „female coldness“ imaginiert worden. In diesem Sinne seien die Bildbände auch als Erziehung zur perversen Erotik aufzufassen, die auf die Entwicklung urbaner Lust zielte.
SILKE HOKLAS (Rostock) ging dem ambivalenten Großstadtbild bei Fritz Lang nach. Dabei stellte sie die Betonung der lasterhaften und zugleich faszinierenden Metropole heraus, die in „Metropolis“ mit Bezug auf Sodom und Gomorrha realisiert werde. Für das frühere „Pest in Florenz“ hob sie mit der femme fatale Julia eine Protagonistin hervor, die einerseits sexuelles Objekt männlicher Blicke sei, sich andererseits aber zum selbstbestimmten Subjekt entwickle und damit für die ambivalente weibliche Sexualität der Großstadt stehe. Sexuelle Experimente und Grenzüberschreitungen sind damit zwar an urbane Experimentierräume gebunden, allerdings werden sie bei Lang der zeitgenössischen Gegenwart enthoben und entweder in die Vergangenheit verlegt (Florenz) oder in die Zukunft projiziert (Metropolis).
Mit dem Berlin-Bild in den Romanen Hans Falladas beschäftigte sich WOLFGANG BRYLLA (Zielona Góra). Anhand von vier Texten wies er die – sich mit historischen Realitäten weitgehend deckende – Darstellung Berlins als sexualisierte Stadt nach und ging dabei auf Prostitution, die Verbindung von Urbanität und Erotikindustrie und die Nacktkultur ein. Alle drei Bereiche konnte er über Figuren und Handlungsstränge in den Texten identifizieren. Sie fungierten dabei gleichzeitig als Gesellschaftskritik wie auch als Thematisierung der Möglichkeiten zu Grenzüberschreitungen und ihrer Gefahren, wofür Brylla die Formel von Berlin als „Vorwurf und Stoff“ prägte.
BERNHARD TILG (Innsbruck) referierte über Menschenschauen im 19. Jahrhundert, in denen vor tausenden Besuchern in unzähligen Unterhaltungseinrichtungen wie Theatern, Messen, Zirkussen und Zoos afrikanische ‚Wilde‘ ausgestellt wurden. Waren bis zum 19. Jahrhundert ‚Irre‘ als das Andere der Vernunft ausgestellt worden, traten nun die ‚Wilden‘ als kulturell Andere an ihre Stelle. Tilg beschrieb einerseits die objekthafte Stereotypisierung und vor allem Erotisierung und Naturalisierung der häufig nackt ausgestellten Menschen. Andererseits betonte er ihre (begrenzt) gegebenen Handlungsmöglichkeiten mit einer Anekdote, in der sich eine Inuit-Frau aus einer im Auftrag von Hagenbeck eingeführten Gruppe um Abraham Ulrikab der Körpervermessung durch Rudolf Virchow mit Hilfe einer „schamanistischen Trance“ erfolgreich entzog.
VERONIKA FÜCHTNER (Hanover/USA) ging in ihrem Beitrag der Popularisierung der Psychoanalyse am Beispiel von Pabsts „Geheimnisse einer Seele“ nach. Dieser Film stehe nicht nur durch die Darstellung von Lustmordszenen, unheimlichen Orten und sexueller Gewalt für die Filmsprache der Weimarer Republik, sondern thematisiere auch die Überschreitung gültiger Sexualnormen. Obwohl Sexualität nicht im Text vorkomme, spiele sie etwa in Diskursen über Alternativformen der Ehe (Ehe zu dritt, Probeehe) eine zentrale Rolle. Der rahmende städtische Kontext ist dabei, wie Füchtner erläuterte, immer unbewusst präsent, denn der filmische Versuch ihn zu verdrängen (geographisches Auseinanderziehen der Handlung, Verlegung auf Interieur) scheitere.
Der Vortrag von RAINER HERRN (Berlin) unternahm eine Rekonstruktion des städtischen und diskursiven Ortes des Instituts für Sexualwissenschaft in Berlin und führte anschaulich die Beziehung von Metropolenzauber, Sexualität und Wahnsinn zusammen. Ausgehend von der Umgebung im Tiergarten, die tagsüber als großbürgerliche Wohngegend und Vergnügungsort fungierte und nachts zu einem sexuellen Erlebnisraum wurde, stellte er dar, wie das seit 1920 vor Ort residierende Institut und dessen Mitarbeiter selbst als sexueller Schwellenraum bzw. dessen Popularisatoren wahrgenommen wurden. Für diese Projektion der räumlichen Konnotation seiner Umgebung auf das Institut selbst war nach Herrn auch die Raumaufteilung innerhalb des Hauses (Hirschfelds Privatwohnung, die als Ort zur Beförderung der Prostitution eingestuft wurde) entscheidend. Das Institut sei damit in eine komplexe, wechselseitige „sexuelle Topographie“ eingebunden gewesen.
Mit diesen beiden Zugriffen lieferten die oft reich illustrierten Beiträge insgesamt ausgreifende, aber immer konkrete Realisierungen des Nexus von sexueller Moderne und urbanem Wahn, für die, wie EVELINE KILIAN (Berlin) in ihrer Konferenzsynthese herausstellte, drei verbindende Elemente ausgemacht werden können: (1) die schillernde Beziehung zwischen Materialität und Phantasmatischem des Städtischen, (2) die positive wie negative Funktion und Funktionalisierung von Geschichte sowie (3) die ambivalente, sowohl befördernde aber auch einschränkende Rolle des Sagbaren. Generell mahnte sie an, unter der Dokumentation der befreienden Elemente der sexuellen Moderne, Foucaults skeptische Analyse der notwendigen Verbindung von Sexualität und Macht nicht aus den Augen zu verlieren. Neben dem Einbezug von Widerständigkeiten und Verweigerungsstrategien, die Kilian als zentral beschrieb, könnte die geplante Publikation auch dazu genutzt werden, den in einigen Präsentationen allzu implizit gebliebenen Zusammenhang von sexuellen Pathologisierungen und städtischer Kultur deutlicher auszuformulieren. Angesichts der konstant hohen Qualität der Beiträge darf sie aber in jedem Fall mit Spannung erwartet werden.
Konferenzübersicht:
Beate Binder/Dorothea Dornhof/Gabriele Dietze (Berlin): Begrüßung / Einführung
Tobias Becker (Berlin): Sinnenkitzel und Nervenrausch. Großstadt, Theater und Sexualität um 1900
Enric Novella/Rafael Huertas (Madrid): Auf dem Weg in die sexuelle Moderne: Wissenschaft, Politik und sozialer Wandel in Spanien, c. 1900-1936
Peter Emberger (Salzburg): ‚bis auf einen rosa Mull Schurz völlig nackt‘ – Harry Graf Kessler im Spannungsfeld zwischen Antike und Moderne
Norman Domeier (Stuttgart): Szenen aus dem modernen Babylon: Homosexualität, weibliche Emanzipation und die Deutungsmacht der Großstadtpresse im Eulenburg-Skandal (1906- 1909)
Karl Töpfer (San José): Perverse Eroticism and the Ecstatic City
Silke Hoklas (Rostock): Historische Weltstadt und Zukunftsmetropole. Allegorien auf die Attraktionen der modernen Großstadt bei Fritz Lang
Florian Heßdörfer (Leipzig): Magie der Ursprungslosigkeit – ‚Fatale Weiblichkeit‘ zwischen Bildform und Warenform
Petra Löffler (Wien/Berlin): Kleptomania. Zur Pathologisierung der Zerstreuung
Wolfgang Brylla (Zielona Góra): ‚Nackter Mann – was nun?‘ Zur Inszenierung von Sexualität und Prostitution in Hans Falladas Stadttexten
Dietmar Schmidt (Erfurt): Lulu oder Vom Irrsinn der Wiederholung
Bernhard Tilg (Innsbruck): Wahn-Vorstellung und urbane Inszenierung: Irre, Monster und Indianer
Veronika Füchtner (Hanover): Die erträumte Stadt in G.W. Pabsts ‚Geheimnisse einer Seele‘ (1926)
Petra Fuchs (Berlin): ‚...nicht ganz zufällig Objekt der kriminellen Handlung‘ – Wahrnehmung, Deutung und Umgang mit sexuell devianten Kindern und Jugendlichen an der Berliner Charité
Christine Kanz (Gent): Zwischen Wissen und Wahn. Otto Gross in den Metropolen Zürich, Wien und Berlin
Rainer Herrn (Berlin): Das Warenhaus der Liebe
Eveline Kilian (Berlin): Gastkommentar
Anmerkungen:
1 Vgl. dazu den Bericht von Hanno Hochmuth: Modern Times – Zeiten der Stadt. 25.02.2010-27.02.2010, Berlin, in: H-Soz-u-Kult, 22.04.2010, <http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/tagungsberichte/id=3082>.
2 Vgl. den Bericht im Rahmen der übergreifenden Darstellung zu wissenschaftsgeschichtlichen Diskussionen bei Désirée Schauz: Sektionsberichte Historikertag 2010: Wissenschaftsgeschichte, in: H-Soz-u-Kult, 18.11.2010, <http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/forum/id=1420&type=diskussionenonen>.