Wandel begleitet und prägt Gesellschaften, bildet quasi den Normalfall, wenn es seit Beginn der Moderne darum geht, Wirtschafts- oder Sozialstrukturen in historischer Perspektive zu beschreiben. Eine Gesellschaft oder ein wirtschaftliches System, das von Stagnation und Stillstand geprägt ist, ist ebenso erklärungsbedürftig wie stark beschleunigter Wandel oder tiefgreifende Umbrüche. Wandel, genauer Strukturwandel, bildet folglich ein Charakteristikum entwickelter Gesellschaften. In wirtschaftlicher Hinsicht impliziert Strukturwandel oftmals Wachstum, in jedem Falle aber Änderungen im Beziehungsgefüge einzelner Wirtschaftssektoren. An sich nur bedingt steuerbar, wird er häufig politisch gestaltet, manchmal abgefedert oder verzögert. Struktureller Wandel äußert sich regional unterschiedlich und erzeugt neben Gewinnern auch Verlierer und damit Ängste und Abwehrreaktionen.
Unter dem Schlagwort des „nicht gewollten Wandels als Normalität“ subsumierte dann auch die Ökonomin SUSANNE ROYER (Flensburg) den – mittlerweile zum Allerweltsbegriff gewordenen – Terminus „Strukturwandel“. In ihrem prägnanten Vortrag fragte Royer nach Strategien und Möglichkeiten zielgerichtet in Strukturen einzugreifen, um Wandel planbar zu machen sowie künftige Entwicklungen erfolgreicher zu gestalten, und lieferte damit den Abschlusskommentar zu einer Tagung, die sich genau diesem Problemfeld verschrieb: „Strukturwandel in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts – Forschungsstand, Projekte und Gegenwartsinteresse“ lautete der Titel der vom 13. bis zum 14. Mai 2011 vom Institut für schleswig-holsteinische Zeit- und Regionalgeschichte an der Universität Flensburg (IZRG) und dem Institut für Grænseregionsforskning an der Syddansk Universitet veranstalteten internationalen Konferenz. Die Tagung hatte zum Ziel, Ursachen, Verläufe und Folgen des sozioökonomischen Wandels in regionalhistorischer, grenzüberschreitender Perspektive zu thematisieren. Anhand fünf sektorenspezifischer Teilbereiche (Landwirtschaft, [Schwer-]Industrie, Bundeswehr, Tourismus und Bildung) galt es, über den jeweiligen gegenwärtigen Forschungsstand und bestehende Forschungsdefizite zu referieren sowie aktuelle (Forschungs-)Projekte zu präsentieren, wobei übergreifende Bezüge zwischen den einzelnen Sektionen hergestellt und sektorübergreifende Fragestellungen aufgeworfen werden sollten. Als eher ungewöhnlich aber in Teilen enorm anregend erwies sich die Idee, die Perspektive aktueller Akteure der jeweiligen Teilbereiche mit einzubeziehen und ein Gegenwartsinteresse formulieren zu lassen.
Gefragt wurde unter anderem nach der Vergleichbarkeit von Wandlungsprozessen in verschiedenen Sektoren, nach Motiven des Wandels sowie nach Formen, nach denen Wandel in Narrative Einzug hält. Einen Anstoß zu derartigen Überlegungen lieferte der Einführungsvortrag von UWE DANKER und SEBASTIAN LEHMANN (beide Flensburg), die ein methodisches Bekenntnis ablegten zum Ansatz der Gesellschaftsgeschichte sowie der „modernisierten Modernisierungstheorie“ von W. Zapf. Die Flensburger Historiker formulierten in Anlehnung an ein aktuelles Forschungsprojekt des IZRG („Strukturwandel: Schleswig-Holstein als Land“) zahlreiche Perspektiven und verwiesen auf den bewussten thematischen Gegenwartsbezug, der sich in der Struktur der Konferenz widerspiegelte. In ihrem Vortrag entwarfen die Referenten die übergreifenden Fragestellungen, die als Leitmotive für die verschiedenen Sektionen dienten und in Diskussionen wieder aufgegriffen wurden.
Diskutiert wurden nicht nur Ausmaß, Grad und Intensität des Wandels, sondern auch seine beschleunigenden und verzögernden Faktoren sowie die Frage der Interpretation von und der Perspektive auf Wandel: Sollte dieser als Verlustgeschichte gedeutet oder vielmehr als Geschichte des schier endlosen Wachsens begriffen werden?
Die Dichotomie der Deutungsmotive „Erfolgs- oder Verlustgeschichte“ begleitete auch die von Hans Schultz Hansen (Sønderborg) geleitete Sektion „Landwirtschaft“: JAROMÍR BALCAR (Bremen) beschrieb in seinem pointierten Forschungsüberblick den tiefgreifenden Wandel in Landwirtschaft und ländlicher Gesellschaft ab 1945 einerseits als einen durch Mechanisierung, Spezialisierung und Konzentration geprägten Modernisierungsprozess, andererseits als ein von massiver Landflucht, „Höfesterben“ und dem Untergang des „alten Bauerndorfes“ begleitetes Verlustphänomen. Der gesellschaftliche Blick auf Landwirtschaft sei geprägt von einer kulturpessimistischen Grundhaltung sowie Überemotionalisierung, wovon auch die Forschung nicht unberührt blieb. Als „Urformation der Bundesrepublik“ und „Gegenentwurf zur Moderne“ (Kromka) könne Landwirtschaft und mit ihr die ländliche Gesellschaft zum einen als Modernisierungsverlierer, als „Stiefkind des Fortschritts“ (Jewski), zum anderen als „Not- und Terrorgemeinschaft“ (Jeggle), in der jeder jeden kenne, gedeutet werden.
Anhand der Metapher „wachse oder weiche“ beschrieb auch STEPHAN GERSTEUER (Rendsburg) den landwirtschaftlichen Strukturwandel aus berufsständischer Perspektive als janusköpfigen Prozess. Als Opfer ihres eigenen Erfolgs seien viele Landwirte im Laufe der Jahrzehnte unter massiven Ökonomisierungsdruck geraten und zur Aufgabe ihrer traditionsreichen Betriebe gezwungen. Wandel, so Gersteuer, dürfe jedoch nicht nur als Untergang oder Verlustgeschichte interpretiert werden, sondern beinhalte auch einen Optimierungsprozess, denn die Aufgabe des einen, impliziere immer die Chance des anderen. Entscheidend sei, die eigene Erwartungshaltung nicht an romantisierende und realitätsferne Vorstellungen zu knüpfen. Die Agrarpolitik habe in der Vergangenheit zahlreiche strukturfördernde, aber auch verzögernde Maßnahmen getroffen, die „unnatürliche“ Strukturbrüche vermieden und Wandel sozial verträglich gestaltet hätten.
Den Modus an sozialer Verträglichkeit von Wandel thematisierte auch GEORGE GEROLIMATOS (North Carolina/ Flensburg). Gerolimatos untersuchte das Ankommen der schleswig-holsteinischen Landwirte in der Demokratie, indem er nach Unterschieden und Gemeinsamkeiten zwischen der politisch radikalisierten Landvolkbewegung der späten 1920er-Jahre und der agrarischen Gesellschaft der Nachkriegszeit fragte: Welche Auswirkungen hatte die Politik der damaligen CDU auf die ländliche Entwicklung, inwiefern beeinflussten staatliche und strukturpolitische Maßnahmen wie Subventionen und Investitionsförderungen wie das „Programm Nord“ den Demokratisierungsprozess der ländlichen Gesellschaft Schleswig-Holsteins?
Einen Überblick über die Entwicklung der dänischen Landwirtschaft seit dem Zweiten Weltkrieg bot FLEMMING JUST (Sønderborg). Just zeichnete den Wandel im Bereich Landwirtschaft von einer auf Vergleichbarkeit und Gleichheit angelegten Agrarpolitik hin zu einer wettbewerbsfähigen, exportorientierten und global ausgerichteten Politik, die auf innovative, intersektorale Zusammenarbeit setzt.
Ähnliche Narrative von Verlust spiegelten auch die nachfolgenden Beiträge zum Themenfeld „ Strukturwandel in der (Schwer-)Industrie“. In der von Robert Bohn moderierten Sektion unternahm zunächst RALF AHRENS (Potsdam) mit seinem Vortrag „Industrieller Strukturwandel in einer Traditionsbranche - Der bundesdeutsche Maschinenbau in den ‚langen siebziger Jahren’“ den Versuch, wirtschaftlichen Strukturwandel auf Branchenebene festzumachen. Als solider Mittelstandszweig sei auch der Maschinenbau vom Niedergang der Traditionsindustrien seit den 1960er-Jahren betroffen gewesen und von grundlegenden Umbrüchen der 1970er-Jahre sowie übergreifenden Trends wie Internationalisierung und Computertechnologisierung tangiert worden. Als Fazit könne man für „den“ Maschinenbau jedoch eine allgemeine Erfolgsbilanz ziehen, wobei schwerlich Pauschalurteile hinsichtlich strukturellen Wandels getroffen werden könnten, da die Branche in Gänze äußerst heterogen und Ergebnisse nur schwer verallgemeinerbar wären.
Anstelle des im Tagungsprogramm angekündigten, jedoch verhinderten Historikers Stefan Grüner (Augsburg) referierte spontan KNUD ANDRESEN (Hamburg) über sein aktuelles Forschungsvorhaben „Jugendliche Erfahrungsräume und gewerkschaftliche Organisation“. Thematisiert wurde der soziale Wandel innerhalb der Jugendkultur und dessen Niederschlag im Gewerkschaftsmilieu. Zum Abschluss der Sektion gewährte STEPHANIE SCHMOLINER (Hamburg) einen gewerkschaftspolitischen Einblick in zeithistorische Forschung zum Strukturwandel in der Industrie, wobei die Referentin auf den Zusammenhang zwischen dem nach wie vor hohen Maß an Identifikation mit traditioneller Werftarbeit und dessen seit den 1970er-Jahren fortschreitenden ökonomischen Niedergang verwies.
Das Auseinanderklaffen von Vorstellung und Realität kam auch in der folgenden, von Michael Epkenhans (Potsdam) geleiteten Sektion zum „Strukturwandel in der Bundeswehr“ zum Tragen. Ein umfassendes Resümee über Forschungsstand und -perspektiven lieferte WOLFGANG SCHMIDT (Hamburg). Schmidt fragte nach dem Einfluss von Truppenansiedlungen auf Strukturwandel in ländlichen Gesellschaften und kam zu dem Ergebnis, dass Garnisonen während der 1960er-Jahre keine konjunkturelle Belebung bewirkten, sondern sogar gegenteilig ein potentielles Investitionshemmnis für Gewerbeansiedlungen bilden konnten. Der Aufbau von Bundeswehr könne zwar als Katalysator lokaler Modernisierung dienen; vielfach stelle jedoch die Hoffnung auf Ansiedlung einer Garnison lediglich eine Projektion auf bessere Zeiten dar.
Den struktur- und sozialpolitischen Wert eines Bundeswehrstandortes auf Mikroebene untersuchte KNUT FRANCK (Flensburg) in seinem Vortrag „Militärische Konversion im ländlichen Raum – das Scheitern eines Projektes.“ Franck konstatierte für seinen Untersuchungsraum der schleswig-holsteinischen Ämter Oeversee und Eggebek eine „strukturkonservierende Wirkung“ von Bundeswehranlagen, bei der weder Hoffnungen auf wirtschaftliche Prosperität erfüllt noch zukunftsträchtige raumwirksame Folgeinvestitionen erzielt werden konnten.
Eine etwas andere Perspektive auf den Modernisierungsfaktor Bundeswehr lieferte HANS PETER BARTELS, MdB (Kiel), der einen aktuellen politischen Blick auf die Entwicklung Schleswig-Holsteins „als Land mit der höchsten Bundeswehrdichte“ bot. Bartels betonte die strategische, sicherheitspolitische und ökonomische Bedeutung des Standortes Schleswig-Holstein, das einst nicht nur über die bundesweit stärkste Heeresformation verfügte, sondern auch in Form wehrwirtschaftlicher Industrieansiedlungen von der Bundeswehr profitierte. Bartels kam zu dem Schluss, dass die Dislozierung von Truppen stets in erster Linie sicherheitspolitisch begründet und nicht rein wirtschaftlich motiviert sein dürfe.
Auf dänischer Seite referierte GERD BATTRUP (Sønderborg) in Rekurs auf die dänische Gebietsreform 2007 über die Bedeutung des öffentlichen Sektors als Faktor für Innovation und Wachstum.
Im Rahmen öffentlicher Abendvorträge äußerten sich zwei aktuelle Akteure zum Strukturwandel in der Region und verdeutlichten damit noch einmal den besonderen Gegenwartsbezug der Konferenz. Der Minister für Wissenschaft, Wirtschaft und Verkehr des Landes Schleswig-Holstein, JOST DE JAGER, sowie der dänische Generalkonsul in Flensburg, HENRIK BECKER-CHRISTENSEN, beide Historiker, entwickelten in ihren Beiträgen Zukunftsperspektiven für die deutsch-dänische Grenzregion. Diese solle sich künftig nicht mehr über ihre Nationalstaatsgrenzen definieren, sondern umgekehrt als gemeinsamer Wissens-, Arbeits- und Wachstumsraum begreifen. Becker-Christensen befasste sich mit Ausgangslagen und Megatrends wie Globalisierung, demografischer Wandel, Digitalisierung oder Klimawandel und deren Einflüsse auf künftige Wandlungsprozesse, denen es mit steigender Wettbewerbsfähigkeit, verbessertem Know How und zahlreichen Innovationen zu begegnen gelte.
Nach einem Ortswechsel am nächsten Tag auf den Sønderborger Campus der Syddansk Universitet begann die Sektion „Strukturwandel im Tourismus“, moderiert von Martin Klatt (Sønderborg), mit einer Bilanz zur Historischen Tourismusforschung von HASSO SPODE (Berlin). Der Leiter des Historischen Archivs zum Tourismus am Willy-Scharnow-Institut für Tourismusforschung der Freien Universität Berlin betonte die interdisziplinäre Perspektive seiner Forschungsrichtung, die weder eine Geschichte des Reisens noch eine spezialisierte Tourismusgeschichte als Bindestrichdisziplin anstrebe. Neben einer Definition von „Reisen“, das geprägt sei „durch seine unendliche Komplexität der mannigfaltigen Wechselwirkungen“, komme es, laut Spode nicht darauf an, zu bestimmen, was Tourismus im Speziellen ausmache, sondern was Tourismus über unsere Gesellschaft aussage.
Strukturwandel im Tourismus und deren Auswirkungen auf die Gesellschaft skizzierte auch SILVIA SCHEUERER (Basel) anhand einer Mikrostudie zum schweizerischen Alpen- und Bergdorf Andermatt. Vom Durchgangsreiseort um 1900 hin zum klimatischen Sommer- und Winterkurort durchlebte diese Tourismusregion einen Wandel, der ebenso von romantisierenden Vorstellungen bestimmt war, wie Blicke auf landwirtschaftlich geprägte Regionen.
Aus wirtschaftswissenschaftlicher Perspektive gab ANDRÉ SCHULZ (Heide) einen aktuellen Blick auf historische Tourismusforschung. In Anlehnung an Giddens „Strukturationstheorie“ und Ulrich Becks „Theorie der Risikogesellschaft“ vollziehe sich Wandel im Tourismus stets mit Blick auf profitable Geschäftsfelder sowie mögliche Wachstumspotentiale und erfolge über kommunikativen Austausch zwischen Verbänden und Politik. Schulz begreift Wandel als Ergebnis rekursiver Praktiken der Akteure; Wandel im Tourismus sei demnach kein Selbstläufer, sondern erfordere als „anwendungsorientierte Querschnittsdisziplin“ permanente Entscheidungsprozesse.
Orientiert an potenziellen und zukunftsträchtigen Entwicklungschancen referierte auch KARSTEN JUSTESEN (Sønderborg) über aktuelle Tendenzen im regionalen Tourismus. Justesen präsentierte Analyseergebnisse, Zukunftsversionen und Strategien, die Region um Sønderborg attraktiver zu gestalten und potentielle Feriengäste zu binden.
In der die Konferenz abschließenden Sektion „Bildung“, die Uwe Danker leitete, veranschaulichte zum Auftakt VOLKER MÜLLER-BENEDICT (Flensburg) „Wandlungsprozesse im schulischen Bereich nach 1945“ anhand ausgewählter Statistiken. Bezugnehmend auf den derzeitigen Entwicklungs- und Veränderungsprozess des Schulwesens wurden Indikatoren des langfristigen Strukturwandels sowie Ursachen und Maßnahmen zur Minderung der bestehenden Chancenungleichheit vorgestellt.
Den Versuch, Chancenungerechtigkeit zu überwinden, thematisierte auch HILKE SCHWARDT (Flensburg) in ihrem Beitrag „Versuch oder Irrtum – Schulpolitik in Schleswig-Holstein im Wandel“. Schwardt referierte über zwei schulpolitische Reformprozesse als Indikatoren für strukturellen Wandel im Bereich Bildung. Zum einen wurde die Einführung und Etablierung der „Dörfergemeinschaftsschulen“ auf dem Land seit den 1960er-Jahren und deren strukturverändernde Einflüsse in den Blick genommen, zum anderen fragte die Referentin nach Auswirkungen der ersten Gesamtschulen in den 1970er-Jahren auf die konstatierte Chancenungerechtigkeit.
Das Thema der mangelnden sozialen Gerechtigkeit wurde auch von MATTHIAS HEIDN (Kiel) aufgegriffen. Sein Vortrag beinhaltete eine gewerkschaftspolitische Perspektive auf Strukturwandel und Bildungspolitik und wurde mit dem Hinweis eingeleitet, dass in keinem anderen Land der Welt der Zusammenhang von sozialer Herkunft und tatsächlichen Bildungschancen so evident sei wie in Deutschland. Er formulierte aus seiner Sicht bestehende Forschungslücken sowie Erkenntnisbedarf bezogen auf die Bildungspolitik der letzten 50 Jahre.
Auch HANS LEHMANN (Sønderborg) lieferte in seinem abschließenden Vortrag „International Baccalaureate as part of the regional development“ instruktive Beispiele für die Funktion von Bildung und den Ausbau von Bildungsinstitutionen als strukturpolitischer Motor für Wandel und Entwicklung.
Aus sehr unterschiedlichen Perspektiven beleuchteten abschließend der Historiker Hans Schultz Hansen, die Sozialanthropologin Elisabeth Vestergaard (Sønderborg) sowie die Betriebswirtin Susanne Royer Verlauf und Nutzen der Konferenz. Da Strukturwandel, laut Royer, nur schwer planbar sei, bedürfe es breiter historischer Forschung und zwar auf allen Ebenen. Die Konferenz habe diesbezüglich vielfältige Anstöße und Anregungen liefern können. Entscheidend sei, allgemeine Tendenzen aus dem Besonderen abzuleiten und wiederum Besonderes aus allgemeinen Entwicklungen herauszukristallisieren – dann, so Jaromír Balcar, könnten künftige Forschungsprojekte zum Strukturwandel in regionalgeschichtlicher Perspektive gelingen.
Konferenzübersicht:
Einführungsvortrag
„Großer Wandel im kleinen Raum: Strukturwandel in regionalhistorischer Perspektive“
Uwe Danker/ Sebastian Lehmann, Universität Flensburg
Sektion Landwirtschaft
(Moderation: Hans Schulz Hansen, Syddansk Universitet)
„Landwirtschaft und ländliche Lebenswelten – ein Forschungsüberblick“
Jaromír Balcar, Universität Bremen
„Landwirtschaftlicher Strukturwandel und Demokratisierung der ländlichen Gesellschaft Schleswig-Holsteins“
George Gerolimatos, University of North Carolina, Chapel Hill/ Universität Flensburg
„Rural Development in Southern Denmark after World War II“
Flemming Just, Syddansk Universitet
„Strukturwandel in der Landwirtschaft aus berufständischer Perspektive“
Stephan Gersteuer, Bauernverband Schleswig-Holstein
Sektion (Schwer-)Industrie
(Moderation: Robert Bohn, Universität Flensburg)
„Strukturwandel und (Schwer-)Industrie – Forschungsstand und Perspektiven
Stefan Grüner, Universität Augsburg (ausgefallen)
„Jugendliche Erfahrungsräume und gewerkschaftliche Organisation“
Knud Andresen, Hamburg
„Industrieller Strukturwandel in einer Traditionsbranche: Der bundesdeutsche Maschinenbau in den ‚langen siebziger Jahren’
Ralf Ahrens, Zentrum für Zeithistorische Forschung, Potsdam
„Gewerkschaftspolitische Perspektiven auf zeithistorische Forschung zum Strukturwandel in der Industrie“
Stephanie Schmoliner, IG Metall Küste
Sektion Bundeswehr
(Moderation: Michael Epkenhans, Militärgeschichtliches Forschungsamt, Potsdam)
„Bundeswehr und Strukturwandel – Forschungsstand und Perspektiven“
Wolfgang Schmidt, Führungsakademie der Bundeswehr, Hamburg
„Militärische Konversion im ländlichen Raum – das Scheitern eines Projektes. Eine Fallstudie zur Planungskultur“
Knut Franck, Flensburg
„The Danish 2007 structural reforms: the public sector as factor for innovation and growth?“
Gerd Battrup, Syddansk Universitet, Sønderborg
„Schleswig-Holstein, das Land mit der höchsten Bundeswehrdichte – ein aktueller politischer Blick“
Hans Peter Bartels, MdB, Kiel
Abendvorträge
„Zukunftsperspektiven der deutsch – dänischen Grenzregion“
Jost de Jager, Minister für Wissenschaft, Wirtschaft und Verkehr des Landes Schleswig-Holstein
„Fremtidsperspektiver i den dansk-tyske grænseregion“
Henrik Becker-Christensen, Generalkonsul, Kongeligt Dansk Generalkonsulat Flensborg
Sektion Tourismus
(Moderation: Martin Klatt, Syddansk Universitet)
„Historische Tourismusforschung – Bilanz und Ausblick“
Hasso Spode, Freie Universität Berlin
„Vom Durchgangsort zum Reiseziel: Strukturwandel durch Tourismus im Bergdorf Andermatt (CH) gestern und heute“
Silvia Scheuerer, Universität Basel
„Historische Tourismusforschung – ein aktueller ökonomischer Blick“
André Schulz, Fachhochschule Westküste, Heide
„Tourism in Sønderburg today“
Karsten Justesen, Handel und Tourismus Center, Sønderborg
Sektion Bildung
(Moderation: Uwe Danker, Universität Flensburg)
„Wandlungsprozesse im schulischen Bereich nach 1945 aus der Sicht der Forschung“
Volker Müller-Benedict, Universität Flensburg
„Versuch oder Irrtum – Schulpolitik in Schleswig-Holstein im Wandel“
Hilke Schwardt, Universität Flensburg
„International Baccalaureate as part of the regional development“
Hans Lehmann, Syddansk Universitet, Sønderborg
„Strukturwandel und Bildungspolitik – ein gewerkschaftspolitischer Blick auf zeithistorische Forschung“
Matthias Heidn, GEW Schleswig-Holstein
Abschlusskommentare: Elisabeth Vestergaard (Syddansk Universitet), Susanne Royer (Universität Flensburg), Hans Schultz Hansen (Syddansk Universitet)