Friedrich Nicolai im Kontext der kritischen Kultur der Aufklärung

Friedrich Nicolai im Kontext der kritischen Kultur der Aufklärung

Organisatoren
Frühneuzeitzentrum, Universität Potsdam
Ort
Berlin
Land
Deutschland
Vom - Bis
24.06.2011 - 26.06.2011
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Von
Janine Rischke, Historisches Institut, Universität Potsdam

Friedrich Nicolai gehört zu den bedeutendsten Repräsentanten der Berliner Aufklärung, und wird dennoch in der Forschung gern in einem Atemzug mit Gotthold Ephraim Lessing und Moses Mendelssohn genannt, welche zeitlebens zu seinen Freunden und Weggefährten gehörten. Dennoch ist das vielfältige Wirken des Publizisten, Kritikers und Verfassers satirischer Werke bereits hinlänglich bekannt und besonders in der Literaturwissenschaft sowie der historischen Aufklärungsforschung in den letzten Jahren zunehmend aufgearbeitet worden.1

Anlässlich des 200. Todestages des Zeitschriftenherausgebers befasste sich eine wissenschaftliche Tagung unter Mitarbeit des Frühneuzeitzentrums (FNZ) der Universität Potsdam im Potsdamer Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte (HBPG) mit „Friedrich Nicolai im Kontext der kritischen Kultur der Aufklärung“. Im Kern der Veranstaltung, die von Stefanie Stockhorst und Knut Kiesant (beide Potsdam) sowie von Hans-Gert Roloff (Berlin) organisiert wurde, standen Fragen nach dem kritischen Wirken des Publizisten sowie die Kritik an seinem Werk. Dazu wurde die Veranstaltung in vier Arbeitsfelder gegliedert, die jeweils in einem engen Zusammenhang mit seinem Werk, den politischen und geistesgeschichtlichen sowie religiösen Vorstellungen des Berliner Aufklärers stehen. Die Sektion zur „Literarischen Kritik“ setzte sich zunächst mit dem Selbstverständnis des Schriftstellers als Berliner Aufklärer, als Oberzensor der Literatur in Deutschland sowie mit dessen Tätigkeit als Übersetzer auseinander. So begann CHRISTIAN WOLF (Salzburg) mit einem durchaus kritischen Beitrag zur literarischen Verortung des gealterten und konservativen Nicolai, dessen ökonomische Position und Machtfülle als Verleger sein Selbstverständnis als Kritiker bedingte.

Anhand der literarisch ausgetragenen Konflikte mit Goethe und Schiller beschrieb Wolf die Unfähigkeit Nicolais, auf die politischen und ideengeschichtlichen Veränderungen seiner Zeit und somit auf die neu aufkommenden sensualistischen Strömungen flexibel zu reagieren. Stattdessen neige Nicolai zur brüsken Ablehnung neuer literarischer Perspektiven und Denkarten; dies formulierte er auch über das Rezensionsorgan, die „Allgemeine Deutsche Bibliothek (ADB)“. Mit Hilfe der Zeitschrift gewann Friedrich Nicolai zum Ende des 18. Jahrhunderts einen enormen Einfluss auf die Literaturwelt und konnte diesen durch den Einsatz finanzieller Ressourcen und persönlicher Netzwerke zusätzlich steigern.

Dass die Kritik dabei das feste ideengeschichtliche Fundament bildete und somit das Selbstverständnis Nicolais als „Aufklärer“ bestimmte, belegte KNUT KIESANT (Potsdam) mit seinen Ausführungen zu Nicolais Werk „Sebaldus Nothanker“, das sich als ein „Manifest der Aufklärung“ lesen lasse. Der Autor habe durchaus die junge Generation der Dichter und Schriftsteller im Blick gehabt, jedoch die Subjektivierung des Literarischen zu Gunsten einer aufgeklärt-rationalen Perspektive zurückgewiesen. Für Zeitgenossen sei Nicolai durchaus eng mit dem Begriff der Kritik verbunden gewesen. So habe er den Roman bewusst als Gattung für seine Kritik an jeglichen Formen der religiösen Schwärmerei gewählt, um einen weiten Kreis von Lesern und auch nicht-alphabetisierte Zuhörer zu gewinnen. Damit schrieb sich der Schriftsteller und Aufklärer in die Volksaufklärung ein und verteidigte demzufolge die Grundlagen einer rational geführten Aufklärungsdebatte.

Die kulturellen Transferleistungen Friedrich Nicolais als Übersetzer der Goldoni-Werke nahm SASKIA S. WIEDNER (Augsburg) in den Blick: Der Publizist habe sich nicht mit der wörtlichen Wiedergabe begnügt, sondern sei auf kulturelle Feinheiten des italienischen Theaters ebenso eingegangen wie auf die unterschiedlichen Dialekte und die sinngemäße Entsprechung in der deutschen Übersetzung. Damit nahm Nicolai die Texte als Gesamtheit in den Blick und transferierte diese durch behutsame Veränderungen und die Einbettung in eine für das Publikum verständliche Ausdrucksweise in die deutsche Literaturlandschaft. In einem öffentlichen Abendvortrag verband FRIEDER VON AMMON (München) die aufgezeigten kritischen Positionierungen von Nicolai selbst als auch dessen Werke als „Kampfplätze der Literatur“. Hierbei würden Texte als Kritik an bestehenden literarischen Traditionen und Gegebenheiten verfasst; in diesem Sinn sei die Literatur – ebenso wie die Philosophie – von Konflikten geprägt und von Kontroversen getragen. Diesen Aspekt habe Friedrich Nicolai bewusst genutzt, um sich in die zeitgenössische Literaturkritik, etwa zum Werk John Miltons einzubringen. Im Verlauf des 18. Jahrhunderts suchte der Kritiker einerseits die Auseinandersetzung mit etablierten literarischen Größen wie Gottsched, wurde aber andererseits von der nachfolgenden Generation ebenso kritisch avisiert.

Im folgenden Abschnitt bildete die „Zivilisations-Kritik“ den Kristallisationspunkt der Ausführungen: Zu Beginn stellte ERDMUT JOST (Halle) die „Beschreibung einer Reise durch Deutschland und die Schweiz“ in den Kontext eines aufklärerischen Diskurses zum „richtigen“ Reisen. Auch in diesem Fall habe Nicolai die Verifikation von Beobachtungen und Erfahrungen während der Reisen mit dem Ziel der Wahrheitsfindung und der Gemeinnützigkeit gefordert und suchte den Austausch mit den Zeitgenossen. Kritik übte er an der Form der subjektiven Reisebeschreibungen, welche, von Georg Forster propagiert, vor allem durch die Beschreibung der persönlichen Perspektive sowie der unmittelbaren Sinneseindrücke geprägt wären.

Dass Forster ein Zeitgenosse „auf Augenhöhe“ war, zeigen die zahlreichen Rezensionen seiner Texte gegen Ende des 18. Jahrhunderts. Welche immense Wirkung das Gesamtwerk des Naturforschers auf Nicolai besaß, beleuchtete HELMUT PEITSCH (Potsdam) in seinen Darlegungen zu Forsters Reisebeschreibungen in der „Allgemeinen Deutschen Bibliothek (ADB)“ und dem damit in Zusammenhang stehenden Gattungsdiskurs. Die Rezensionen durch Vertreter verschiedener natur- und geisteswissenschaftlicher Fächer sowie die Kritik an der persönlich gefärbten Erzählweise in Forsters Berichten zeigten, wie problematisch sich die eindeutige Abgrenzung des Genres „Reisebeschreibung“ in dieser Umbruchphase darstellte. Die Einschätzung des Forsterschen Werkes wurde jedoch wesentlich durch die Behandlung in der ADB erst befördert. Damit entwickelte sich die kritische Rezensionszeitschrift Nicolais zu einem prägenden Medium der öffentlichen Kritik und bestimmte literarische Gattungsdiskurse ebenso mit wie ideengeschichtliche Debatten.

Einen wesentlichen Aspekt der Wissenserhebung und -speicherung stellte für den Rationalisten folgerichtig die Auswertung demografischer Daten dar, wie ANDREA RESSEL (Rostock) anhand der methodischen Reflexionen in den Reisebeschreibungen zu den Residenzstädten Berlin und Potsdam zeigen konnte. Orientiert an den ersten Veröffentlichungen von demographischen Erhebungen und Sammlungen in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, habe Nicolai die statistischen Daten genutzt, um exakte Zustandsbeschreibungen zur Einwohnerschaft und zum Verlauf der Bevölkerungsentwicklung zu liefern. In den Kommentierungen verbanden sich außerdem traditionelle Formen der Beschreibung mit einer generellen Kritik an bisherigen demografischen Vorarbeiten. Dem Anspruch an die rationale Wissensspeicherung und Nutzung der Daten zum „allgemeinen Besten“ blieb Nicolai über die Zeit hinweg treu, wie RALF PRÖVE (Potsdam) in seinem Vortrag zur Wahrnehmung militärischer Räume in Nicolais Werk belegen konnte. Der Umgang mit dem Militär sei ebenfalls durch die kritische Bewertung der Armee als außenpolitische Schutztruppe sowie als innenpolitischer Sicherheits- und Machtfaktor des Landesherrn geprägt gewesen. Der fehlende soziale Kontakt mit Militärangehörigen bildete dabei einen wesentlichen Grund für die Akzeptanz der Streitkräfte. Militärische Bauten und Plätze gehörten demnach folgerichtig zu den akzeptierten Zeichen der militärischen Funktion. Diese Bewertung änderte sich erst mit dem aufkommenden Patriotismus im Zuge der Französischen Revolution und der Auseinandersetzung mit Frankreich – zunehmend wurden demokratische Rechte und die Bewaffnung der Bevölkerung in Zusammenhang gebracht – und damit die Trennung von Zivil- und Militärbevölkerung perforiert. Pröve belegte diesen Wandel in der Wahrnehmung auch bei Friedrich Nicolai, dessen zunehmend kritische Auseinandersetzung mit dem Militär in der Gesellschaft in satirischen Schriften und sogar in dessen Roman „Sebaldus Nothanker“ offenbar wird.

Das Verhältnis von „Kritischer Literatur“ und politischer Meinungsbildung nahm die dritte Sektion in den Blick: Die bedeutsame Verbindung zwischen der publizistischen Tätigkeit und der Aufklärungspraxis Nicolais stellte ANNE FLEIG (Berlin) anhand der Veröffentlichung der Machenschaften des Hochstaplers Cagliostro durch Elisa von der Recke in Nicolais Verlag vor. Die Geschichte des Betrügers, die Entlarvung und Mahnung zugleich sein soll, bilde das Verständnis von Aufklärung als kritischer Praxis effektvoll ab. Gleichzeitig belegen die zahlreichen Veröffentlichungen der kurländischen Adligen den Anspruch an eine Einbindung von Frauen in den Aufklärungsprozess.

Um dem Aberglauben entgegenzutreten, bedienen sich Verfasserin und Verleger des Cagliostro-Bandes eines rational-beschreibenden Duktus, von Nicolai auf den Begriff der „Wahrheitsliebe“ gebracht, der jedoch von Fleig als Konstrukt zur Kaschierung ökonomischer und persönlicher Interessen entlarvt wurde. Dieses Selbstverständnis führte Nicolai auch in seinen Auseinandersetzungen mit den Vertretern der Frühromantik ins Feld, wie BARBARA BECKER-CANTARINO (Columbus) in ihren Ausführungen zu dem anonym publizierten Roman „Vertraute Briefe von Adelheid B an ihre Freundin Julie S“ zeigte. Das satirische Werk richtete sich sowohl gegen die zeitgenössischen literarischen Diskurse als auch gegen die junge Generation der Romantiker. Dieses Negativurteil über den kulturellen Wandel bescherte Friedrich Nicolai in der Literaturwissenschaft lange Zeit ein schlechtes Image als Schriftsteller. Die ernste Auseinandersetzung mit den Kontroversen jener Zeit zeige jedoch, dass diese Veränderungen von Nicolai vielmehr als sozialer Wandel und „Kulturkrise“ begriffen wurden. Dabei wand sich die Kritik immer wieder den Werken Friedrich Schlegels und Gottlieb Fichtes zu, die durch den Drang nach Originalität, elitären Dünkel und Überheblichkeit geprägt seien und damit die nicht-studierte Welt ausschließen würden.

Der Berliner Aufklärer nutzte zudem die ihm zur Verfügung stehenden literarischen Mittel, um sich in aktuelle literarische Kontroversen einzuschreiben. STEFANIE STOCKHORST (Potsdam) stellte Nicolais Nekrologe auf Wegbegleiter der Aufklärung als literarische Neujustierung und Integrationsmedium der Gelehrtenrepublik vor. Mit dem medialen Umbruch seit der Mitte des 18. Jahrhunderts, der vor allem in einer verstärkten Anzahl an Periodika und einer weiten Verbreitung derselben seinen Ausdruck fand, setzte auch ein Wandel in der literarischen Aufarbeitung der Trauerschriften ein. So fanden die Texte Eingang in die Literaturzeitschriften und wurden damit Teil der öffentlichen Kommunikation und Kontroverse. Damit nahm die ADB, welche bereits seit den 1860er-Jahren neben kurzen Todesanzeigen von verstorbenen Literaten ausführliche Gedächtnisschriften beinhaltete, eine Vorreiterrolle für den funktionalen Wandel der Trauerschrift ein.

Wie der Beitrag von CEM SENGÜL (Freiburg im Breisgau) zur Bewertung der identitätsstiftenden und -bindenden Funktion von Bauten und der jeweiligen Baukunst zeigte, nahm Friedrich Nicolai über die verschiedenen literarischen Gattungen und Themen Einfluss auf die Kontroversen in den unterschiedlichsten Fächern und Disziplinen. Hier spiegelt sich ebenfalls der Anspruch an eine vernunftgeleitete und dem Gemeinwohl verpflichtete Bauweise der Bürgerhäuser, die sich vor allem durch schlichte Gestaltung und praktische Struktur auszuzeichnen hätten.

Abgerundet wurde diese dritte Sektion durch die Betrachtung der gern gezogenen Verbindung zwischen Friedrich Nicolai als Vertreter der gelehrten Aufklärung und Daniel Chodowiecki, dem aufgeklärten Betrachter in dem Beitrag von ROMAN ZIEGLGÄNSBERGER (Wiesbaden).

Formen der konfessionellen Kritik in Nicolais Werk wurden in der abschließenden vierten Sektion zusammengeführt. So nahm ULRIKE SCHNEIDER (Potsdam) die Beziehung zwischen Nicolai und dem jüdischen Unternehmer Mendelssohn in den Blick und zeigte neue Perspektiven in der Darstellung der Berliner Judenschaft in Nicolais Reisebeschreibungen auf. Besonders innerhalb Berlins hätten das jüdische Gemeinwesen sowie die bedeutenden Vertreter der jüdischen Aufklärung das Ansehen der Judenschaft erheblich gesteigert. In seiner nüchtern-objektiven Beschreibung der rechtlichen und sozialen Position der Juden, gerade im Vergleich zu anderen konfessionellen Minderheiten in der Stadt, habe Nicolai zu einer Öffnung gegenüber der benachteiligten Bevölkerungsgruppe aufgerufen und implizit auf deren rechtliche Benachteiligung hingewiesen. Die Tätigkeiten als Verleger für den Freund Moses Mendelssohn ermöglichten es Nicolai einen entscheidenden Impuls zur Emanzipation einer Generation jüdischer Aufklärer und Denker zu liefern.

Die nachweisbar skeptische Haltung des Publizisten zum katholischen Glauben scheint in diesem Zusammenhang beinahe irrational und unverständlich. So widmete sich URSULA PAINTNER (Berlin) im Abschlussvortrag der wichtigen Frage, inwieweit antijesuitische Polemik mit dem aufgeklärten Denken in Übereinstimmung gebracht werden konnte. Es gelang ihr, die Traditionen einer protestantischen „antijesuitischen“ Argumentation vom 16. Jahrhundert bis in die Zeit der Aufklärung hinein nachzuzeichnen und sowohl die Gründe in der konfessionellen Propaganda als auch in der Allegorie des jesuitischen Ordens als „Geheimgesellschaft“ zu benennen. Im 18. Jahrhundert bereits weitgehend verdrängt, wurde die jesuitische Gemeinschaft in der protestantischen Darstellung zunehmend zu einer Parallelgesellschaft mit eigenen staatlichen Absichten, die den Aufklärern als Gegnern allen Geheimwissens naturgemäß ein Feindbild liefern musste. Der Antijesuitismus bildete jedoch keineswegs einen überzeugenden Teil der Aufklärungspraxis, da er sich in seinem Verschwörungsdenken in einem engen Verhältnis zur Schwärmerei befunden habe.

Durch die Ausrichtung der Tagung, besonders die Kritik im Werk von Friedrich Nicolai, sowie durch den kritischen Blick auf den Autor, Rezensenten, Publizisten und Kritiker ist es gelungen, literarische, religiöse und historische Perspektiven zu vereinen. Nicolai kristallisierte sich dabei einerseits als ein Kritiker heraus, der sich mit den Entwicklungen und Themen seiner Zeit auseinandersetzte und in aufgeklärten Diskursen Position bezog. Dabei forderte er die kritische Kontroverse mit der vorhergehenden Generation ebenso ein wie die Verteidigung der rational-aufklärerischen Ideale gegenüber der nachfolgenden Generation. Über die Rezensionszeitschrift ADB, Satiren, populäre Romane und Reisebeschreibungen sowie durch ein verzweigtes Netzwerk von Mitstreitern konnte Nicolai seinen Einfluss auf die deutsche Literaturwelt und seine Position in der Gelehrtenrepublik erweitern und festigen. Dabei war das Wirken Nicolais nicht unumstritten. Die vielfältigen Vorträge zu wichtigen Themen des 18. Jahrhunderts zeigen, dass eine Beschäftigung mit dem „Universalkritiker“ über die Literaturwissenschaft hinausführen muss und in der historischen Aufklärungsforschung, der Kulturgeschichte sowie in der Philosophie zu neuen spannenden Perspektiven in der Bewertung der Berliner Aufklärung im Allgemeinen sowie zum Netzwerk um Friedrich Nicolai im Speziellen führen kann.

Konferenzübersicht:

Begrüßung

Stefanie Stockhorst (Potsdam)
Kurt Winkler (Direktor des Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte)
Ralf Pröve (Sprecher des Frühneuzeittentrums, Universität Potsdam)

Sektion I: Literarische Kritik

Norbert Christian Wolf (Salzburg): Der späte Nicolai als Literaturpapst

Knut Kiesant (Potsdam): Sebaldus Nothanker - ein Manifest der Berliner Aufklärung

Saskia S. Wiedner (Augsburg): „Unsere deutsche Sprache, zweifeln Sie nicht daran, hat sich zu dem, was wir von ihr unter guten Federn sehen, durch die Übersetzung gebildet.“ Deutsch-italienischer Kulturtransfer in der Berliner Aufklärung am Beispiel von Friedrich Nicolais Goldoni-Übersetzungen

Abendvortrag
Frieder von Ammon (München): Kampfplatz der Literatur. Friedrich Nicolai und die Streitkultur

Sektion II: Zivilisations-Kritik

Erdmut Jost (Halle): „Das einzige Mährchen in seiner Art.“ Die zeitgenössische publizistische Debatte um Friedrich Nicolais Beschreibung einer Reise durch Deutschland und die Schweiz im Kontext einer sich wandelnden Poetik der Reisebeschreibung

Helmut Peitsch (Potsdam): „Rec. […] bleibt […] lieber bey dem stehen, wo Hr. Forster in seinem eigentlichen Fache ist“: Forsters Reisebeschreibungen und Übersetzungen in der Allgemeinen Deutschen Bibliothek

Andrea Ressel (Rostock): „Von den Einwohnern, ihrer allmähligen Vermehrung, jetzigen Anzahl und Eintheilung“: Demographische Reflexionen in Friedrich Nicolais Beschreibung der Königlichen Residenzstädte Berlin und Potsdam

Ralf Pröve (Potsdam): Friedrich Nicolai und die Wahrnehmung militärischer Räume

Anne Fleig (Berlin): „Wahrheitsliebe und Anstand“ - Nicolai, Cagliostro, und die Frauen

Barbara Becker-Cantarino (Columbus): Nicolais Vertraute Briefe von Adelheid B. an ihre Freundin Julie S, Schlegel und Fichte

Stefanie Stockhorst (Potsdam): Nicolais Nekrologe auf seine Mit-Streiter

Sektion III: Kritische Literatur

Cem Sengül (Freiburg): „Die elegante Simplicität bey einem Bürgerhause“. Baukunst und bürgerliche Identität bei Nicolai

Roman Zieglgänsberger (Wiesbaden): Im Zentrum der Mensch. Daniel Chodowieckis Beitrag zur Aufklärung

Sektion IV: Konfessionelle Kritik

Ulrike Schneider (Potsdam): Nicolais Darstellung der Berliner Juden und der jüdischen Aufklärung

Ursula Paintner (Berlin): Aufgeklärter Antijesuitismus? Zur antijesuitischen Argumentation bei Friedrich Nicolai

Schlussdiskussion

Anmerkung:
1 Siehe dazu die Aufsätze in dem Sammelband von Rainer Falk / Alexander Košenina (Hrsg.): Friedrich Nicolai und die Berliner Aufklärung, Hannover 2008.


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